Doberlug-Kirchhain | |
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Außenansicht des Bahnhofsgebäudes
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Daten | |
Betriebsstellenart | Bahnhof |
Lage im Netz | Kreuzungsbahnhof |
Bauform | Turmbahnhof |
Bahnsteiggleise | 4 |
Abkürzung | BDKO, BDKU |
IBNR | 8010079 |
Preisklasse | 4 |
Eröffnung | 17. Juni 1875 |
Webadresse | https://www.bahnhof.de/doberlug-kirchhain |
Lage | |
Stadt/Gemeinde | Doberlug-Kirchhain |
Land | Brandenburg |
Staat | Deutschland |
Koordinaten | 51° 37′ 14″ N, 13° 33′ 51″ O |
Höhe | 97 m |
Eisenbahnstrecken | |
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Bahnhöfe in Brandenburg |
Der Bahnhof Doberlug-Kirchhain ist ein Kreuzungsbahnhof in der brandenburgischen Doppelstadt Doberlug-Kirchhain im Landkreis Elbe-Elster.
Infrastruktur
Der Bahnhof ist als Turmbahnhof ausgeführt, der die beiden sich kreuzenden Bahnstrecken in zwei Ebenen bedient. Die Bahnstrecke Halle–Cottbus verläuft dabei in West-Ost-Richtung durch den unteren Bahnhofsteil, die Bahnstrecke Berlin–Dresden kreuzt diese im oberen Bahnhofsteil in Nord-Süd-Richtung auf einem 5,27 m hohen[1] Kreuzungsbauwerk im Bereich der Bahnsteige.
Jede der beiden Bahnstrecken verläuft zweigleisig durch den Bahnhof und besitzt an jedem Richtungsgleis einen Bahnsteig:
- Gleis 1 in Richtung Dresden: 206 m Länge, 14/30 cm Höhe
- Gleis 2 in Richtung Berlin: 310 m Länge, 28 cm Höhe
- Gleis 3 in Richtung Halle (Saale): 305,4 m Länge, 55 cm Höhe
- Gleis 4 in Richtung Cottbus: 303,3 m Länge, 55 cm Höhe[2]
Das zwei- bzw. dreigeschossige Bahnhofsgebäude befindet sich auf der Nordwestseite des Kreuzungsbauwerkes und bietet direkten Zugang zu den Bahnsteigen der Gleise 1 und 3. Die Bahnsteige der Gleise 2 und 4 sind über Treppen und Aufzüge über das Kreuzungsbauwerk erreichbar. Die Bahnsteige an den Gleisen 1 und 3 besitzen Bahnsteigüberdachungen.
Geschichte
Am 1. Dezember 1871 wurde die Teilstrecke Falkenberg/Elster–Cottbus der 1872 eingeweihten Halle-Sorau-Gubener Eisenbahn fertig gestellt. Dabei entstand auch der Bahnhof Dobrilugk-Kirchhain zwischen den beiden damals eigenständigen Städten. Sein westlich des heutigen Bahnhofs gelegenes Empfangsgebäude ist erhalten geblieben und wird heute Alter Bahnhof genannt. Es wurde bis gegen Ende des 20. Jahrhunderts als Wohngebäude und Bahnmeisterei genutzt.[3]
Am 17. Juni 1875 wurde die Eisenbahnstrecke Berlin–Dresden eröffnet und dabei am Kreuzungspunkt zur Strecke (Leipzig–)Falkenberg/Elster–Cottbus der heutige Turmbahnhof errichtet. 1890 beziehungsweise 1909 wurden die beiden Strecken zweigleisig ausgebaut und von 1980 bis 1989 elektrifiziert. Ein dezentrales Bahnstromumformerwerk an der Bahnbrücke in Richtung Frankena versorgte Teilabschnitte beider Strecken mit Elektrizität. Ferner war es als untergeordnete Leitstelle der ZES Berlin mit einer Schaltwarte versehen. Es wurde nach 27 Jahren Betrieb im Juli 2008 heruntergefahren und durch ein modernes Umrichterwerk ersetzt. In den 1980er Jahren war geplant, den Bahnhof zu einem Knotenpunkt mit mehreren Gleisen pro Strecke auszubauen, verbreiterte Widerlager an der Kreuzungsbrücke sind Zeugnis davon. Nach der politischen Wende ist diese Planung jedoch nicht umgesetzt worden.
Heute gehört Doberlug-Kirchhain (Bahnhofsnummer 1240) zur Preisklasse 4. Er wurde im Jahre 2007 barrierefrei umgebaut.
Im Zuge des Ausbaus der Bahnstrecke Berlin–Dresden wird das Kreuzungsbauwerk inklusive aller Bahnsteige und Zugänge neu errichtet werden. Statt des Mittelbahnsteiges am Gleis 4 im unteren Bahnhofsteil wird dabei ein Außenbahnsteig errichtet werden und alle Bahnsteige werden Wetterschutzhäuser erhalten. Zwei Anbauten am Bahnhofsgebäude werden rückgebaut werden. Die Strecke Berlin–Dresden wird im Bahnhofsbereich auf ca. 6 km Länge für eine Geschwindigkeit bis 200 km/h ertüchtigt werden. Im Februar 2023 fand dazu eine Bürgerbeteiligung statt. Die Inbetriebnahme der erneuerten Strecke ist für 2029 vorgesehen.[4]
Verkehrsanbindung
Linie | Linienverlauf | Takt (min) | EVU |
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IC 17 | (Chemnitz – Freiberg (Sachs) –) Dresden – Dresden-Neustadt – Elsterwerda – Doberlug-Kirchhain – Flughafen BER – Terminal 1-2 – Berlin Hbf – Berlin Gesundbrunnen – Oranienburg – Neustrelitz – Rostock (– Warnemünde) | 120 Dresden–Rostock 2 Zugpaare Chemnitz–Dresden |
DB Fernverkehr |
RE 8 | Berlin Hbf – Berlin Potsdamer Platz – Berlin Südkreuz – Berlin-Lichterfelde Ost – Blankenfelde – Dahlewitz – Rangsdorf – Dabendorf – Zossen – Wünsdorf-Waldstadt – Neuhof – Baruth – Klasdorf-Glashütte – Golßen – Drahnsdorf – Luckau-Uckro – Walddrehna – Doberlug-Kirchhain – Rückersdorf – Hohenleipisch – Elsterwerda | 120 | Ostdeutsche Eisenbahn |
RE 10 | Leipzig Hbf – Taucha – Eilenburg – Torgau – Beilrode – Falkenberg (Elster) – Doberlug-Kirchhain – Finsterwalde (Niederlausitz) – Calau (Niederlausitz) – Cottbus Hbf – Cottbus-Sandow – Cottbus-Merzdorf – Cottbus-Willmersdorf Nord – Teichland – Peitz Ost – Jänschwalde – Jänschwalde Ost – Kerkwitz – Guben – Coschen – Wellmitz – Neuzelle – Eisenhüttenstadt – Ziltendorf – Wiesenau – Kraftwerk Finkenheerd – Frankfurt (Oder) | 60 | DB Regio Nordost |
RB 43 | Frankfurt (Oder) – Kraftwerk Finkenheerd – Wiesenau – Ziltendorf – Eisenhüttenstadt – Neuzelle – Wellmitz – Coschen – Guben – Kerkwitz – Jänschwalde Ost – Jänschwalde – Peitz Ost – Teichland – Cottbus-Willmersdorf Nord – Cottbus-Merzdorf – Cottbus-Sandow – Cottbus Hbf – Kolkwitz Süd – Calau (Niederlausitz) – Gollmitz – Finsterwalde (Niederlausitz) – Doberlug-Kirchhain – Schönborn – Beutersitz – Uebigau – Falkenberg (Elster) | 120 | DB Regio Nordost |
Stand: 10. Dezember 2023 |
Seit Mitte Juni 2020 wird der Bahnhof vom internationalen Fernzug „Vindobona“ bedient, welcher als Railjet 257 zwischen Berlin und Graz verkehrt.
Weblinks
- Infrastruktur und einige zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap
- Website der DB Engineering & Consulting zum geplanten Umbau des Bahnhofs Doberlug-Kirchhain
Einzelnachweise
- ↑ Berlin – Dresden: Visualisierung des Planfeststellungsabschnitts 2 „Bahnhof Doberlug-Kirchhain“. Abgerufen am 3. März 2023 (deutsch).
- ↑ Doberlug-Kirchhain. Station der DB Station&Service AG. In: Deutsche Bahn. Abgerufen am 3. März 2023 (deutsch).
- ↑ Doberlug-Kirchhain – Bilder erzählen. Geiger-Verlag, Horb am Neckar, 1. Auflage 1994, ISBN 3-89264-901-4.
- ↑ Deutsche Bahn AG, Unternehmensbereich Personenverkehr, Marketing eCommerce: BauInfoPortal. Abgerufen am 3. März 2023.