United States Atomic Energy Commission — AEC — | |
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Staatliche Ebene | Bund |
Aufsichtsbehörde(n) | Energieministerium der Vereinigten Staaten (United States Department of Energy) |
Bestehen | von 1. August 1946 bis 1975 |
Hauptsitz | Germantown (Maryland) |
Behördenleitung | zuletzt Dixy Lee Ray |
Die englisch United States Atomic Energy Commission (AEC) ‚Atomenergiekommission‘ der USA wurde 1946 gegründet und war bis 1974 die zentrale Behörde für die Forschung und Entwicklung der Nutzbarmachung atomarer Energie.[1]
Sie ist nicht zu verwechseln mit anderen Atomkommissionen, die den gleichen Namen tragen, wie z. B. die Atomic Energy Commission in Indien.
Geschichte
Am 1. August 1946 unterzeichnet Präsident Truman den Atomic Energy Act, welcher damit die Atomenergiekommission (AEC) formell gegründete.
Die AEC übernahm aus dem Manhattan-Projekt sämtliche nuklearen Aktivitäten aus dem Kernwaffenprogramm der USA. Mit dem Beginn des Kalten Krieges wurde die AEC beauftragt, Atomwaffen für die USA zu produzieren. Ab 1957 wurde im Zuge des Atoms for Peace Programms die friedliche Nutzung der Kernenergie durch die AEC gefördert. Eine Vielzahl von Projekten wurde entwickelt, Kerntechnologie exportiert und die kommerzielle Nutzung der Kernenergie in den USA aufgebaut.[2]
1975 wurde die AEC aufgelöst. Ihre Aufgaben wurden zunächst auf die neu gegründete (Interim-Organisation) Energy Research and Development Administration (ERDA) übertragen, welche ihrerseits 1977 deaktiviert wurde. Ab diesem Zeitpunkt gingen alle Aktivitäten auf das Energieministerium der Vereinigten Staaten (DOE) über. In diesem Zuge wurde auch die Nuclear Regulatory Commission (NRC) aus der AEC gegründet, welche die Regulierung der Kerntechnik und Kernenergiewirtschaft in den USA übernahm.[3] Ebenfalls wurden militärischen Aktivitäten vom DOE an die in dem Jahr 2000 gegründete National Nuclear Security Administration (NNSA) übertragen. Letztere ist heute die Hauptorganisation für die Erforschung, Erprobung, Produktion und Entsorgung amerikanischer Atomwaffen.

Nuklearkomplex der AEC
Die AEC war die Dachorganisation für alle Labors und Forschungseinrichtungen, von denen einige von anderen Betreibern oder Unternehmen betrieben wurden. Die Labore sind heute noch aktiv in der Grundlagenforschung.
Forschungseinrichtungen der AEC
- Ames National Laboratory (Ames)
- Argonne National Laboratory (ANL)
- Brookhaven National Laboratory (BNL)
- Los Alamos Scientific Laboratory (LASL, heute LANL)
- Lawrence Radiation Laboratory (LRL, heute LBNL und auch LLNL)
- Oak Ridge National Laboratory (ORNL)
Ein Großteil der Laboratorien wird heute vom DOE (durch die NNSA oder das DOE Office of Science) beauftragt und von Betreiberorganisationen geführt, z. B. das PNNL von Battelle.
Vorsitzende der AEC
Amtszeit | Name | Präsident zu dieser Zeit |
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1946–1950 | David E. Lilienthal | Harry S. Truman |
1950–1953 | Gordon Dean | Harry S. Truman |
1953–1958 | Lewis Strauss | Dwight D. Eisenhower |
1958–1960 | John A. McCone | Dwight D. Eisenhower |
1961–1971 | Glenn T. Seaborg | John F. Kennedy, Lyndon Johnson, Richard Nixon |
1971–1973 | James R. Schlesinger | Richard Nixon |
1973–1974 | Dixy Lee Ray | Richard Nixon |
Literatur
- Gordon Dean: Report on the Atom. 2. Auflage. Alfred A. Knopf, New York 1959 (englisch, archive.org).
- Walter H. Zinn, Frank K. Pittman, John F. Hogerton: Nuclear Power,U.S.A. McGraw-Hill Book Company, New York 1964 (englisch, archive.org).
- Corbin Allardice, Edward R. Trapnell: The Atomic Energy Commission. Praeger Publishers, New York, N.Y. 1974 (englisch, archive.org – ISBN 0-275-55460-0).
- Richard G. Hewlett, Oscar E. Anderson, Jr. (Hrsg.): A History of the United States Atomic Energy Commission. Volume I: The New World: 1939-1946. University of California Press, Berkeley 1990, ISBN 0-520-07186-7 (archive.org).
- Richard G. Hewlett, Oscar E. Anderson, Jr. (Hrsg.): A History of the United States Atomic Energy Commission. Volume II: Atomic Shield. University of California Press, Berkeley 1989, ISBN 0-520-07187-5 (archive.org).
- Richard G. Hewlett, Jack M. Holl: Atoms for Peace and War, Volume III, 1953–1961 Eisenhower and the Atomic Energy Commission (= California studies in the history of science). University of California press, Berkeley (Calif.) 1989, ISBN 0-520-06018-0 (englisch, nuclearsecrecy.com [PDF]).
- Glenn T. Seaborg, Benjamin S. Loeb: The Atomic Energy Commission under Nixon: Adjusting to Troubled Times. St. Martin’s Press, New York, NY 1993, ISBN 0-312-07899-4 (englisch, archive.org).
Siehe auch
- Kernenergie in den Vereinigten Staaten
- Ministerium für Mittleren Maschinenbau der UdSSR (Sredmash) – Die Organisation (unter Leitung Slawski u. a.) war das sowjetische Pendant zur AEC im gesamten Kalten Krieg. Sredmash ist heute Rosatom.
- Naval Reactors
Weblinks
- AEC "GUARDIAN OF THE ATOM" auf YouTube, abgerufen am 24. April 2025 (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Atomic Energy Commission. Atomic Heritage Foundation, 18. November 2016, abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).
- ↑ Governing Legislation. In: Nuclear Regulatory Commission. 10. September 2021, abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).
- ↑ History. Nuclear Regulatory Commission, 10. September 2021, abgerufen am 25. Mai 2023 (englisch).
- Atomenergiebehörde
- Historische Behörde (Vereinigte Staaten)
- Energieministerium der Vereinigten Staaten
- Behördengründung 1946
- Aufgelöst 1975
- Organisation (Montgomery County, Maryland)
- Germantown (Maryland)
- Kernenergie (Vereinigte Staaten)
- Kernwaffenprogramm der Vereinigten Staaten
- Organisation (Nukleare Sicherheit)