Werner Günthör (* 1. Juni1961 in Uttwil) ist ein ehemaliger SchweizerLeichtathlet. Er ist neben John Godina der einzige männliche Athlet, der im Kugelstossen dreimal Weltmeister wurde. Nach seinem 3. Platz im Kugelstossen 1988 ist Werner Günthör – Stand Juni 2024 – der letzte Schweizer, der bei einem Leichtathletik-Wettbewerb der Olympischen Spiele eine Medaille gewonnen hatte.[1]
Günthör war der beste Kugelstosser seines Landes in der Geschichte der Leichtathletik. Mit einer Bestweite von 22,75 m, erzielt am 23. August 1988 in Bern, liegt er in der ewigen Bestenliste weltweit an achter Stelle (Stand: Juni 2021). Der 2,00 m grosse Modellathlet versuchte sich ausserdem als Bobfahrer im Team von Ekkehard Fasser. Der gelernte Sanitär-Installateur absolvierte später ein Sportstudium und arbeitet heute zu 50 % beim Bundesamt für Sport (BASPO) in Magglingen in der Ausbildung. In der verbleibenden Zeit engagiert er sich als Selbständigerwerbender bei Projekten, hält Seminare ab oder berät Spitzensportler beim Training oder in der Laufbahnplanung. Er ist verheiratet und lebt in Erlach.
Günthör wurde gemäss Aussagen seines Arztes Bernhard Segesser zur Rehabilitation nach einer Rückenoperation mit Stromba (Stanozolol) behandelt, das als verbotene Substanz auf der Dopingliste geführt wird.[2][3][4] Die Schweizer Doping-Untersuchungskommission (DUK) stellte 1993 fest, dass zwischen 1984 und 1988 drei- bis viermal mehrwöchige Anabolika-Behandlungen stattfanden und auch diese zeitlich begrenzte «therapeutische» Verabreichung gegen damals gültige nationale und internationale Dopingbestimmungen verstiess.[5][6]
Laut Günthör war die Behandlung zu jener Zeit nicht verboten. Er vergleicht die Vorwürfe mit einer willkürlichen rückwirkenden Rechtsanwendung. Günthör wurde auch nie wegen Dopings verurteilt.[7]