Herper Markt Oberscheinfeld
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Koordinaten: | 49° 44′ N, 10° 25′ O |
Höhe: | 363 m ü. NHN |
Fläche: | 74 ha[1] |
Einwohner: | 21 (25. Mai 1987)[2] |
Bevölkerungsdichte: | 28 Einwohner/km² |
Postleitzahl: | 91483 |
Vorwahl: | 09167 |
Herper (fränkisch: Härba[3]) ist ein Gemeindeteil des Marktes Oberscheinfeld im Landkreis Neustadt an der Aisch-Bad Windsheim (Mittelfranken, Bayern).[4] Die Gemarkung Herper hat eine Fläche von 0,738 km². Sie ist in 98 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Flurstücksfläche von 7535,67 m² haben.[1][5]
Geografie
Der Weiler liegt in Tallage am Schwarzbach, einem linken Oberlauf des Krettenbachs. Im Nordosten liegt der Heuberg (441 m ü. NHN) und im Südosten das Rote Hörnle (445 m ü. NHN), beides Erhebungen des Steigerwaldes. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Stierhöfstetten zur Staatsstraße 2421 (1,1 km südlich).[6]
Geschichte
Der Ort wurde 1407ff als „Herpper“ erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname leitet sich von ‚herberge‘ (mhd. für Herberge, Gasthaus) ab. 1588 bestand der Ort aus sechs Hofstätten. Er kam durch Tausch an das Haus Castell-Rüdenhausen. Diese übten auch das Hoch- und Niedergericht bis zum Ende des Alten Reichs aus. 1790 verkauften Castell-Rüdenhausen ihre grundherrlichen Ansprüche an das Kloster Ilmbach.[7][8]
Herper gehörte ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zur Landgemeinde Stierhöfstetten.[9] Am 1. Januar 1972 wurde Herper im Zuge der Gebietsreform nach Oberscheinfeld eingemeindet.[10]
Ehemalige Baudenkmäler
- Haus Nr. 5: Erdgeschossiges verputztes Wohnstallhaus mit Satteldach auf profiliertem Traufgesims, drei zu zehn Achsen. Der Giebel des später als Wohnhaus verwendeten Stallteils mit Halbwalm, wohl erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Im Sturz der südwestlichen Tür bezeichnet „W. 18 F.D. 85“, wohl Jahr der Renovierung.[11]
- Haus Nr. 7: Ehemals Mühle, außerhalb der Ortschaft. Erdgeschossiges verputztes Wohnstallhaus von drei zu sechs Achsen im Wohnteil, mit Satteldach, erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Gleichzeitige Tür mit schmalem Vertikalteil und horizontal geteiltem, oben und unten getrennt zu öffnendem Flügel. Renoviert 1958.[11]
- Marter aus Sandstein, datiert „1935“. Am südlichen Ortsausgang an der Straße nach Stierhöfstetten. Aufsatzrelief: Mann, der von einer Holzfuhre überfahren wird.[11]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Herper. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 601–602 (Digitalisat).
- Gerhard Hojer: Landkreis Scheinfeld (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 35). Deutscher Kunstverlag, München 1976, DNB 760102457, S. 88.
- Wolf Dieter Ortmann: Landkreis Scheinfeld (= Historisches Ortsnamenbuch von Bayern, Mittelfranken. Band 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1967, DNB 457000929, S. 74–75.
Weblinks
- Herper. In: oberscheinfeld.de. Abgerufen am 11. November 2023.
- Herper in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 11. November 2023.
- Herper in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 11. November 2023.
- Herper im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 11. November 2023.
Fußnoten
- ↑ a b Gemarkung Herper (091173). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 341 (Digitalisat).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 74. Dort nach den Regeln des HONB folgendermaßen transkribiert: „hęrbə“.
- ↑ Gemeinde Oberscheinfeld, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 11. November 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 11. November 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ W. D. Ortmann: Landkreis Scheinfeld, S. 74f.
- ↑ J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 601f.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1081, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ https://wiki.genealogy.net/Oberscheinfeld#Politische_Einteilung
- ↑ a b c G. Hojer: Landkreis Scheinfeld, S. 88. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.