Sulfonylgruppe ist in der organischen Chemie die Bezeichnung der funktionellen Gruppe –SO2–. Diese wird auch als Sulfongruppe bezeichnet. Die Stoffgruppe der Sulfonylgruppen tragenden chemischen Verbindungen wird als Sulfone bezeichnet.[1][2]
Sulfonylverbindungen gehören zu den organischen Derivaten von Sauerstoffsäuren des Schwefels, bei denen die beiden organischen Reste direkt an das Schwefelatom gebunden sind. Die Sulfonylgruppe kann auch als instabiles freies Radikal auftreten.[3]
Beispiele für Sulfonylverbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Methylsulfonylmethan, Dimethylsulfon: CH3–SO2–CH3
- Ethylsulfonylmethan, Ethylmethylsulfon: CH3–CH2–SO2–CH3
- Ethenylsulfonylethen, Divinylsulfon: CH2=CH–SO2–CH=CH2
Sulfurylverbindungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Verbindung mit Halogenen oder Amiden wird die Gruppe auch als Sulfurylgruppe bezeichnet, z. B.:
- Sulfurylchlorid: Cl–SO2–Cl
- Sulfuryldiamid: (Sulfamid) NH2–SO2–NH2
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Sulfonsäuren (hier ist nur ein organischer Rest direkt an den Schwefel gebunden)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Eintrag zu sulfones. In: IUPAC (Hrsg.): Compendium of Chemical Terminology. The “Gold Book”. doi:10.1351/goldbook.S06117.
- ↑ Siegfried Hauptmann: Organische Chemie, 2. Auflage, VEB Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Leipzig 1985, ISBN 3-342-00280-8, S. 479–480.
- ↑ Wissenschaft-Online-Lexika: Eintrag zu Sulfonylgruppe im Lexikon der Chemie, abgerufen am 17. Dezember 2008.