Siedlung
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Krasnopolje (russisch Краснополье, deutsch Regitten und Sperlings) ist ein Ort in der russischen Oblast Kaliningrad. Er gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Stadtkreis Gurjewsk im Rajon Gurjewsk.
Geographische Lage
Krasnopolje liegt nordöstlich der Oblasthauptstadt Kaliningrad (Königsberg) an der Kommunalstraße 27K-120 von Pridoroschnoje (Kirschappen) nach Matrossowo (Uggehnen). Bahnstation war bis 1945 Pirogowo (Sudnicken) an der Bahnstrecke Prawten–Schaaksvitte (russisch: Lomonossowo–Kaschirskoje) der Königsberger Kleinbahn, die nicht mehr in Betrieb ist.
Geschichte
Regitten und Sperlings waren zwei benachbarte Gutsdörfer in Ostpreußen. Regitten wurde im Jahr 1405 gegründet und das zunächst als Sperlingshof bezeichnete Sperlings vor 1540.[2][3] Im Jahr 1874 wurden beide Orte in den neu errichteten Amtsbezirk Powarben (russisch heute Stepnoje) im Landkreis Königsberg (Preußen) eingegliedert.[4] Im Jahre 1910 zählten Regitten und Sperlings 94 bzw. 132 Einwohner.[5]
Am 30. September 1928 wurden die bisherigen Gutsbezirke Kommau (heute verlassen), Regitten und Sperlings zur Landgemeinde Sperlings zusammengefasst. Im Jahr 1930 gelangte die Landgemeinde in den Amtsbezirk Sudnicken (russisch heute Pirogowo).[6] Deren Einwohnerzahl stieg bis 1933 auf 453 und betrug 1939 noch 426.[7]
Im Jahr 1945 kamen Regitten und Sperlings als Orte im nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. Im Jahr 1947 erhielten die beiden Orte die russischen Bezeichnungen Krasnopolje bzw. Petrowka. Beide Orte wurden dem Dorfsowjet Kaschirski selski Sowet im Rajon Gurjewsk zugeordnet.[8] Im Jahr 1954 gelangten beide Orte in den Marschalski selski Sowet. Vor 1975 wurde Petrowka an Krasnopolje angeschlossen.[9] Von 2008 bis 2013 gehörte Krasnopolje zur Landgemeinde Chrabrowskoje selskoje posselenije und seither zum Stadtkreis Gurjewsk.
Kirche
Regitten und Sperlings waren vor 1945 aufgrund ihrer mehrheitlich evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Schaaken mit Pfarrsitz in Kirche Schaaken (russisch: Schemtschuschnoje) eingepfarrt. Es gehörte zum Kirchenkreis Königsberg-Land II in der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Die letzten beiden deutschen Geistlichen waren die Pfarrer Ernst Glaubitt und Walter Dignath.
Heute liegt Krasnopolje im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Marschalskoje (Gallgarben). Sie ist eine Filialgemeinde der Auferstehungskirche in Kaliningrad (Königsberg), die ihrerseits die Hauptkirche der Propstei Kaliningrad[10] in der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland (ELKER) ist.
Söhne und Töchter des Ortes
- Wilhelm Strüvy (* 14. März 1886 in Sperlings; † 1962), deutscher Offizier, Landwirt und Agrarpolitiker
Literatur
- Dr. E. Utrecht, Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches, zweiter Band L–Z, Bibliographisches Institut Leipzig, 1913, Seite 840
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Regitten
- ↑ Ortsinformationen Bildarchiv Ostpreußen: Sperlings
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Damerau/Powarben
- ↑ Uli Schubert, Gemeindeverzeichnis, Landkreis Königsberg
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Sudnicken
- ↑ Michael Rademacher: Landkreis Samland. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com.
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Gemäß der Административно-территориальное деление Калининградской области 1975 (Die administrativ-territoriale Einteilung der Oblast Kaliningrad 1975, herausgegeben vom Sowjet der Oblast Kaliningrad) auf http://www.soldat.ru/ (rar-Datei)
- ↑ Evangelisch-lutherische Propstei Kaliningrad ( vom 29. August 2011 im Internet Archive)