Natschbach-Loipersbach
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Hauptort: | Natschbach | |
Fläche: | 10,62 km² | |
Koordinaten: | 47° 42′ N, 16° 6′ O | |
Höhe: | 366 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.740 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2620 | |
Vorwahlen: | 0 26 35 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 17 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Loipersbacher Str. 20 2620 Natschbach-Loipersbach | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Günther Stellwag (ÖVP) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Natschbach-Loipersbach im Bezirk Neunkirchen | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Natschbach-Loipersbach ist eine Gemeinde mit 1740 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im Bezirk Neunkirchen im österreichischen Bundesland Niederösterreich.
Geografie
Natschbach-Loipersbach liegt in den nördlichen Ausläufern der Buckligen Welt in das Tal der Schwarza bzw. das südliche Ende des Wiener Beckens unmittelbar südöstlich der Bezirkshauptstadt Neunkirchen.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2024[1]):
- Lindgrub (58)
- Loipersbach (781)
- Natschbach (901)
Die Gemeinde besteht aus den drei Katastralgemeinden Natschbach, Lindgrub und Loipersbach.
Nachbargemeinden
Neunkirchen, Breitenau | ||
Wartmannstetten | Schwarzau am Steinfeld | |
Scheiblingkirchen-Thernberg | Seebenstein |
Geschichte
Früh werden Ortschaften vor der Stadt Neunkirchen erwähnt, welche sich eindeutig mit der heutigen Gemeinde „Natschbach-Loipersbach“ in Zusammenhang bringen lassen. Anzunehmen ist jedoch, dass diese damals nur sehr spärlich besiedelt waren, da die Bodenbeschaffenheit dieser Umgebung eher darauf hindeutet, dass dort ein Sumpfgebiet oder zumindest ein Feuchtgebiet der noch nicht regulierten Schwarza war.
Die Herkunft des Namens „Natschbach“ ist unklar. Natsch könnte die österr. typische Bezeichnung für „Schwein“ sein oder sich auf einen Flur- oder Personennamen beziehen.
Auch wurde von Rudolf Weiser (im Zusammenhang mit einer Drudensage) „Natsch“ als Synonym für „Matsch“ gedeutet und darin die Namensherkunft des an einem Bach in einem Sumpfgebiet entstandenen Ortes gesehen.[2]
Ebenso kann ein Bezug zu „Nätsch“ (von lombardisch nedesch), einem steifen Borstengras, wie es gewöhnlich nur im Alpengebiet vorkommt, und namensgebend für einige Flurnamen (Nätsch, Nätschen) wurde, bestehen.[3]
1130 fungierte ein Megnoz de Nedaspach als Zeuge einer Schenkung an die Kirche Formbach (heute Vornbach in Neuhaus am Inn).[4]
Die Namensendung „-bach“ änderte sich im Laufe der Jahre mehrmals. Auszugehen ist davon, dass der Ortsname ursprünglich die Endung „-peach“ hatte, was in der Mundart für mehrere Dinge stehen konnte und oft bei Niederschriften als „Berg“, „Burg“ oder „Bach“ gedeutet wurde. Festgehalten wurden verschiedene Schreibweisen auf diversen Kartenzeichnung. 1697 als „Nadspach“[5]. 1813 als „Nadschbach“[6]. 1857 als „Natschberg“. Ebenfalls findet sich in einer Niederschrift der Österreichischen Orte von 1721 die Ortsbezeichnung „Nadspach ein D.(Dorf) bei Neunkirchen“[7] wieder.
Die Herkunft des Namens „Loipersbach“ ist ebenfalls schwer zu verifizieren. Vermutet werden kann, dass das heutige „Loipers-“ sich ableitet aus dem Mittelhochdeutschen „Luipin“ (Eigentum, Aigen, Heim). Als wahrscheinlicher und nachvollziehbarer gilt die Herleitung aus dem Althochdeutschen „Luibes“, welches sich grob ableiten aus „lu“ bzw. „la“ (Sumpf) und „kiwes“ (spalten). Das heutige Gebiet war im Mittelalter bzw. Spätmittelalter noch Sumpfgebiet war und wurde wohl zur Torfgewinnung verwendet.
Um 1140 erschien der Name Luiprantesdorf, welcher einem Ortsgründer namens Liuprant zugeordnet wird. 1150 wurde erstmals Lintgraben erwähnt.[8] Auf Kartenzeichnung finden sich verschiedene Schreibweisen. 1697 als „Loiberstorf“[9]. 1813 als „Loipersdorf“[10]. Anzunehmen ist, dass das anschließende „-bach“ aus dem Nachbardorf „Natschbach“ adaptiert wurde.
Im Jahre 1970 kam es zur Zusammenlegung von Natschbach und Loipersbach. 1973 erfolgte der Zusammenschluss mit Lindgrub.[11]
Bevölkerungsentwicklung
Religionen
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 78,2 % der Einwohner römisch-katholisch und 4,3 % evangelisch. 2,1 % sind Muslime, 0,7 % gehören orthodoxen Kirchen an. 12,2 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Einrichtungen
- Natschbach bzw. Loipersbach besitzen jeweils ein Feuerwehrhaus und einen Kindergarten.
- Natschbach-Loipersbach hat einen Musikverein.
Sport
- Fußballverein USV Natschbach-Loipersbach
- Tennisverein UTV Natschbach-Loipersbach[12]
- Speedwayclub-Schwarzatal
Wirtschaft und Infrastruktur
Wirtschaftssektoren
Die Wirtschaft von Natschbach-Loipersbach ist stark vom Produktionssektor geprägt, er schafft beinahe drei Viertel der Arbeitsplätze. Rund achtzig Prozent der Arbeitnehmer im Produktionssektor sind mit der Herstellung von Waren beschäftigt, ein Fünftel arbeitet im Baugewerbe.[13][14][15]
Wirtschaftssektor | Anzahl Betriebe | Erwerbstätige | ||
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2011 | 2001 | 2011 | 2001 | |
Land- und Forstwirtschaft 1) | 31 | 35 | 22 | 29 |
Produktion | 13 | 10 | 464 | 397 |
Dienstleistung | 52 | 33 | 146 | 92 |
1) Betriebe mit Fläche in den Jahren 2010 und 1999
Arbeitsmarkt, PendelnIn der Gemeinde wohnen 850 Erwerbstätige. Davon fanden 138 einen Arbeitsplatz in der Gemeinde, 712 pendeln aus. Dafür kommen 494 Personen aus der Umgebung zur Arbeit nach Natschbach-Loipersbach.[16] Verkehr
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Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1990 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, und 5 SPÖ.
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 1995 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 ÖVP, und 5 SPÖ.[18]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2000 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 13 ÖVP, 5 SPÖ, und 1 Unabhängige Bürgerinitiative Natschbach-Loipersbach-Lindgrub.[19]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2005 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 ÖVP, 7 SPÖ, und 2 Bürgerinitiative Kriechenbaum.[20]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2010 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 SPÖ, 2 FPÖ, und 1 Bürgerinitiative Kriechenbaum.[21]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2015 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 11 ÖVP, 5 SPÖ, und 3 FPÖ.[22]
- Mit den Gemeinderatswahlen in Niederösterreich 2020 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 ÖVP, 4 SPÖ, und 3 FPÖ.[23]
Bürgermeister
- bis 2006 Leopold Schitkowitz (ÖVP)
- seit 2006 Günther Stellwag (ÖVP)
Gemeindepartnerschaften
Persönlichkeiten
- Johann Buchleitner (1893–1979), Pädagoge, Politiker und Abgeordneter zum Nationalrat
- Peter Buchleitner (1933–2020), Landwirt, Politiker und Abgeordneter zum Landtag von Niederösterreich
Weblinks
- 31817 – Natschbach-Loipersbach. Gemeindedaten der Statistik Austria
- Topothek Natschbach-Loipersbach Bildmaterial zur Marktgemeinde Natschbach-Loipersbach, verortet, beschlagwortet und datiert
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Die böse Drud: Verbrannt und im See begraben. In: Schnappen.at … Online-Magazin.
- ↑ Alfred Helfenstein: Das Namengut des Pilatusgebietes. Keller, Luzern 1982, ISBN 3-85766-004-X, S. 41 f.
- ↑ Geschichte & Entwicklung. In: Leitbild zur Dorferneuerung in Natschbach-Loipersbach.
- ↑ VISCHER Niederoesterreich 1697. Abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
- ↑ GENERALQUARTIERMEISTERSTAB Oesterreich 1813. Abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
- ↑ Mathias Fuhrmann: Alt- und Neues Oesterreich, Oder Compendieuse Universal-Historie Von dem alt- und neuen, geist- und weltlichen Zustand dieses Lands; nebst Topographischer Nachricht, Chronologisch- und Genealogischer Beschreibung Oesterreichischer Fürsten: Denen der Oesterreichischen Antiquitäten und Novitäten curieusen Geschichts-begierigen zum Dienst zusamm getragen, und nebst beygefügten Land-Chärtlein, Portraits, und von Oesterreichischen Denckwürdigkeiten einigen andern Kupfferstichen in neuer Einrichtung hervorgegeben. Erster Theil. Zufinden im Buchladen beym golden Ancker auf dem Kohlmarckt, 1734 (google.at [abgerufen am 1. Februar 2019]).
- ↑ Geschichte & Entwicklung. In: Leitbild zur Dorferneuerung in Natschbach-Loipersbach.
- ↑ VISCHER Niederoesterreich 1697. Abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
- ↑ GENERALQUARTIERMEISTERSTAB Oesterreich 1813. Abgerufen am 1. Februar 2019 (englisch).
- ↑ Natschbach-Loipersbach. Abgerufen am 5. Februar 2019 (österreichisches Deutsch).
- ↑ UTV Natschbach Loipersbach – Willkommen. Abgerufen am 30. September 2017.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Natschbach-Loipersbach, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Natschbach-Loipersbach, Arbeitsstätten. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Natschbach-Loipersbach, Erwerbstätige. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Natschbach-Loipersbach, Berufspendler. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 19. November 2020.
- ↑ Entfernungsrechner – Entfernung berechnen und darstellen. Abgerufen am 19. November 2020 (deutsch).
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 1995 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 30. März 2000, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2000 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. Februar 2005, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2005 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 4. März 2005, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2010 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 8. Oktober 2010, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2015 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 1. Dezember 2015, abgerufen am 1. Oktober 2019.
- ↑ Wahlergebnis Gemeinderatswahl 2020 in Natschbach-Loipersbach. Amt der NÖ Landesregierung, 26. Januar 2020, abgerufen am 26. Januar 2020.