Die Stabsoffiziere bilden nach den GenerĂ€len die zweithöchste Dienstgradgruppe der Offiziere in der Bundeswehr und der Schweizer Armee. Sie umfasst im Wesentlichen die Dienstgrade vom Major bis zum Oberst bzw. vom KorvettenkapitĂ€n bis zum KapitĂ€n zur See. UrsprĂŒnglich wurden damit alle Offiziere eines militĂ€rischen Stabes bezeichnet, diese heiĂen heute abgrenzend Offiziere des Stabes.
Bundeswehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Stabsoffiziere bilden eine Dienstgradgruppe der Bundeswehr. Die Dienstgradgruppe umfasst mehrere Offiziersdienstgrade unmittelbar unter den Generalen.[1][2]
Dienstgrade
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dienstgrade der Bundeswehr werden durch den BundesprĂ€sidenten mit der Anordnung des BundesprĂ€sidenten ĂŒber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten[1] auf Grundlage des Soldatengesetzes[3] festgesetzt. Die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere umfasst gemÀà der Zentralen Dienstvorschrift A-1420/24 âDienstgrade und Dienstgradgruppenâ mehrere[A 1] Offiziersdienstgrade[1] der drei Rangstufen unterhalb der Dienstgradgruppe der Generale, die aber fĂŒr Heeres-, Luftwaffen- und MarineuniformtrĂ€ger[A 2] oder SanitĂ€tsoffiziere unterschiedlich lauten können.[2][A 3] Ranggleich sind unabhĂ€ngig vom UniformtrĂ€gerbereich, Laufbahn und konkreter Dienstgradbezeichnung jeweils die Dienstgrade mit demselben, unten in den Tabellen angegebenen, NATO-Rangcode.
Folgende Tabellen fassen alle zur Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere zĂ€hlenden Dienstgrade zusammen. Die zweite Tabelle umfasst die Dienstgrade fĂŒr SanitĂ€tsoffiziere, die erste fĂŒr alle anderen Offiziere. Die jeweils linke Spalte der ersten Tabelle nennt die Dienstgrade fĂŒr Heeres- und LuftwaffenuniformtrĂ€ger, die zweite die Dienstgrade fĂŒr MarineuniformtrĂ€ger. Diese Gliederung wird in der zweiten Tabelle analog fortgefĂŒhrt, wobei hier jeweils die nach Approbationsfach hĂ€ufig unterschiedlich lautenden Dienstgrade einer Rangstufe jeweils unter dem Dienstgradabzeichen fĂŒr Humanmediziner fĂŒr MarineuniformtrĂ€ger einerseits und Heeres- und LuftwaffenuniformtrĂ€ger andererseits zusammengefasst werden. Angegeben sind in den Tabellen jeweils auch der entsprechende NATO-Rangcode,[4] die nach âZDv 64/10 â AbkĂŒrzungen in der Bundeswehrâ definierten allgemeinen AbkĂŒrzungen sowie die AbkĂŒrzungen in Listen[5][6] und die Besoldungsgruppe fĂŒr Berufssoldaten und Soldaten auf Zeit nach Bundesbesoldungsordnung.[7]
| Dienstgradgruppe[2] | Stabsoffiziere (auĂer SanitĂ€tsoffiziere) | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Schulterklappe fĂŒr Jacke des Dienstanzuges bzw. Ărmelabzeichen[8] |
||||||
| Dienstgrad[1] | Major | KorvettenkapitÀn | Oberstleutnant | FregattenkapitÀn | Oberst | KapitÀn zur See |
| AbkĂŒrzung[5] | Maj/M | KKpt/KK | Oberstlt/OTL | FKpt/FK | Oberst/O | Kpt zS/KZS |
| NATO-Rangcode[4] | OF-3 | OF-4 | OF-5 | |||
| Besoldungsgruppe[7] | A13 | A14 oder A15 | A16, B2 oder B3 | |||
| SanitÀtsoffiziere | ||||||
|---|---|---|---|---|---|---|
| Dienstgradgruppe[2] | Stabsoffiziere | |||||
| Schulterklappe fĂŒr Jacke des Dienstanzuges bzw. Ărmelabzeichen[8]** |
||||||
| Dienstgrad[1] | OberstabsÂarztHZ OberstabsapothekerP OberstabsveterinĂ€rT*** |
OberfeldÂarztHZ OberfeldapothekerP OberfeldveterinĂ€rT*** |
FlottillenarztHZ FlottillenapothekerP |
OberstarztHZ OberstapothekerP OberstveterinÀrT*** |
FlottenarztHZ FlottenapothekerP | |
| AbkĂŒrzung[5][6] | OStArzt / OSA OStAp / OSAP OStVet / OSV*** |
OFArzt / OFA OFAp / OFAP OFVet / OFV |
FltlArzt / FTLAP FltlAp / FTLAP |
Oberstarzt / OTA OberstAp / OTAP OberstVet / OTV |
FlArzt / FLA FlAp / FLAP | |
| NATO-Rangcode[4] | OF-3 | OF-4 | OF-5 | |||
| Besoldungsgruppe[7] | A14* | A15* | A16, B2 oder B3 | |||
| H Bezeichnung fĂŒr approbierte Humanmediziner Z Bezeichnung fĂŒr approbierte Zahnmediziner P Bezeichnung fĂŒr approbierte Pharmazeuten (i. e. Apotheker) T Bezeichnung fĂŒr approbierte Tiermediziner (i. e. VeterinĂ€r). Hinweis: Als VeterinĂ€re werden nur HeeresuniformtrĂ€ger eingesetzt.[9] * Im Vergleich zu anderen gleichrangigen Offizieren sind diese SanitĂ€tsoffiziere eine Besoldungsgruppe höher eingeordnet.[7] **Dargestellt ist stets das Dienstgradabzeichen fĂŒr Humanmediziner. ***Bezieht sich nur auf HeeresuniformtrĂ€ger, denn VeterinĂ€re sind stets HeeresuniformtrĂ€ger.[9] | ||||||
Befehlsbefugnis und Dienststellungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Stabsoffiziere dienen als militĂ€rische FĂŒhrer (ab der Ebene EinheitsfĂŒhrer/Kommandeur) sowie in StĂ€ben.
Soldaten der Dienstgradgruppe Stabsoffiziere können auf Grundlage des § 4 (âVorgesetztenverhĂ€ltnis auf Grund des Dienstgradesâ) der Vorgesetztenverordnung innerhalb der dort gesetzten Grenzen Soldaten der Dienstgradgruppe Mannschaften, Unteroffiziere ohne Portepee und Unteroffiziere mit Portepee, Leutnanten und Hauptleuten Befehle erteilen.[10][11]
Typisch fĂŒr höhere Stabsoffiziere sind Verwendungen in leitenden Funktionen wie Dezernatsleiter, (Unter-)Abteilungsleiter in Kommandobehörden, Ămtern oder als Referatsleiter im Ministerium. Die ĂŒbrigen Stabsoffiziere unterstĂŒtzen sie dort als deren Referenten oder Adjutanten. Fachlich beschĂ€ftigen sie sich dort beispielsweise mit der Personal- und Materialplanung, der Strategieentwicklung oder der Einsatzplanung.
An allen Lehreinrichtungen (im Heer beispielsweise an einer Truppenschule oder Zentren) dienen Stabsoffiziere als Dozent, Hörsaalleiter oder Inspektionschef. Einige Oberste sind Kommandeure kleinerer Lehreinrichtungen und dann hĂ€ufig fĂŒr die Ausbildung und Weiterentwicklung ihrer Truppengattung verantwortlich.
Als MilitĂ€rattachĂ©, Adjutant des Ministers oder Verbindungsoffizier nehmen höhere Stabsoffiziere auch wichtige (militĂ€r-)politische Aufgaben wahr. In VerbĂ€nden ab Ebene Bataillon dienen Stabsoffiziere in StĂ€ben. Dort sind sie Teils Chef des Stabes, teils Abteilungsleiter, die ein FĂŒhrungsgrundgebiet verantwortlich bearbeiten. Im Stab unterstĂŒtzen Stabsoffiziere unmittelbar den Kommandeur des Verbandes bei der FĂŒhrung der Truppe. Einige Stabsoffiziere, vorrangig Soldaten in den Laufbahnen des Truppendienstes, werden in der Truppe auch als militĂ€rische FĂŒhrer von VerbĂ€nden eingesetzt. Typisch sind Verwendungen als Bataillons- und Regimentskommandeure, als Kommodore oder Kompaniechef usw.
Stabsoffiziere fĂŒhren meist besonders wichtige Kompanien wie Stabs- und Versorgungskompanien oder sind Kommandant Stabsquartier. Ihre Verwendung als Brigadekommandeur ist dagegen eher selten. Stabsoffiziere sind hĂ€ufig auch Stellvertreter der oben aufgezĂ€hlten Kommandeure und daher ggf. auch Kommandeur Brigadeeinheiten oder (seltener) Kommandeur Divisionstruppen. In der Luftwaffe dienen Stabsoffiziere auch als LuftfahrzeugfĂŒhrer. In der Marine fĂŒhren Stabsoffiziere als Kommandant und Erster Offizier alle gröĂeren Schiffe. Stabsoffiziere im SanitĂ€tsdienst der Bundeswehr praktizieren hĂ€ufig als Truppen- oder Schiffsarzt, sind Apotheker in einer der Bundeswehrapotheken oder Arzt in einem beweglichen Arzttrupp.
Vorrangig an den BundeswehrkrankenhĂ€usern erhalten die Stabsoffiziere eine Ausbildung zum Facharzt. Erfahrenere Stabsoffiziere sind als FachĂ€rzte in den medizinischen Einrichtungen der Bundeswehr tĂ€tig. Sie sind dann wie zivile Ober- und ChefĂ€rzte dort teils auch Leiter der Abteilungen oder dislozierter FachsanitĂ€tszentren. In der Truppe werden sie auch als Kompaniechef, Kommandeur eines Lazarett- oder SanitĂ€tsregiments, VeterinĂ€re auch als Kommandeur Einsatz- und Ausbildungszentrum fĂŒr Tragtierwesen 230, vorrangig Apotheker als Kommandeure der Versorgungs- und Instandsetzungszentren fĂŒr SanitĂ€tsmaterial eingesetzt.
Wie Truppenoffiziere sind Stabsoffiziere daneben in den Kommandobehörden, Ămtern und Lehr- und Forschungseinrichtungen des Zentralen SanitĂ€tsdienstes der Bundeswehr auf Verwaltungsposten und in der Lehre tĂ€tig. In den kleineren Teilbereichen des SanitĂ€tswesens (WehrveterinĂ€rwesen und Wehrpharmazie) sind die obersten Stabsoffiziere Inspizient des jeweiligen Fachgebiets. Stabsoffiziere im MilitĂ€rmusikdienst sind Leiter dieses Fachdienstes oder nehmen als Chef eines Musikkorps oder dessen Stellvertreter herausgehobene Spitzenpositionen ein. Einige der oben aufgefĂŒhrten (vor allem höhere) Stabsoffiziere in den StĂ€ben dienen auf Dienstposten fĂŒr Offiziere im Generalstabsdienst.[A 4] Generalstabsoffiziere haben in der Regel bereits vor Ernennung zum Stabsoffizier den Generalstabsdienstlehrgang an der FĂŒhrungsakademie der Bundeswehr absolviert und zĂ€hlen zum Kreis derer, die spĂ€ter in die Dienstgradgruppe der Generale aufsteigen können.
Aufgrund dieser und Ă€hnlicher Dienststellungen können Stabsoffiziere in den in der Vorgesetztenverordnung aufgezĂ€hlten FĂ€llen allen dienstlich oder fachlich unterstellten Soldaten Befehle erteilen.[10][12] Kompaniechefs, Brigade-, Bataillons- und Regimentskommandeure, Kommodoren, Inspektionschefs und Schulkommandeure usw. sind als EinheitsfĂŒhrer Disziplinarvorgesetzter der ihnen truppendienstlich unterstellten Soldaten gemÀà Wehrdisziplinarordnung.[13]
Ernennung und Besoldung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]MaĂgebliche gesetzliche Grundlagen fĂŒr die Ernennung in einen der Dienstgrade der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere trifft die Soldatenlaufbahnverordnung (SLV) und ergĂ€nzend die Zentrale Dienstvorschrift (ZDv) 20/7. In einen entsprechenden Dienstgrad können Berufssoldaten, Soldaten auf Zeit und beorderte Reservisten ernannt werden. Voraussetzung zur Ernennung in einen der Dienstgrade der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere ist die Zugehörigkeit zu einer der Laufbahnen der Laufbahngruppe der Offiziere mit Ausnahme der Laufbahnen der Offiziere des militĂ€rfachlichen Dienstes.[A 5] Eine Direkteinstellung mit einem Dienstgrad der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere ist bei entsprechender Eignung möglich.[A 6] Die meisten Stabsoffiziere haben aber zuvor in einem Dienstgrad der Dienstgradgruppe der Hauptleute gedient. Offiziere (auĂer MilitĂ€rmusik- und SanitĂ€tsoffiziere) können frĂŒhestens achteinhalb Jahre nach Ernennung zum Leutnant zum Stabsoffizier ernannt werden;[A 7] davon abweichend ist die Beförderung von MilitĂ€rmusikoffizieren nach drei Jahren im Dienstgrad Hauptmann und die Beförderung von SanitĂ€tsoffizieren nach zwei Jahren im Dienstgrad Stabsarzt, StabsveterinĂ€r oder Stabsapotheker zulĂ€ssig.[A 8] Voraussetzung fĂŒr die Beförderung von Hauptleuten zum Major ist fĂŒr die meisten Offiziere die erfolgreiche Teilnahme am Stabsoffizierlehrgang an der FĂŒhrungsakademie der Bundeswehr. Keinen Stabsoffizierlehrgang mĂŒssen MilitĂ€rmusikoffiziere und Masterabsolventen in einer Laufbahn der Offiziere des Geoinformationsdienstes der Bundeswehr absolvieren.[14][15][16][A 9]
Soldaten der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere werden abhÀngig vom Dienstgrad nach der Bundesbesoldungsordnung (BBesO) mit A 13 bis A 16 oder B 2 bis B 3 besoldet. Die Dienstgrade der Laufbahn der SanitÀtsoffiziere Stabsarzt, Oberstabsarzt und Oberfeldarzt (bzw. entsprechend -apotheker, -veterinÀr) sind eine Besoldungsgruppe höher eingruppiert als vergleichbare Offizierdienstgrade. Oberfeldarzt ist, anders als Oberstleutnant bzw. FregattenkapitÀn, kein Dienstgrad, der zwei Besoldungsgruppen zugeordnet ist.[7]
Dienstgradabzeichen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dienstgradabzeichen der Stabsoffiziere in Heeres- oder Luftwaffenuniform zeigt Eichenlaub und ein, zwei oder drei Sterne als Schulterabzeichen; MarineuniformtrĂ€ger der Dienstgradgruppe zeigen drei oder vier Ărmelstreifen auf beiden UnterĂ€rmeln. Die Streifen sind mittelbreit, nur beim FregattenkapitĂ€n (und entsprechenden SanitĂ€tsoffizierdienstgraden) ist die zweitoberste Tresse schmal.[A 10][A 11][1][8] SanitĂ€tsoffiziere sind an zusĂ€tzlichen Laufbahnabzeichen in vier verschiedenen Varianten in Form verschieden gewundener Schlangen, teils in Verbindung mit dem Ăskulapstab, zu erkennen. Die verschiedenen Varianten zeigen das Approbationsfach und ermöglichen die Anrede mit der korrekten Dienstgradbezeichnung.[8]
Kopfbedeckung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der MĂŒtzenschirm der Stabsoffiziere zeigt eine 1,7 cm breite, einfache, gegeneinander gerichtete, am Schirmrand verlaufende, fĂŒr Heeres- und LuftwaffenuniformtrĂ€ger silberfarbene (nur fĂŒr MarineuniformtrĂ€ger goldfarbene), aus Metallgespinst handgestickte Eichenlaubranke.[1][8]
Anrede
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Anrede der Stabsoffiziere erfolgt gewöhnlich mit ihrem Dienstgrad. AuĂergewöhnlich und auĂergewöhnlich homogen ist die Anrede nur fĂŒr MarineuniformtrĂ€ger der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere (mit Ausnahme der SanitĂ€tsoffiziere[A 12]), deren dienstliche Anrede gemÀà Zentralrichtlinie A2-2630/0-0-3 âFormen und Feiern der Bundeswehrâ (ehemals ZDv 10/8) âHerr KapitĂ€nâ lautet.[17][18][19] In der Marine ist es in der mĂŒndlich-informellen Anrede traditionell auĂerdem ĂŒblich, âKapitĂ€nâ wie âKapâtĂ€nâ auszusprechen.[A 13]
Ăquivalente Dienstgradgruppen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Dienstgrade der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere sind mit dem NATO-Rangcode OF-3 bis OF-5 eingestuft.[4] Gemessen daran sind beispielsweise die Field Officer (deutsch: Feldoffiziere) der StreitkrÀfte der Vereinigten Staaten oder die Officier supérieur (deutsch: Höhere Offiziere) der französischen StreitkrÀfte mit der deutschen Dienstgradgruppe vergleichbar.
Verwendung als weitergehende Sammelbezeichnung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]GemÀà der Zentralen Dienstvorschrift (ZDv) A-1420/24 wird fĂŒr die Dienstgradgruppe die Bezeichnung âStabsoffiziereâ festgesetzt.[2] Dies ist daher die offizielle Sammelbezeichnung fĂŒr Soldaten in Dienstgraden dieser Dienstgradgruppe.[2] Im militĂ€rischen Sprachgebrauch der Bundeswehr wird daher vermieden, diese Sammelbezeichnung im Sinne der etymologischen Bedeutung auf alle in StĂ€ben dienende Offiziere auszudehnen. Stattdessen weicht man manchmal auf Formulierungen wie âOffizier des Stabesâ oder âOffizier im Stabâ aus. Selbst wenn beispielsweise ein Hauptmann auf einem Dienstposten fĂŒr Offiziere im Generalstabsdienst verwendet wird, wird er dennoch nicht zur Gruppe der Stabsoffiziere gezĂ€hlt. Auch die direkt unterhalb der rangniedrigsten Stabsoffiziere rangierenden Dienstgrade Stabshauptmann und StabskapitĂ€nleutnant werden trotz ihres Namens nicht einmal informell zu den Stabsoffizieren gezĂ€hlt.
Trivia
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]âHerr, dazu hat Sie der König zum Stabsoffizier gemacht, daĂ Sie wissen mĂŒssen, wann Sie nicht zu gehorchen haben.â
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Rudolf Hamann, Bernd Molter: StaatsbĂŒrger in Uniform auf dem PrĂŒfstand. Von der Notwendigkeit einer Ausbildungsreform fĂŒr Stabsoffiziere der Bundeswehr (= WIFIS aktuell. 14). Ed. Temmen, Bremen 1999, ISBN 3-86108-011-7.
- Claus Freiherr von Rosen: Bildungsreform und innere FĂŒhrung. ReformansĂ€tze fĂŒr schulische Stabsoffizierausbildung, dargestellt am Beispiel der Stabsakadademie der Bundeswehr (1966â1973) (= Untersuchungen zum in- und auslĂ€ndischen Schulwesen. Band 22). Beltz, Weinheim u. a. 1981, ISBN 3-407-65122-8.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â Insgesamt umfasst die Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere Dienstgrade mit 19 verschiedenen Dienstgradbezeichnungen. HĂ€ufigste Dienstgradbezeichnung ist in der Praxis der Major. Am seltensten in der Truppe ist wohl die Dienstgradbezeichnung OberstveterinĂ€r.
- â Die Bundeswehr bezeichnet als Heeres- bzw. Luftwaffen- bzw. MarineuniformtrĂ€ger alle Soldaten, die die Uniform der jeweiligen Teilstreitkraft tragen. Der Begriff umfasst also auch Soldaten auĂerhalb der drei TeilstreitkrĂ€fte, also beispielsweise im UnterstĂŒtzungsbereich, vgl. Ausbildung ReserveoffzieranwĂ€rterin/ -anwĂ€rter im Wehrdienst. Bundesamt fĂŒr das Personalmanagement der Bundeswehr (BAPersBw) â Der PrĂ€sident., 13. MĂ€rz 2014, abgerufen am 26. MĂ€rz 2014.
- â Die Zentrale Dienstvorschrift A-1420/24 âDienstgrade und Dienstgradgruppenâ ersetzt die Abschnitte B 185 der Zentralen Dienstvorschrift 14/5 âSoldatengesetzâ, wo die Dienstgradgruppen bisher festgelegt wurden. Der Text aus B 185 ZDv 14/5 wurde unverĂ€ndert in die ZDv A-1420/24 ĂŒbernommen. Vgl. Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Ănderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Dienstgradbezeichnungen in der Bundeswehr, S. B 185 (Nicht zu verwechseln mit dem Gesetz ĂŒber die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz)).
- â Sie fĂŒhren dann den Dienstgradzusatz âi. G.â MarineuniformtrĂ€ger werden nicht entsprechend âgekennzeichnetâ, wenn sie auf einem Generalstabsdienstposten dienen.
- â Höchster erreichbarer Dienstgrad der Laufbahnen der Offiziere des militĂ€rfachlichen Dienstes ist der Stabshauptmann. Die ZDv 20/7 ermöglicht in EinzelfĂ€llen den Wechsel in eine andere Laufbahn. Eine Beförderung zum Stabsoffizier ist dann nach erfolgtem Laufbahnwechsel möglich. Es gelten im Ăbrigen die umstehenden Voraussetzungen der Laufbahn, in die der Wechsel erfolgte. In der Praxis ist dieser Fall sehr selten.
- â Die Eignung fĂŒr eine Einstellung als Stabsoffizier wird durch eine zivile Ausbildung und/oder BerufstĂ€tigkeit nachgewiesen. Im Einzeln gilt:
- Voraussetzung ist fĂŒr die Laufbahnen der Offiziere des Truppendienstes a) ein fĂŒr die geplante Verwendung dienlicher Hochschulabschluss (Master oder gleichwertig) und einschlĂ€gige 30-monatige BerufstĂ€tigkeit oder b) die BefĂ€higung zum Richteramt oder c) die BefĂ€higung fĂŒr eine Laufbahn des höheren Dienstes des Bundes d) der Grad Doktoringenieur oder Doktor der Naturwissenschaften.
- Die Voraussetzungen fĂŒr die Laufbahnen im Geoinformationsdienst der Bundeswehr entsprechen den Voraussetzungen fĂŒr Offiziere des Truppendienstes. Es muss (ggf. zusĂ€tzlich) ein Studium auf einem geowissenschaftlichen Fachgebiet abgeschlossen worden sein.
- Voraussetzung ist fĂŒr die Laufbahnen der SanitĂ€tsoffiziere des Truppendienstes die Qualifikation als a) Gebietsarzt, b) Fachzahnarzt, c) Fachapotheker, d) Fachtierarzt, e) Facharzt fĂŒr Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie oder f) eine zweijĂ€hrige TĂ€tigkeit als Amtstierarzt.
- Die Einstellung mit einem Dienstgrad aus der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere ist in den Laufbahnen der MilitÀrmusikoffiziere und der Offiziere des militÀrfachlichen Dienstes nicht möglich.
- â Die Achteinhalbjahresfrist gilt fĂŒr Fliegendes Personal, Offiziere im Kommando SpezialkrĂ€fte, die fĂŒr besondere EinsĂ€tze verwendet werden sowie fĂŒr Kampfschwimmer. FĂŒr alle anderen Offiziere (auĂer MilitĂ€rmusikoffiziere und SanitĂ€tsoffiziere) sieht die ZDv 20/7 eine Frist von neun Jahren vor. Bei einer Einstellung mit Dienstgrad Oberleutnant oder Hauptmann verkĂŒrzt sich die Frist entsprechend der ZDv 20/7.
- â Die MilitĂ€rmusikoffiziere werden hier explizit erwĂ€hnt, weil im Gegensatz zu allen anderen Offizieren ihre Mindestdienstzeiten nicht auf den Zeitpunkt der Ernennung zum Offizier, sondern immer auf die Zeit seit Ernennung zum Hauptmann bezogen ist. Entsprechendes gilt fĂŒr SanitĂ€tsoffiziere. Ihre Mindestdienstzeiten sind auf die Zeit seit Ernennung zum Stabsarzt, StabsveterinĂ€r oder Stabsapotheker bezogen.
- â ZDv 20/7 auf Grundlage § 44 der Soldatenlaufbahnverordnung (Verordnung ĂŒber die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung â SLV). 19. MĂ€rz 2002, § 44 (Online [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geĂ€ndert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730). Online ( des vom 7. April 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemÀà Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.)
- â Die Dienstgradabzeichen des FregattenkapitĂ€ns stehen somit âoptisch zwischenâ den drei mittelbreiten Streifen der Dienstgradabzeichen des rangniedrigeren KorvettenkapitĂ€ns und den vier mittelbreiten Streifen des Ărmelabzeichens des ranghöheren KapitĂ€ns zur See.
- â In der ZDv 37/10 sind neben der in der Anordnung des BundesprĂ€sidenten ĂŒber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten beschriebenen Form als Ărmelabzeichen auch entsprechende (d. h. gleichgestaltete) Schulterabzeichen fĂŒr MarineuniformtrĂ€ger beschrieben.
- â In der Praxis werden marineuniformtragende SanitĂ€tsoffiziere der Dienstgradgruppe der Stabsoffiziere weiter mit ihrem eigentlichen Dienstgrad statt mit âHerr/Frau KapitĂ€nâ angeredet, vgl. bspw. Matthias Frank: Sucht â Was dahinter steckt und wie man helfen kann. In: Website des SanitĂ€tsdienstes der Bundeswehr. Bundesministerium der Verteidigung, der Leiter des Presse- und Informationsstabes; Presse- und Informationszentrum des SanitĂ€tsdienstes, Sachgebiet Medien, 3. Dezember 2013, abgerufen am 12. Januar 2015.
- â Informell. Formell vorschriftswidrig da entgegen der ZDv 10/8.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- â a b c d e f g Der BundesprĂ€sident (Hrsg.): Anordnung des BundesprĂ€sidenten ĂŒber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten. BPrĂ€sUnifAnO. 14. Juli 1978 (gesetze-im-internet.de [PDF] Anordnung des BundesprĂ€sidenten ĂŒber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten vom 14. Juli 1978 (BGBl. I S. 1067), die zuletzt durch Artikel 1 der Anordnung vom 31. Mai 1996 (BGBl. I S. 746) geĂ€ndert worden ist). [[Anordnung des BundesprĂ€sidenten ĂŒber die Dienstgradbezeichnungen und die Uniform der Soldaten]] ( des vom 11. August 2017 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemÀà Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- â a b c d e f Bundesministerium der Verteidigung, BMVg P II 5 (Hrsg.): A-1420/24. Zentrale Dienstvorschrift. Dienstgrade und Dienstgradgruppen. 19. Januar 2006 (reservistenverband.de [PDF; abgerufen am 10. Februar 2016]).
- â Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): Gesetz ĂŒber die Rechtsstellung der Soldaten (Soldatengesetz â SG). Bonn 19. MĂ€rz 1956, § 4 Abs. 3 (2) â (gesetze-im-internet.de [PDF; abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Neugefasst durch Bek. v. 30. Mai 2005 I 1482. Zuletzt geĂ€ndert durch Art. 1 G v. 8. April 2013 I 730).
- â a b c d Agreed English texts. STANAG 2116. NATO standardization agreement (STANAG). NATO codes for grades of military personnel. 5. Auflage. 1992 (englisch, NATO Rank Codes â 1992 [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014]).
- â a b c Bundesminister der Verteidigung; FĂŒhrungsstab der StreitkrĂ€fte IV 1 (Hrsg.): AbkĂŒrzungen fĂŒr den Gebrauch in der Bundeswehr â Deutsche AbkĂŒrzungen â ZDv 64/10. Bonn 19. Januar 1979 (ucoz.de [PDF] Stand 17. September 1999).
- â a b Datenbanken fĂŒr Terminologie und AbkĂŒrzungen der Bundeswehr. (mdb) In: bundeswehr.de. Planungsamt der Bundeswehr, 9. Oktober 2022, abgerufen am 9. Oktober 2022 (Offline-Datenbank fĂŒr AbkĂŒrzungen; herunterladbar als Microsoft Access Datenbank).
- â a b c d e Anlage I (zu § 20 Absatz 2 Satz 1) Bundesbesoldungsordnungen A und B. (Online [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Bundesbesoldungsordnungen (BBesO) gelten nur fĂŒr Berufssoldaten sowie Soldaten auf Zeit und sind Anlage zum Bundesbesoldungsgesetz (BBesG)).
- â a b c d e Hartmut Bagger, FĂŒhrungsstab der StreitkrĂ€fte I 3, Bundesministerium der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 37/10. Anzugordnung fĂŒr die Soldaten der Bundeswehr. Juli 1996. Neudruck von Oktober 2008. Bonn 16. Juli 2008, 4 Kennzeichnungen, S. 539 (Digitalisat ( vom 19. September 2014 im Internet Archive) [PDF; 3,5 MB] Neudruck Oktober 2008 ersetzt Erstausgabe von Juli 1996).
- â a b Sascha Lawrenz, Stephan Nakszynski: Dienstgrade in der Bundeswehr. Bundesministerium der Verteidigung, Leiter des Presse- und Informationsstabes, 3. Dezember 2013, abgerufen am 16. MĂ€rz 2014.
- â a b Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 14/5. Soldatengesetz. DSK AV110100174, Ănderungsstand 17. Juli 2008. Bonn 21. August 1978, Die Vorgesetztenverordnung, S. A 12 1 (Nicht zu verwechseln mit dem Verordnung ĂŒber die Regelung des militĂ€rischen VorgesetztenverhĂ€ltnisses (Vorgesetztenverordnung â VorgV)).
- â Bundesminister fĂŒr Verteidigung (Hrsg.): Verordnung ĂŒber die Regelung des militĂ€rischen VorgesetztenverhĂ€ltnisses (Vorgesetztenverordnung â VorgV). 4. Juni 1956, § 4 (Online [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Zuletzt geĂ€ndert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
- â Bundesminister fĂŒr Verteidigung (Hrsg.): Verordnung ĂŒber die Regelung des militĂ€rischen VorgesetztenverhĂ€ltnisses (Vorgesetztenverordnung â VorgV). 4. Juni 1956 (Online [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Zuletzt geĂ€ndert durch Art. 1 Nr. 2 V v. 7. Oktober 1981 I 1129).
- â Wehrdisziplinarordnung (WDO). In: www.gesetze-im-internet.de. Bundesministerium der Justiz und fĂŒr Verbraucherschutz, 16. August 2001, abgerufen am 5. November 2014 (vom 16. August 2001 (BGBl. I S. 2093), die zuletzt durch Artikel 7 des Gesetzes vom 28. August 2013 (BGBl. I S. 3386) geĂ€ndert worden ist).
- â Verordnung ĂŒber die Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten (Soldatenlaufbahnverordnung â SLV). 19. MĂ€rz 2002 (Online [abgerufen am 25. MĂ€rz 2014] Neugefasst durch Bek. v. 19. August 2011 I 1813. Zuletzt geĂ€ndert durch Art. 2 Abs. 5 G v. 8. April 2013 I 730). Online ( des vom 1. Februar 2014 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprĂŒft. Bitte prĂŒfe Original- und Archivlink gemÀà Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- â Beachte auch: Anlage (zu § 3). Zuordnung der Laufbahnen der Soldatinnen und Soldaten zu den Laufbahngruppen der Mannschaften, der Unteroffiziere und der Offiziere
- â Der Bundesminister der Verteidigung; Abteilung Personal-, Sozial- und Zentralangelegenheiten (Hrsg.): ZDv 20/7. Bestimmungen fĂŒr die Beförderung und fĂŒr die Einstellung, Ăbernahme und Zulassung von Soldatinnen und Soldaten. Bonn 27. MĂ€rz 2002, Art. 635 (PDF ( vom 26. Oktober 2014 im Internet Archive) [abgerufen am 26. MĂ€rz 2014] DSK AP210100187, Neudruck Januar 2008).
- â Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 10/8 MilitĂ€rische Formen und Feiern der Bundeswehr. Kap. 6 GruĂ und Anrede.
- â vgl. auch Der Bundesminister der Verteidigung (Hrsg.): ZDv 10/4 GruĂ und Anrede. (Die ehemalige ZDv 10/4 âGruĂ und Anredeâ ist auĂer Kraft gesetzt. Der Inhalt der ehemaligen ZDv 10/4 findet sich heute im Kapitel 6 der ZDv 10/8 âMilitĂ€rische Formen und Feiern der Bundeswehrâ. Die spĂ€ter erlassene âneueâ ZDv 10/4 (ZDv 10/4 âLebenskundlicher Unterricht â Selbstverantwortlich leben â Verantwortung fĂŒr andere ĂŒbernehmen könnenâ) enthĂ€lt keine Passage zur Anrede und zum GruĂ.).
- â vgl. auch Werner Besch: Duzen, Siezen, Titulieren. Zur Anrede im Deutschen heute und gestern (= Kleine Reihe V&R 4009). 2. Auflage. Vandenhoeck und Ruprecht, Göttingen 1998, ISBN 3-525-34009-5, S. 58 ff. (Digitalisat in der Google-Buchsuche â Beachte insbesondere Zitat der Nr. 262 aus der ZDv 10/8).
- â Helmuth Rönnefarth: Friedrich Karl, Prinz von PreuĂen. In: Otto zu Stolberg-Wernigerode (Hg.): Neue Deutsche Biographie 5, Berlin : Duncker & Humblot, 1961, S. 566












