Richard Klepzig (* vor 1879; † 1929) war ein deutsch-schweizerischer Architekt. Er wirkte als Architekt und Bauleiter in Gotha und Coburg und baute insbesondere Villen für das Bürgertum, aber auch öffentliche Bauten. Sein Hauptwerk war die Synagoge in Gotha. Um 1908 zog er nach Zürich und setzte dort seine Arbeit fort. Um 1918 übersiedelte er nach Wien, wohnte in Wien V, Margaretenstraße 164, und besaß ein „Geschäfts- und Wohnhaus an der Mariahilferstraße“, spätestens ab 1923 wohnte er in Mödling, Neugasse 23. Am 4. Februar 1929 verstarb Klepzig an Lungenentzündung, wie aus den Matriken der Pfarre St. Othmar in Mödling hervorgeht, und wurde auf dem Friedhof in Maria Enzersdorf begraben.[1] Aus der Zeit um 1927/28 stammen mehrere Pläne zum Neubau der Pfarrkirche Herz Jesu und der anschließenden Pfarr-, Vereins- und Heimgebäude in der Mödlinger Schöffelstadt, Maria-Theresien-Gasse 16–22.
Als typischer Architekt des späten Historismus und Eklektizismus verwendete er unterschiedliche Stile, bei denen er offenbar auch sehr auf Bauherrenwünsche einging.
Bauten und Entwürfe
-
Haus Seebachstraße 11 in Gotha
-
Landkrankenhaus Coburg
-
Villa Kunreuther in Gotha (um 1905)
-
Synagoge Gotha (Ansichtskarte 1918)
-
Haus 18.-März-Straße 9 in Gotha
-
Haus 18.-März-Straße 11 in Gotha
-
Haus Puschkinallee 2 in Gotha
- 1899: Villa für Carl Greffrath und Clara Greffrath in Gotha, Gartenstraße 40
- 1899: Villa für Fritz Bothmann (gen. „Karussellkapelle“) in Gotha, Seebachstraße 11
- 1900: Haus 5 und 6 des Krankenhauses in Gotha, Erfurter Landstraße
- 1901: Landkrankenhaus in Coburg (mit Heinrich Wallraff)
- 1903: Geschäftshaus für den Verlag Friedrich Andreas Perthes (F. A. Perthes Verlag) in Gotha, Friedrich-Perthes-Straße 4
- 1903–1904: Synagoge in Gotha, Hohenlohestraße 1[2]
- 1903–1904: Umbau der Villa Kunreuther in Gotha, Friedrichstraße 14
- 1904: Textilkaufhaus M. Conitzer & Söhne in Gotha, Erfurter Straße 17
- 1904: Villa für Oskar Blödner in Gotha, Friedrichstraße 1
- 1904: „Villa Elise“ in Gotha, 18.-März-Straße 9/11 (mit Robert Krämer)
- 1904: Villa für Leopold Möller in Gotha, Puschkinallee 2
- 1905: Kinderpavillon (später Innere Abteilung) des Krankenhauses in Gotha, Erfurter Landstraße
- 1910: Villa für Julius Simson (gen. „Porzellanschlösschen“) in Gotha, Friedrichstraße 17–19
- Villa Feddersen in Gotha, 18.-März-Straße 4 / Kreuzstraße
- Villa für Dr. Bretzfeld (genannt „Tränenburg“) in Gotha, Huttenstraße 2
- 1910–1912: Doppelwohnhaus für Laurenz Florin in Zürich, Trottenstrasse g. 62[3]
- 1911: Mehrfamilienhäuser Apollostrasse 15–21 in Zürich[4]
- 1912: Thüringisches Landesdenkmal in Gehren, auf dem „Langer Berg“, mit Standbild des Fürsten Carl Günther von Bildhauer Arno Zauche[5]
Literatur
- Mark Escherich: Villen in Gotha. Band 1. Rhino Verlag, Arnstadt / Weimar 1998, ISBN 3-932081-26-9.
- Matthias Wenzel, Mark Escherich: Villen in Gotha, Band 2. Rhino Verlag, Arnstadt / Weimar 2000, ISBN 3-932081-40-4.
Einzelnachweise
- ↑ Causa Klepzig: Neue Erkenntnisse, auf tagblatt-wienerzeitung.at
- ↑ Matthias Wenzel: Gotha auf alten Postkarten. Sutton Verlag, Erfurt 2005, S. 22.
- ↑ Stadtarchiv Zürich V.G. c.55. (2. Serie): Akten und Pläne der Baupolizei 1893–1985. (online (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Mai 2019. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. als PDF-Dokument)
- ↑ Foto bei Panoramio ( vom 27. Oktober 2016 im Internet Archive)
- ↑ Gothaer Originale - Gothardusfest 2006 ( vom 12. Mai 2009 im Internet Archive)
Personendaten | |
---|---|
NAME | Klepzig, Richard |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-schweizerischer Architekt |
GEBURTSDATUM | vor 1879 |
STERBEDATUM | nach 1912 |