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U 43 war ein U-Boot welches im Rahmen eines Kriegsauftrags als MS-(Mobilmachungs)-Typ für die deutsche Kaiserliche Marine gebaut wurde.[1][2]
Bau und Indienststellung
Das Boot war ein sogenanntes Zweihüllenboot, welches als Hochseeboot für die ozeanische Verwendung in einem Amtsentwurf konzipiert wurde.[1] Der Auftrag zum Bau dieses U-Bootes wurde an die Kaiserlichen Werft in Danzig erteilt. Der Stapellauf erfolgte am 26. September 1914. Die Indienststellung am 30. April 1915 unter dem Kommando von Kapitänleutnant Helmuth Jürst.[3][4]
Technik
Das U-Boot war 65 m lang, 6,2 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,74 m sowie eine Verdrängung von 725 Tonnen über und 940 Tonnen unter Wasser. Die Besatzung bestand aus 36 Mann, wovon vier Offiziere waren. Die Maschinen für die Überwasserfahrt waren zwei Sechs-Zylinder-Viertakt Dieselmotoren S 6 V 41/42 von MAN mit zusammen 1.471 kW (2.000 PS). Zur Unterwasserfahrt kamen zwei SSW-Doppel-Modyn-Elektromotoren mit 880 kW (1.200 PS) zum Einsatz. Damit waren Geschwindigkeiten von 15,2 kn (über Wasser) bzw. 9,7 kn (unter Wasser) möglich. Der Aktionsradius betrug bis zu 11400 NM bei 8 kn Überwasserfahrt. Bei getauchter Fahrt mit 5 kn wurden 51 NM erreicht bei einer maximalen Tauchtiefe von 50 Meter. Die sechs mitgeführten Torpedos konnten über zwei Bug- und zwei Heckrohre verschossen werden, ebenso war ein 8,8-cm-Schnellfeuergeschütz eingebaut, welches später um ein weiteres Geschütz derselben Bauart ergänzt wurde. Ab 1916/17 wurden diese beiden Geschütze durch ein 10,5-cm-Schnellfeuergeschütz ersetzt und das U-Boot mit P-Minen ausgerüstet.[1][2][5]
Einsätze und Verbleib
Das U-Boot absolvierte 14 Feindfahrten und versenkte 44 Handelsschiffe der Entente und neutraler Staaten mit einer Gesamttonnage von 116.590 BRT.[6][7] Es überstand den Krieg und wurde am 20. Januar 1919 an Großbritannien ausgeliefert wo es 1922 in Swansea verschrottet wurde.[8]
Versenkte Schiffe (Auswahl)
Die folgende Liste enthält Schiffe mit einer Tonnage von mehr als 1000 Bruttoregistertonnen.
- Britischer Dampfer Aranmore (1.050 BRT) am 21. März 1916[9]
- Britischer Dampfer Englishman (5.257 BRT) am 24. März 1916[10]
- Norwegischer Transporter Knut Hilde (1.632 BRT) am 26. September 1916[11]
- Norwegischer Transporter Rolf Jarl (1.265 BRT) am 28. September 1916[12]
- Norwegischer Transporter Knut Jarl (1.265 BRT) am 29. September 1916[13]
- Norwegischer Transporter Nesjar (1.609 BRT) am 29. September 1916[14]
- Norwegischer Transporter Fancy (1.612 BRT) am 30. September 1916[15]
- Britischer Dampfer J. Y. Short (2.193 BRT) am 3. Oktober 1916[16]
- Russischer Dampfer Tourgai (4.281 BRT) am 3. Oktober 1916[17]
- Britischer Dampfer Gardepee (1.633 BRT) am 10. Oktober 1916[18]
- Rumänischer Dampfer Bistritza (3.688 BRT) am 11. Oktober 1916[19]
- Norwegischer Transporter Edam (2.380 BRT) am 17. Oktober 1916[20]
- Britischer Tanker San Hilario (10.157 BRT) am 20. April 1917[21]
- Britischer Passagierdampfer Abosso (7.782 BRT) am 24. April 1917[22]
Sonstiges
Im Gegensatz zu vielen anderen Hochsee-U-Booten der kaiserlichen Marine besaß U 43, ebenso wie das Schwesterboot U 44, keinen Kiel.[1]
Entgegen der allgemeinen Regel der damaligen Zeit, weder Frauen noch Haustiere an Bord zu haben, ließ sich die Mannschaft in einem privaten Fotoalbum des Kommandanten im Turm des U-Bootes mit dem Mischlingswelpen Nelly ablichten. Ob der Hund auch während der Einsatzfahrten an Bord war, ist nicht überliefert.[23]
Kommandanten
Dienstgrad | Name | von | bis |
---|---|---|---|
Kapitänleutnant | Hellmuth Jürst | 30. April 1915 | 16. Mai 1917 |
Kapitänleutnant | Waldemar Bender | 17. Mai 1917 | 17. April 1918 |
Kapitänleutnant | Johannes Kirchner | 18. April 1918 | 11. November 1918 |
Einzelnachweise
- ↑ a b c d Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 48.
- ↑ a b Eberhard Möller/Werner Brack: Enzyklopädie deutscher U-Boote Von 1904 bis zur Gegenwart, Motorbuch Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-613-02245-1, S. 33.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 67.
- ↑ a b U 43 auf uboat.net englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Ulf Kaack: Die deutschen U-Boote Die komplette Geschichte, GeraMond Verlag GmbH, München 2020, ISBN 978-3-96453-270-1, S. 36.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 101.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 123.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 89.
- ↑ Eintrag der Aranmore in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Englishman in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Knut Hilde in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Rolf Jarl in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Knut Jarl in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Nesjar in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Fancy in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der J. Y. Short in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Tourgai in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Gardepee in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Bistritza in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Eintrag der Edam in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Bodo Herzog: Deutsche U-Boote 1906–1966. Erlangen: Karl Müller Verlag, 1993, ISBN 3-88199-687-7, S. 119.
- ↑ Eintrag der Abosso in der Wrackdatenbank englisch, abgerufen am 5. Januar 2025.
- ↑ Der verbotene Hund Nelly auf welt.de, abgerufen am 5. Januar 2025.