
Analogrechner sind RechengerĂ€te oder Rechenmaschinen, mit denen Berechnungen mit Hilfe von meist kontinuierlichen mechanischen oder elektrischen VorgĂ€ngen durchgefĂŒhrt werden. Sie unterscheiden sich von Digitalrechnern dadurch, dass keine klassischen Algorithmen ausgefĂŒhrt werden, sondern der Computer stattdessen als Hardware-Modell des zu lösenden Problems fungiert. Das Analogrechnen basiert zumeist auf der Verarbeitung und Messung physikalischer GröĂen, wobei meistens das Messergebnis dem Ergebnis der Rechnung entspricht. Beim Rechenschieber, einem einfachen mechanischen Analogrechner, werden Zahlen als stetig auswĂ€hlbare LĂ€ngen reprĂ€sentiert und die Multiplikation bzw. Division von Zahlen auf eine logarithmische Addition bzw. Subtraktion abgebildet. Im Gegensatz dazu nutzt das klassische âdigitaleâ Rechnen direkt Zahlen als b.z.w. diskret definierter mathematischer Werte, welche abstrakt z. B. als SchaltzustĂ€nde und eben nicht als messbare physikalische GröĂe vorliegen und mit Hilfe von Algorithmen, welche sequenziell von einem Prozessor ausgefĂŒhrt werden. Meist bezieht sich der Begriff âDigitalrechnerâ daher auf die Von Neumann-Architekur. Es gab bereits ab Ende der 40er Jahre auch digital arbeitende Analogrechner (siehe weiter unten bei DDAs), welche allerdings auf Grund hoher Kosten und technischer Schwierigkeiten weniger verbreitet waren, sich aber in der Programmierung und Arbeitsweise im GroĂen und Ganzen wie Analogrechner verhielten und sich deutlich von modernen Digitalcomputern unterscheiden.
Bei Analogrechnern wird die Eigenschaft ausgenutzt, dass es in einem bestimmten GĂŒltigkeitsbereich einen Zusammenhang zwischen dem Verhalten von Original und Modell gibt (âAnalogieprinzipâ). Man kann mit dem Modell (Altgriechichisch âAnalogonâ) das Verhalten des Originals simulieren, weil sich Original und Modell in dem Bereich, der von Interesse ist, Ă€hnlich (lat. âsimulâ) verhalten, b.z.w. mathematisch einander entsprechen. Analogrechner wurden anfangs fĂŒr spezifische technische ZusammenhĂ€nge verwendet, beispielsweise zur Berechnung von RegelvorgĂ€ngen mit Hilfe von pneumatischen oder elektrischen Ersatzschaltungen, die das dynamische Verhalten nachahmten. Ein anderes Beispiel war die mechanisch arbeitende Gezeitenrechenmaschine. Ab den 1940er Jahren wurden Analogrechner mit OperationsverstĂ€rkern, zuerst auf Basis von Elektronenröhren und spĂ€ter mit Transistoren gebaut und fĂŒr allgemeine Problemlösungen standardisiert. Elektronische Analogrechner können fĂŒr Spezialeinsatzgebiete auch rein passiv ohne aktive Bauelemente konstruiert werden. AuĂerdem gibt es sowohl direkte als auch indirekte Analogien.
Vergleich zu Digitalrechnern
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wie eingangs erwÀhnt arbeiten Analogrechner nicht wie heutige Digitalrechner auf der Grundlage von Algorithmen, sondern mit Hilfe eines zur Problemstellung analogen Modells (Analogon). Zum Beispiel in Form von geometrischen LÀngen, Winkeln, WasserstÀnden (Wasserintegrator), elektrischen Spannungen, elektrischen Strömen, oder Rechenelementen (beim DDA in digitaler Form) welche miteinander verbunden und so in einen gemeinsamen mathematischen Kontext gesetzt werden. Die Beschreibung der Gleichungen erfolgt beim klassischen elektronischen Analogrechner durch die Verbindung spezialisierter Rechenelemente untereinander, u. a. z. B. Potentiometer (als Koeffizientenglieder) mit denen Parameter eingestellt und wÀhrend der laufenden Rechnung verÀndert werden können, bei einem Digitalrechner durch die Software.
Beim Analogrechner bildet allein diese Verbindung der Rechenelemente (also quasi allein die Hardware) ein Abbild der entsprechenden mathematischen Gleichungen und ZusammenhĂ€nge, wĂ€hrend dieselben Gleichungen beim Digitalrechner mit Hilfe von Algorithmen, einer Art Liste von logischen Anweisungen, ausgefĂŒhrt werden. Im Gegensatz zu klassischen Digitalrechnern benötigen Analogrechner daher auch keinen Speicher. Das war auch der Hauptgrund warum Analogrechner erst spĂ€t von Digitalrechnern vollstĂ€ndig abgelöst wurden da diese ohne Speicher deutlich schneller arbeiteten. Auch heutzutage ĂŒbertreffen selbst alte Analogrechner moderne Hochleistungsrechner in manchen Bereichen in puncto Geschwindigkeit und Energie-Effizienz.
Ein hĂ€ufiges Problem stellt heutzutage der Begriff des Analogrechnens dar. HĂ€ufig versteht man unter einem Analogrechner eine Rechenmaschine, welche messbare kontinuierliche Spannungen nutzt, um Werte darzustellen, was auch dadurch bestĂ€rkt wird, dass die meisten Analogrechner auf Analogtechnik basierten. Tatsache ist jedoch, dass der Analogrechner sich vor allem dadurch auszeichnet, dass er eine Analogie zur Problemlösung nutzt, unabhĂ€ngig davon, ob z. B. die Rechenelemente digital oder analog arbeiten. WĂ€hrend es z. B. bei der heutigen digitalen Darstellung von Werten, keinen direkten Zusammenhang zwischen den internen RechenvorgĂ€ngen und dargestellten Systemen gibt (Abstraktion), erfolgt die Berechnung mit analog verschalteten Rechenelementen tatsĂ€chlich durch Schaltungen, welche eine dem zu lösenden Problem analoge Struktur aufweisen. FĂŒr alle Bestandteile einer mathematischen Gleichung existiert eine eigenstĂ€ndige Recheneinheit, welche jeweils eine einzelne Rechenoperation ausfĂŒhrt. Diese Rechneinheiten sind auf bestimmte Rechenoperationen spezialisert und stehen fĂŒr jeweils einen Aspekt des Gesamtproblems, welches sie durch ihre Verdrahtung darstellen. Alle Rechenelemente arbeiten daher parallel und fĂŒhren alle Operationen gleichzeitig aus was dazu fĂŒhrt, dass die Lösungszeit unabhĂ€ngig von der ProblemgröĂe ist. Jedoch steigt der Bedarf an Rechenelementen und damit die GröĂe der Hardware. In klassischen Analogrechnern wurde hauptsĂ€chlich Analogtechnik verwendet, bestehend aus zumeist passiven und aktiven Bauelementen. Allerdings sind die meisten Rechnungen oft nur mit Hilfe von OperationsverstĂ€rkern realisierbar, da das Signal z. B., entgegen der natĂŒrlichen Tendenz der passiven Elemente, in eine prĂ€zise Integral- oder Ableitungsfunktion umgeformt werden muss. Diese Entsprechung der Entsprechung der Eingangs- und Ausgangsfunktion an einem Rechenelement beiden unterschiedlichen physikalischen GröĂen bildete die Grundlage fĂŒr die meisten Bestandteile eines klassischen Analogrechners. Im Gegensatz dazu arbeiten Analogrechner mit digitalen Rechenelementen (auch als paralleler DDA bezeichnet) mit binĂ€rer Zahlendarstellung. Sie benötigen daher in jedem Rechenlement wie z. B. den Integratoren, ein entsprechendes angepasstes Rechenverfahren, wĂ€hrend man in der Analogtechnik einen meist, numerisch stabilen, physikalischen Prozess nutzte der aber meist die Wahl der Integrationsvariable einschrĂ€nkte. Besonders die Integration ist hier deutlich schwerer auszufĂŒhren als es in klasssichen GerĂ€ten der Fall war, da ein geeignetes numerisches Verfahren implementiert werden muss, welches dem Problem angepasst werden musste. AuĂerdem haben sie aufgrund der hohen Taktfrequenzen eine vielfach höhere Leistungsaufnahme als analoge Techniken. Andererseits haben solche Rechner auch viele Vorteile wie z. B. beliebige PrĂ€zision, bessere Kopplung mit speicherprogrammierten Digitalrechnern, Miniaturisierbarkeit (z. B. auf FPGAs) und vor allem frei wĂ€hlbare Integrationsvariablen, wĂ€hrend mit Analogelektronik, ohne weiteres, nur nach der Zeit integriert werden kann. AuĂerdem konnte mit Hilfe solcher digitaler Techniken ein arbitrĂ€rer Funktionsgeber erzeugt werden, der mit Analogtechnik nur schwer bis unmöglich war. Allen diesen Analogrechenmaschinen ist gemein, dass sie ihre Berechnungen nicht auf der Basis von Algorithmen ausfĂŒhren, sondern eine Analogie zum zu behandelnden Problem in Form von Hardware nutzen. Dadurch, dass alle Rechnelemente spezialisiert und somit in ihrer Funktion bereits von vornherein festgelegt sind und zudem fortwĂ€hrend, also stĂ€ndig ihre rechnen und einen Output liefern, ohne auf explizite Instruktionen angewiesen zu sein und das Gesamtprogramm als implizite Verbindungsstruktur und nicht wie bei heutigen Rechnern als eine aus einem Speicher zu ladende Abfolge von Anweisungen vorliegt, ist die Lösungszeit, also die Zeit vom Beginn der Rechnung bis zum vorliegen der Lösung in der Regel extrem schnell und nahezu vollkommen unabhĂ€ngig von der KomplexitĂ€t des zu lösenden Problems. Lediglich die MaschinenkomplexitĂ€t, also die Anzahl der Rechenlemente und die sie verbindenden Verbindungselemente und auch damit die GröĂe des Rechners nimmt zu. Diese Eigenschaft wird vermehrt von groĂen Firmen als Vorteilhaft fĂŒr die Lösung von hochkomplexen Problemen im High Performance Computing angesehen.[1]
Der groĂe Vorteil von Analogrechnern ist damit ihre EchtzeitfĂ€higkeit sowie ihre prinzipbedingt hohe AusfĂŒhrungsparallelitĂ€t, bei Analogelektronik bis in den Frequenzbereich von 20 kHz.[2] Dies fĂŒhrt zu, im Vergleich zu algorithmisch programmierten Maschinen bei gleicher Leistungsaufnahme, sehr hohen Rechenleistungen, welche jedoch klassisch meist mit begrenzter Rechengenauigkeit, deren Maschinenfehler im besten Fall bei ca. 0,01 Prozent liegt, auskommen mĂŒssen. Die begrenzte Genauigkeit klassischer Analogrechner liegt vor allem an den Eigenschaften der Analogelektronik. Rauschen und Drift lassen sich zwar, mit entsprechendem Aufwand, fast beliebig verringern aber nie komplett beseitigen und die Messtechnik ist naturgemÀà in ihrer Messgenauigkeit beschrĂ€nkt. AuĂerdem muss jede Gleichung so skaliert werden, dass sie Amplituden- und BreitbandmĂ€Ăig zum Rechner passt. Solche Nachteile werden jedoch in digitalelektronische Analogrechner (Digital Differential Analyzers) vermieden. Vorteile der analogen Technik sind jedoch die naturgemÀà hohe numerische StabilitĂ€t die auch die Lösung steifer Differentialgleichungen erlaubt.
Geschichte der Analogrechner
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Bekannte alte Beispiele fĂŒr Analogrechner sind die verschiedenen Arten von Rechenschiebern und mechanischen Planimetern, die seit dem 19. Jahrhundert weit verbreitet waren, bis sie in den 1970er und 1980er Jahren durch digitale elektronische GerĂ€te abgelöst wurden. Weit verbreitet waren auch Proportionalwinkel, Reduktionszirkel und (fĂŒrs Zeichnen) Pantografen und Koordinatografen. Rechenschieber gab es vor allem in den Formen Rechenstab, Rechenscheibe, Rechenwalze und Rechenuhr.
Das Ă€lteste bekannte GerĂ€t mit einer analogen Arbeitsweise ist der Mechanismus von Antikythera, der auf ungefĂ€hr 150 v. Chr. datiert wird. Mit ihm konnten Mond- und Sonnenfinsternisse sowie die Olympiaden ermittelt werden. Der Mechanismus von Antikythera stellte lediglich feste, vorfaktorisierte Beziehungen zwischen mehreren zeitlich periodisch verĂ€nderlichen GröĂen dar, es wurde somit nicht im eigentlichen Sinn gerechnet.
Zur Berechnung von Gezeiten wurden mechanische Analogrechner eingesetzt, wie man sie im Deutschen Schifffahrtsmuseum in Bremerhaven oder in Wilhelmshaven[3] sehen kann. Mechanische Getriebe dienten als Integratoren, die ĂŒber Seilrollengetriebe miteinander gekoppelt wurden, um den Einfluss des Mondes, der Sonne und der Erdrotation sowie einiger weitere Parameter nachzubilden.
1919 war Vannevar Bush als Wissenschaftler am MIT beschĂ€ftigt, ab 1923 als Professor fĂŒr Elektrotechnik. Dort entwickelte er zwischen 1923 und 1927 einen Analogrechner zum Lösen von Differentialgleichungen, den Product Integraph. Der Differential Analyzer war ein elektromechanischer Analogrechner, der gleichzeitig mehrere Differentialgleichungen integrieren konnte. Die Ausgabe erfolgte mittels automatisch gedruckter Schaubilder. Er wurde in den Jahren 1928 bis 1932 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) unter der Leitung von Vannevar Bush und H. L. Hazen entwickelt.
Der Wasserintegrator wurde 1936 in der Sowjetunion gebaut. Mittels eines komplexen Netzwerkes aus Röhren und WasserbehĂ€ltern konnten analoge dynamische Berechnungen durchgefĂŒhrt werden.
Im Zweiten Weltkrieg arbeitete Sergei Alexejewitsch Lebedew an automatischen Steuerungen fĂŒr komplexe Systeme. Seine Gruppe entwickelte eine Zieleinrichtung fĂŒr Panzer und ein Navigationssystem fĂŒr Raketen. HierfĂŒr entwickelte er bis 1945 einen Analogrechner zum Lösen von Differentialgleichungen. Gleichzeitig entwickelte Hendrik Wade Bode in den USA eine rĂŒckgekoppelte automatische Steuerung fĂŒr Flugabwehrkanonen (Director T-10) auf Basis von Radardaten.
Der deutsche Ingenieur Helmut Hölzer (1912â1996) leitete an der Heeresversuchsanstalt PeenemĂŒnde eine Arbeitsgruppe, die einen zur Tarnung MischgerĂ€t genannten elektronischen Analogrechner entwickelte. Als eines der ersten TrĂ€gheitsnavigationssysteme diente es in der ballistischen Rakete A4, von der NS-Propaganda âVergeltungswaffe 2â â V2 genannt, zur Stabilisierung und Lenkung der Flugbahn. Das mit Elektronenröhren bestĂŒckte GerĂ€t integrierte fortlaufend die von den beiden bordeigenen Kreiselinstrumenten ermittelten Beschleunigungen und Richtungen hin zu Entfernungen und Winkeln.[4] Entsprechend der vorgegebenen Flugbahn wurden so die Strahl- und Luftruder sowie der Brennschluss der Rakete gesteuert.
Johannes Hoch (1913â1950) war ein Maschinenbauingenieur, der das MischgerĂ€t nach der Aktion Ossawakim in der Sowjetunion weiterentwickelte und darĂŒber hinaus einen Rechner fĂŒr das Bahnmodell erstellte, mit dem die Bahnkurve einer Rakete unter BerĂŒcksichtigung der variablen Koeffizienten berechnet werden konnte. Zusammen mit dem MischgerĂ€t ermöglichte es die Simulation des Steuerungssystems inkl. der Rudermaschinen vor dem Start.[5]
Krise
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Analogrechner wurden ab Mitte der 1980er Jahre zunehmend durch Digitalrechner verdrĂ€ngt. In einer Ăbergangszeit gab es Hybridrechner mit einer Kombination von Analog- und Digitalrechner. Beim Analogrechner besteht die Gefahr, dass die Ergebnisse wegen eines Fehlers in der Verkabelung â zum Beispiel durch einen herausgerutschten Stecker â oder einer fehlerhaften Komponente inkorrekt sind, wobei insbesondere der âProgrammwechselâ mit Risiken verbunden ist. Nur bei Hardware-in-the-Loop-Simulationen, wo Echtzeit gefordert war, hielt er sich noch eine Weile. Letztlich waren es die Gesamtkosten und die FlexibilitĂ€t, die dem Digitalrechner Vorteile verschafften.
Renaissance der Analogrechner
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Seit Beginn des 21. Jahrhunderts erleben Analogrechner ein Comeback.
Mit der Entwicklung der VLSI-Technologie hat die Gruppe um Yannis Tsividis an der Columbia University analoge und hybride Rechenschaltungen in einem Standard-CMOS-Prozess reimplementiert. Zwei VLSI-Chips wurden entwickelt und in einem Analogrechner von Glenn Cowan[6] in 2005[7] und, im Jahre 2015, einem Hybridrechner von Ning Guo[8] implementiert. Beide Rechner sind fĂŒr die energieeffiziente Berechnung von gewöhnlichen und partiellen Differentialgleichungen ausgelegt. Der von Glenn Cowan eingesetzte Chip enthĂ€lt 16 Makros mit 25 analogen Rechenblöcken, darunter Integratoren, Multiplikatoren, Verzweigungen und nichtlineare Schaltungen. Der Chip von Ning Guo enthĂ€lt ein Makro mit 26 Rechenblöchen, die Integratoren, Multiplikatoren, Verzweigungen, Analog-Digital-Wandler (ADC), SRAM und Digital-Analog-Wandler (DAC) entalten. Die ADC-SRAM-DAC-Kette erlaubt die Berechnung beliebiger nichtlineare Funktionen, wobei die Daten der nichtlinearen Funktion im RAM gespeichert werden. Experimentell konnte gezeigt werden, dass in Energieeffizienz und AusfĂŒhrungszeit die VLSI-Analog-/Hybrid-Rechner Vorteile in ein bis zwei GröĂenordnungen gegenĂŒber Digitalrechnern besitzen. Im Jahre 2016 entwickelte eine Forschungsgruppe einen Compiler, der Differentialgleichungen mit analogen Schaltungen lösen kann[9].
Analogrechner werden auch fĂŒr Neuromorphic Engineering eingesetzt und im Jahre 2021 konnte eine Forschungsgruppe zeigen, dass ein spezifischer Typ neuronaler Netze (gepulste neuronale Netze) mit analogen neuromorphen Rechnern eingesetzt werden kann[10].
Im Jahre 2021 begann die Firma anabrid GmbH mit der Produktion des Analogrechners THE ANALOG THING (abgekĂŒrzt THAT), eines kleinen kostengĂŒnstigen Analogrechners fĂŒr Zwecke der Forschung und Lehre[11]. Die Firma entwickelt auch analoge GroĂrechner und Hybridsysteme.
Elektronische Analogrechner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Elektronische Analogrechner wurden in den Jahren zwischen 1950 und 1980 zur standardisierten Lösung von linearen und nichtlinearen Differentialgleichungen entwickelt und standardisiert. Elektronische Analogrechner waren technisch nutzbar zum Beispiel zur Simulation von Flugbahnen von Artilleriegeschossen und Bomben, zur Untersuchung von Fragestellungen in der Reaktorphysik, in der Luft- und Raumfahrttechnik, jedoch auch in der Mathematik, der Simulation von Prozessen, bei der Optimierung.
Hauptelement eines herkömmlichen elektronischen Analogrechners ist der OperationsverstĂ€rker, der als Grundlage fĂŒr folgende aktive Grundelemente dient:
- Summierer/Addierer (mit mehreren EingÀngen)
- Integrierer (mit der Möglichkeit zum vorĂŒbergehenden Anhalten der Integration)
- Multiplizierer
- Koeffizientenglieder (z. B. Potentiometer)
Durch Koeffizientenpotentiometer, die als Spannungsteiler eingesetzt werden, werden variable Koeffizienten eingestellt. Mit Summierern (oder auch Addierer) können Zahlen addiert werden b.z.w. beliebig viele Werte mit und ohne Gewichtung summiert werden. Mit Multiplizierern können zwei Zahlen multipliziert werden. Wird der Multiplizierer in die RĂŒckkopplung eines freien OperationsverstĂ€rkers gesetzt entsteht ein Dividierer mit dem sich eine einfache Division ausfĂŒhren lĂ€sst. Durch entsprechende Konfiguration kann damit auch quadriert, kubiert oder radiziert werden. Mit Funktionsgeneratoren auf der Basis von Diodennetzwerken können beliebige Funktionen eingestellt werden. DarĂŒber hinaus wurden im Lauf der Jahre eine Vielzahl spezialisierter ZusatzgerĂ€te entwickelt. Zu diesen zĂ€hlen Resolver zur Umwandlung zwischen kartesischen Koordinaten und Polarkoordinaten, Laufzeitverzögerungsglieder zur Simulation von Signallaufzeiten, Rauschgeneratoren fĂŒr die Erzeugung stochastischer Signale, und viele mehr. Komparatoren werden als einfache Entscheidungsglieder fĂŒr komplexere Berechnungen angewandt (Beispiel: Ball berĂŒhrt Boden oder Wand und wechselt die Richtung).
Anders als die meisten Digitalrechner besitzen Analogrechner in der Regel keinen Speicher, welcher einen Programmablauf b.z.w. Algorithmus bereithĂ€lt (Speicherprogrammierung). Stattdessen sind analogelektronische Computer âverbindungsprogrammiertâ, das bedeutet sie werden durch die Verbindung der erforderlichen Rechenlemente der entsprechenden mathematischen Gleichungen nach so verdrahtet, dass sie quasi ein Modell der Gleichungen darstellen und die daraus resultierende Schaltung die entsprechenden mathematischen ZusammenhĂ€nge exakt nachbildet. Hiermit werden die gewĂŒnschten Rechenoperationen ausgefĂŒhrt und so das zu untersuchende System simuliert. Möchte man zum Beispiel den Weg aus der Beschleunigung errechnen, so muss zuerst die Beschleunigung, als zweite Ableitung der Position nach der Zeit, aufgelöst werden um die Geschwindigkeit zu erhalten und im nĂ€chsten Schritt wird diese integriert, um die Position zu erhalten. Da die Integration die Umkehroperation der Differentiation ist und zwei Ableitungen vorhanden sind, muss die Beschleunigung hier zwei Mal integriert werden. DafĂŒr wird der Wert der Beschleunigung (welcher hier als Spannung vorliegt) ĂŒber die Verdrahtung durch zwei Integrierer gefĂŒhrt damit am Ende die Position als Spannungsverlauf auf einem Oszilloskop dargestellt werden kann. Diese Vorgehensweise erfordert, anders als bei einem Speicherprogrammierten Digitalrechner, nicht die Kenntnis einer Programmiersprache, oder Speicherzuweisungen, sondern der erforderlichen Schaltungstopologie durch welche die mathematischen Gleichungen dargestellt b.z.w. ausgefĂŒhrt werden. Sollen mehrere Rechenoperationen durchgefĂŒhrt werden, z. B. Addition und Integration, so werden diese nicht Schritt fĂŒr Schritt nacheinander, sondern parallel in Echtzeit ausgefĂŒhrt. Anders als bei Digitalrechnern wird das Ergebnis nicht als virtuelle oder symbolische Darstellung nach einer Reihe einzelner Rechenschritte ausgegeben, sondern als Messwert in Form eines analogen Signals ausgelesen, welches quasi in Echtzeit verfĂŒgbar ist, Ă€hnlich wie es bei Quantencomputern der Fall ist. Das fĂŒhrt zu sehr hohen Rechenleistungen mit einer jedoch in der Regel auf maximal vier Stellen hinter dem Komma begrenzten Genauigkeit, was aber fĂŒr die meisten praktischen Anwendungen ausreicht. Werden mehr Rechenelemente benötigt, als der Analogrechner zur VerfĂŒgung hat, kann die Aufgabe nicht gelöst werden, da bei Analogrechnern kein Tausch zwischen KomplexitĂ€t und Zeit möglich ist. Um das Problem zu lösen, muss der Rechner vergröĂert werden. Dazu verbindet man meist einfach mehrere Analogrechner zu einem gröĂeren Rechner, welcher dann, praktisch ohne Verlust der ĂŒblichen ParallelitĂ€t, das gewĂŒnschte Ergebnis in sehr kurzer Rechenzeit liefert. Der Analogrechner muss also prinzipiell mit steigender KomplexitĂ€t gröĂer werden, b.z.w. eine gröĂere Anzahl an Rechenlementen aufweisen. Da er nicht Algorithmisch arbeitet benötigt man bei komplexen Aufgaben mit mehr als einer Variablen mitunter sehr viele Rechenelemente.
Zur Darstellung der Ergebnisse einer Rechnung werden meist Oszilloskope beziehungsweise Linienschreiber oder Voltmeter verwendet. Hierbei kommt die Möglichkeit eines Analogrechners, Rechnungen durch Zeitskalierung zwanglos schneller beziehungsweise langsamer als in der RealitĂ€t ablaufen zu lassen, zum Tragen. Beispielsweise ist es möglich, die Simulation eines einfachen Ăkosystems mit extrem gesteigerter Geschwindigkeit ablaufen zu lassen, wĂ€hrend andere VorgĂ€nge, die in der RealitĂ€t zu schnell fĂŒr eine direkte Untersuchung ablaufen (reaktionskinetische Fragen in der Chemie), entsprechend verlangsamt untersucht werden können. Durch (manuelles) Verstellen von Koeffizientenparametern kann auf einfache Weise das Ergebnis interaktiv variiert oder optimiert werden.
Neben der eingeschrĂ€nkten Rechengenauigkeit besteht bei elektronischen Analogrechnern das zusĂ€tzliche Problem eines auf eine Maschineneinheit eingeschrĂ€nkten Wertebereiches. Bei Verwendung von Elektronenröhren betrug die Maschineneinheit meist 100 V, wĂ€hrend, von wenigen Ausnahmen abgesehen, transistorisierte Analogrechner meist mit 10 V als Maschineneinheit arbeiteten. Ăberschreitungen dieses Wertebereiches im Verlauf einer Rechnung fĂŒhrten zu einer Ăbersteuerung und lösten einen Alarm des Rechners aus. Die Differentialgleichungen mĂŒssen durch eine geeignete Skalierung dergestalt modifiziert werden, dass es bei ihrer Lösung zum einen zu keiner Ăbersteuerung, zum anderen jedoch zu einer stets möglichst guten Ausnutzung des Wertebereiches von +/â1 Maschineneinheit kommt, um Rechenfehler gering zu halten. In dieser Hinsicht kann ein elektronischer Analogrechner mit gewissem Recht mit einem digitalen Festkommasystem verglichen werden, das ĂŒber Ă€hnliche EinschrĂ€nkungen hinsichtlich des Wertebereiches verfĂŒgt. Mit vertretbarem Aufwand war in den 1970er Jahren mit transistorbasierten Analogrechnern eine Genauigkeit von 4 Dezimalstellen erreichbar. In den meisten FĂ€llen war dies mehr als ausreichend, da die Parameter des simulierten Modells nur wesentlich ungenauer bestimmt werden konnten.
Die meisten kommerziell verfĂŒgbaren Analogrechner besaĂen ein zentrales Buchsenfeld (Patchfeld), auf dem mit Hilfe von Steckverbindungen (bei PrĂ€zisionsrechnern wurden abgeschirmte Leitungen verwendet) die jeweiligen Rechenschaltungen zur Lösung einer Fragestellung aufgebaut wurden. Ein Wechsel von einer Schaltung zur nĂ€chsten erforderte das Austauschen eines Schaltbretts (mit dem Buchsenfeld) sowie eine entsprechende Einstellung der Koeffizientenpotentiometer, so dass ein vergleichsweise schneller Wechsel zwischen Problemen möglich war.
- Beispiele von Analogrechnersystemen
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Analogrechner-Programmierung per Steckfeld und Potentiometer (Boeing, 1953)
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Elektronischer Analogrechner AKAT-1 von Jacek KarpiĆski in Polen (1959)
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Elektronischer Newmark-Analogrechner (1960)
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Analogrechner PACE 231R fĂŒr Simulation des Experimentalflugzeugs X-15
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Schaltbrett des Hybridrechners EAI-8800 zur Simulation eines Rad-Schiene-Systems (1985)
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Schaltbrett des Hybridrechners EAI-8800 (RĂŒckansicht der Kontaktebene)
Beispiel: ZellulÀrer Automat
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der FrĂŒhzeit der Entwicklung elektronischer Analogrechner gab es AnsĂ€tze, Probleme durch das Bilden direkter Analogien mit Hilfe hauptsĂ€chlich passiver Elemente wie WiderstĂ€nden, Kondensatoren und Spulen anzugehen.
Die Wege durch einen Irrgarten können mit einem Netzwerk von WiderstĂ€nden entsprechend der jeweiligen TeillĂ€nge eines Abschnitts modelliert werden. Wenn man eine Spannung zwischen dem Eingang und dem Ausgang anlegt, findet man den kĂŒrzesten Weg, indem man an jeder Gabelung die Richtung mit dem gröĂten Stromfluss nimmt. Das Grundprinzip der Lösung beruht auf der Stromaufteilung durch ein Widerstandsnetzwerk mit parallelen und seriellen Elementen. Auf Ă€hnliche Weise wĂŒrde sich ein Wasserstrom den schnellsten Weg durch den Irrgarten suchen, sofern zwischen Eingang und Ausgang ein stetiges GefĂ€lle vorliegt.
Funktionell weitergehend ist der Aufbau eines analogen zellulĂ€ren Automaten zur Simulation von Grundwasserströmungen mit unterirdischen Speichern. Man stellte ein zweidimensionales Feld aus Kondensatoren zusammen, deren KapazitĂ€t dem Wasserspeichervermögen eines kleinen Teilgebietes des Bodens entsprach, und verband diese dann mit WiderstĂ€nden mit ihren direkten Nachbarn, wobei die LeitfĂ€higkeit der WiderstĂ€nde der WasserdurchlĂ€ssigkeit des entsprechenden Teilgebietes des Bodens entsprach. Dazu kamen nun Quellgebiete als ĂŒber WiderstĂ€nde geregelte Spannungseinleitungen, und Brunnen als ĂŒber WiderstĂ€nde geregelte Spannungsableitungen. Die an den Knotenpunkten dieses Netzes gemessene Spannung des Kondensators (also das Integral der Summe aller Ladeströme) entsprach dann dem zu erwartenden Grundwasserstand, und die Ströme in den WiderstĂ€nden entsprachen der zu erwartenden Grundwasserströmung.
Beispiel: Schwingungsgleichung eines Federpendels
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Das Haupteinsatzgebiet von Analogrechnern ist die Simulation von Dynamischen Systemen durch das Lösen von Differentialgleichungen. Eine Schwingungsgleichung ist eine Differentialgleichung zweiter Ordnung, wie sie fĂŒr ein Federpendel durch beschrieben wird. Hierbei ist die vertikale Auslenkung einer Masse , die DĂ€mpfungskonstante, die Federkonstante und die Erdbeschleunigung. FĂŒr den Analogrechner wird die Gleichung nach aufgelöst und erhĂ€lt damit die Form . Die zugehörige Rechenschaltung benötigt zwei Integrierer mit den ZustandsgröĂen fĂŒr die Geschwindigkeit bzw. fĂŒr die Position der Masse, einen Summierer fĂŒr die Invertierung von auf und drei Potentiometer fĂŒr die Koeffizienten. Diese Komponenten werden durch insgesamt acht Steckkabel verbunden. Hierbei ist zu berĂŒcksichtigen, dass Integrierer und Summierer eines Analogrechners die Eingangssignale ebenso wie OperationsverstĂ€rker invertieren.
Die notwendigen Skalierungen auf Maschineneinheiten ergeben sich intuitiv durch die GröĂenordnungen der physikalischen ZustandsgröĂen (in den physikalischen Einheiten bzw. ) bzw. durch die Quotienten der Koeffizienten in Verbindung mit wĂ€hlbaren EingangsverstĂ€rkungen der Integrierer (typisch 1, 10, 100). Die Lösung ergibt eine linear gedĂ€mpfte Schwingung mit einer stabilen Endlage bei aufgrund der irdischen Schwerkraft und der Federkonstante.
Beispiel: Sinuslauf eines Rad-Schiene-Systems
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Das dynamische Verhalten eines Drehgestells in einem Rad-Schiene-System erfordert ein komplexes nichtlineares Simulationsmodell. Bei höheren Geschwindigkeiten neigt das System zum Schwingen, dem sog. Sinuslauf, und sogar, bei ungenĂŒgender Auslegung, zu InstabilitĂ€t. Der Kontakt zwischen dem Rad und der Schiene ist aufgrund der Profilierung des Spurkranzes, der das Entgleisen verhindert, nichtlinear und die Freiheitsgrade sind miteinander gekoppelt. Ein Eisenbahnwaggon mit zwei Drehgestellen hat ca. 50 bis 70 ZustandsgröĂen und ist daher selbst mit dem gröĂten Hybridrechner EAI-8800[12] nicht mehr darstellbar. Dessen Simulation erfordert daher das Zusammenschalten von mehreren Hybridrechnern und das Multiplexen der KrĂ€fte an einem Rad, um damit die ZustandsgröĂen der RadsĂ€tze eines Drehgestells zu ermitteln.[13] Mit dem zugeordneten Digitalrechner wurden Optimierungsrechnungen durch Variationen der Parameter der Hybridsimulation durchgefĂŒhrt, um ein möglichst verschleiĂarmes und stabiles Laufverhalten zu erzielen.[14]
Hybridrechner
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gegen Ende der 1960er Jahre wurden auch vermehrt so genannte Hybridrechner entwickelt und eingesetzt, die ĂŒber digitale und analoge Rechenwerke verfĂŒgten, um so die Vorteile beider Techniken, der analogen sowie der digitalen zu vereinigen. Diese Kopplung ermöglichte erweiterte Simulationsmöglichkeiten mit komplexen Kennfeldern oder Optimierungsverfahren mit Variation von Parametern. Die Umwandlung zwischen den Darstellungsarten mit kontinuierlichen (meist elektrische Spannungen) beziehungsweise numerischen Werten erfolgte mit Analog-Digital- beziehungsweise Digital-Analog-Wandlern.
Heutzutage gibt es den Ansatz digitalelektronische Analogrechner in der Form von DDAs auf FPGAs zu implementieren. Diese sind, anders als analogelektronische Analogrechner, aus digitalen Rechenelementen aufgebaut und bedingen daher auch eine digitale Datenverarbeitung auf der Ebene der einzelnen Rechenelemente werden aber, genauso wie klassische Analogrechner, auf der Basis eines mathematischen Modells verbindungsprogrammiert und funktionieren inherent parallel. Ein groĂer Vorteil ist, dass zur parallelen (gleichzeitigen) AusfĂŒhrung aller RechenvorgĂ€nge auch die Möglichkeit einer beliebigen Genauigkeit und beliebiger Funktionsbildung hinzukommt. AuĂerdem lassen sich so auch partielle Differentialgleichungen einfacher lösen als dies mit Analogelektronik der Fall ist. Zudem wird, wie bei Analogelektronik, kein Algorithmus benötigt, um komplexe Gleichungen abzubilden und zu verarbeiten. Nachteil ist jedoch die Notwendigkeit fĂŒr hohe Taktfrequenzen und ein damit verbundener höherer Energieverbrauch sowie die Notwendigkeit der Implementation eines geeigneten Integrationsverfahrens. AuĂerdem arbeiten solche Computer trotzdem langsamer als analogelektronische Rechenschaltungen.[15][16]
Modulare Synthesizer entsprechen in ihrem Aufbau elektronischen Analogrechnern. BerĂŒhmte Hersteller von mathematischen Instrumenten waren Amsler (Schaffhausen), Coradi (ZĂŒrich) und Ott (Kempten). Integrieranlagen stammten z. B. von Telefunken, Amsler und Contraves.
Beispiele fĂŒr konkrete Analogrechnermodelle
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Kerrison-Feuerleitrechner
- MONIAC
- Navigationsrechner E6-B
- Norden-BombenzielgerÀt
- THE ANALOG THING
- Torpedovorhaltrechner
- Torquetum
- Wasserintegrator
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Wolfgang Giloi, Rudolf Lauber: Analogrechnen. Springer, 1963.
- Sigvard Strandh: Die Maschine â Geschichte, Elemente, Funktion. Herder, 1980, ISBN 3-451-18873-2, S. 191.
- Achim Sydow: Programmierungstechnik fĂŒr elektronische Analogrechner. VEB Verlag Technik, 1964.
- H. Adler, G. Neidhold: Elektronische Analog- und Hybridrechner. Nr. 206-435/197/74. VEB Deutscher Verlag der Wissenschaften, Berlin (Ost) 1974.
- Herbert Bruderer: Meilensteine der Rechentechnik. Band 1: Mechanische Rechenmaschinen, Rechenschieber, historische Automaten und wissenschaftliche Instrumente, 2., stark erw. Auflage, Walter de Gruyter, Berlin/Boston 2018, ISBN 978-3-11-051827-6
- Bernd Ulmann: Analogrechner, Wunderwerke der Technik â Grundlagen, Geschichte und Anwendung. 2010, ISBN 978-3-486-59203-0.
- James S. Small: The analogue alternative. The electronic analogue computer in Britain and the USA, 1930â1975, Routledge 2001
- Bernd Ulmann: Analog Computing. Walter de Gruyter, Berlin 2023, ISBN 978-3-11-078761-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Das Analogrechnermuseum Sammlung elektronischer Analogrechner mit umfangreicher Dokumentation zum Download sowie vielen praktischen Beispielen.
- Darstellung eines Joukowski-Profils mit Strömungslinien auf einem Analogrechner
- Historische Analog- und Hybridrechner mit Detailbildern ihrer Steckbretter
- Neueres Forschungsprojekt FACETS (Fast Analog Computing with Emergent Transient States)
- Vortrag von Bernd Ulmann auf dem Vintage Computing Festival Berlin (VCFB) 2015 ĂŒber Analogrechnerprogrammierung und dem Easterhegg 2017 ĂŒber Analogrechnen
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â anabrid GmbH: Using analog computers in today's largest computational challenges. Abgerufen am 17. August 2025.
- â Alfred Schmidt: Was die Echtzeitsimulation heute leistet (Teil 1). Hrsg.: Elektronik. Nr. 17/1992. Franzis-Verlag, MĂŒnchen 18. August 1992, S. 52â57.
- â Erster deutscher Gezeitenrechner von 1914 in Wilhelmshaven
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