Mit dem Willy-Hager-Preis werden jüngere Wissenschaftler für hervorragende Arbeiten auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik im Bereich der Wasser- oder Abwasseraufbereitung ausgezeichnet. Der Preis ist nach dem Ingenieur Willy Hager (1905–1975) benannt, der im Alter von 27 Jahren die Firma Hager+Elsässer GmbH in Stuttgart-Vaihingen gründete.
Der jährlich von der Willy-Hager-Stiftung (gegründet am 31. Januar 1973) ausgeschriebene Preis ist mit 6000 € dotiert. Willy Hager bestimmte die Förderung der Wissenschaft durch Forschung auf dem Gebiet des Umweltschutzes, insbesondere der Verfahrenstechnik der Reinigung und Aufbereitung von Frisch- und Abwasser zum Stiftungszweck. Die Preisträger werden auf der Jahrestagung der Wasserchemischen Gesellschaft geehrt. Der Preis wurde auch mehrmals zwischen zwei Preisträgern geteilt.
Die Willy-Hager-Medaille wird alle drei Jahre an Personen verliehen, „die sich in hervorragender Weise um die wissenschaftliche Erforschung der Grundlagen und Verfahren der Wasseraufbereitung und der Abwasserreinigung verdient gemacht haben.“
Preisträger des Willy-Hager-Preises
- 1993: Matthias Franzreb
- 1994: Thomas Ries
- 1995: P. Baumann
- 1996: O. Specht
- 1997: Martin Sörensen
- 1998: Jörg Drewes
- 1999: Marek Mösche
- 2000: Bertold Günder
- 2001: Petra Koziollek: Cometabolischer Abbau von cis-1,2-Dichlorethen und Vinylchlorid durch Ethen-verwertende Bakterien.
- 2002: Sven Thate: Untersuchung der elektrochemischen Deionisation zur Reinstwasser-Herstellung.
- 2004: Claudia Weidlich: Entwicklung eines elektrochemisch schaltbaren Ionenaustauschers zur Wasserenthärtung auf der Basis des leitfähigen Polymers Polypyrrol.
- 2005: Elmar Rother: Optimising Design and Operation of the Biofiltration Process for Municipal Wastewater Treatment.
- 2006
- Arne Genz: Entwicklung einer neuen Adsorpitionstechnik zur Entfernung natürlicher Organika mit granuliertem Eisenhydroxid.
- Thomas Wintergens: Modellierung von Membranbioreaktoren für die Abwasserbehandlung unter Berücksichtigung endokrin wirksamer Substanzen.
- 2007
- Thomas Glauner: Wasseraufbereitung von Schwimmbeckenwasser – Bildung und Nachweis von Desinfektionsnebenprodukten und ihre Minimierung mit Membran- und Oxidationsverfahren.
- Christian Schaum: Verfahren für eine zukünftige Klärschlammbehandlung – Klärschlammkonditionierung und Rückgewinnung von Phosphor aus Klärschlammasche.
- 2008: André Lerch: Deckschichtbildung durch Flocken in von innen nach aussen durchströmten Ultrafiltrationskapillarmembranen.
- 2009
- Florencia Saravia: Entfernung von organischen Spurenstoffen und Untersuchung von Foulingprozessen in getauchten Membranen und Hybridverfahren.
- Jens Haberkamp: Organisches Membranfouling bei der Ultrafiltration kommunaler Kläranlagenabläufe: Ursachen, Mechanismen und Maßnahmen zur Verringerung.
- 2010: Jochen Henkel: Oxygen Transfer Phenomena in Activated Sludge.
- 2011: Clemens Fritzmann: Entwicklung eines Mikromischers zur Intensivierung des Stofftransports bei ausgewählten Membranverfahren.
- 2012: Thomas Riethmann: Untersuchungen zur Sorption von Quecksilber aus Verbrennungsabgasen und Nebenprodukten in Entschwefelungsanlagen.
- 2013: Claudia Niewersch: Nanofiltration for Phosphorous Recycling from Sewage Sludge
- 2014: Sebastian Petzet: Phosphorrückgewinnung in der Abwassertechnik – Neue Verfahren für Klärschlamm und Klärschlammaschen
- 2015: Timo Pittmann: Herstellung von Biokunststoffen aus Stoffströmen einer kommunalen Kläranlage
- 2016: Maximilian Huber: Development and Evaluation of an Assessment Method for Decentralized Stormwater Treatment Systems for Runoff from Traffic Areas
- 2017: Eduard Rott: Untersuchungen zur Elimination von Phosphor aus phosphonathaltigen Industrieabwässern
- 2018
- Asya Drenkova-Tuhtan: Phosphorus Elimination and Recovery from Wastewater with Reusable Nanocomposite Magnetic Particles
- Maximilian Weissbach: Technische Implementation und Entwicklung von Regelungsstrategien zur Integration des Coupled Aerobic-anoxic Nitrous Decomposition Operation (CANDO)-Prozess in bestehende Abwasserreini-gungssysteme zur simultanen Stickstoffeliminati-on und Energierückgewinnung über Stickstoff
- 2019: David B. Miklos: Enhanced Removal of Trace Organic Chemicals from Wastewater Treatment Plant Effluents Using UV-Based Advanced Oxidation Processes
- 2020: Benedikt Aumeier: Konzept zur dezentralen Aufbereitung von Oberflächenwässern, das ohne Strom auskommt
- 2021: Sema Karakurt-Fischer: Development and validation of a novel treatment concept for planned potable reuse based on sequential managed aquifer recharge technology for more sustainable water management
- 2022: Thomas Lippert: Sewage sludge disintegration using innovative ultrasound reactors with surface transducers – Performance assessment and optimization of operating conditions
- 2023: Christoph Schwaller: Agricultural irrigation demand modeling and assessment of membrane ultrafiltration alone or hybridized with inline dosed powdered activated carbon for non-potable water reuse applications[1]
Preisträger der Willy-Hager-Medaille
- 1995: Robert Rautenbach, Kurt Marquardt
- 1998: Heinrich Strathmann
- 2001: Ivan Sekoulov
- 2004: Fritz H. Frimmel
- 2007: Carl Franz Seyfried
- 2010: Rolf Dieter Gimbel
- 2013: Peter Cornel
- 2016: Martin Jekel:
- 2019: Karl-Heinz Rosenwinkel
- 2022: Sven-Uwe Geißen
Weblinks
- ↑ Sophie Baumberg: Willy-Hager-Preis 2023 verliehen. DECHEMA Gesellschaft für Chemische Technik und Biotechnologie, Pressemitteilung vom 6. Mai 2024 beim Informationsdienst Wissenschaft (idw-online.de), abgerufen am 6. Mai 2024.