Palaisch | ||
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Gesprochen in |
vormals in Anatolien | |
Sprecher | ausgestorben | |
Linguistische Klassifikation |
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Sprachcodes | ||
ISO 639-1 |
– | |
ISO 639-2 |
ine (sonstige Indogermanische Sprachen) | |
ISO 639-3 |
plq |
Das Palaische (heth. palaumnili) wurde im 2. Jahrtausend v. Chr. im nördlichen Anatolien gesprochen, in der Region Pala, nordwestlich vom hethitischen Kernland, und gehörte zu den anatolischen Sprachen, einer Untergruppe der indogermanischen Sprachen. Es kam spätestens im 13. Jahrhundert v. Chr. außer Gebrauch.
Bekannt sind nur etwa 200 Wörter in palaischen Ritualtexten, die im Palastarchiv der hethitischen Hauptstadt Ḫattuša in Keilschrifttexten überliefert sind.
Eine Eigenschaft des Palaischen war das Vorkommen des in seinen Schwesternsprachen fehlenden labialen Frikativs, der in der Keilschrift alternierend mit pa oder waa wiedergegeben wird, was auf hattisches Substrat zurückgeführt wird. So ist der Name des palaischen Hauptgottes Zaparwa als /Zparfa/ auszusprechen.[1]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Onofrio Carruba: Das Palaische. Texte, Grammatik, Lexikon. Harrassowitz, Wiesbaden 1970, ISBN 3-447-01283-8 (Studien zu den Boǧazköy-Texten 10).
- H. Craig Melchert: Palaic. In: Roger D. Woodard (Hrsg.): The Cambridge Encyclopedia of the World’s Ancient Languages. Cambridge University Press, Cambridge u. a. 2004, ISBN 0-521-56256-2, S. 585–590.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Digital etymological-philological Dictionary of the Ancient Anatolian Corpus Languages (eDiAna). Ludwig-Maximilians-Universität München, abgerufen am 14. März 2017.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Harold Craig Melchert: Anatolian Historical Phonology. S. 206 f. u. a.