Als Verlandung wird die natürliche Auffüllung stehender Binnengewässer mit organischem Material bezeichnet. Die Verlandung steht im Gegensatz zur Anlandung, bei der die Auffüllung durch von außen herantransportiertes, überwiegend anorganisches Material geschieht. In der Wasserwirtschaft wird gelegentlich auch die Eintragung von mineralischen Stoffen als „Verlandung“ bezeichnet.[1]
Die Verlandung führt über einen längeren Zeitraum durch das Wachstum von Wasser- und Sumpfpflanzen (Röhrichtpflanzen) zu einer Verringerung der freien Wasserfläche von Gewässern. Sie vollzieht sich in der Regel über das Zwischenstadium einer Flachmoorbildung und wird durch die Anschwemmung von Sand und Schlick gefördert, so dass sich Anlandung und Verlandung ergänzen.
Verlandungszonen
Nährstoffreiche (eutrophe) Seen der nördlichen gemäßigten Breiten weisen (vereinfacht) folgende Zonierung auf: Tauchblattgürtel (Laichkräuter), Schwimmblattzone (Seerosen), Röhricht (Schilf), Großseggenried (Steife Segge), Erlenbruchwald.[2] Dabei gilt der Erlenbruchwald als Endstadium der Verlandung. Diese Abfolge kann auch als Sukzessionsreihe betrachtet werden, die allerdings nur selten ungestört beobachtbar ist.
Aus dystrophen (kalkarmen und humusreichen) Stillgewässern können auch Verlandungs-Hochmoore entstehen.[3]
Literatur
- Matthias Schaefer: Wörterbuch der Ökologie. Spektrum, Jena 1992, ISBN 3-8252-0430-8
- Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Ulmer, Stuttgart 1963, S. 382–401 (Stillwasser und ihre Verlandung)
Einzelnachweise und Fußnoten
- ↑ Wasserwirtschaftsamt Traunstein: Verlandung des Chiemsees ( vom 4. März 2016 im Internet Archive) (PDF; 1,1 MB), abgerufen am 22. April 2013
- ↑ Siegfried Slobodda: Pflanzengemeinschaften und ihre Umwelt. Urania, Leipzig 1985, S. 154 ff.
- ↑ Heinz Ellenberg: Vegetation Mitteleuropas mit den Alpen, Ulmer, Stuttgart 1963, S. 425