Steinbachsmühle Stadt Ludwigsstadt
| |
---|---|
Koordinaten: | 50° 31′ N, 11° 25′ O |
Höhe: | 421 m ü. NHN |
Einwohner: | 1 (25. Mai 1987)[1] |
Postleitzahl: | 96337 |
Vorwahl: | 09263 |
Steinbachsmühle ist ein Gemeindeteil der Stadt Ludwigsstadt im Landkreis Kronach (Oberfranken, Bayern).[2]
Geographie
Die Einöde liegt im Tal des Steinbachs, eines rechten Zuflusses der Loquitz, direkt an der thüringischen Grenze. Ein Wirtschaftsweg führt zu einer Gemeindeverbindungsstraße, die nach Falkenstein verläuft (2,1 km westlich).[3]
Geschichte
Steinbachsmühle wurde erstmals 1487 in einem Lehenbrief der Herrschaft Lauenstein erwähnt. Eine weitere Nennung war 1501 im Zinsregister. Im Jahr 1558 stritten sich Christoph von Thüna auf Lauenstein und Hartmann von Könitz auf Lichtentanne um die Zinszahlungen der Mühle. Am 22. Mai 1687 zerstörte ein Feuer das Anwesen, das wieder aufgebaut wurde.[4] Eine Wetterfahne mit den Initialen „HF 1696“ erinnert an den damaligen Besitzer des Mühlengehöfts Hans Fiedler, der bis 1705 die Mühle betrieb.[5] Im Jahr 1697 bestand das Anwesen aus einer Wohnung, einer Mühle, einem Viehstall, einer Scheune und einem Schafstall. Seit einer Erneuerung des Mühlengehöfts ist das verschieferte Wohnhaus mit der Jahreszahl „1868“ bezeichnet. Damals umfasste das Anwesen das Wohnhaus und die Mühle, eine Scheune, eine Holzlege, ein Austragshäuslein und einen Keller auf sachsen-meiningischem Gebiet.[4]
Steinbachsmühle gehörte zur Realgemeinde Steinbach an der Haide. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand es aus einer Mühle, die ein Mahl- und Schneidwerk antrieb. Das Hochgericht übte das bayreuthische Amt Lauenstein aus. Die Grundherrschaft hatte das Kastenamt Lauenstein inne.[6]:S. 508 Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Lauenstein. Mit dem Gemeindeedikt wurde Steinbachsmühle dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Lauenstein und der 1818 gebildeten Ruralgemeinde Steinbach an der Haide zugewiesen.
Von 1945 bis 1990 verlief die innerdeutsche Grenze entlang dem Steinbach. Kellerräume des Mühlengehöfts, die auf thüringischem Gebiet lagen, sprengten die Grenztruppen der DDR.[5]
Die Mahlmühle arbeitete bis um 1970.[4] Am 1. Januar 1978 wurde Steinbachsmühle im Zuge der Gebietsreform in Bayern in Ludwigsstadt eingegliedert.[6]:S. 599f
Baudenkmäler
Das Anwesen ist denkmalgeschützt.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Einwohner | * | 6 | 5 | 8 | 7 | 6 | 9 | 8 | 3 | 1 |
Häuser[7] | * | 1 | 2 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||
Quelle | [6]:S. 599f | [8] | [9] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Elisabeth (Steinbach an der Haide) gepfarrt.[6]:S. 508
Literatur
- Helmut Demattio: Kronach – Der Altlandkreis (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 32). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 1998, ISBN 3-7696-9698-0.
- Otto Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland : Lexikon. Ackermann-Verlag, Hof 1993, ISBN 3-929364-08-5, Sp. 659.
- Siegfried Scheidig: Die Mühlen-Landschaft im Landkreis-Norden. Nutzung der Wasserkraft im Einzugsbereich der Loquitz um Ludwigsstadt und Lauenstein. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 30, Kronach 2022, ISBN 978-3-9817764-3-0, S. 46–47.
Weblinks
- Steinbachsmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 15. Dezember 2021.
- Steinbachsmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 20. August 2020.
Einzelnachweise
- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 310 (Digitalisat).
- ↑ Gemeinde Ludwigsstadt, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Oktober 2023.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 17. Oktober 2023 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen der Luftlinie.).
- ↑ a b c Siegfried Scheidig: Die Mühlen-Landschaft im Landkreis-Norden. Nutzung der Wasserkraft im Einzugsbereich der Loquitz um Ludwigsstadt und Lauenstein. In: Heimatkundliches Jahrbuch des Landkreises Kronach. Band 30, Kronach 2022, ISBN 978-3-9817764-3-0, S. 46–47.
- ↑ a b Informationstafel an der Mühle
- ↑ a b c d H. Demattio: Kronach – Der Altlandkreis.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 952, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1126, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1012 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1126 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1162 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 942 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 693 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 159 (Digitalisat).