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aus Wikipedia, der freien EnzyklopÀdie
Dieser Artikel behandelt ein chemisches Thema. Zu der gleichnamigen Meditationstechnik siehe den Artikel Benson-Meditation.

Die Benson-Methode ist eine Methode zur AbschĂ€tzung der Bildungsenthalpie, Bildungsentropie und WĂ€rmekapazitĂ€t von Stoffen in der idealen Gasphase. Die Methode wurde von dem amerikanischen Chemiker Sidney Benson (1918–2011)[1] im Jahr 1958 entwickelt,[2] spĂ€ter mit modernen Rechenprogrammen weiter optimiert und fĂŒr andere AggregatzustĂ€nde modifiziert.[3] Bereits 1976 fand die Methode Eingang in moderne LehrbĂŒcher.[4]

Prinzip

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Die Methode basiert auf der Annahme, dass jedes Atom eines MolekĂŒls einen spezifischen Beitrag zu den thermodynamischen Eigenschaften eines MolekĂŒls beitrĂ€gt. Die Bindungstypen aller Atome mĂŒssen hierfĂŒr prinzipiell bekannt sein, rĂ€umliche Geometrien (strukturelle Isomere, Konformere/Rotamere und Symmetrien) fĂŒhren nur zu kleineren SonderbeitrĂ€gen bei der Kumulation der Inkremente (EinzelbeitrĂ€ge).[3]

Systematik am Beispiel Methanol

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Methanol

Methanol besteht aus einer Methylgruppe sowie einer Hydroxygruppe, die hierfĂŒr zu verwendenden Inkremente werden C-(H3)(O) und O-(H)(C) bezeichnet.[5]

  • Zur Berechnung der Bildungsenthalpie in der Gasphase (298 K) sind die zwei Inkremente −42,26 und −159,33 kJ/mol zu verwenden (Methanol ber. −201,59; exp. −201,10 kJ/mol).
  • Zur Berechnung der molaren WĂ€rmekapazitĂ€t Cp werden die Inkremente 25,73 und 18,16 J/mol K verwendet (Methanol ber. 43,89, exp. 43,89 J/mol K)
  • Zur Berechnung der Entropie muss neben den Inkrementen 127,32 und 121,50 noch ein Symmetriebeitrag von −9,13 J/mol K berĂŒcksichtigt werden (Methanol ber. 239,69, exp. 239,70 J/mol K).

Die Arbeit von Domalski (1993) erlaubt mit anderen Inkrement-SĂ€tzen auch die Berechnung thermodynamischer Daten fĂŒr den flĂŒssigen und festen Aggregatzustand.

Anwendung

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Der eigentliche Nutzen liegt darin, fĂŒr jedes beliebige MolekĂŒl diese thermodynamischen GrĂ¶ĂŸen berechnen zu können. ReaktionswĂ€rmen (endotherm/exotherm) bei chemischen Reaktionen lassen sich aus den Differenzen der Bildungsenthalpien aller Reaktanten vorzĂŒglich abschĂ€tzen, zum Beispiel bei der Oxidation des Methanols. Bei durchgĂ€ngiger Benutzung von Daten fĂŒr den gasförmigen bzw. den flĂŒssigen Zustand werden rechnerisch vergleichbare Reaktionsenthalpien erhalten (Hess’scher WĂ€rmesatz[6]) >>Not only is the method fairly easy to apply, but it usually can estimate properties with an uncertainty no larger than typical experimental uncertainties.<< (N. Cohen 1996)

Referenzdaten fĂŒr Standard-Bildungsenthalpien finden sich im CRC Handbook of Chemistry and Physics im Kapitel 5.4.[7] Werte fĂŒr den Gaszustand und flĂŒssigen Zustand unterscheiden sich definitionsgemĂ€ĂŸ um den Betrag der Standard-Verdampfungsenthalpie (25 °C).

Reaktionsenthalpie Oxidation von Methanol

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Oxidation von Methanol
Oxidation von Methanol

Die Bildungsenthalpie Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} von Methanol ist −201,6 kJ/mol. Bei der Oxidation bilden sich Formaldehyd ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −108,6 kJ/mol) und Wasser ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −241,5 kJ/mol), der Prozess in der Gasphase ist stark exotherm (ber. −148 kJ/mol).[8]

Reaktionsenthalpie Hydratation von Formaldehyd

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Hydratisierung von Formaldehyd
Hydratisierung von Formaldehyd

Leitet man das Formaldehydgas ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −108,6 kJ/mol) in Wasser ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −241,5 kJ/mol), so bildet sich das Hydrat (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −380,9 kJ/mol). Diese Hydratisierung ist schwach exotherm, das Gleichgewicht liegt fast vollstĂ€ndig auf der Seite des Aldehydhydrats.

Reaktionsenthalpie Dehydrierung von Methylcyclohexan

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Dehydrierung von Methylcyclohexan
Dehydrierung von Methylcyclohexan

Das Erhitzen von Methylcyclohexan (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −149,2 kJ/mol) mit Hydrier/Dehydrierkatalysatoren ergibt unter Wasserstoff-Abspaltung Toluol (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= +50,4 kJ/mol). Die Reaktion ist stark endotherm (ber. +200 kJ/mol).[9]

Die Umkehrung dieser Reaktion, die Hydrierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen, setzt hohe WĂ€rmemengen frei. Dies ist bedeutsam bei PrĂŒfung von Dibenzyltoluol auf Eignung als flĂŒssiger organischer WasserstofftrĂ€ger.

Reaktionsenthalpie Hydrolyse von Ethylenoxid

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Ringöffnung von Epoxiden
Ringöffnung von Epoxiden

Bei der Addition von Wasser ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −241,5 kJ/mol) an Ethylenoxid (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −52,6 kJ/mol) bei 200 °C oder unter SĂ€urekatalyse in Wasser, so bildet sich u. a. Ethylenglycol (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −384,5 kJ/mol). Die Reaktion ist wie beim homologen Propylenoxid stark exotherm (ber. −90 kJ/mol).[10]

Die Ringöffnungsreaktionen mit Aminen (z. B. "Epoxy-Amin-Additionen" bei 2K-Klebern) sind vergleichbar exotherm.

Reaktionsenthalpie Hydrolyse von BernsteinsÀureanhydrid

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Ringöffnung von Anhydriden
Ringöffnung von Anhydriden

Bei der Addition von Wasser ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −241,5 kJ/mol) an BernsteinsĂ€ureanhydrid (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −527,9 kJ/mol) bildet sich BernsteinsĂ€ure (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −826,8 kJ/mol). Die Reaktion ist exotherm (ber. −57 kJ/mol).[11] FĂŒr die Hydrolyse von MaleinsĂ€ureanhydrid wird mit −53 kJ/mol eine vergleichbare WĂ€rmetönung wie fĂŒr Acetanhydrid oder PhthalsĂ€ureanhydrid berechnet.

Carbonatisierung von Ethylenoxid und Hydrolyse des Ethylencarbonats (OMEGA-Prozess)

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Bei der Addition von Kohlendioxid ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −393,5 kJ/mol) an Ethylenoxid (ber. Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −52,6 kJ/mol) bildet sich Ethylencarbonat ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −508,5 kJ/mol).

Dieser Teilschritt ist mit −62 kJ/mol exotherm.

Synthese von Ethylenglycol (OMEGA Shell Prozess)
Synthese von Ethylenglycol (OMEGA Shell Prozess)

Im 2. Schritt wird hieran Wasser ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −241,5 kJ/mol) addiert und unter Abspaltung von Kohlendioxid entsteht das Ethylenglycol ( Δ H f 0 {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}} {\displaystyle \Delta H_{f}^{0}}= −384,5 kJ/mol).

Der 2. Teilschritt ist mit −28 kJ/mol deutlich schwĂ€cher exotherm.

Weiterentwicklungen

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Die Benson-Methode wurde in der Folge auch vor dem Hintergrund leistungsfÀhiger Computersysteme von mehreren Physikochemikern weiterentwickelt:

  • 1993 gelang es Domalski, auch die Bildungsenthalpien von Stoffen in der flĂŒssigen oder festen Phase vorherzusagen. Bei der Berechnung der Entropie in der flĂŒssigen oder festen Phase entfĂ€llt die BerĂŒcksichtigung von Konformeren.[12]
  • 1996 wurden von Cohen Werte fĂŒr die Berechnung der Enthalpie in allen drei Phasen publiziert, welche die Genauigkeit der Werte von Domalski teilweise ĂŒbersteigen.[13]
  • Salmon und Dalmazzone veröffentlichten ab 2006 GruppenbeitrĂ€ge fĂŒr die Bildungsenthalpie von Feststoffen.[14]

Weblinks

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  • NIST-LiteraturĂŒbersicht zu "Bildungsenthalpien". – N. Cohen (1996) erhielt von NIST den Auftrag zur Validierung und Optimierung der Inkremente sowie Benennung von Referenzwerten.

Einzelnachweise

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  1. ↑ Sidney William Benson (26. September 1918 – 30. Dezember 2011)
  2. ↑ Sidney W. Benson und Jerry H. Buss: Additivity Rules for the Estimation of Molecular Properties. Thermodynamic Properties. In: J. Chem. Phys. Band 29, September 1958, S. 546–572 (1958), doi:10.1063/1.1744539. 
  3. ↑ a b B. E. Poling, J. M. Prausnitz, J. P. O. Connell: „The Properties of Gases and Liquids“, Fifth Edition, Mc-Graw-Hill International Editions
  4. ↑ T. H. Lowry and K. Schueller Richardson, Mechanism and Theory in Organic Chemistry, Verlag Harper & Row, 1. Aufl. 1976, dort Seite 71 ff. (Thermochemistry).
  5. ↑ E. S. Domalski, E. D. Hearing (Memento vom 4. MĂ€rz 2016 im Internet Archive); Estimation of the Thermodynamic Properties of C-H-N-O-S-X Compounds at 298K. In: J Phys Chem Ref Data, Vol. 22, 805–1159 (1993), Beispiel Methanol Seite 909.
  6. ↑ Hess’scher WĂ€rmesatz zur Berechnung von ReaktionswĂ€rmen aus Bildungsenthalpien.
  7. ↑ STANDARD THERMODYNAMIC PROPERTIES OF CHEMICAL SUBSTANCES (Memento vom 26. April 2015 im Internet Archive), Kapitel 5.4 aus CRC Handbook 90. Auflage (2009–2010).
  8. ↑ Bildungsenthalpien Methanol und Formaldehyd siehe Domalski 1993, Seiten 935 und 909, Ber. aus Inkremente und exp. Werte.
  9. ↑ Bildungsenthalpien Methylcyclohexan und Toluol siehe Domalski 1993, Seiten 863 und 896, Ber. aus Inkremente und exp. Werte.
  10. ↑ Bildungsenthalpien Ethylenoxid und Ethylenglycol siehe Domalski 1993, Seiten 932 und 917, Ber. aus Inkremente und exp. Werte.
  11. ↑ Bildungsenthalpien BernsteinsĂ€ureanhydrid und BernsteinsĂ€ure siehe Domalski 1993, Seiten 964 und 951, Ber. aus Inkremente und exp. Werte.
  12. ↑ E. S. Domalski, E. D. Hearing (Memento vom 4. MĂ€rz 2016 im Internet Archive); "Estimation of the Thermodynamic Properties of C-H-N-O-S-X Compounds at 298K", J. Phys. Chem. Ref. Data, Vol. 22, 805–1159 (1993)
  13. ↑ N. Cohen (Memento vom 4. MĂ€rz 2016 im Internet Archive); "Revised Group Additivity Values for Enthalpies of Formation (at 298 K) of C-H and C-H-O Compounds", J. Phys. Chem. Ref. Data, Vol. 25, 1411–1481 (1996)
  14. ↑ "Prediction of Enthalpy of Formation in the Solid Phase (at 298 K) using Second-Order Group Contributions – Part I: C-H and C-H-O Compounds", J. Phys. Chem. Ref. Data, Vol. 35, 1443–1457 (2006). – A. Salmon, D. Dalmazzone (Memento vom 29. MĂ€rz 2014 im Internet Archive); "Prediction of Enthalpy of Formation in the Solid State (at 298 K) Using Second-Order Group Contributions — Part II: C-H, C-H-O, and C-H-N-O Compounds", J. Phys. Chem. Ref. Data, Vol. 36, 19–58 (2007)
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