Die Systematik der Minerale nach Dana ist eine von James Dwight Dana entwickelte Systematik zur Einteilung von Mineralen nach chemischer Zusammensetzung und Kristallstruktur. Sie wird im englischen Sprachraum verwendet, vor allem in den USA. Auf der Grundlage der alten Systematik nach Dana wurde 1997 eine neue Systematik veröffentlicht.
Im deutschen Sprachraum kommt meistens die Systematik nach Hugo Strunz zum Einsatz, die in zwei Ausgaben vorliegt: Einer alten Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage) und seit 2001 in der neuen Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage), die von der International Mineralogical Association (IMA) und ihrer wichtigsten Kommission CNMNC (Kommission für neue Minerale, Mineralnamen und Klassifikation) zuletzt 2009 aktualisiert wurde.[1] Auf der Basis der alten Strunz-Systematik in der 8. Auflage wurde zudem vom Mineralogen und Geologen Stefan Weiß die Lapis-Systematik entwickelt und zuletzt 2018 aktualisiert.[2]
Geschichte der Systematik
Die Systematik von Mineralen wurde von Dana 1854 in der vierten Auflage seines erstmals 1837 veröffentlichten System of Mineralogy auf die chemische Zusammensetzung von Mineralen ausgeweitet. Im Laufe des 20. Jahrhunderts wurde die Systematik weiter ergänzt vor dem Hintergrund der wissenschaftlichen Fortschritte, vor allem auf dem Gebiet der Kristallographie. 1941 leitete Hugo Strunz daraus seine Systematik ab. Die Ursprungsklassifikation wurde ebenfalls weiterentwickelt, und 1997 in einer neuen Systematik veröffentlicht.
Aufbau der Systematik
Die Minerale sind in einem hierarchischen System angeordnet. Jedes Mineral besitzt eine System- und Mineralnummer, die aus vier durch Punkte getrennten Zahlen besteht und die eine eindeutige Zuordnung auch unter verschiedenen Namen bekannter Minerale erlauben soll. Die erste Zahl repräsentiert die Mineralabteilung. Die zweite Nummer repräsentiert die Unterabteilung und steht für den Typ des Minerals, in manchen Fällen unter Berücksichtigung des atomaren Aufbaus. Die dritte Zahl steht für eine Gruppe ähnlich aufgebauter Minerale, während die vierte das Mineral eindeutig kennzeichnet.[3] Die Mineralklasse selbst ist nummernlos, jedoch sind bei einigen Klassen die Bezeichnung von Klasse und Abteilung namensgleich, was zu Verwirrungen führen kann.
Elemente
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Sulfide und Sulfosalze
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Phosphate, Arsenate und Vanadate
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Übersicht
Unterseite der Mineralklasse | Enthaltene Abteilungen |
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Elemente |
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Sulfide und Sulfosalze |
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Oxide und Hydroxide |
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Halogenide |
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Carbonate, Nitrate und Borate |
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Sulfate, Chromate und Molybdate | |
Phosphate, Arsenate und Vanadate |
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Organische Minerale |
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Silikate |
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Siehe auch
- Systematik der Minerale nach Strunz (8. Auflage)
- Systematik der Minerale nach Strunz (9. Auflage)
- Lapis-Systematik
- Liste der Minerale
Literatur
- Richard V. Gaines, H. Catherine Skinner, Eugene E. Foord, Brian Mason und Abraham Rosenzweig: Danas New Mineralogy. 8. Auflage. John Wiley & Sons, 1997, ISBN 0-471-19310-0 (englisch).
Weblinks
- David Barthelmy: Minerals Arranged by the New Dana Classification. In: webmineral.com. (englisch).
- David Barthelmy: New Dana Classification of Minerals. In: webmineral.com. (englisch).
Einzelnachweise
- ↑ Ernest H. Nickel, Monte C. Nichols: IMA/CNMNC List of Minerals 2009. (PDF; 1,9 MB) In: cnmnc.units.it. IMA/CNMNC, Januar 2009, archiviert vom am 29. Juli 2024; abgerufen am 30. Juli 2024 (englisch).
- ↑ Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. Alle Mineralien von A – Z und ihre Eigenschaften. Stand 03/2018. 7., vollkommen neu bearbeitete und ergänzte Auflage. Weise, München 2018, ISBN 978-3-921656-83-9.
- ↑ David Barthelmy: Dana Classification Number. In: webmineral.com. Abgerufen am 11. Januar 2023 (englisch).