Frauenaurach ist eine Gemarkung der kreisfreien Stadt Erlangen und umfasst eine Fläche von 5,49 km². Es liegt sieben Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Erlangen im Tal der Mittleren Aurach.
Geschichte
Der Name des Stadtteiles geht auf die Aurach und ein Nonnenkloster zurück, 1267 von Herdegen von Gründlach gestiftet und 1271 vom Dominikaner-Orden über Kloster Engelthal besetzt wurde.[1]
1548 kam das Kloster in den Besitz der Markgrafen von Brandenburg-Kulmbach und wurde bis 1796 von einem Klosteramt verwaltet. Ab 1616 wurde Frauenaurach eine kleine markgräfliche Nebenresidenz. Der Ort wurde im Dreißigjährigen Krieg nahezu entvölkert. Die der Zerstörung entgangenen Reste der Klosteranlage wurden 1862 weitgehend abgetragen.[2]
Die Gemeinde hatte 1972 insgesamt 3387 Einwohner. Am 1. Juli 1972 wurde sie im Zuge der Gemeindegebietsreform in die Stadt Erlangen eingemeindet.[3]
Sehenswürdigkeiten
- In der evangelischen Gemeinde Frauenaurach existiert die Klosterkirche, deren Bau im Hochmittelalter begonnen wurde. Sie ist dem Evangelisten Matthäus gewidmet. Ursprünglich lag sie im Bereich eines Nonnenklosters, das um das Jahr 1267 entstanden ist (Kloster Frauenaurach).[4]
- Das Hotel Schwarzer Adler ist ein 300 Jahre altes denkmalgeschütztes Fachwerkhaus.[5]
- Im Museum im Amtshausschüpfla finden kulturhistorische Ausstellungen statt.[6]
Infrastruktur und Verkehr
Frauenaurach verfügt über eine Grundschule und zwei Kindergärten. Außer regelmäßigen Busverbindungen nach Erlangen, Herzogenaurach und die umliegenden Ortschaften wurde bis zur Einstellung des Personenverkehrs 1984 der Frauenauracher Bahnhof an der Bahnstrecke Erlangen-Bruck–Herzogenaurach bedient. Frauenaurach liegt am Main-Donau-Kanal und verfügt mit dem Erlanger Hafen und der Lände Frauenaurach über zwei trimodale Güterverkehrszentren. An der Lände Erlangen ist auch eine Anbindung zu der Personenschifffahrt möglich.
Töchter und Söhne
- Michael Alexander Lips (1779–1838), Staatswissenschaftler und Hochschullehrer
- Karl May (1884–1961), Bildhauer, Maler und Zeichner
Literatur
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Erlangen (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 14). Deutscher Kunstverlag, München 1962, DNB 451450949, S. 113–119.
- Bertold Frhr. von Haller: Frauenaurach. In: Christoph Friederich, Bertold Frhr. von Haller, Andreas Jakob (Hrsg.): Erlanger Stadtlexikon. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2002, ISBN 3-921590-89-2, S. 278 f. (Gesamtausgabe online).
- Georg Paul Hönn: Frauen-Aurach. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, OCLC 257558613, S. 249 (Digitalisat).
Weblinks
- Frauenaurach in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 22. November 2021.
Einzelnachweise
- ↑ Archiv für bayreuthische Geschichte und Alterthumskunde: Bände 1–2, S. 227. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- ↑ Frauenaurach - christliche Heimstätte des weiblichen Adels, von Christine Riedl-Valder, Haus der Bayerischen Geschichte, abgerufen am 22. Oktober 2023
- ↑ Wilhelm Volkert (Hrsg.): Handbuch der bayerischen Ämter, Gemeinden und Gerichte 1799–1980. C. H. Beck, München 1983, ISBN 3-406-09669-7, S. 601.
- ↑ Ev. Kirchengemeinden Frauenaurach und Kriegenbrunn ( vom 2. August 2007 im Internet Archive) In: frauenaurach-evangelisch.de
- ↑ Norbert Johannes: Hotel Schwarzer Adler – Frauenaurach. In: hotel-schwarzer-adler.de. 31. Juli 2002, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 19. Dezember 2014; abgerufen am 29. Dezember 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Jutta Triantafyllidis-Grimm: Museum im Amtshausschüpfla Erlangen-Frauenaurach. In: museum.schuepfla.de. Abgerufen am 23. Dezember 2016.
Koordinaten: 49° 34′ N, 10° 58′ O