Urvantsevit | |
---|---|
Allgemeines und Klassifikation | |
IMA-Nummer |
1976-025[1] |
IMA-Symbol |
Urv[2] |
Chemische Formel | Pd(Bi,Pb)2 |
Mineralklasse (und ggf. Abteilung) |
Sulfide und Sulfosalze |
System-Nummer nach Strunz (8. Aufl.) Lapis-Systematik (nach Strunz und Weiß) Strunz (9. Aufl.) Dana |
II/D.21 II/D.21-020 2.EB.30 02.12.15.02 |
Kristallographische Daten | |
Kristallsystem | tetragonal |
Kristallklasse; Symbol | 4/m 2/m 2/m |
Raumgruppe | I/4mmm |
Gitterparameter | a = 3,3628 Å; c = 12,902 Å Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Formeleinheiten | Z = 2 Bitte Quelle als Einzelnachweis ergänzen |
Physikalische Eigenschaften | |
Mohshärte | 2 |
Dichte (g/cm3) | 9,66 |
Spaltbarkeit | vollkommen |
Farbe | grauweiß |
Strichfarbe | Bitte ergänzen |
Transparenz | opak |
Glanz | metallisch |
Urvantsevit ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfide und Sulfosalze. Es kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Pd(Bi,Pb)2 und bildet unregelmäßig geformte, polymineralische, bis zu 4 mm große Verwachsungen von grauweißer Farbe.
Etymologie und Geschichte
Das Mineral wurde 1976 von N.S. Rudaschewski, W.N. Makarow, E.M. Mededewa, W.W. Ballakh, J.I. Permjakow, G.A. Mitenkow, A.M. Karpenkow, I.A. Budko, und N.N. Schischkin, in seiner Typlokalität, der Majak-Mine in der Nähe von Norilsk in Russland entdeckt. Es ist nach Nikolai Nikolajewitsch Urwanzew (1893–1985) benannt, der einer der Entdecker der Erzvorkommen von Norilsk war.
Klassifikation
In der Systematik nach Strunz wird Urvantsevit zu den Sulfide und Sulfosalze gezählt. Nach der 8. Auflage bildet es dabei zusammen mit Borishanskiit und Froodit eine Gruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel, Selen oder Tellur von < 1:1. In der 9. Auflage bildet es eine eigene Untergruppe der Sulfide mit einem Verhältnis von Metall zu Schwefel von 1:2 und Eisen, Cobalt, Nickel oder Platinmetallen.
In der Systematik nach Dana bildet es mit Froodit und Verbeekit eine Untergruppe der Sulfide, Selenide und Telluride mit der Zusammensetzung Am Bn Xp, mit (m+n):p=1:2.[3]
Bildung und Fundorte
Urvantsevit bildet sich in sulfidischen Kupfer-Nickel-Erzen. Es ist vergesellschaftet mit Froodit, Sobolevskit, Paolovit, Cabriit, Silber, Hibbingit, Altait, Galenit, Pentlandit, Cubanit und Chalkopyrit.
Von dem sehr selten vorkommenden Mineral sind nur wenige Fundorte bekannt. Neben seiner Typlokalität fand man Urvantsevit bislang nur noch in Abberode im Harz (Deutschland).
Kristallstruktur
Urvantsevit kristallisiert im tetragonalen Kristallsystem in der Raumgruppe I4/mmm (Raumgruppen-Nr. 139) mit den Gitterparametern a = 3,3628 Å und c = 12,902 Å, sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle.
Siehe auch
Einzelnachweise
- ↑ Malcolm Back, Cristian Biagioni, William D. Birch, Michel Blondieau, Hans-Peter Boja und andere: The New IMA List of Minerals – A Work in Progress – Updated: July 2024. (PDF; 3,6 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Marco Pasero, Juli 2024, abgerufen am 13. August 2024 (englisch).
- ↑ Laurence N. Warr: IMA–CNMNC approved mineral symbols. In: Mineralogical Magazine. Band 85, 2021, S. 291–320, doi:10.1180/mgm.2021.43 (englisch, cambridge.org [PDF; 320 kB; abgerufen am 5. Januar 2023]).
- ↑ New Dana Classification of Sulfide Minerals
Literatur
- Urvantsevit in: Anthony et al.: Handbook of Mineralogy, 1990, 1, 101 (pdf).