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ISATAP (Intra-Site Automatic Tunnel Addressing Protocol) ist ein IPv6-Übergangsmechanismus für die Übertragung von IPv6-Datenpaketen zwischen Dual-Stack-Knoten, die über ein IPv4-Netzwerk verbunden sind. Bei dieser von Cisco und Microsoft entwickelten Variante des 6to4-Mechanismus wird ein automatischer Tunnel aufgebaut, wobei das IPv4-Netzwerk aus Sicht von IPv6 als link layer (Sicherungsschicht im OSI-Modell) verwendet wird.[1]
Die IPv6-Adresse wird aus der lokalen IPv4-Adresse gebildet.[2]
Der Mechanismus wurde in RFC 5214[3] standardisiert.
Funktionsweise
Bei ISATAP ist die IPv4-Adresse in der Interface ID der IPv6-Adresse enthalten.[4] Hierfür wird pro IPv4-Host eine „/128-Adresse“ aus dem normalen Unicast-Adressbereich des eigenen Providers vergeben.
Zur Generierung der Adresse dient folgender Algorithmus:
<ISATAP-Präfix/64>:0000:5EFE:<ipv4-Adresse>
Beispiel:
Aus der IPv4-Adresse: 91.198.174.225
leitet sich unter dem gegebenen Präfix: 2001:4CA0:0:FE00::/64
folgende ISATAP-Adresse ab:
2001:4CA0:0:FE00:0:5EFE:91.198.174.225
bzw.
2001:4CA0:0:FE00:0:5EFE:5BC6:AEE1
Implementierung von ISATAP
ISATAP ist implementiert in Microsoft Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 8, Windows 10[5], Windows Server 2008, Windows Server 2012, Windows Mobile, Linux und in einigen Versionen von Cisco IOS. Unter Linux wird zusätzlich das Userspace-Programm isatapd benötigt.
Spezifikation
- RFC: – Intra-Site Automatic Tunnel Addressing Protocol (ISATAP). (englisch).
Weblinks
- Allokation des IPv6-Adressbereiches im Überblick. iana.org (englisch)
- IPv6 ISATAP configuration example with a Cisco router as a client. Cisco (englisch).
- isatap.org
- Userspace-Programm isatapd. ISATAP client for Linux. saschahlusiak.de
Einzelnachweise
- ↑ RFC: – Intra-Site Automatic Tunnel Addressing Protocol (ISATAP). Abschnitt 1 (englisch).
- ↑ IPv6 Transition Technologies. Microsoft, S. 12 ff.
- ↑ RFC: – Intra-Site Automatic Tunnel Addressing Protocol (ISATAP). (englisch).
- ↑ Silvia Hagen: IPv6. Grundlagen – Funktionalität – Integration. Sunny Edition, Maur 2009, ISBN 978-3-9522942-2-2, S. 388.
- ↑ entfernte Leistungsmerkmale seit Update 1703 (Windows 10 und Windows Server) (englisch)