Das Tweel (Kofferwort aus tire, ‚Reifen‘ und wheel, ‚Rad‘) wurde Anfang der 2000er Jahre vom französischen Reifenherstellers Michelin in den USA bei Michelin America Research entwickelt. In die ausfallsichere Radkonstruktion ist der Reifen integriert. Es gibt keine Luftkammer. Die Lauffläche aus Gummi sitzt auf einem Stahlgürtel, der von radial nachgiebigen Speichen aus Polyurethan getragen wird. Diese geben auf unebenem Untergrund deutlich nach und können teilweise die Funktion einer Federung ersetzen. Da die Felge nicht schüsselförmig ausgebildet ist, fehlt der Einbauraum für herkömmliche Bremsen.
Anstelle der geschlossenen Reifenflanke eines mit Luft gefüllten Reifens, fallen beim Tweel die markanten im Winkel angeordneten Speichen auf.
Anfang 2005 bot ein Hersteller von Rollstühlen eine Ausstattung mit Tweels an.[1]
Ende 2012 wurden Tweels für Kompaktlader auf den Markt gebracht.[2]
Geschichtliche Entwicklung
Luftlose Reifen aus Holz und Kautschuk, sogenannte „Airless Tires“, wurden bereits 1938 im amerikanischen Technikmagazin „Popular Science“ vorgestellt.[3]
Auch das Verteidigungsministerium der Vereinigten Staaten testet mit der Firma Resilient Technologies „Non-Pneumatic Tires“ (NPT) für den Militäreinsatz. Diese haben einen wabenförmigen Aufbau.[4]
Quellen
- ↑ Die Reifen-Felgen-Kombination „Tweel“ kommt völlig ohne Luftdruck aus. Swissmotor.at, 10. Februar 2005, abgerufen am 14. September 2016.
- ↑ Michelin 'Tweel' for skid-steers launched. Crain Communications, 29. Oktober 2012, abgerufen am 7. Januar 2013 (englisch).
- ↑ Rubber Spokes Give Bounce to Airless Safety Tires. ( des vom 8. November 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In Popular Science, 15. Mai 1938.
- ↑ Airless Tire Promises Grace Under Pressure for Soldiers. In: Scientific American, 11. August 2008