Die Raumzellenbauweise bzw. Modulbauweise ist ein Bauverfahren, bei dem dreidimensionale Raumeinheiten unter kontrollierten Bedingungen in einer stationären Fertigungsstätte vorgefertigt und dann auf der Baustelle endmontiert werden. Sie bestehen aus Wänden, Decken, Böden, Innenausbauten, Installationen, Fenstern, Türen, Armaturen usw. Je nach Höhe des Vorfertigungsgrads sind mehr oder weniger Restleistungen auf der Baustelle noch zu erbringen. Durch einen hohen Vorfertigungsgrad können die Prozesse auf der Baustelle stark verkürzt werden.
Die Zellen oder Module werden auf der Baustelle mit dem Kran aneinandergereiht bzw. gestapelt, wobei die Größe der Zellen von der Transportmöglichkeit abhängt. Bei der Raumzellenbauweise ist der Planungsaufwand im Vergleich zur konventionellen Bauweise höher, da keine baulichen Änderungen im Bauablauf möglich sind. Nachträgliche Eingriffe können sehr kostenintensiv sein und damit den Zweck der Bauweise verfehlen.
Vorteile: hoher Vorfertigungsgrad, Werkstattfertigung ohne Witterungseinflüsse, maßhaltige industrielle Fertigung, werkstattseitige Qualitätsüberwachung bzw. Funktionskontrolle, kurze Bauzeit, reduzierte Restleistung
Nachteile: hoher Abstimmungsgrad der beteiligten Fachplaner und Gewerke, Planungsprozess in hoher Detailtiefe (keine baulichen Änderungen in Bauablauf möglich), an logistische Maximalmaße gekoppelt (LKW Länge und Breite), planerische Flexibilität der Grundrisse eingeschränkt
Modulgebäude unterscheiden sich von Containerbauten darin, dass sie für eine dauerhafte Nutzung errichtet werden. Containerbauten erfüllen in der Regel nur temporäre Zwecke.[1]
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Andreas Hartmann, Philipp Galandi: Die Aussagekraft der Vorfertigungsgrads - Analyse der Ermittlungsmethoden am Beispiel der Modulbauweise. In: Bauwirtschaft: Markt | Management | Recht. Nr. 2. Werner Verlag, 2020, S. 55.