Der Artikel Stolperschwelle in Ruhland beschreibt ein Gedenken an den Todesmarsch vom KZ-Außenlager Schwarzheide nach Theresienstadt / Terezín und Langenau / Skalice. Die Stolperschwelle, die im Rahmen des Stolperstein-Projekts von Gunter Demnig in Ruhland am 8. Mai 2025 verlegt werden soll, soll an Opfer des Nationalsozialismus erinnern, die am ersten Tag dieses Marsches durch Ruhland getrieben wurden.
Die Stolperschwelle
Adresse | Verlege- datum |
Person, Inschrift | Bild | Anmerkung |
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Rudolf-Breitscheid-Str. 4 Karte |
8. Mai 2025 | Todesmarsch durch Ruhland AUF DIESEM WEG – TODESMARSCH DURCH RUHLAND 18./19. APRIL 1945 – MEHR ALS 600 HÄFTLINGE WERDEN AUS DEM KZ-AUSSENLAGER SCHWARZHEIDE VON SS-SCHERGEN DURCH RUHLAND GETRIEBEN - WEITER ÜBER DIE SÄCHSISCHE SCHWEIZ NACH THERESIENSTADT UND LANGENAU/ SKALICE ETWA 130 DIESER MÄNNER VERSTERBEN UNTERWEGS ENTKRÄFTET, WERDEN ERSCHOSSEN ODER HINGERICHTET |
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(Modell 2024) |
Geschichte der Verlegung
Im Gemeindebrief der evangelischen Kirchgemeinde Ruhland vom Dezember 2020 / Januar 2021 erschien ein Artikel von Tobias Höhne aus Lauchhammer, der nach Informationen über den Todesmarsch von Schwarzheide nach Theresienstadt und nach Zeitzeugen suchte.[1] Barbara Seidl-Lampa aus Ruhland antwortete ihm in Form eines Leserbriefes im darauffolgenden Gemeindebrief.[2] Es kam zu einem regen Austausch mit dem Resultat eines Gedenkmarsches von Schwarzheide nach Ruhland im April 2022.[3] Auf Initiative von Barbara Seidl-Lampa gründete sich am 19. Januar 2023 die Initiative Stolperschwelle Ruhland. Das Projekt wurde interessierten Ruhlander Bürgern am 18. April 2024 im Rathaus Ruhland vorgestellt.[4] Die Heimatforscher Tobias Höhne aus Lauchhammer und Andreas Schebesta aus Kamenz berichteten über ihre Ermittlungen zum Todesmarsch. Man könne wohl Hungermarsch sagen – nach unbeschreiblichen Strapazen endete der Marsch am 8. und 9. Mai 1945 für eine Mehrheit der Häftlinge in Freiheit. Doch noch unmittelbar danach und später starben viele Männer an den Folgen. Namen und Schicksale eines Großteils der Häftlinge sind durch Archivmaterial sowie durch Berichte von Überlebenden des Todesmarsches belegt und gut dokumentiert, unter anderem im „Datenblatt“[5] von René Senenko, der die jahrzehntelangen Nachforschungen seines Vaters (Heinz Senenko) weiterführt.
Die Stolperschwelle, deren Verlegung durch den Künstler Gunter Demnig in Ruhland am 8. Mai 2025 geplant ist, soll an die 600 Häftlingen erinnern, die am ersten Tag des Marsches durch Ruhland getrieben wurden.[6][5]
Rezeption
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weitere Bilder
Bereits vor der offiziellen Gründung der Initiative kam die Idee auf, einen Ostermarsch von Schwarzheide nach Ruhland für Frieden und zum Gedenken an den Todesmarsch der Häftlinge durchzuführen. Der erste Gedenk- und Friedensmarsch von der Gedenkstätte in Schwarzheide zum Marktplatz Ruhland fand am 18. April 2022 statt. Organisiert wurde er von Heiko Gulbe aus Ruhland. Fünfzehn Menschen nahmen daran teil.[3]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Tobias Höhne: Todesmarsch durch Ruhland. In: Gemeindebrief Ev. Kirchgemeinde Ruhland, Dezember 2020 / Januar 2021, S. 18–19.
- ↑ Barbara Seidl-Lampa: Leserbrief zum Thema: Todesmarsch von Schwarzheide nach Theresienstadt. In: Gemeindebrief Ev. Kirchgemeinde Ruhland, Februar / März 2021, S. 21–22.
- ↑ a b Rudolf Kupfer: Ostermarsch-Premiere führt von Schwarzheide nach Ruhland. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 20. April 2022, S. 13.
- ↑ (red) Projekt wird vorgestellt. In: Lausitzer Rundschau, Ausgabe Senftenberg, 16. April 2024, S. 13.
- ↑ a b René Senenko: Datenblatt zum Todesmarsch Schwarzheide – Theresienstadt 1945 2023, abgerufen am 19. April 2024.
- ↑ (Seenluft24): Stolperschwelle für Ruhland - Erinnerung an den Todesmarsch. YouTube-Video, 19. April 2024, abgerufen am 19. April 2024.