Die Erste Fitna bezeichnet die innerislamischen Konflikte nach der Ermordung des dritten Kalifen ʿUthmān im Jahr 656. ʿAlī ibn Abī Tālib wurde zum neuen Kalifen ausgerufen, sah sich aber Widerstand von verschiedenen Gruppen gegenüber. In der Kamelschlacht 656 besiegte er Gegner wie Aischa, Ṭalḥa und Zubair. Der syrische Statthalter Muawiya erhob sich ebenfalls gegen ʿAlī, was 657 zur Schlacht von Siffin führte. Nach einem Schiedsverfahren spalteten sich die Charidschiten von ʿAlī ab. 661 wurde ʿAlī von einem Charidschiten ermordet. Muawiya setzte sich als Kalif durch und begründete die Dynastie der Umayyaden. Die Erste Fitna gilt als Ursprung der Spaltung in Sunniten und Schiiten. Ihre Bewertung wandelte sich im Laufe der islamischen Geschichte, von eher positiven Darstellungen in der Umayyadenzeit über eine kritischere Sicht in der Abbasidenzeit bis hin zu neuen Interpretationen in der Moderne, beeinflusst von Nationalismus und islamischem Reformismus.
Zur Navigation springen
Zur Suche springen