Heinz-Peter Mielke (* 1947 in Albersdorf (Süderdithmarschen)) ist ein deutscher Historiker und Museumsleiter.
Leben
Abitur am Goethe-Gymnasium in Frankfurt am Main 1967, abgeschlossene Banklehre, Studium der Mittleren und Neueren Geschichte, der Historischen Hilfswissenschaften und der Altgermanistik in Frankfurt am Main 1972–1976, Promotion 1977 bei Peter Herde, danach im Museumswesen tätig, so 1977–1979 am privaten Glasmuseum Wertheim und bei der Stadt Wertheim am Main, 1979–1981 Leiter des Mindener Museums, danach 1982 bis zum Ruhestand 2012 Direktor des Niederrheinischen Freilichtmuseums 1998-2013 Lehrbeauftragter an der Universität Essen.
Aufgrund des verschiedenen Aufenthalte im Schullandheim des Goethe-Gymnasiums in Oberreifenberg/Ts. schon früh gewecktes Interesse an der Geschichte des Hochtaunus, welches 1977 zur Dissertation über die Herren von Hattstein führte (erschienen als Veröffentlichung der Historischen Kommission für Nassau XXIV) und 2022 zur Geschichte der Herren von Reifenberg (Reifenberg, Geschichte und Geschichten aus dem Hohen Taunus), zusammen mit Pfarrer Martin Hoffmann Begründer des Geschichtsvereins Hochtaunus.
Während der Museumstätigkeit erschien eine Reihe von ausstellungsbegleitenden Publikationen, darunter Vom Bilderbuch des Kleines Mannes (Köln 1982), Wandeln über Dächern (Viersen 1986, 4. Aufl. 1993) (Viersen 1987), Kriegsgefangenenarbeiten aus zwei Jahrhunderten (Viersen 1987), Kaffee-Tee-Kakao (Viersen 1988), Aggression-Gewalt-Kriegsspiel (Grefrath 2001). Die Biographie des Speyerer Bischofs Marquard von Hattstein († 1561) führte ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit dem süddeutschen Schwenkfeldertum und neuen Erkenntnissen zur Religiosität Maximilians II. und seines Umfelds, die in die Schrift Kirche im Geheimen. Orthodoxes und liberales Schwenkfeldertum in Süddeutschland und seine Auswirkung auf Geistesgeschichte und politisches Handeln in der Spätrenaissance (2. Bde. Nordhausen 2012). Die Beschäftigung mit Ofenkacheln im Allgemeinen und speziell mit denen von Hans Berman, geht auf Ausgrabungen auf dem Hattstein der Jahre 1965–1967 zurück (Ein hessischer Hafner und sein Werk: Hans Berman (in Kunst in Hessen und am Mittelrhein 1981). In der Folgezeit beschäftigte er sich intensiv mit der niederhessischen Wirtschaftsregion und ihren bis nach Skandinavien gehandelten Kachelprodukten. In diesem Zusammenhang konnte erstmalig Philipp Soldan aus Frankenberg als Modellschnitzer für Ofenkacheln nachgewiesen (ZHG 122, 2017), auch konnten neue Erkenntnisse zum Gesamtwerk von Albert von Soest gewonnen werden.
Schriften
- Grenzen - Karten - Geometer im 17. und 18. Jahrhundert am Niederrhein. Rheinland-Verlag, Köln, 1988.
- Vom Bilderbuch des Kleinen Mannes: Über Sammelmarken, Sammelbilder und Sammelalben. Rheinland-Verlag, Köln, o.J. (Schriften des Museumsvereins Dorenburg.)
- Keramik an Weser, Werra und Fulda. Museum f. Geschichte, Landes- und Volkskunde, 1981.
- Kirche im Geheimen Orthodoxes und liberales Schwenkfeldertum in Süddeutschland und seine Auswirkung auf Geistesgeschichte und politisches Handeln in der Spätrenaissance. Bautz, Nordhausen 2013. ISBN 978-3-88309-748-0
- Hans Herk und das niederhessisch-waldeckische Ofenkartell. Studie zur Geschichte der Ofenkachel des 16. und frühen 17. Jahrhunderts und ihres Handels. Bunsoh, Plejaden 2017. ISBN 978-3-9816099-8-1
Personendaten | |
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NAME | Mielke, Heinz-Peter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Historiker |
GEBURTSDATUM | 1947 |
GEBURTSORT | Albersdorf (Süderdithmarschen) |