Hornau Gemeinde Windelsbach
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Koordinaten: | 49° 25′ N, 10° 19′ O |
Höhe: | 448 (447–459) m ü. NHN |
Einwohner: | 124 (2. Jan. 2023)[1] |
Postleitzahl: | 91635 |
Vorwahl: | 09843 |
Hornau (fränkisch: Hourna[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Windelsbach im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[3] Zum Gemeindeteil zählt die Hornauer Mühle. Hornau liegt in der Gemarkung Preuntsfelden.[4]
Geografie
Das Dorf liegt dicht rechts der obersten Altmühl und des Erlachbachs, der dieser hier von rechts zufließt und welchem selbst durch den Ort der Wolfsgraben zuläuft. Östlich von Hornau liegt der von der Altmühl durchflossene Hornauer Weiher, der als Badeweiher genutzt wird, und an dessen Auslauf die Hornauer Mühle steht.
Die Kreisstraße AN 7/NEA 52 führt an der Siedlung Erlach vorbei nach Burgbernheim (3 km nördlich) bzw. zur AN 8 bei der Gugelmühle (2,3 km südlich).[5]
Die Auffassungen über den Ursprung der Altmühl waren und sind geteilt, wie nicht selten bei den Quellen größerer Flüsse. Hydrologisch gesehen liegt er an der Quelle eines kurzen Zulaufs zum Hirschweiher im Wald beim nahen Burgbergheimer Gemeindeteil Wildbad, aber auch an der noch näheren Quelle des erwähnten Erlachbachs bei der Burgbernheimer Siedlung Erlach beansprucht ein Stein den Ursprung. Und 1904 wurde der Abflussgraben des Hornauer Weihers vom Königlichen Bayerischen Hydrotechnischen Bureau in München als Quelle der Altmühl festgelegt.
Geschichte
Der Ortsname leitet sich von einem gleichlautenden Flurnamen ab, dessen Bestimmungswort „horo“ (mhd. = Sumpf) und dessen Grundwort „-au“ ist. Es wurde damit die Flusslandschaft der oberen Altmühl bezeichnet. Der Ort wurde wohl Ende des 12. Jahrhunderts an einer Handelsstraße gegründet, der von Bergel nach Windelsbach führte. In Folge des Dreißigjährigen Krieges war Hornau von 1641 bis 1668 völlig verödet, erst ab 1690 wurde der Ort wieder besiedelt.[6]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gab es in Hornau 19 Anwesen und ein Schloss. Das Hochgericht übte das brandenburg-bayreuthische Schultheißenamt Markt Bergel aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Reichsstadt Rothenburg. Grundherren waren die Reichsstadt Rothenburg (2 Halbhöfe, 4 Güter, 2 Halbgüter, 7 Häckersgüter, 1 Gütlein, 1 Mühle), der Rothenburger Bürger Hofmann (1 Hof) und die Kommende Rothenburg des Johanniterordens (1 Hof).[7] Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Külsheim und Kammeramt Ipsheim.[8]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Hornau dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Bergel und der 1817 gebildeten Munizipalgemeinde Bergel zugeordnet. Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) wurde der Ort in die neu gebildete Ruralgemeinde Preuntsfelden umgemeindet.[8]
Am 1. Januar 1972 wurde Hornau im Rahmen der Gebietsreform nach Windelsbach eingegliedert.
Baudenkmäler
- Haus Nr. 18: ehemaliges markgräfliches Jagdschlösschen, Gasthaus zum goldenen Hirschen, mit Mansardwalmdachbau und Fachwerkobergeschoss, 18. Jahrhundert
- ehemalige Sägemühle, Walmdachbau, Fachwerkobergeschoss, Mitte 18. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2011 | 2016 |
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Einwohner | 110 | 130 | 135 | 144 | 138 | 140 | 147 | 169 | 129 | 129 | 125 | 123 | 117 |
Häuser[9] | 18 | 26 | 32 | 32 | 31 | 30 | 28 | 35 | |||||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Nikolaus (Preuntsfelden), einer Filiale von St. Martin (Windelsbach).[21] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Johannis (Rothenburg ob der Tauber) gepfarrt.[18]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Hornau. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 763–765 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 103 (Digitalisat). Ebd. S. 219 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Hornau. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 262 (Digitalisat).
- Bernd Kunz: Die Altmühl von der Quelle bis zur Mündung, Swiridoff Verlag, Künzelsau 2005, ISBN 3-89929-047-X
- Hans Karlmann Ramisch: Landkreis Rothenburg ob der Tauber (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 25). Deutscher Kunstverlag, München 1967, DNB 457879254, S. 51.
Weblinks
- Hornau. In: windelsbach.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- Hornau in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 26. November 2021.
- Hornau in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 19. September 2019.
- Hornau im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b Zahlen, Fakten. In: windelsbach.de. Abgerufen am 27. Juni 2023.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Bd. 2, Sp. 763.
- ↑ Gemeinde Windelsbach, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 23. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 3. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 23. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Hornau auf der Website windelsbach.de
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 103. Dort sind fälschlicherweise nur 10 Anwesen als Gesamtzahl angegeben.
Nach J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 763 gab es 18 Untertansfamilien. - ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 219.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als „Feuerstellen“ bezeichnet, 1840 als „Häuser“ und 1885 bis 1987 als „Wohngebäude“.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 43 (Digitalisat).
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 263 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1097, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1264, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1175 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1246 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1286 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1113 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 816 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 172 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 332 (Digitalisat).
- ↑ H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 103.