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aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
(Weitergeleitet von Umount)

Mounten (englisch mount, deutsch montieren, befestigen) bzw. EinhĂ€ngen,[1][2] Einbinden[1] oder Aktivieren, bezeichnet bei Unix sowie einigen anderen Betriebssystemen den Vorgang, ein Dateisystem an einer bestimmten Stelle – dem EinhĂ€ngepunkt (englisch Mountpoint), bei DOS und Windows zumeist „Laufwerksbuchstabe“ â€“ verfĂŒgbar zu machen, damit der Benutzer auf die Dateien zugreifen kann.

Unmounten

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Das Gegenteil von Mounten ist Unmounten (Neudeutsch, englisch unmount), Dismounten (englisch dismount) oder AushĂ€ngen. Dazu ist es erforderlich, dass kein Prozess mehr auf Dateien auf dem Dateisystem zugreift und dass alle Daten auf das Dateisystem geschrieben sind. Das Betriebssystem versucht daher, alle jene Prozesse geordnet zu beenden, die noch offene bzw. unvollendete Zugriffe aufweisen â€“ kann dies nicht erreicht werden, so schlĂ€gt das AushĂ€ngen fehl. Kann ein Programm oder Prozess diese Ressourcen nicht freigeben, weil sie zur AusfĂŒhrung notwendig sind, lĂ€sst sich ein Dateisystem daher nicht aushĂ€ngen: ein prominentes Beispiel dafĂŒr ist das Systemlaufwerk (englisch Boot Volume) eines Betriebssystems.

Wird ein Dateisystem ohne Unmounten entfernt (z. B. ein USB-Stick abgezogen), kann es unter UmstĂ€nden zu Datenverlust oder Zerstörung der DatenintegritĂ€t auf dem Dateisystem kommen, wenn noch nicht alle Daten auf das Dateisystem geschrieben wurden.

Automatisiertes Mounten

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Oft geschieht das Einbinden automatisch ohne Benutzerintervention, vor allem beim Booten. Wechselmedien wie CD, Disketten oder USB-Sticks werden hingegen unter UmstĂ€nden durch den Zugriff eines Automounters verfĂŒgbar gemacht.

Bei Windows geschieht das Automounten ĂŒblicherweise automatisch unter Zuhilfenahme eines weiteren Laufwerksbuchstabens wie D: oder E:, wĂ€hrend bei macOS (ehemals „Mac OS X“ und „OS X“) Wechselmedien vom Automounter unter /Volumes eingebunden werden und dann auf dem Desktop erscheinen. Unter Linux wird gemĂ€ĂŸ Filesystem Hierarchy Standard ein Unterverzeichnis in /media oder /run/media bzw. /run/mount verwendet, bzw. bei einem manuellen EinhĂ€ngen und historisch /mnt.

Unix

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Unter unixartigen Betriebssystemen wird das Mounten durch einen Aufruf des Unix-Kommandos mount eingeleitet, welches bei Abwesenheit von Kommandozeilenparametern die Liste der aktivierten Dateisysteme ausgibt. Die Syntax des Kommandos ist wegen dessen NÀhe zum Betriebssystem stark von diesem abhÀngig und daher von System zu System verschieden, hat aber meist die Form

# mount [optionen] <device> <dir>

<device> steht dabei fĂŒr eine GerĂ€tedatei, zum Beispiel /dev/cdrom, wohingegen <dir> als letzter Parameter den Mountpoint angibt, d. h. ein bereits existierendes Verzeichnis. In der Regel ist es nur root erlaubt, Mounts durchzufĂŒhren.

Wenn ein EinhĂ€ngepunkt in /etc/fstab festgelegt ist, reicht die Angabe von entweder dem GerĂ€t oder dem Verzeichnis. Ist dort beispielsweise /dev/sda1 mit /boot/efi verknĂŒpft, so fĂŒhrt sowohl

# mount /dev/sda1

als auch

# mount /boot/efi

zum EinhĂ€ngen des definierten GerĂ€ts am definierten Pfad. Mit der Mount-Option user in der fstab-Datei ist es auch einfachen (non-root) Benutzern gestattet, den Mount-Befehl fĂŒr einen definierten Pfad (bzw. GerĂ€t) auszufĂŒhren. Auch mit pmount, einem Wrapper um mount, ist ein Mounten fĂŒr „normale“ Benutzer möglich.[3]

Das analoge Kommando zum AushĂ€ngen eines Dateisystems lautet umount (fĂŒr englisch unmount filesystem; seit Unix System 6 von 1975) und wird in der Regel mit der Syntax

# umount <dir_or_dev>

aufgerufen, wobei <dir_or_dev> fĂŒr das GerĂ€t oder den Mountpoint steht. Ist also z. B. /dev/sda1 unter /boot/efi eingehĂ€ngt, so fĂŒhrt sowohl umount /dev/sda1 als auch umount /boot/efi zu dessen AushĂ€ngen. Ob dies nur root gestattet ist oder auch regulĂ€ren Benutzern, hĂ€ngt wiederum z. B. von der fstab-Datei und den darin definierten Mount-Optionen ab.

Bind-Mount

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Bei einem „bind mount“ (von englisch bind, etw. verbinden) wird ein bereits eingehĂ€ngtes Volume in einem weiteren Verzeichnis (mount point) abermals „eingehĂ€ngt“.[4][5] Dies wird oft bei einem chroot verwendet.[6]

Beispiele

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Unter unixartigen Betriebssystemen (z. B. GNU/Linux) wird die zweite Partition auf der primĂ€ren Festplatte am ersten SCSI- oder SATA-Port mit folgendem Kommando manuell gemountet:

$ mount /dev/sda2 /mein/verzeichnis

Dazu muss das Verzeichnis /mein/verzeichnis bereits existieren, der Name ist beliebig. Nach dem EinhĂ€ngen sind dann die Dateien und Verzeichnisse, die auf dieser Partition liegen, unter Pfadnamen wie /mein/verzeichnis/entwĂŒrfe/blabla.txt verwendbar. Andere Dateien, die vorher in einem gleich-lautenden Verzeichnis z. B. /mein/verzeichnis (wenn es nicht leer war) zu sehen waren, sind bis zum AushĂ€ngen des neuen Verzeichnisses normalerweise nicht mehr zugĂ€nglich (weil es bei den meisten Dateisystemen nicht zwei gleichlautende Dateiverzeichnisse nebeneinander geben kann).

Ein anschließendes AushĂ€ngen wird erreicht durch:

$ umount /dev/sda2

oder

$ umount /mein/verzeichnis

Eine Liste aller aktivierten Dateisysteme wird durch folgendes Kommando ausgegeben:

$ mount

Neben Laufwerken kann auch Speicher eingebunden werden, der nicht lokal verfĂŒgbar ist. Beispiele dafĂŒr sind Dateisysteme wie NFS, xFS und SHFS.

Auch eine Datei kann ĂŒber das sogenannte „loop device“ wiederum selbst als Dateisystem eingebunden werden, am hĂ€ufigsten findet dies bei ISO-Abbildern Verwendung:

$ mount -r -t iso9660 -o loop /pfad/zum/CD_oder_DVD-Abbild.iso /mein/verzeichnis

Weblinks

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  • mount(2): Dateisystem einhĂ€ngen â€“ Debian GNU/Linux Systemaufrufe Handbuchseite
  • mount(8): mount a filesystem â€“ Debian GNU/Linux Systemverwaltung Handbuchseite
  • mount(8): mount file systems â€“ OpenBSD System Manager's Manual
  • mount im deutschen Wiki von UbuntuUsers.de

Einzelnachweise

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  1. ↑ a b Mounten unter Linux. Was bedeutet Mounten? Abgerufen am 29. September 2015. 
  2. ↑ Thorsten Leemhuis: Bitte einhĂ€ngen – Partitionen und Netzwerkfreigaben automatisch einbinden. In: Heise online. 16. November 2013. Abgerufen am 29. September 2015.
  3. ↑ Artikel in linuxwiki.de
  4. ↑ Gilles: What is a bind mount? (Posting) In: Unix & Linux. Stack Exchange, 25. April 2015, abgerufen am 30. Dezember 2022 (englisch). 
  5. ↑ Gilles: Was ist ein Bind Mount? In: QA Stack. Abgerufen am 30. Dezember 2022 (Übersetzung des Postings bei Stack Exchange „Unix & Linux“). 
  6. ↑ RĂŒdiger Follmann: Das Raspberry Pi Kompendium. 2., erweiterte und ĂŒberarbeitete Auflage. Springer Vieweg, 2018, ISBN 978-3-662-58143-8, 1.5 Weniger kann mehr sein, S. 21, Code-Ausschnitt 1.5.13 (eingeschrĂ€nkte Vorschau in der Google-Buchsuche). 
Abgerufen von „https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Mounten&oldid=260840880#umount_(Unix)“
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