Der Begriff Schlafstörung (synonym Agrypnie, Insomnie und Hyposomnie) bezeichnet unterschiedlich verursachte Beeinträchtigungen des Schlafes, die dazu führen, dass dieser nicht mehr erholsam ist. Ursachen können äußere Faktoren (wie nächtlicher Lärm, zu helle Straßenbeleuchtung), psychische Faktoren (z. B. Grübeln, Ängste), Verhaltensfaktoren (z. B. eine problematische Schlafhygiene) oder auch biologische bzw. organische Faktoren sein (z. B. Schmerzen, Atemstörungen).
Die fehlende Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigt kurzfristig die Leistungsfähigkeit und das Wohlbefinden und kann mittel- oder langfristig auch zur Verschlechterung bestehender oder zum Neuauftreten von Krankheiten führen. Schlafstörungen erreichen dann Krankheitswert, wenn sie durch körperliche oder psychische Faktoren verursacht sind, über einen längeren Zeitraum bestehen und auch subjektiv von den Betroffenen als Belastung oder krankhaft empfunden werden.[1][2][3][4] Auch das gegenteilige Phänomen, die Schlafsucht (Fachausdruck Hypersomnie), kann als Form des gestörten Schlafs betrachtet werden.[5][6] Diese wird jedoch in der deutschsprachigen Literatur meist nicht unter dem Begriff Schlafstörung im engeren Sinne (Insomnie) subsumiert.
Eine weitere Gruppe von Schlafphänomenen stellen die Parasomnien dar: Dabei handelt es sich um unerwünschte oder auffällige Verhaltensweisen oder Erlebnisse während des Schlafes (die den Schlaf stören können), wobei die Betroffenen jedoch meist nicht vollständig aufwachen.[7][8] Krankhaft gesteigerte Schläfrigkeit am Tage (Tagesschläfrigkeit, z. B. über die sog. Epworth-Schläfrigkeitsskala quantifizierbar) hat in vielen Fällen eine behandelbare biologische Störung der Schlafqualität oder -quantität zur Ursache. Hierzu zählen insbesondere nächtliche Atmungs- und Bewegungsstörungen, aber auch Narkolepsie.
Zur Unterscheidung der einzelnen Unterformen der Schlafstörungen bedarf es einer sorgfältigen Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) und häufig auch weiterführender apparativer Untersuchungen, beispielsweise im Schlaflabor. Die Behandlung orientiert sich primär an den Ursachen. Ist die Schlafstörung beispielsweise Folge einer internistischen oder neurologischen Erkrankung, so steht deren Therapie im Vordergrund. Ist sie aber durch psychische Faktoren oder ungünstige Schlafgewohnheiten ausgelöst oder aufrechterhalten, so sind eine entsprechende Aufklärung des Patienten (Psychoedukation) und gegebenenfalls eine kognitive Verhaltenstherapie (speziell KVT-I für Insomnie) die Mittel der Wahl. Medikamentöse Behandlungen sollten zurückhaltend und leitliniengerecht eingesetzt werden.
Begriff
Begriffsabgrenzung
Der Begriff Schlafstörung im engeren Sinne bezeichnet die Insomnie, also die Schwierigkeit, Schlaf zu initiieren oder aufrechtzuerhalten, oder das Erleben von nicht-erholsamem Schlaf.
- Agrypnie ist ein älterer, traditionell in der deutschsprachigen Literatur verwendeter Begriff für die Schlaflosigkeit, der weitgehend synonym mit Insomnie ist.[9] Der Begriff wurde jedoch zunehmend von dem im angloamerikanischen Sprachraum und international gebräuchlicheren Terminus Insomnie (auch Insomnia) verdrängt. Beide Begriffe beschreiben nicht nur das völlige Fehlen von Schlaf, sondern auch Störungen des Ein- und Durchschlafens sowie frühmorgendliches Erwachen.[10]
- Hyposomnie steht ebenfalls für Schlafmangel infolge einer Schlafstörung und ist somit auch weitgehend synonym mit Insomnie.[11][12]
Davon abzugrenzen sind:
- Dyssomnie ist ein Oberbegriff für Störungen des Schlafes, die die Dauer, Qualität oder den Zeitpunkt (Timing) des Schlafes betreffen. Er umfasst sowohl die Insomnien (ein „Zuwenig“ an Schlaf) als auch die Hypersomnien (ein „Zuviel“ an Schlaf) sowie die zirkadianen Rhythmusstörungen.[13]
- Hypersomnie bezeichnet die Schlafsucht, bei der das Schlafbedürfnis der Betroffenen quantitativ oder qualitativ über das Normale hinausgeht und zu exzessiver Tagesschläfrigkeit führt. Dies kann sich in verlängertem Nachtschlaf, ungewollten Schlafepisoden am Tag oder Schwierigkeiten beim Wachbleiben äußern. Eine spezifische Form ist die (Narkolepsie).[14]
- Parasomnie bezeichnet qualitative Auffälligkeiten, die im Schlaf oder beim Aufwachen auftreten, wie z. B. Schlafwandeln, Sprechen im Schlaf oder Albträume.
Spezifische Formen der Insomnie:
- Die idiopathische Insomnie ist eine chronische, seit der Kindheit bestehende Insomnie ohne klar identifizierbare Ursache, auch als lebenslange Insomnie bekannt.
- Die paradoxe Insomnie (früher Pseudo-Insomnie oder subjektive Insomnie) bezeichnet eine subjektiv stark erlebte Schlafstörung ohne objektivierbaren schlafmedizinischen Befund in der Polysomnographie. Alternative Bezeichnungen sind Fehlwahrnehmung des Schlafzustandes oder der englische Begriff „sleep state misperception“.
- Insomnien als Komorbidität psychischer Erkrankungen treten häufig im Rahmen anderer psychischer Störungen auf, insbesondere bei Depressionen (manchmal als depressive Insomnie bezeichnet) oder Angststörungen.
Klassifikationssysteme
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
F51 | Nichtorganische Schlafstörungen |
F51.0 | Nichtorganische Insomnie |
F51.2 | Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus |
F51.3 | Schlafwandeln (Somnambulismus) |
F51.4 | Pavor nocturnus (Nachtangst) |
F51.5 | Albträume (Angstträume) |
G47 | (Organische) Schlafstörungen |
G47.0 | Ein- und Durchschlafstörungen (Organische Insomnie) |
G47.2 | Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Organisch) |
G47.3 | Schlafapnoe |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Es existieren verschiedene Klassifikationssysteme, um Schlafstörungen systematisch zu erfassen und zu diagnostizieren. Diese Systeme werden kontinuierlich weiterentwickelt und teilweise nebeneinander verwendet. Die Terminologie ist dabei nicht immer einheitlich.
Die wichtigsten aktuellen Klassifikationssysteme sind:
- ICD-10 (International Classification of Diseases, WHO, 1993; die ICD-11 wird international eingeführt)
- DSM-5-TR (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders, Text Revision, American Psychiatric Association, 2022)
- ICSD-3 (International Classification of Sleep Disorders, 3rd Edition, American Academy of Sleep Medicine, 2014)
ICD-10
Die ICD-10 klassifiziert Schlafstörungen hauptsächlich nach ihrer vermuteten Ursache (nichtorganisch/psychogen versus organisch):
- F51 Nichtorganische Schlafstörungen (im Kapitel Psychische und Verhaltensstörungen)
- Dyssomnien: Primär psychogene Störungen von Dauer, Qualität oder Timing des Schlafs, die mindestens dreimal pro Woche über mindestens einen Monat auftreten, Leidensdruck verursachen oder die Alltagsfunktion beeinträchtigen.
- F51.0: Nichtorganische Insomnie (Ein-/Durchschlafstörungen, schlechte Schlafqualität).
- F51.2: Nichtorganische Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus (Abweichung vom gewünschten Rhythmus, führt zu Insomnie und/oder Hypersomnie zu unpassenden Zeiten).
- Parasomnien: Abnorme episodische Ereignisse während des Schlafs.
- F51.3: Schlafwandeln (Somnambulismus).
- F51.4: Pavor nocturnus (Nachtangst).
- F51.5: Albträume (Angstträume).
- Dyssomnien: Primär psychogene Störungen von Dauer, Qualität oder Timing des Schlafs, die mindestens dreimal pro Woche über mindestens einen Monat auftreten, Leidensdruck verursachen oder die Alltagsfunktion beeinträchtigen.
- G47 (Organische) Schlafstörungen (im Kapitel Krankheiten des Nervensystems)
- G47.0: Ein- und Durchschlafstörungen (Organische Insomnie).
- G47.2: Störungen des Schlaf-Wach-Rhythmus (Organisch bedingt).
- G47.3: Schlafapnoe.
DSM-5-TR
Das DSM-System verzichtet weitgehend auf die Unterscheidung zwischen primärer und sekundärer Insomnie und nutzt einen deskriptiven Ansatz. Es wird anerkannt, dass Schlafstörungen sowohl Ursache als auch Folge anderer medizinischer oder psychischer Störungen sein können, was im Einzelfall oft schwer zu trennen ist.[15]
Die DSM-5-TR definiert die Insomnie-Störung (Insomnia Disorder) durch Unzufriedenheit mit der Schlafquantität oder -qualität, verbunden mit einem oder mehreren der folgenden Symptome:
- Schwierigkeiten beim Einschlafen.
- Schwierigkeiten beim Durchschlafen (häufiges Erwachen, Probleme beim Wiedereinschlafen).
- Frühmorgendliches Erwachen mit Unfähigkeit, wieder einzuschlafen.
Die Schlafstörung verursacht klinisch signifikanten Leidensdruck oder Beeinträchtigungen in sozialen, beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen, manifestiert durch mindestens eines der folgenden Symptome:
- Müdigkeit oder Energielosigkeit.
- Beeinträchtigung der Aufmerksamkeit, Konzentration oder des Gedächtnisses.
- Beeinträchtigung der sozialen, familiären, beruflichen oder schulischen Leistungsfähigkeit.
- Stimmungsbeeinträchtigung oder Reizbarkeit.
- Tagesschläfrigkeit.
- Verhaltensprobleme (z. B. Hyperaktivität, Impulsivität, Aggressivität).
- Reduzierte Motivation, Energie oder Initiative.
- Neigung zu Fehlern oder Unfällen.
- Sorgen oder Ängste bezüglich des Schlafs.
Die Schlafstörung tritt trotz ausreichender Gelegenheit zum Schlafen auf, besteht mindestens dreimal pro Woche über einen Zeitraum von mindestens drei Monaten.
ICSD-3
Die International Classification of Sleep Disorders, Third Edition (ICSD-3) von 2014 ist die aktuellste und detaillierteste Klassifikation der Schlafmedizin. Sie unterteilt Schlafstörungen in 7 Hauptkategorien (ICSD-2 hatte 8):[16] 1. Insomnie-Störungen (Chronische Insomnie, Kurzzeit-Insomnie, Andere Insomnie) 2. Schlafbezogene Atmungsstörungen (Obstruktive Schlafapnoe (OSA), Zentrale Schlafapnoe-Syndrome, Schlafbezogene Hypoventilationsstörungen, Schlafbezogene Hypoxämie-Störung) 3. Zentrale Störungen mit Hypersomnolenz (Narkolepsie Typ 1 & 2, Idiopathische Hypersomnie, Kleine-Levin-Syndrom, Hypersomnolenz aufgrund einer medizinischen Erkrankung, etc.) 4. Zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen (Verzögertes Schlaf-Wach-Phasen-Syndrom, Vorverlagertes Schlaf-Wach-Phasen-Syndrom, Irregulärer Schlaf-Wach-Rhythmus, Nicht-24-Stunden-Schlaf-Wach-Rhythmus-Syndrom, Schichtarbeits-Syndrom, Jetlag-Syndrom) 5. Parasomnien (NREM-Parasomnien wie Schlafwandeln, Pavor nocturnus, Schlafbezogene Essstörung; REM-Parasomnien wie REM-Schlaf-Verhaltensstörung, Recurrent Isolated Sleep Paralysis, Albtraum-Störung; Andere Parasomnien wie Exploding Head Syndrome) 6. Schlafbezogene Bewegungsstörungen (Restless-Legs-Syndrom (RLS), Periodische Gliedmaßenbewegungen im Schlaf (PLMS), Schlafbezogener Bruxismus, Schlafbezogene rhythmische Bewegungsstörung) 7. Andere Schlafstörungen
Erscheinungen
Klinische Erscheinungen

Das Leitsymptom der Insomnie ist die subjektiv erlebte, fehlende Erholsamkeit des Schlafes. Dies umfasst Schwierigkeiten beim Einschlafen, häufiges oder langes nächtliches Erwachen (Durchschlafstörungen) und/oder zu frühes Erwachen am Morgen mit der Unfähigkeit, wieder einzuschlafen. In der Folge kommt es tagsüber typischerweise zu Müdigkeit, Erschöpfung und einer verminderten psychischen und körperlichen Leistungsfähigkeit. Als weitere charakteristische Symptome gelten Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen (Vigilanzminderung), Gedächtnisprobleme, erhöhte Reizbarkeit, Stimmungsschwankungen, Angst und andere allgemein mit Müdigkeit assoziierte Beschwerden, die bis zu Leistungseinbußen und Wesensänderungen führen können. In schweren Fällen können diese Symptome auch die soziale und berufliche Situation der Betroffenen erheblich beeinträchtigen.[13]
Ein bekanntes diagnostisches Problem ist die Diskrepanz zwischen der subjektiven Wahrnehmung der Schlafqualität und den objektiven Messungen mittels Polysomnographie (PSG).[17] Manche Menschen mit Insomnie überschätzen die Dauer ihrer Wachphasen im Vergleich zu den PSG-Daten, was zum Konzept der paradoxen Insomnie führte. Genauere Analysen deuten darauf hin, dass insbesondere das Erwachen aus dem REM-Schlaf (oft mit Traumerinnerung verbunden) subjektiv als längere Wachperiode wahrgenommen wird als das Erwachen aus anderen Schlafphasen wie dem N2-Stadium.[18]
Manchmal schwer voneinander abzugrenzen sind die idiopathische Insomnie, die chronische (gelernte) Insomnie und die paradoxe Insomnie. Bei letzterer korrelieren die klinischen Befunde (z. B. objektiv gemessene Leistungsfähigkeit) oft nicht mit der vom Patienten subjektiv erlebten Schwere der Schlafstörung. Betroffene leiden jedoch häufig unter Ängsten, insbesondere Gesundheitsängsten, und depressiven Symptomen.
Schlafstörungen infolge von nächtlichen Atemstörungen (Schlafapnoe-Syndrom) gehen oft mit lautem, unregelmäßigem Schnarchen und beobachteten Atempausen einher. Weitere Begleiterscheinungen können nächtliche Herzrhythmusstörungen, schwer einstellbarer Bluthochdruck, morgendliche Kopfschmerzen, Adipositas, unruhiger Schlaf sowie Beeinträchtigungen von Libido und Potenz sein.[13] Störungen des Tiefschlafes (erkennbar an einem Mangel an Delta-Wellen im Elektroenzephalogramm) werden insbesondere bei älteren Männern mit der Entstehung oder Verschlechterung eines Bluthochdrucks in Verbindung gebracht.[19] Die REM-Schlaf-Verhaltensstörung (früher Schenck-Syndrom genannt), die häufiger bei Männern auftritt, kann durch heftige, teils aggressive Bewegungen während des Auslebens von Träumen zu Selbst- oder Fremdverletzungen führen.
Bei einigen neurologischen Entwicklungsstörungen sind Schlafprobleme eine häufige und oft belastende Komorbidität. Hierzu gehören Autismus-Spektrum-Störungen (ASS), das Smith-Magenis-Syndrom, das Rett-Syndrom, das Angelman-Syndrom und das Williams-Syndrom. Bei ASS sind beispielsweise Ein- und Durchschlafprobleme sowie eine verkürzte Gesamtschlafdauer sehr verbreitet. Beim Rett-Syndrom können nächtliche Schrei- oder Krampfanfälle auftreten. Bei manchen dieser Syndrome sind Schlafprobleme derart charakteristisch, dass sie Teil der diagnostischen Kriterien sind (z. B. beim Rett- und Smith-Magenis-Syndrom).[20]
Folgen von Schlafmangel
Chronischer Schlafmangel oder anhaltend schlechte Schlafqualität können weitreichende Folgen haben. Psychische Auswirkungen umfassen Tagesschläfrigkeit, Konzentrations- und Aufmerksamkeitsdefizite, Gedächtnisprobleme, erhöhte Reizbarkeit, Angstzustände, depressive Verstimmungen, Stimmungsschwankungen, vermindertes Selbstwertgefühl, erhöhte Impulsivität und Beeinträchtigungen sozialer Beziehungen. Physische Konsequenzen sind gut belegt und umfassen ein erhöhtes Risiko für Übergewicht und Adipositas (u. a. durch hormonelle Veränderungen, die Appetit und Sättigung beeinflussen), eine beeinträchtigte Glukosetoleranz und ein erhöhtes Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Bluthochdruck, Herzinfarkt und Schlaganfall.[21][22] Zudem besteht ein erhöhtes Risiko für den Missbrauch von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln sowie anderer Substanzen (z. B. Alkohol) im Versuch der Selbstmedikation.
Für Schlafmangel, der im Kontext einer Autismus-Spektrum-Störung auftritt, ist eine Verstärkung autismustypischer Symptome wie Stereotypien beschrieben. Bei Kindern mit Autismus wird zudem diskutiert, ob chronischer Schlafmangel die neuronale Entwicklung und Reifung des Gehirns beeinträchtigen könnte, beispielsweise Prozesse wie das synaptische Pruning.[23]
Verbreitung
Die Erwartung der meisten Menschen an einen guten, erholsamen Schlaf ist klar: Sie möchten zügig einschlafen, möglichst ohne Unterbrechungen durchschlafen und morgens erfrischt und leistungsfähig aufwachen.[24] Mehr oder weniger ausgeprägte Schlafstörungen sind jedoch ein häufiges Phänomen, dessen Wahrnehmung und Bewertung stark subjektiv geprägt ist. Bereits das Gefühl, nicht jeden Morgen gut erholt aufzuwachen, kann individuell als Schlafstörung empfunden werden. Die Angaben zur Häufigkeit (Prävalenz) in der Bevölkerung variieren daher stark, abhängig von der verwendeten Definition und Erhebungsmethode. Studien berichten Prävalenzraten für Insomnie-Symptome, die von etwa 30–35 % reichen, während klinisch relevante Insomnie-Störungen, die diagnostische Kriterien erfüllen, bei etwa 6–10 % der Allgemeinbevölkerung gefunden werden.[1][2][3] Die Frage, ab wann ein subjektiv gestörter Schlaf aus medizinischer Sicht als behandlungsbedürftige Schlafstörung gilt, hängt von Dauer, Häufigkeit, Leidensdruck und Tagesbeeinträchtigungen ab. Man geht davon aus, dass etwa 15 % der Bevölkerung unter Insomnie-Symptomen leiden, die mit deutlicher Tagesmüdigkeit und Leistungseinschränkungen einhergehen, sodass hier eine Behandlung indiziert sein kann.[25] Nennenswerte Schlafstörungen, die primär auf unzureichende Schlafgewohnheiten zurückzuführen sind, finden sich bei etwa 2 % der Heranwachsenden und jungen Erwachsenen. Objektivierbare zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmusstörungen sind insgesamt seltener. Das verzögerte Schlaf-Wach-Phasen-Syndrom (DSWPD) betrifft schätzungsweise 0,17 % der Allgemeinbevölkerung, ist aber bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen häufiger. Das vorverlagerte Schlaf-Wach-Phasen-Syndrom (ASWPD) tritt bei etwa 1 % der Bevölkerung mittleren und höheren Alters auf.[13]
Ältere Menschen erleben typischerweise physiologische Veränderungen des Schlafs: Sie wachen nachts häufiger auf, der Schlaf wird insgesamt leichter (geringere Weckschwelle) und der Tiefschlafanteil nimmt ab. Diese Veränderungen allein werden jedoch von der Mehrheit der Betroffenen nicht als krankhaft empfunden, solange sie nicht zu relevanten Tagesbeeinträchtigungen führen. Auffälligkeiten während des Schlafes (Parasomnien) treten gehäuft im Kindesalter auf, können aber auch bei Erwachsenen persistieren oder neu auftreten. Eine seltene, vor allem bei älteren Männern auftretende Parasomnie ist die REM-Schlaf-Verhaltensstörung. Albträume erlebt fast jeder Mensch gelegentlich; etwa 5 % der Erwachsenen leiden jedoch unter einer Albtraum-Störung mit erheblichem Leidensdruck. Schlafwandeln betrifft etwa 1–4 % der Erwachsenen, schlafbezogene Essstörungen oder Nachtangst sind seltener.[13][26] Etwa jede dritte chronische Insomnie tritt im Zusammenhang mit einer Erkrankung aus dem psychiatrischen Formenkreis auf, insbesondere Depressionen und Angststörungen.[13][27]
Die akute Insomnie, oft durch psychische Belastungen oder Stress ausgelöst, betrifft jährlich geschätzt knapp 20 % der Bevölkerung. Sie kann in allen Altersgruppen auftreten, ist aber bei älteren Personen und Frauen häufiger. Recht selten (etwa 5 % aller Insomnie-Patienten) ist die sogenannte paradoxe Insomnie, bei der die Betroffenen subjektiv stark leiden, obwohl objektive Messungen (PSG) einen weitgehend normalen Schlaf zeigen.[13] Die idiopathische Insomnie, eine lebenslang bestehende Form ohne bekannte Ursache, betrifft weniger als 1 % aller Kinder und jungen Erwachsenen.[13] Die extrem seltene, angeborene tödliche familiäre Schlaflosigkeit tritt bei weniger als einer von 1 Million Personen auf.[28]
Schlafstörungen bei Kindern
Übersicht
Grundsätzlich können bei Kindern ähnliche Schlafstörungen auftreten wie bei Erwachsenen. Allerdings spielen in dieser Altersgruppe Parasomnien und verhaltensbedingte Schlafstörungen eine größere Rolle. Eine spezifische Störung bei Neugeborenen ist die Frühgeborenenapnoe, die auf die Unreife des Atemzentrums im Hirnstamm zurückzuführen ist. Obwohl sie vornehmlich untergewichtige Frühgeborene betrifft (Auftreten bei etwa 85 % der Kinder unter 1000 g Geburtsgewicht), können Apnoe-Episoden auch bei reifen Neugeborenen vorkommen. Schätzungen zufolge erleben etwa 2 % aller zeitgerecht geborenen Kinder in den ersten sechs Lebensmonaten mindestens eine Episode mit längerem Atemstillstand (≥ 20 Sekunden) oder kürzerem Atemstillstand verbunden mit Bradykardie oder Zyanose. Weitere für das Kindesalter relevante schlafbezogene Atmungsstörungen sind das obstruktive Schlafapnoe-Syndrom (oft durch vergrößerte Rachenmandeln bedingt) und seltener das kongenitale zentrale Hypoventilationssyndrom. Ein weiteres, harmloses Phänomen im Säuglingsalter ist der gutartige Schlafmyoklonus (kurze Muskelzuckungen im Schlaf).[13]
Die klinischen Symptome von Schlafstörungen ähneln bei Kindern denen der Erwachsenen (Tagesmüdigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme). Zusätzlich können Schlafprobleme bei Kindern jedoch auch erhebliche Belastungen für die Eltern und die gesamte Familie verursachen. Chronischer Schlafmangel der Eltern, Sorgen um das Kind und Konflikte bezüglich des Umgangs mit der Schlafstörung können zu elterlichem Stress, negativen Emotionen gegenüber dem Kind und sogar zu Partnerschaftsproblemen führen.[13]
Schlafwandeln und Pavor nocturnus
Eine herausragende Stellung unter den kindlichen Parasomnien nehmen aufgrund ihrer Häufigkeit das Schlafwandeln (Somnambulismus) und der Pavor nocturnus (Nachtangst) ein. Beide gehören zu den NREM-Aufwachstörungen. Schlafwandeln tritt bei bis zu einem Drittel der Kinder irgendwann einmal auf, persistiert aber nur bei wenigen. Etwa 17 % aller Kinder bis zur Pubertät zeigen wiederholte Episoden. Das Kind kann sich dabei im Bett aufsetzen, umherschauen, unverständlich sprechen, rufen oder schreien und in manchen Fällen auch das Bett verlassen und umherlaufen. Da es sich im Tiefschlaf befindet, ist es nur schwer zu wecken, reagiert bei Weckversuchen oft verwirrt oder abwehrend und hat am nächsten Morgen keine Erinnerung an den Vorfall (Amnesie). Der Pavor nocturnus betrifft ebenfalls viele Kinder (bis zu 17 % vor dem 11. Lebensjahr). Diese meist nur wenige Minuten dauernde Störung ist nicht immer klar vom Schlafwandeln abgrenzbar und beginnt typischerweise mit einem plötzlichen, lauten Schrei aus dem Tiefschlaf heraus. Das Kind wirkt panisch, zeigt heftige vegetative Reaktionen (Tachykardie, Tachypnoe, Schwitzen, erweiterte Pupillen) und ist für Trostversuche nicht zugänglich. Auch hier kann das Kind das Bett verlassen. Charakteristisch ist die intensive Angst und die fehlende Erinnerung am nächsten Morgen. Bei beiden Störungen gelten Faktoren wie Schlafmangel, Stress, Fieber und eine volle Blase als Auslöser. Beide treten familiär gehäuft auf und verschwinden meist spontan im Jugendalter.
Verhaltensbedingte Insomnie
Bei der verhaltensbedingten Insomnie im Kindesalter (Behavioral Insomnia of Childhood, BIC) sind Ein- und/oder Durchschlafstörungen die Leitsymptome, die primär auf erlernte Verhaltensmuster oder unzureichende Grenzsetzung zurückzuführen sind. Man unterscheidet zwei Haupttypen:
- BIC vom Einschlaf-Assoziationstyp (Sleep-onset association type): Das Kind hat gelernt, nur unter bestimmten Bedingungen einzuschlafen (z. B. beim Stillen, Fläschchengeben, Herumtragen, im Elternbett) und benötigt diese Assoziationen auch beim nächtlichen Erwachen, um wieder einschlafen zu können.
- BIC vom Grenzsetzungs-Typ (Limit-setting type): Das Kind weigert sich aktiv, ins Bett zu gehen oder im Bett zu bleiben, oft durch wiederholtes Aufstehen, Rufen oder Fordern. Dies tritt meist bei älteren Kleinkindern oder Vorschulkindern auf und ist häufig auf inkonsistente oder fehlende erzieherische Grenzen bezüglich der Schlafenszeit zurückzuführen.[13]
In der Fach- und Ratgeberliteratur gibt es unterschiedliche Ansätze zur Behandlung dieser Insomnien. Einige Experten, wie Richard Ferber, betonen die Bedeutung der Fähigkeit zur Selbstberuhigung und empfehlen verhaltenstherapeutische Methoden (Schlaftraining), um dem Kind zu helfen, eigenständig einzuschlafen. Andere, insbesondere Vertreter des Attachment Parenting wie William Sears, sehen die Ursache eher in Trennungsängsten und empfehlen Co-Sleeping und eine bedürfnisorientierte Begleitung in den Schlaf.
(→ Hauptartikel Schlaftraining, Emotionale Störungen des Kindesalters, Exzessives Schreien im Säuglingsalter, Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung und Störung des Sozialverhaltens)
Kinder mit neurologischen Entwicklungsstörungen
Schlafstörungen sind bei vielen neurologischen Entwicklungsstörungen sehr häufig und oft besonders ausgeprägt. Dazu gehören das Williams-Syndrom, das Rett-Syndrom, das Angelman-Syndrom und das Smith-Magenis-Syndrom. Auch bei Autismus-Spektrum-Störungen (ASS) treten Schlafprobleme bei bis zu 80 Prozent der Kinder auf. Betroffene Kinder benötigen oft lange Zeit zum Einschlafen (verlängerte Schlaflatenz), wachen nachts häufig auf und bleiben teilweise über Stunden wach. Weitere Erscheinungen können Parasomnien (wie Schlafwandeln oder Albträume) und schlafgebundene Epilepsien sein.[20][23][29] Die Ursachen sind komplex und umfassen genetische Faktoren, veränderte Melatonin-Regulation und sensorische Besonderheiten.
Strukturelle und funktionelle Veränderungen im Gehirn
Bei chronischer Insomnie konnten mittels Magnetresonanztomographie (MRT) subtile strukturelle Veränderungen im Gehirn nachgewiesen werden, wobei die Ergebnisse teils uneinheitlich sind. Einige Studien deuten auf eine Volumenreduktion im Hippocampus hin, einer Hirnregion, die für Gedächtnis und Stressregulation wichtig ist.[30] Andere Studien konnten dies jedoch nicht bestätigen oder fanden Veränderungen in anderen Bereichen wie dem präfrontalen Kortex oder der Amygdala.[31] Funktionelle Bildgebungsstudien zeigen zudem oft eine veränderte Aktivität in Hirnnetzwerken, die an Wachheit, Aufmerksamkeit und emotionaler Verarbeitung beteiligt sind, was auf eine Hyperarousal-Komponente bei Insomnie hindeutet.
Bei der erblich bedingten tödlichen familiären Schlaflosigkeit, einer Prionkrankheit, finden sich massive neurodegenerative Veränderungen. Charakteristisch ist eine schwammartige (spongiforme) Degeneration mit Gliose und ausgeprägtem Verlust von Nervenzellen, insbesondere im Thalamus (vor allem in den vorderen und dorsomedialen Kerngebieten), aber auch in anderen Hirnregionen.[28]
Ursachen
→ zur Schlafarchitektur bei gesundem Schlaf siehe den entsprechenden Abschnitt im Hauptartikel Schlaf

Einer Schlafstörung liegen Veränderungen der Schlafdauer, der Schlafqualität oder des Schlafablaufs (Schlafarchitektur) zugrunde. Konkrete, universell gültige Messgrößen, ab wann ein Schlaf objektiv nicht mehr erholsam ist, existieren nicht, da das Schlafbedürfnis und die Schlafstruktur individuell variieren. Bezüglich der Schlafdauer formuliert die Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in ihrer S3-Leitlinie zur Insomnie: „Es gibt keine verbindliche zeitliche Norm für die Menge an Schlaf, die erforderlich ist, eine Erholsamkeit zu gewährleisten. Die meisten Menschen kennen aus eigener Erfahrung die Schlafmenge, die sie benötigen, um sich ausgeruht zu fühlen“.[13] Ebenso wenig gibt es starre Normen für den idealen Ablauf des Schlafes, also wie häufig und wie lange die einzelnen Schlafphasen vorhanden sein müssen, damit ein Nachtschlaf als erquicklich empfunden wird, obwohl Abweichungen von typischen Mustern oft mit Beschwerden korrelieren.
Schlafstörungen, für die keine spezifische organische, psychische oder substanzbedingte Ursache gefunden werden kann, werden als primär oder idiopathisch bezeichnet (z. B. idiopathische Insomnie, idiopathische Hypersomnie). Sekundär (oder komorbid) werden Schlafstörungen genannt, bei denen nachvollziehbare Gründe für die Beeinträchtigung von Schlafdauer oder -ablauf vorliegen, wie andere Erkrankungen, Medikamente oder äußere Faktoren. Eine Sonderform stellen die Parasomnien dar, bei denen das Hauptproblem ein unerwünschtes Ereignis im Schlaf ist.
Man kann ursächlich zwischen extrinsischen und intrinsischen Faktoren unterscheiden. Zu den extrinsischen Faktoren zählen Einflüsse von außerhalb des Körpers, wie z. B. unzureichende Schlafhygiene, Schichtarbeit, Jetlag, Lärm, Lichtverschmutzung, ungeeignete Schlafumgebung (Temperatur, Matratze), Konsum von stimulierenden Substanzen (Kaffee, Nikotin) oder Alkohol am Abend, sowie Schlafmangel durch äußere Umstände. Möglicherweise zählt auch die intensive Nutzung elektronischer Medien (Blaulicht) kurz vor dem Schlafengehen dazu.[32] Intrinsische Faktoren haben ihren Ursprung im Körper selbst. Dazu gehören physiologische Veränderungen (z. B. im Alter), genetische Prädispositionen, psychische Störungen (Depression, Angst), organische Erkrankungen (Schmerzen, Atemwegserkrankungen, neurologische Störungen) sowie primäre Schlafstörungen wie die idiopathische Insomnie, Narkolepsie, das Schlafapnoe-Syndrom oder das Restless-Legs-Syndrom.[33][34]
Eine weitere Besonderheit ist die paradoxe Insomnie (früher Pseudo-Insomnie). Bei dieser Fehlwahrnehmung des Schlafzustandes zeigt die Polysomnographie im Schlaflabor einen weitgehend normalen Nachtschlaf, die Betroffenen haben aber beim Erwachen dennoch das ausgeprägte Gefühl, nicht oder nur sehr schlecht geschlafen zu haben.
Primäre Insomnie
Die chronische Insomnie-Störung ist häufig durch psychophysiologische Faktoren bedingt oder aufrechterhalten. Dabei spielen oft schlafbehindernde Verhaltensweisen, negative Gedanken und Emotionen eine zentrale Rolle, die typischerweise zu einem Teufelskreis aus Anspannung, Grübeln und Schlafstörung führen (psychophysiologische Insomnie).[35][36]
Akute psychische Belastungen und Stress können den Nachtschlaf erheblich beeinträchtigen (akute Insomnie oder Anpassungsinsomnie). Auslöser können kurz- oder längerfristige Probleme im sozialen Umfeld oder Beruf sein, aber auch belastende Lebensereignisse wie Umzug, Trauerfälle, Krankheiten oder sogar übermäßige körperliche Anstrengung (→ Hauptartikel Übertraining). Solche Belastungen führen oft zu Grübeln, Ängsten, Traurigkeit oder innerer Unruhe, die das Einschlafen oder Durchschlafen verhindern. Normalerweise normalisiert sich der Schlaf wieder, wenn die Belastung nachlässt. Hält die Schlafstörung jedoch an, kann sich daraus eine chronische Insomnie entwickeln. Dabei entwickeln die Betroffenen oft eine negative Konditionierung auf das Bett und das Schlafzimmer (sie assoziieren diese mit Wachheit und Frustration) sowie dysfunktionale Gedanken und Sorgen über den Schlaf selbst („Ich muss jetzt schlafen, sonst bin ich morgen nicht leistungsfähig!“), die die Schlafstörung weiter aufrechterhalten. Diese Form wird auch als gelernte oder psychophysiologische Insomnie bezeichnet.[13]
Sekundäre (Komorbide) Insomnie
Ursächlich für die sekundäre oder komorbide Insomnie sind andere Erkrankungen, Substanzen oder Zustände, die einen negativen Einfluss auf die Schlafregulation oder den Schlafablauf haben. Beispiele sind:
- Organische Erkrankungen: Chronische Schmerzen (z. B. bei Arthritis, Fibromyalgie), Herz-Kreislauf-Erkrankungen (z. B. Herzinsuffizienz mit nächtlicher Atemnot oder Nykturie), Lungenerkrankungen (z. B. COPD, Asthma), endokrine Störungen (z. B. Schilddrüsenüberfunktion, Diabetes mellitus), neurologische Erkrankungen (z. B. Parkinson-Krankheit, Demenz, Epilepsie, Multiple Sklerose, Schlaganfall), Refluxkrankheit (nächtliches Sodbrennen), gutartige Prostatavergrößerung (häufiger nächtlicher Harndrang).
- Psychische Störungen: Depressionen und Angststörungen sind sehr häufig mit Insomnie assoziiert. Auch Psychosen, bipolare Störungen oder posttraumatische Belastungsstörungen können den Schlaf erheblich stören. Oft ist die Schlafstörung eines der ersten Symptome oder verschlimmert den Verlauf der psychischen Grunderkrankung.
- Substanzen und Medikamente:
- Stimulanzien: Koffein, Nikotin, Amphetamine (inkl. Ecstasy, Crystal Meth), Kokain, Methylphenidat.
- Alkohol: Kann zwar das Einschlafen erleichtern, führt aber zu gestörtem Durchschlafen, reduziertem REM-Schlaf und frühmorgendlichem Erwachen. Alkoholentzug verursacht ebenfalls massive Schlafstörungen.
- Medikamente: Viele Medikamente können als Nebenwirkung Schlafstörungen verursachen, z. B. bestimmte Antidepressiva (insbesondere SSRIs zu Beginn der Behandlung), Kortison, Betablocker, Diuretika (durch nächtlichen Harndrang), Theophyllin, einige Antiparkinsonmittel oder Antiepileptika. Auch das Absetzen von Schlaf- oder Beruhigungsmitteln (insbesondere Benzodiazepine) kann zu schwerer Rebound-Insomnie führen.
- Andere Schlafstörungen: Insomnie kann auch als Symptom anderer primärer Schlafstörungen auftreten, z. B. beim Restless-Legs-Syndrom (Bewegungsdrang stört das Einschlafen) oder beim Schlafapnoe-Syndrom (häufige Weckreaktionen durch Atempausen stören das Durchschlafen).
- Veränderungen des Schlaf-Wach-Rhythmus: Störungen der inneren Uhr, wie sie bei Jetlag oder Schichtarbeit auftreten, führen zu temporärer Insomnie. Chronische Formen wie das verzögerte oder vorverlagerte Schlaf-Wach-Phasen-Syndrom können ebenfalls zu Insomnie-Symptomen führen, wenn der individuelle Rhythmus nicht mit den sozialen Anforderungen vereinbar ist. Dies betrifft auch blinde Personen, bei denen der Lichtreiz als Zeitgeber fehlt (Nicht-24-Stunden-Syndrom).
Schlafstörungen und Schlaflosigkeit gehen sehr oft mit einer Depression einher.[37] Die Beziehung ist bidirektional: Schlafstörungen können ein Symptom der Depression sein, aber auch deren Entstehung begünstigen oder den Verlauf verschlechtern. Veränderungen in der Schlafarchitektur (z. B. verkürzte REM-Latenz, erhöhte REM-Dichte, reduzierter Tiefschlaf) sind typische Befunde bei Depressionen. Ursächlich werden Dysregulationen in Neurotransmittersystemen (z. B. Serotonin, Noradrenalin, Acetylcholin) und der Stresshormonachse diskutiert.[27] Auch Angststörungen sind häufig von Insomnie begleitet. Umgekehrt entwickeln Menschen mit chronischer Insomnie signifikant häufiger depressive Störungen und Angststörungen als gute Schläfer.

Eine „starke“ oder „sehr starke“ Auslösung von Schlafstörungen wird von der Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) in der entsprechenden AWMF-Leitlinie für Substanzen wie Alkohol, Koffein, Kokain, Amphetamine (einschließlich Ecstasy, Crystal) und Methylphenidat beschrieben.
Schlafprobleme, die im Zusammenhang mit neurologischen Entwicklungsstörungen auftreten, sind multifaktoriell bedingt. Man geht von Störungen in Hirnregionen aus, die für die Schlafregulation verantwortlich sind, sowie von Veränderungen in der Produktion oder Wirkung von Botenstoffen. Bei Kindern mit Autismus-Spektrum-Störung wurde beispielsweise häufig eine verringerte oder zeitlich verschobene Produktion des Schlafhormons Melatonin nachgewiesen. Bei Kindern mit Smith-Magenis-Syndrom ist der Melatoninspiegel typischerweise tagsüber erhöht und nachts verringert (umgekehrter Rhythmus).[20][29]
Die tödliche familiäre Schlaflosigkeit ist eine seltene, autosomal-dominant vererbte Prionkrankheit, die durch eine Mutation im PRNP-Gen verursacht wird.[38]
Charakteristika und Einflussfaktoren auf die Schlafqualität
→ Zur Funktion des Schlafs siehe auch den gleichnamigen Abschnitt im Hauptartikel Schlaf
Entscheidend für die Erholsamkeit des Schlafes ist nicht nur die Dauer, sondern auch die Qualität und Kontinuität, also ein möglichst ungestörter Ablauf der Schlafzyklen mit ausreichendem Anteil an Tiefschlaf (N3-Schlaf) und REM-Schlaf.
Bei vielen Formen der Insomnie ist die Schlafarchitektur verändert:
- Bei depressiven Patienten sind oft die Tiefschlafphasen reduziert, die REM-Latenz verkürzt (d. h. der erste REM-Schlaf tritt früher auf), die REM-Dichte (Intensität der Augenbewegungen im REM-Schlaf) erhöht, und es kommt zu häufigerem nächtlichen Erwachen. 90 % aller Depressiven berichten über nicht erholsamen Schlaf.[27]
- Die tödliche familiäre Schlaflosigkeit ist durch einen fortschreitenden Verlust von Schlafspindeln und K-Komplexen sowie eine massive Reduktion bis zum völligen Fehlen von Tief- und REM-Schlaf gekennzeichnet.[28]
- Bei der psychophysiologischen (gelernten) Insomnie zeigen sich oft eine verlängerte Einschlafdauer (Latenz), vermehrte Wachphasen während der Nacht, ein erhöhter Anteil an leichtem Schlaf (N1/N2) und reduzierter Tiefschlaf. Begleitend finden sich oft Hinweise auf ein physiologisches Hyperarousal (erhöhte Herzfrequenz, Körpertemperatur, Cortisol- und ACTH-Spiegel).[13][30]
- Die idiopathische Insomnie imponiert – oft schon im Kindesalter beginnend – mit einer chronisch verlängerten Einschlaflatenz, häufigem nächtlichen Wachliegen und einer daraus resultierenden Verkürzung der Gesamtschlafzeit. Auch hier sind oft die Tiefschlafphasen reduziert.

- Beim Restless-Legs-Syndrom (RLS) stören der Bewegungsdrang und die damit assoziierten periodischen Beinbewegungen im Schlaf (PLMS) das Einschlafen und führen zu häufigen Weckreaktionen (Arousals), was die Schlafarchitektur empfindlich fragmentiert und die Erholsamkeit mindert.
- Beim Schlafapnoe-Syndrom führen die wiederholten Atempausen und die nachfolgenden Weckreaktionen zu einer massiven Fragmentierung des Schlafs. Die Tiefschlaf- und REM-Schlaf-Anteile sind oft deutlich reduziert zugunsten von Leichtschlafstadien. Bei der zentralen Schlafapnoe mit Cheyne-Stokes-Atmung, die häufig bei Herzinsuffizienz auftritt, treten die Atemstörungen besonders im leichten Schlaf (N1/N2) auf und sind im Tief- und REM-Schlaf oft weniger ausgeprägt. Die resultierende Sauerstoffunterversorgung und die häufigen Arousals verhindern einen erholsamen Schlaf. Ähnliches gilt für die zentrale Schlafapnoe bei höhenbedingter periodischer Atmung.
- Bei Zeitverschiebungen (Jetlag, Schichtarbeit) oder chronischen zirkadianen Rhythmusstörungen kommt es zu einer Diskrepanz zwischen der inneren Uhr und dem äußeren Hell-Dunkel-Zyklus bzw. den sozialen Zeitvorgaben. Dies führt oft zu Schwierigkeiten beim Ein- oder Durchschlafen zur gewünschten Zeit und zu reduzierter Schlafqualität, insbesondere mit verringertem Tief- und REM-Schlaf. Die angeborenen „Uhrgene“ und der zirkadiane Rhythmus zahlreicher Körperfunktionen werden hierdurch gestört.
- Im Gegensatz zu den meisten anderen Formen von Schlafstörungen fehlen bei der paradoxen Insomnie typischerweise signifikante objektivierbare Veränderungen der Schlafarchitektur in der Polysomnographie, obwohl die Betroffenen subjektiv unter stark gestörtem Schlaf leiden.
Parasomnie
Parasomnien sind auffällige, unerwünschte Verhaltensweisen oder Erlebnisse, die während des Schlafes, beim Einschlafen oder beim Aufwachen auftreten. Dazu gehören beispielsweise Albträume, Schlafwandeln, Nachtangst, Schlaftrunkenheit (verwirrtes Erwachen), Schlaflähmung, Sprechen im Schlaf (Somniloquie), Zähneknirschen, Restless-Legs-Syndrom (wird oft auch zu den schlafbezogenen Bewegungsstörungen gezählt), REM-Schlaf-Verhaltensstörung (Ausagieren von Träumen) und schlafbezogene Essstörungen.[26][33][34]
Diese Phänomene beeinflussen die Schlafqualität nicht zwangsläufig direkt, können aber durch häufiges Auftreten, begleitende Angst, Verletzungsgefahr oder resultierende Tagesmüdigkeit zu einem erheblichen Leidensdruck führen.
- NREM-Parasomnien (Aufwachstörungen): Schlafwandeln, Pavor nocturnus und Schlaftrunkenheit treten typischerweise aus dem Tiefschlaf (N3) heraus auf, meist im ersten Drittel der Nacht. Als Auslöser gelten Faktoren, die den Tiefschlaf intensivieren oder zu fragmentiertem Schlaf führen, wie Schlafmangel, Stress, Fieber, laute Geräusche, bestimmte Medikamente oder Alkohol. Eine genetische Veranlagung spielt ebenfalls eine Rolle; für familiäres Schlafwandeln wurde eine Verbindung zu Chromosom 20 (Genort 20q12-q13.12) beschrieben.[39]
- REM-Parasomnien: Albträume, REM-Schlaf-Verhaltensstörung und isolierte Schlaflähmung treten während des REM-Schlafs auf, meist in der zweiten Nachthälfte. Albträume führen oft zu abruptem Erwachen mit Angst und vegetativen Symptomen (Herzrasen, Schwitzen). Ursächlich können Stress, Traumata, psychische Belastungen, bestimmte Medikamente oder auch eine genetische Veranlagung sein. Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörung fehlt die physiologische Muskelatonie des REM-Schlafs, was zum Ausagieren von Trauminhalten führt. Etwa die Hälfte der Fälle ist idiopathisch, die andere Hälfte tritt im Zusammenhang mit Synucleinopathien (z. B. Parkinson-Krankheit, Lewy-Körper-Demenz) auf und kann diesen oft Jahre vorausgehen.[13]
- Andere Parasomnien: Dazu zählen Störungen des Übergangs zwischen Wach und Schlaf wie Einschlafzuckungen, Sprechen im Schlaf oder schlafbezogene Halluzinationen. Auch nächtliches Einnässen (Enuresis nocturna) wird hier eingeordnet. Schlafbezogene Essstörungen können ebenfalls zu häufigem Erwachen führen und treten manchmal bei Substanzentzug oder strengen Diäten auf.
Die Art des Symptoms beeinflusst den Schlaf unterschiedlich. Ein Albtraum kann den Schlaf als nicht erholsam erscheinen lassen, weil die Person emotional aufgewühlt erwacht, Angst vor dem Wiedereinschlafen hat oder weil der Traum selbst mit unangenehmen körperlichen Empfindungen (z. B. Atemnot) verbunden war.[26]
Diagnostik
Wenn Patienten ärztlichen Rat wegen unerquicklichem Schlaf, Ein- oder Durchschlafstörungen, frühem Erwachen oder ausgeprägter Tagesschläfrigkeit suchen, die sie erheblich belasten, ist eine sorgfältige diagnostische Abklärung erforderlich, da die Ursachen vielfältig sein können.
Der diagnostische Prozess umfasst typischerweise: 1. Anamnese: Eine detaillierte Erhebung der Krankengeschichte ist der wichtigste erste Schritt. Erfragt werden Art, Dauer, Häufigkeit und Verlauf der Schlafprobleme, die genauen Schlafgewohnheiten (Schlafhygiene), Lebensumstände, Stressfaktoren, psychische und körperliche Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, Konsum von Alkohol, Koffein und anderen Substanzen sowie die Auswirkungen auf die Tagesbefindlichkeit. Auch eine Familienanamnese bezüglich Schlafstörungen ist relevant. 2. Fragebögen und Schlaftagebuch: Standardisierte Fragebögen (z. B. Pittsburgh Sleep Quality Index (PSQI), Insomnia Severity Index (ISI), Epworth Sleepiness Scale (ESS) zur Erfassung der Tagesschläfrigkeit) können die subjektiven Beschwerden quantifizieren. Ein Schlaftagebuch, das der Patient über ein bis zwei Wochen führt, liefert wertvolle Informationen über das tatsächliche Schlaf-Wach-Muster, die Schlafenszeiten, Wachzeiten und die subjektive Schlafqualität. 3. Körperliche Untersuchung: Eine allgemeine körperliche und neurologische Untersuchung dient dem Ausschluss oder der Identifizierung relevanter Grunderkrankungen. 4. Abklärung möglicher Ursachen:
* Sind falsche Erwartungen an den Schlaf oder ungünstige Verhaltensweisen ursächlich? → Aufklärung über Schlafhygiene. * Liegt eine Medikamentennebenwirkung oder Substanzgebrauch vor? → Ggf. Medikamentenumstellung, Reduktion/Absetzen der Substanz, ggf. Entzugsbehandlung. * Besteht eine relevante körperliche oder psychische Grunderkrankung (sekundäre/komorbide Schlafstörung)? → Behandlung der Grunderkrankung.
5. Spezifische schlafmedizinische Diagnostik: Wenn bis hierhin keine klare Ursache gefunden wurde oder der Verdacht auf eine spezifische Schlafstörung wie Schlafapnoe, Narkolepsie, RLS oder eine Parasomnie besteht, sind weiterführende Untersuchungen indiziert.
Es besteht weiterhin Forschungsbedarf zur Standardisierung der Anamneseerhebung und der optimalen Nutzung von Fragebögen in der Schlafmedizin.[13]
Apparative Untersuchungen


Die wichtigste apparative Untersuchungsmethode im Schlaflabor ist die Polysomnographie (PSG). Sie zeichnet über Nacht verschiedene physiologische Parameter auf, um die Schlafstadien, die Schlafarchitektur und mögliche Störungen objektiv zu erfassen. Standardmäßig werden abgeleitet:
- Elektroenzephalogramm (EEG): zur Bestimmung der Schlafstadien.
- Elektrookulogramm (EOG): zur Erfassung der Augenbewegungen (wichtig für REM-Schlaf).
- Elektromyogramm (EMG): meist am Kinn (Muskeltonus) und an den Beinen (Bewegungen).
- Elektrokardiogramm (EKG): zur Überwachung der Herzfrequenz und Erkennung von Rhythmusstörungen.
- Atemparameter: Atemfluss an Mund und Nase, Atemanstrengung (Brust- und Bauchbewegungen), Sauerstoffsättigung des Blutes (SpO2), ggf. transkutanes oder endtidales Kohlendioxid.
- Weitere Parameter: Körperlage, Schnarchgeräusche (Mikrofon), Videoaufzeichnung (zur Beurteilung von Verhaltensauffälligkeiten bei Parasomnien).
Ergänzend können spezielle Messungen durchgeführt werden, z. B. nächtliche penile Tumeszenz (NPT) bei Verdacht auf organische erektile Dysfunktion, ösophageale pH-Metrie bei Verdacht auf nächtlichen Reflux oder kontinuierliche Blutdruckmessung. Bei Verdacht auf Schlafapnoe kann im Rahmen der PSG auch die optimale Einstellung einer CPAP-Therapie (Titration) erfolgen.
Zur Diagnostik schlafbezogener Atmungsstörungen außerhalb des Schlaflabors werden Polygraphiegeräte eingesetzt. Diese tragbaren Systeme erfassen meist Atemparameter (Fluss, Anstrengung, SpO2), Herzfrequenz, Körperlage und oft auch Schnarchen, jedoch kein EEG. Sie eignen sich als Screening-Instrument bei hohem Verdacht auf obstruktive Schlafapnoe, sind aber weniger genau als die PSG und können andere Schlafstörungen nicht erfassen. Bei unklaren oder negativen Polygraphiebefunden trotz fortbestehendem Verdacht ist eine PSG im Schlaflabor notwendig. Die Fehleranfälligkeit von Polygraphiesystemen erfordert eine sorgfältige Indikationsstellung und Interpretation.[13][19]
Zur Objektivierung der Tagesschläfrigkeit und der Fähigkeit, wach zu bleiben, dienen Tests wie der Multiple Schlaflatenztest (MSLT) (misst die Einschlafneigung am Tag, Standardtest bei Verdacht auf Narkolepsie/Hypersomnie) und der Multiple Wachbleibetest (MWT) (misst die Fähigkeit, unter monotonen Bedingungen wach zu bleiben, relevant z. B. für Fahrtauglichkeit).
Zur Erfassung der zirkadianen Rhythmik über längere Zeiträume wird die Aktigraphie eingesetzt. Ein am Handgelenk getragenes Gerät zeichnet Bewegungsaktivität auf und erlaubt Rückschlüsse auf Schlaf-Wach-Zeiten, Schlafdauer und -kontinuität im häuslichen Umfeld über Tage oder Wochen.
Zur Beurteilung der tageszeitlichen Leistungsfähigkeit können auch neuropsychologische Tests (z. B. d2-Test, Frankfurter Aufmerksamkeits-Inventar) oder Fahrsimulatoren eingesetzt werden, insbesondere bei berufsrelevanten Fragestellungen (z. B. Fahrtauglichkeit). Auch hier besteht noch Forschungsbedarf zur Standardisierung.[13]

Vorbeugung
Maßnahmen zur Vorbeugung von Schlafstörungen zielen vor allem auf die Etablierung gesunder Schlafgewohnheiten und eines stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus ab. Wichtig für einen erholsamen Schlaf ist unter anderem eine individuell ausreichende Schlafdauer. Diese liegt bei Erwachsenen in den westlichen Industrieländern durchschnittlich bei etwa 7 Stunden pro Nacht, kann aber individuell stark variieren (von ca. 6 bis 9 Stunden). Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Einhaltung der Regeln der Schlafhygiene. Dazu zählen:
- Regelmäßige Schlafens- und Aufstehzeiten (auch am Wochenende).
- Schaffung einer angenehmen Schlafumgebung (dunkel, ruhig, kühl).
- Vermeidung von schweren Mahlzeiten, Alkohol und Koffein am Abend.
- Verzicht auf intensive körperliche oder geistige Anstrengung kurz vor dem Schlafengehen.
- Etablierung entspannender Abendrituale.
- Begrenzung von Nickerchen am Tag.
- Vermeidung langer Bettliegezeiten ohne zu schlafen (Bett nur zum Schlafen nutzen).
- Ausreichende Tageslichtexposition, insbesondere am Vormittag, zur Stabilisierung der inneren Uhr.
- Regelmäßige körperliche Aktivität (jedoch nicht kurz vor dem Schlafen).
Häufig bestehen auch falsche Annahmen und Erwartungen bezüglich des Schlafs, die Schlafstörungen fördern können, z. B. die Überzeugung, dass jeder Mensch 8 Stunden Schlaf benötige, dass gelegentliche schlaflose Nächte gefährlich seien oder dass man bei Einschlafproblemen früher ins Bett gehen sollte. Solche Mythen können Leistungsdruck erzeugen und sind oft kontraproduktiv. Eine realistische Einschätzung und Akzeptanz individueller Schlafbedürfnisse ist hilfreich.[40]
Normale Acht-Stunden-Schläfer können sich unter Umständen auch an kürzere Schlafzeiten (z. B. fünf bis sechs Stunden) anpassen, ohne gravierende Leistungseinbußen zu erleiden, insbesondere wenn der Schlaf-Wach-Rhythmus sehr regelmäßig ist.[41] Bei den meisten gesunden Menschen führt eine moderate, chronische Schlafrestriktion nicht zwangsläufig zu langfristigen körperlichen Schäden, kann aber die Tagesbefindlichkeit beeinträchtigen. Ein verkürzter Schlaf kann an Effizienz gewinnen (Schlafkompression), wobei der Anteil des Tiefschlafs relativ erhalten bleibt, während leichtere Schlafstadien und REM-Schlaf reduziert werden können. Der Einschlafprozess verläuft dann oft schneller. Dies ist jedoch keine generelle Empfehlung zur Schlafverkürzung.
Behandlung
Die Behandlung von Schlafstörungen richtet sich nach der spezifischen Diagnose und den zugrundeliegenden Ursachen.
- Behandlung ursächlicher Erkrankungen: Liegt eine sekundäre Schlafstörung vor, steht die Therapie der Grunderkrankung (z. B. Schmerztherapie, Behandlung von Herzinsuffizienz, Depression, RLS) im Vordergrund. Beim Schlafapnoe-Syndrom ist die CPAP-Therapie oft die Behandlung der Wahl.
- Anpassung von Medikamenten/Substanzen: Wenn Medikamente die Schlafstörung verursachen, sollte eine Umstellung oder Dosisanpassung erwogen werden. Bei Substanzabusus (Alkohol, Drogen) ist eine Reduktion oder Abstinenz anzustreben, ggf. mit Unterstützung einer Suchtberatung oder -therapie. Auch der Konsum von Genussmitteln wie Kaffee oder Nikotin am Abend sollte reduziert werden. Beispielsweise kann bei Epilepsiepatienten das Antiepileptikum Lamotrigin häufiger zu Schlafstörungen führen als Alternativen wie Pregabalin oder Levetiracetam.
- Nicht-medikamentöse Therapien (bei Insomnie): Bei der chronischen Insomnie sind verhaltenstherapeutische Ansätze die Therapie der ersten Wahl und langfristig wirksamer als Medikamente. Die Kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) kombiniert verschiedene Techniken:
- Psychoedukation und Schlafhygiene: Aufklärung über Schlafregulation und Vermittlung gesunder Schlafgewohnheiten.
- Stimuluskontrolle: Stärkung der Assoziation zwischen Bett und Schlaf (Bett nur zum Schlafen nutzen, bei Wachliegen aufstehen).
- Schlafrestriktion: Zeitweilige Verkürzung der Bettliegezeit, um die Schlafeffizienz zu erhöhen und den Schlafdruck zu steigern.
- Kognitive Therapie: Identifikation und Veränderung dysfunktionaler Gedanken, Sorgen und Einstellungen bezüglich des Schlafs.
- Entspannungsverfahren: Techniken wie Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Meditation oder Achtsamkeitsübungen können helfen, Anspannung abzubauen.
Schlafrestriktionstherapie
Die Schlafrestriktionstherapie ist eine zentrale und sehr wirksame Komponente der KVT-I zur Behandlung der chronischen Insomnie. Sie wurde maßgeblich von Arthur Spielman in den 1980er Jahren entwickelt.[42] Die Therapie kann mit oder ohne begleitende Medikation oder andere verhaltenstherapeutische Maßnahmen erfolgen und wird idealerweise therapeutisch begleitet. Ziel ist die Erhöhung des Schlafdrucks und die Konsolidierung des Schlafs durch eine vorübergehende Begrenzung der im Bett verbrachten Zeit. Sie hat sich als besonders wirksam bei Personen erwiesen, die viel Zeit wach im Bett verbringen.[43]
Ablauf der Schlafrestriktionstherapie
Kernpunkt der Therapie ist die Anpassung der erlaubten Zeit im Bett (TIB = Time In Bed) an die tatsächliche durchschnittliche Schlafdauer (TST = Total Sleep Time), die initial aus einem Schlaftagebuch ermittelt wird (jedoch nicht unter 5 Stunden TIB). Die Therapiedauer beträgt in der Regel mehrere Wochen. 1. **Baseline-Erfassung:** Der Patient führt für 1–2 Wochen ein Schlaftagebuch, um die durchschnittliche TST und die aktuelle TIB zu ermitteln. Daraus wird die Schlafeffizienz (SE = TST / TIB * 100 %) berechnet. 2. **Festlegung der initialen TIB:** Die erlaubte Zeit im Bett wird auf die durchschnittliche TST begrenzt (z. B. wenn jemand 8 Stunden im Bett liegt, aber nur 6 Stunden schläft, wird die TIB auf 6 Stunden festgelegt). Die Aufstehzeit wird fixiert und bleibt konstant, die Zubettgehzeit ergibt sich daraus. 3. **Anpassung der TIB:** Wöchentlich wird anhand des Schlaftagebuchs die durchschnittliche SE der letzten Woche berechnet.
* Wenn die SE hoch ist (z. B. > 85–90 %), wird die TIB um 15–30 Minuten verlängert (indem man früher ins Bett geht). * Wenn die SE im mittleren Bereich liegt (z. B. 80–85 %), bleibt die TIB unverändert. * Wenn die SE niedrig ist (z. B. < 80 %), wird die TIB weiter verkürzt (jedoch nicht unter 5 Stunden).
4. **Ziel:** Dieser Prozess wird fortgesetzt, bis eine individuell zufriedenstellende Schlafdauer bei guter Schlafeffizienz erreicht ist. Nickerchen am Tag sind während der Therapie meist nicht erlaubt.
Die Therapie ist sehr wirkungsvoll, kann aber insbesondere in der Anfangsphase durch die induzierte Schlafdeprivation sehr anstrengend sein und zu erhöhter Tagesmüdigkeit führen. Daher ist eine gute Patientenmotivation und idealerweise eine therapeutische Begleitung wichtig.[44]
Medikamente
Medikamente sollten bei chronischer Insomnie nur als zweite Wahl oder ergänzend zur KVT-I und möglichst nur kurzzeitig eingesetzt werden. Schätzungen zufolge kommen in Deutschland bei etwa 5 % aller Männer und 12 % aller Frauen gelegentlich oder regelmäßig Schlaf- oder Beruhigungsmittel zum Einsatz. Zur medikamentösen Behandlung der Insomnie sind verschiedene Substanzklassen verfügbar:
- Benzodiazepin-Rezeptor-Agonisten (BzRA):
- Benzodiazepine (z. B. Temazepam, Lormetazepam, Triazolam): Wirksam zur kurzfristigen Behandlung, hohes Risiko für Toleranzentwicklung, Abhängigkeit, Rebound-Insomnie nach Absetzen, Hangover-Effekte, kognitive Beeinträchtigungen und erhöhtes Sturzrisiko (insbesondere bei Älteren). Nur zur Kurzzeittherapie (max. 4 Wochen) empfohlen.
- Nicht-Benzodiazepin-Agonisten (Z-Substanzen: Zolpidem, Zopiclon, Eszopiclon): Ähnlicher Wirkmechanismus wie Benzodiazepine, etwas günstigeres Nebenwirkungsprofil, aber ebenfalls Risiko für Abhängigkeit, Toleranz und Nebenwirkungen. Ebenfalls nur zur Kurzzeittherapie empfohlen.
- Sedierende Antidepressiva: Niedrig dosierte Antidepressiva mit sedierenden Eigenschaften (z. B. Trazodon, Mirtazapin, Doxepin, Amitriptylin) werden häufig off-label zur Behandlung von Insomnie eingesetzt, insbesondere wenn gleichzeitig eine Depression oder Angststörung besteht. Ihre Wirksamkeit bei Insomnie ohne Depression ist weniger gut belegt, und sie haben eigene Nebenwirkungsprofile.
- Sedierende Antihistaminika (H1-Antagonisten): Ältere Antihistaminika wie Diphenhydramin oder Doxylamin sind rezeptfrei erhältlich und wirken sedierend. Ihre Wirksamkeit ist begrenzt, sie können zu Tagesmüdigkeit, anticholinergen Nebenwirkungen und Toleranzentwicklung führen. Sie werden nicht zur Behandlung chronischer Insomnien empfohlen.
- Melatonin und Melatonin-Rezeptor-Agonisten: Melatonin (retardiert) ist in Deutschland für Personen über 55 Jahre zur Kurzzeitbehandlung der primären Insomnie zugelassen. Es scheint insbesondere bei Einschlafstörungen und zur Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus (z. B. bei Jetlag oder DSWPD) wirksam zu sein. Melatonin wird auch off-label bei Kindern mit neurologischen Entwicklungsstörungen eingesetzt, wenn Verhaltensmaßnahmen nicht ausreichen.[20][23] Der Melatonin-Rezeptor-Agonist Ramelteon ist in einigen Ländern (nicht in D) zugelassen.
- Orexin-Rezeptor-Antagonisten: Neuere Substanzen wie Suvorexant, Lemborexant oder Daridorexant blockieren das wachmachende Orexin-System. Sie sind zur Behandlung von Insomnie zugelassen, zeigen ein geringeres Abhängigkeitspotenzial als BzRA, können aber Tagesschläfrigkeit und andere Nebenwirkungen verursachen.
- Andere Substanzen: Chloralhydrat wird aufgrund seines ungünstigen Nutzen-Risiko-Profils kaum noch eingesetzt. Opipramol wird manchmal verwendet, die Evidenz ist aber gering. Schwach wirksame Antipsychotika (z. B. Quetiapin niedrig dosiert) werden off-label eingesetzt, dies wird aber wegen möglicher Nebenwirkungen kritisch gesehen.
- Pflanzliche Medikamente: Präparate aus Baldrian, Hopfen, Passionsblume oder Melisse werden traditionell verwendet. Die wissenschaftliche Evidenz für ihre Wirksamkeit ist begrenzt, aber Baldrian scheint bei leichten bis moderaten Insomnien eine gewisse Wirkung zu haben.
Generell gilt für Schlafmittel: Anwendung in der niedrigsten wirksamen Dosis, über den kürzest möglichen Zeitraum. Eine Intervalltherapie (Einnahme nur an wenigen Tagen pro Woche) kann das Abhängigkeitsrisiko reduzieren. Die Langzeitanwendung ist kritisch zu sehen und oft nicht ausreichend untersucht. Schlafmittel können die Schlafarchitektur verändern und langfristig die Schlafstörung sogar aufrechterhalten oder verschlimmern.[25][45]
Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) betrachtet Schlafstörungen oft als Ausdruck eines Ungleichgewichts, z. B. eines Yin-Mangels, und setzt entsprechend Akupunktur, Kräutertherapie oder Qigong ein.[46] Die wissenschaftliche Evidenz für diese Ansätze ist oft limitiert.
Verhaltenstherapeutische Maßnahmen
Wie oben erwähnt, ist die KVT-I die Methode der Wahl bei chronischer Insomnie. Sie umfasst typischerweise folgende Komponenten:[47]
- Psychoedukation und Regulierung der Schlafhygiene,
- Stimuluskontrolle und Schlafrestriktion zur Strukturierung des Schlaf-Wach-Rhythmus und Erhöhung der Schlafeffizienz,
- Kognitive Techniken zur Identifikation und Modifikation schlafbehindernder Gedanken und Grübeleien,
- Entspannungsverfahren (z. B. Progressive Muskelentspannung, Autogenes Training, Meditation, Achtsamkeit).
Eine an der Universität von Kalifornien in Los Angeles durchgeführte Studie zeigte, dass Achtsamkeitsmeditation die Schlafqualität bei älteren Erwachsenen mit moderaten Schlafstörungen verbessern kann.[48] Die Gynäkologin und Sachbuchautorin Lauren Streicher erwähnt Masturbation als mögliche Einschlafhilfe, da der Orgasmus entspannend wirken und schlaffördernde Hormone freisetzen könne.[49]
Geschichte

Die systematische Erforschung des Schlafes begann im 19. Jahrhundert. Als Pionierarbeit gilt die Untersuchung von Ernst Kohlschütter aus dem Jahr 1862/63, der versuchte, die Schlaftiefe über die Nacht hinweg zu messen, indem er die Intensität akustischer Reize bestimmte, die zum Erwecken notwendig waren (Weckschwelle). Er stellte seine Ergebnisse graphisch dar und schuf die bekannte „Kohlschütter-Kurve“, die zeigt, dass der Schlaf im ersten Teil der Nacht am tiefsten ist.[34][50] Ein entscheidender Meilenstein für die moderne Schlafforschung war die Entwicklung der Elektroenzephalografie (EEG) durch Hans Berger in den 1920er Jahren, die die Messung der Hirnaktivität ermöglichte. In den 1950er Jahren entdeckten Eugene Aserinsky und Nathaniel Kleitman den REM-Schlaf. Die Kombination von EEG, Elektromyographie (EMG) zur Messung des Muskeltonus und Elektrookulographie (EOG) zur Messung der Augenbewegungen führte 1968 zur Standardisierung der Schlafstadien durch Allan Rechtschaffen und Anthony Kales.
Das erste umfassende Klassifikationssystem für Schlafstörungen, die Diagnostic Classification of Sleep and Arousal Disorders (DCSAD), wurde 1979 von der Association of Sleep Disorders Centers (ASDC), dem Vorläufer der American Academy of Sleep Medicine (AASM), veröffentlicht.[51] Diese teilte die Störungen in vier Hauptgruppen ein: Disorders of Initiating and Maintaining Sleep (DIMS, Insomnien), Disorders of Excessive Somnolence (DOES, Hypersomnien), Disorders of the Sleep-Wake Schedule (zirkadiane Rhythmusstörungen) und Dysfunctions Associated with Sleep, Sleep Stages, or Partial Arousals (Parasomnien).[34] Dieses System wurde durch die ICSD-Klassifikationen (1990, 1997, 2005, 2014) abgelöst und weiter verfeinert.
(→ Zu weiteren kulturellen und geschichtlichen Aspekten siehe Hauptartikel Schlafkultur)
Urbane Mythen
Eine alte, auch in medizinischen Schriften des 19. Jahrhunderts vereinzelt zu findende Vorstellung ist, dass Schlaflosigkeit eine bevorstehende schwere Krankheit ankündige.[52] Die moderne Forschung hat einen solchen direkten kausalen Zusammenhang (Insomnie als Vorbote anderer Krankheiten) nicht generell bestätigen können, obwohl chronische Schlafstörungen natürlich oft mit anderen Erkrankungen assoziiert sind oder deren Risiko erhöhen können. Umgekehrt gibt es jedoch Hinweise darauf, dass unzureichender Schlaf das Immunsystem schwächen und die Anfälligkeit für Infektionskrankheiten, wie z. B. Erkältungen, erhöhen kann. Eine 2015 publizierte Studie von Aric Prather (UCSF) zeigte, dass Personen mit kürzerer Schlafdauer ein signifikant höheres Risiko hatten, nach experimenteller Exposition mit Rhinoviren eine Erkältung zu entwickeln.[53][54]
Literatur
- Svenja Happe, B. W. Walther, H. Schulz (Hrsg.): Schlafmedizin in der Praxis. Die internationale Klassifikation von Schlafstörungen in Fallberichten. ecomed, Landsberg am Lech 2009, ISBN 978-3-609-16406-9.
- Markus B. Specht, Elena Spaude, Alexandra Kaluza: Kurzintervention bei Insomnie (KI): Eine Anleitung zur Behandlung von Ein- und Durchschlafstörungen. Kohlhammer Verlag, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-17-024187-9.
- Kai Spiegelhalder, Jutta Backhaus, Dieter Riemann: Schlafstörungen. 2. Auflage. Hogrefe, Göttingen 2011. ISBN 978-3-8017-2345-3. (Reihe: Fortschritte der Psychotherapie, Band 47)
- Jürgen Staedt, Dieter Riemann: Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen. Kohlhammer, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-17-019467-0.
- Boris A. Stuck et al.: Praxis der Schlafmedizin: Schlafstörungen bei Erwachsenen und Kindern. 3. Auflage. Springer, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-662-54819-6.
Weblinks
- S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf / Schlafstörungen – Insomnie bei Erwachsenen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. In: AWMF online (Stand Dezember 2017) (in Überarbeitung, Stand 11/2024)
- S3-Leitlinie Nicht erholsamer Schlaf / Schlafstörungen – Schlafbezogene Atmungsstörungen bei Erwachsenen der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin. In: AWMF online (Stand Januar 2020)
- S1-Leitlinie Nichtorganische Schlafstörungen (F51) der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendpsychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie (DGKJP). In: AWMF online (Stand Juli 2018) (gültig bis 07/2023, in Überarbeitung)
- S2k-Leitlinie Insomnie bei neurologischen Erkrankungen der Deutschen Gesellschaft für Neurologie e. V. (DGN). In: AWMF online (Stand März 2020) (gültig bis 03/2025)
- Deutsche Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM) – Fachgesellschaft für Ärzte und Wissenschaftler
- Seite des Psychologen Tilmann H. Müller zum Thema www.schlafgestoert.de – Informationen zur Selbsthilfe bei Insomnie
- Frank Luerweg: Warum Senioren schlecht schlafen in Spektrum.de vom 8. Januar 2023 – Artikel über altersbedingte Schlafveränderungen
Einzelnachweise
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- ↑ a b T. Roth u. a.: Prevalence and perceived health associated with insomnia based on DSM-IV-TR; International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems, Tenth Revision; and Research Diagnostic Criteria/International Classification of Sleep Disorders, Second Edition criteria: results from the America Insomnia Survey. In: Biol Psychiatry. 2011 Mar 15;69(6), S. 592–600. Epub 2010 Dec 31, PMID 21195389
- ↑ a b D. Léger u. a.: Characteristics of insomnia in a primary care setting: EQUINOX survey of 5293 insomniacs from 10 countries. In: Sleep Med., 2010 Dec, 11(10), S. 987–998. Epub 2010 Nov 18, PMID 21093363
- ↑ H. Frohnhofen: „Hygienisch“ schlafen. In: Der Hausarzt. 14/11, S. 46–51.
- ↑ P. Reuter: Der grosse Reuter: Springer-Universalwörterbuch Medizin, Pharmakologie und Zahnmedizin. Birkhäuser, 2005, ISBN 3-540-25102-2, S. 446, 469 und 732; books.google.de
- ↑ P. Reuter: Der grosse Reuter: Springer-Universalwörterbuch Medizin, Pharmakologie und Zahnmedizin. Birkhäuser, 2005, ISBN 3-540-25102-2, S. 721; books.google.de
- ↑ R. Klinke u. a.: Physiologie. Georg Thieme Verlag, 2010, ISBN 978-3-13-796006-5, S. 862; books.google.de
- ↑ S. Dressler: Elsevier’s Wörterbuch Medizin: Englisch-Deutsch/Deutsch-Englisch. Urban & Fischer-Verlag, 2007, ISBN 3-437-15200-9; books.google.de
- ↑ C. A. Wunderlich: Handbuch der Pathologie und Therapie. Band 2, Teil 2, Verlag Ebner & Seubert, 1854, S. 1268 ff.; books.google.de
- ↑ Uwe Henrik Peters: Lexikon Psychiatrie, Psychotherapie, Medizinische Psychologie: mit einem englisch-deutschen Wörterbuch im Anhang. Fischer-Verlag, 2007, S., 14, 268 und 490, ISBN 3-437-15061-8; books.google.de
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- ↑ a b c d e f g h i j k l m n o p q r Leitlinie [{{{1}}} {{{2}}}]. In: AWMF online
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