Ehemaliger Gerichtsbezirk Val di Ledro | |
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Basisdaten | |
Bundesland | Tirol |
Bezirk | Riva |
Sitz des Gerichts | Pieve |
zuständiges Landesgericht | Trient |
Fläche | 159,06 km2 (1910) |
Einwohner | 4.588 |
Aufgelöst | 1919 |
Abgetreten an | Italien
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Der Gerichtsbezirk Val di Ledro war ein dem Bezirksgericht Val di Ledro unterstehender Gerichtsbezirk in der Gefürsteten Grafschaft Tirol. Er war Teil des Trentino und gehörte zum Bezirk Riva.
Der Gerichtsbezirk umfasste das Val di Ledro sowie dessen Seitental, das Val di Concei. Nach dem Ersten Weltkrieg musste Österreich den gesamten Gerichtsbezirk an Italien abtreten.
Geschichte
Der Gerichtsbezirk Val di Ledro wurde durch eine 1849 beschlossene Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission geschaffen und umfasste ursprünglich die 14 Gemeinden Barcesino, Bezzecca, Biacesa, Enguiso, Legos, Lenzumo, Locca, Mezzolago, Molina, Pieve, Pré, Pregasina, Tiarno di sotto und Tiarno di sopra.[1]
Der Gerichtsbezirk Val di Ledro bildete im Zuge der Trennung der politischen von der judikativen Verwaltung[2] ab 1868 gemeinsam mit den Gerichtsbezirken Riva und Arco den Bezirk Riva. Der Gerichtsbezirk Val di Ledro wies 1869 eine Bevölkerung von 4.720 Personen auf.[3]
Per 24. März 1872 wurde der Gerichtsbezirk Val di Ledro wiedererrichtet und dem Bezirk Riva unterstellt.[4][5]
1910 wurden für den Gerichtsbezirk 4.588 Personen ausgewiesen, von denen neun Deutsch (0,2 %) und 4.490 Italienisch oder Ladinisch (97,8 %) als Umgangssprache angaben.[6]
Durch die Grenzbestimmungen des am 10. September 1919 abgeschlossenen Vertrages von Saint-Germain wurde der Gerichtsbezirk Val di Ledro zur Gänze Italien zugeschlagen.
Gerichtssprengel
Der Gerichtssprengel umfasste 1910 die 13 Gemeinden Bezzecca, Biacesa, Enguiso, Legos, Lenzumo, Locca, Mezzolago, Molina, Pieve di Ledro, Pré, Pregasina, Tiarno di sotto und Tiarno Superiore.
Einzelnachweise
- ↑ Landesgesetz- und Regierungsblatt für das Kronland Tirol und Vorarlberg. 1850, I. Stück, Nr. 1: Kundmachung der Landes-Gerichts-Einführungs-Kommission vom 29. November 1849, über die Gerichts-Organisierung in dem Kronlande Tirol und Vorarlberg
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1868, XVII. Stück, Nr. 44. „Gesetz vom 19. Mai 1868 über die Einrichtung der politischen Verwaltungsbehörden in den Königreichen …“
- ↑ k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873, S. 54
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1871, L. Stück, Nr. 133: Verordnung vom 10. November 1871 betreffend die Wiedererrichtung des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
- ↑ Reichs-Gesetz-Blatt für das Kaiserthum Oesterreich. Jahrgang 1872, X. Stück, Nr. 21: Verordnung vom 28. Februar 1872, betreffend den Beginn der Amtswirksamkeit des Bezirksgerichtes Val di Ledro in Tirol.
- ↑ k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917, S. 76
Literatur
- k. k. Statistische Central-Commission (Hrsg.): Orts-Repertorium der gefürsteten Grafschaft Tirol und Vorarlberg. Auf Grund der Volkszählung vom 31. December 1869 bearbeitet. Innsbruck 1873
- k. k. Statistische Zentralkommission (Hrsg.): Spezialortsrepertorium von Tirol und Vorarlberg. Bearbeitet auf Grund der Ergebnisse der Volkszählung vom 31. Dezember 1910. Wien 1917 (Spezialortsrepertorien der österreichischen Länder. Band VIII. Tirol und Vorarlberg)