Markant Handels- und Industriewaren-Vermittlungs AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1987 |
Sitz | Freienbach, Kanton Schwyz, Schweiz[1] |
Leitung |
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Branche | Food- und Nonfood-Handel |
Website | www.markant.com |
Die Markant Handels- und Industriewaren-Vermittlungs AG ist eine Handels- und Dienstleistungskooperation im Lebensmittelhandel in Europa. Die Handelspartner sind in erster Linie privatwirtschaftliche Unternehmen. Erklärte Aufgabe der Handelskooperation ist die Sicherung der Eigen- und Selbständigkeit und damit auch der Zukunft des privatwirtschaftlichen und freien Handels. Markant bietet selbständigen Groß- und Einzelhandelsunternehmen in Europa verschiedene Dienstleistungen rund um Finanzen, B2B, Waren und Produktdaten an.
Struktur
Der Hauptsitz ist Pfäffikon in der Gemeinde Freienbach, Schweiz. Die Markant AG nahm dort am 1. Januar 1988 den Geschäftsbetrieb auf. Sie ging aus der bereits 1953 gegründeten Handelskette A&O, einer freiwilligen Kooperation von zwanzig Lebensmittelgroßhandlungen hervor. Durch die Öffnung für neue Betriebsformen wie z. B. Drogerien oder Großflächenläden wie SB-Warenhäuser ging aus ihr 1972 die Selex Handels GmbH mit Sitz in Offenburg hervor. Parallel dazu entwickelte sich Tania (Hamburg) mit gleich gelagerten Zielen im Nonfood-Bereich. 1983 fusionierte Selex und Tania zur S+T Bundeszentrale Selex + Tania Handels-AG mit Sitz im badischen Offenburg. Aufgrund des Einspruchs des deutschen Bundeskartellamtes gegen diese Fusion, entschieden sich die Verantwortlichen zur Gründung der Markant AG in Pfäffikon.
1996 wurde das Unternehmen in eine Stiftung nach Schweizer Recht umgewandelt. Etwa zur gleichen Zeit wurden die kleinen A&O-Geschäfte zu Ihre Kette umfirmiert. Geführt wird die Markant Handels- und Industriewaren-Vermittlungs-AG durch den Verwaltungsrat.
Im Auftrag der Markant AG ist die Markant Services International GmbH mit Sitz in Offenburg, Deutschland als europäisches Kompetenzcenter für ein breites Spektrum an Dienstleistungen für alle aktuellen und zukünftigen Länderorganisationen von Markant tätig.
Weitere Tochter- und Beteiligungsgesellschaften der Markant AG sind:
- Die Handelsmarken GmbH mit Sitz in Offenburg fungiert als Holding für das gesamte Eigengeschäft der Markant AG.
- Zentrale Handelsgesellschaft mbH mit Sitz in Offenburg speziell für den Einkauf und Vertrieb von FMCG im Preiseinstiegsbereich
- Iberiana Frucht S.A. mit Sitz in Massamagrell (Valencia) und Iberiana Frucht GmbH Offenburg für die Beschaffung von Obst und Gemüse aus Spanien
- Großverbraucher-Servicegesellschaft Intergast in Offenburg
- Marketing und Convenience-Shop System GmbH (MCS), Sitz Offenburg, Servicegesellschaft für Tankstellen, Kioske, Bäckereien und andere kleinflächige Impulsverkaufsstellen
Die Zentrale Handelsgesellschaft – ZHG und Iberiana Frucht sind hundertprozentige Tochterunternehmen der Handelsmarken GmbH.
Darüber hinaus ist Markant mit eigenen Gesellschaften in verschiedenen Ländern Europas vertreten. Diese sind ebenfalls direkte Tochtergesellschaften der Markant Handels- und Industriewaren-Vermittlungs-AG:
- Markant Deutschland GmbH in Offenburg
- Markant Österreich GmbH in Wien
- Markant Syntrade Schweiz AG in Pfäffikon
- Markant Česko in Prag in Tschechien, für den Beschaffungsbereich
- Markant Slovensko in Bratislava, Slowakei, für den Beschaffungsbereich
- Markant Polska in Warschau, Polen
- European Marketing Distribution AG (EMD) mit dem Aufgabenbereich europäische Distribution
- Markant Finanz AG in Basel als Finanzdienstleister
- MVD Markant Versicherungsmakler GmbH in München als Versicherungsdienstleister
Marktbedeutung
Insgesamt organisiert Markant mit seinen spezialisierten Töchtern den Wareneinkauf für etwa 100 Unternehmen und bedient damit allein in der Sparte Lebensmittelhandel über 20.000 Verkaufsstellen, eine Verkaufsfläche von 7 Millionen Quadratmeter und gemessen am Umsatz einen Marktanteil von etwa 20 Prozent am deutschen und 13 Prozent am österreichischen Lebensmittelhandel. 2016 verrechneten die an Markant angeschlossenen Handelsunternehmen einen Umsatz von rund 51 Milliarden Euro über Markant.
Unternehmen, die der Markant-Kooperation angehören, sind beispielsweise die Drogeriemarktketten dm, Müller und Rossmann, einige Großhandelsunternehmen der Service-Bund-Gruppe, die Baumärkte von BayWa, Globus und Hellweg und die Verbraucher- und Supermärkte und SB-Warenhäuser Bartels-Langness, Bünting AG, Globus Markthallen Holding GmbH und Co. KG, Kaufland, real und tegut.
Als Reaktion auf die zunehmende Konzentration im Lebensmitteleinzelhandel startete Markant im September 2005 die Nahversorger-Offensive.
Ende Januar 2012 wurde bekannt, dass der Drogeriefilialist Schlecker – trotz der zuvor angemeldeten Insolvenz – und die Markant-Gruppe ihre Einkaufskooperation fortsetzen. Damit war die Betriebsfortführung der Schlecker-Märkte bis zu ihrer Schließung im Juni 2012 sichergestellt.[2]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ a b Markant Handels- und Industriewaren-Vermittlungs AG. In: Handelsregister des Kantons Schwyz. Abgerufen am 10. Januar 2024.
- ↑ Schlecker einigt sich. n-tv.de, abgerufen am 29. Januar 2012.