Der Anglo-Welsh Cup (walisischCwpan Eingl-Gymreig) war ein Pokalwettbewerb für Rugby-Union-Mannschaften aus England und Wales. Teilnahmeberechtigt waren alle zwölf Mannschaften der English Premiership sowie die vier walisischen Vertreter der Pro14. Vor der Saison 2005/06 stand der Wettbewerb nur englischen Mannschaften offen.
In der ersten Phase wurde in vier Gruppen mit je drei englischen Mannschaften und einer walisischen Mannschaft gespielt. Jede Mannschaft trat einmal gegen die drei Gruppengegner an. Anschließend trafen die vier Gruppensieger in zwei Halbfinals aufeinander. Der Pokalsieger wurde im Finale ermittelt. Dieser war auch für den europäischen European Rugby Champions Cup qualifiziert. 2018 wurde der Anglo-Welsh Cup vom Premiership Rugby Cup abgelöst, nachdem sich die walisischen Mannschaften zurückgezogen hatten.
Der Wettbewerb wurde jeweils nach dem aktuellen Hauptsponsor benannt, ab 2009 war dies das britische Unternehmen LV, Liverpool Victoria. Frühere Sponsoren waren:
Der Pokalwettbewerb fand erstmals 1972 unter der Bezeichnung RFU Club Competition statt. In den ersten Jahren gab es weder eine Trophäe noch einen Sponsor. Erster Pokalsieger wurde Gloucester. Seit dem Jahr 1976 hat der Wettbewerb einen Hauptsponsor, weshalb dieser in John Player Cup umbenannt wurde. In den ersten siebzehn Jahren wurde der Wettbewerb von Bath und Leicester dominiert, die viermal bzw. dreimal gewannen. 1989 erfolgte die Namensänderung in Pilkington Cup. In den darauf folgenden neun Jahren gewann Bath nicht weniger als fünf Mal. Ab 1998 war Tetley’s Bitter während drei Jahren Hauptsponsor. Nach der erneuten Namensänderung im Jahr 2001 zu Powergen, einem Markennamen der britischen E.ON-Sparte, konnte nur Newcastle mehr als einmal gewinnen.
Ab der Saison 2005/06 hin wurde ein neues Format eingeführt. Startberechtigt waren nur noch die englischen Mannschaften der English Premiership, dazu kamen erstmals die vier besten Mannschaften aus Wales. Mannschaften aus der National Division One, der zweithöchsten englischen Liga, spielen seither um die Powergen National Trophy. Das neue Format brachte einen Zuwachs von 12 Prozent bei den Zuschauerzahlen. Am Ende der ersten englisch-walisischen Saison gab Powergen seinen Rückzug bekannt, da die Muttergesellschaft, der deutsche E.ON-Konzern mittlerweile führender Sponsor der Football Association und des Wembley-Stadions ist. Auf Powergen folgte die Électricité de France, die bereits die französische Profiliga Top 14 unterstützt. 2008 gewannen die Ospreys als erste walisische Mannschaft die Trophäe. 2018 zogen sich die walisischen Mannschaften zurück und der Anglo-Welsh Cup wurde vom Premiership Rugby Cup ersetzt, an dem nur noch englische Mannschaften teilnehmen.