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Serviceorientierte Architektur 👆 Click Here!
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Serviceorientierte Architektur (SOA, englisch service-oriented architecture), auch dienstorientierte Architektur, ist ein Architekturmuster der Informationstechnik aus dem Bereich der verteilten Systeme, um Dienste von IT-Systemen zu strukturieren und zu nutzen. Eine besondere Rolle spielt dabei die Orientierung an GeschĂ€ftsprozessen, deren Abstraktionsebenen die Grundlage fĂŒr konkrete Serviceimplementierungen sind: „Vergib einen Kredit“ ist beispielsweise auf einer hohen Ebene angesiedelt, dahinter verbirgt sich bei einem Bankunternehmen ein GeschĂ€ftsprozess mit mehreren beteiligten Personen und informationstechnischen Systemen („Eröffnen der GeschĂ€ftsbeziehung“, „Eröffnen eines oder mehrerer Konten“, „Kreditvertrag...“ und so weiter), wĂ€hrend „Trage den Kunden ins Kundenverzeichnis ein“ ein Dienst auf einer niedrigeren Ebene ist. Durch Zusammensetzen (Orchestrierung) von Services niedriger Abstraktionsebenen können so recht flexibel und unter Ermöglichung grĂ¶ĂŸtmöglicher Wiederverwendbarkeit Services höherer Abstraktionsebenen geschaffen werden.

Allgemeines

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Vereinfacht kann SOA als Methode bzw. Paradigma angesehen werden, die vorhandenen IT-Komponenten wie Datenbanken, Server und Websites in Dienste zu kapseln und dann so zu koordinieren („Orchestrierung“), dass ihre Leistungen zu höheren Diensten zusammengefasst und anderen Organisationsabteilungen oder Kunden zur VerfĂŒgung gestellt werden können. Maßgeblich sind also nicht technische Einzelaufgaben wie Datenbankabfragen, Berechnungen und Datenaufbereitungen, sondern die ZusammenfĂŒhrung dieser IT-Leistungen zu „höheren Zwecken“ – wie AusfĂŒhren einer Bestellung oder PrĂŒfen der RentabilitĂ€t einer Abteilung usw. –, die eine Organisationsabteilung anbietet. Bei SOA handelt es sich somit um eine Struktur, welche die Unternehmensanwendungsintegration ermöglicht, indem die KomplexitĂ€t der einzelnen Anwendungen („Applications“) hinter den standardisierten Schnittstellen verborgen wird.

Ziele sind hierbei die langfristige Senkung von Kosten in der Softwareentwicklung und eine höhere FlexibilitĂ€t der GeschĂ€ftsprozesse durch Wiederverwendung bestehender Services. Die Kosten der Programmierung der n-ten mit SOA realisierten Anwendung sollen entfallen, da bereits alle nötigen Services vorhanden seien und diese nur noch orchestriert werden mĂŒssten. Es verblieben somit nur die Kosten fĂŒr die Businessanalyse und Softwarekonfiguration.

SOA erfordert eine sehr starke Integration der einzelnen IT-Komponenten, damit deren Orchestrierung kostengĂŒnstig gelingen kann. SOA spielt somit bereits bei der Auswahl von IT-Komponenten eine Rolle.

Eine technische Form der Umsetzung von SOA ist das Anbieten dieser Dienste im Internet oder in der Cloud. Die Kommunikation zwischen solchen angebotenen Diensten kann ĂŒber SOAP, REST, XML-RPC oder Ă€hnliche Protokolle erfolgen. Der Nutzer dieser Dienste weiß nur, dass der Dienst angeboten wird, welche Eingaben er erfordert und welcher Art das Ergebnis ist. Details ĂŒber die Art und Weise der Ergebnisermittlung mĂŒssen nicht bekannt sein.

Welche Dienste nutzbar sind und wie sie angesteuert werden, kann durch einen Verzeichnisdienst wie UDDI in Erfahrung gebracht werden.

Definition

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Struktur und Elemente von SOA

Der Begriff „serviceorientierte Architektur“ wurde 1996 von dem Marktforschungsunternehmen Gartner erstmals genutzt.[1] Gartner gilt daher als Erfinder des Begriffs SOA. Es gibt keine allgemein akzeptierte Definition von SOA. Dennoch wird hĂ€ufig die Definition der OASIS aus dem Jahr 2006 zitiert:

„a paradigm for organizing and utilizing distributed capabilities that may be under the control of different ownership domains“[2]

„SOA ist ein Paradigma fĂŒr die Strukturierung und Nutzung verteilter FunktionalitĂ€t, die von unterschiedlichen Besitzern verantwortet wird.“[3]

Zentrales Thema aller Definitionen sind die Dienste. Im Folgenden werden die idealtypischen Eigenschaften von Diensten in einer SOA aufgefĂŒhrt. In der Praxis werden nicht alle dieser Anforderungen vollstĂ€ndig eingehalten.[4]

  • Ein Dienst ist eine IT-ReprĂ€sentation von fachlicher FunktionalitĂ€t.[5]
  • Ein Dienst ist in sich abgeschlossen (autark) und kann eigenstĂ€ndig genutzt werden.
  • Ein Dienst ist in einem Netzwerk verfĂŒgbar.
  • Ein Dienst hat eine wohldefinierte, veröffentlichte Schnittstelle (Vertrag). FĂŒr die Nutzung reicht es, die Schnittstelle zu kennen. Kenntnisse ĂŒber die Details der Implementierung sind hingegen nicht erforderlich.
  • Ein Dienst ist plattformunabhĂ€ngig, d. h. Anbieter und Nutzer eines Dienstes können in unterschiedlichen Programmiersprachen auf verschiedenen Plattformen realisiert sein.
  • Ein Dienst ist in einem Verzeichnis registriert.
  • Ein Dienst ist dynamisch gebunden, d. h. bei der Erstellung einer Anwendung, die einen Dienst nutzt, braucht der Dienst nicht vorhanden zu sein. Er wird erst bei der AusfĂŒhrung lokalisiert und eingebunden.
  • Ein Dienst sollte grobgranular sein, um die AbhĂ€ngigkeit zwischen verteilten Systemen zu senken.

Abschließend ist anzumerken, dass es „die SOA“ nicht gibt; SOA ist vielmehr nur eine Sichtweise, die auf verschiedene Arten interpretiert werden kann.

Abgrenzung

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  • SOA ist nicht Webservices – SOA beschreibt losgelöst von konkreten Implementierungsmethoden und -techniken ein Architekturparadigma.
  • SOA ist nicht neu – eine serviceorientierte Architektur konnte auch schon Jahre vor der EinfĂŒhrung des Begriffes mit den damals vorhandenen Methoden und Verfahren umgesetzt werden und fand unter anderem 1991 mit CORBA ihre Anwendung.
  • SOA ist keine Lösung fĂŒr fachliche Probleme – als Architekturparadigma gibt SOA keine Empfehlung zur Behandlung von fachlichen Problemen. Siehe hierzu auch den Abschnitt Kritik.
  • SOA ist individuell – es gibt keine „Standard-SOA“. Ein Unternehmen muss eine SOA immer auf die eigenen BedĂŒrfnisse zuschneiden.

Beispiel

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Als Beispiel fĂŒr einen GeschĂ€ftsprozess dient die Bestellung eines Kunden bei einem VersandhĂ€ndler. Bei diesem gibt es folgende Prozessschritte:

Erfassung – VerfĂŒgbarkeitsprĂŒfung – BonitĂ€tsprĂŒfung – Bestellung – Kommissionierung – Versand – Rechnungsstellung – Zahlungseingang

FĂŒr jeden GeschĂ€ftsprozessschritt gibt es einen Dienst. Die Implementierung – Programmiersprache, Systemvoraussetzungen usw. – kann unterschiedlich sein. Auch können die Dienste auf unterschiedlichen Systemen, sogar in unterschiedlichen Unternehmen implementiert sein. So könnte die ZahlungsfĂ€higkeit des Kunden von einem Finanzdienstleister ermittelt werden, oder die diversen Logistikdienste werden von einem Logistikdienstleister erbracht. SchlĂŒsselinformationen wie Kundennummer oder Artikelnummer werden den Diensten von der Infrastruktur zur VerfĂŒgung gestellt, so weit diese jeweils gebraucht werden.

Die Abfolge muss nicht so sequentiell erfolgen, wie dargestellt. Im Gegenteil, die meisten GeschĂ€ftsprozessschritte können scheitern. Mangelnder Bestand, fehlende BonitĂ€t und ausbleibender Zahlungseingang fĂŒhren zu Verzweigungen, die entsprechend abweichende Vorgehensweisen erfordern. Auch die gleichzeitige Verarbeitung mehrerer GeschĂ€ftsprozessschritte – beispielsweise Versand und Rechnungsstellung – ist möglich.

Wichtig ist jedoch, dass beispielsweise die BonitĂ€tsprĂŒfung immer dieselbe ist, auch wenn sie von unterschiedlichsten Prozessen oder sogar Firmen genutzt wird. Damit werden wichtige Ziele von SOA, wie zum Beispiel leichtere Pflegbarkeit, bessere DurchgĂ€ngigkeit und mehr Einheitlichkeit, erreicht: Ein einmal implementierter Dienst kann auf Dauer erhalten bleiben, er muss nicht immer wieder angefasst werden, wenn sich GeschĂ€ftsprozesse Ă€ndern, wodurch Aufwand gespart und Fehler vermieden werden.

Entscheidet sich das Unternehmen, die BonitĂ€tsprĂŒfung in andere HĂ€nde zu legen, so muss die Infrastruktur diesen Dienst nur bei einem anderen Anbieter aufrufen. Sonst Ă€ndert sich nichts weiter.

Implementierung einer SOA

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Eine Implementierung einer SOA basiert wesentlich auf Entscheidungen ĂŒber die Kommunikation und Integration zwischen Dienstgebern (auch Dienstanbieter) und Dienstnehmern (auch Dienstnutzer, Dienstkonsument) sowie der Abbildung von GeschĂ€ftsprozessen.

FĂŒr die Kommunikation zwischen Dienstnutzer und -anbieter können beliebige Netzwerkprotokolle genutzt werden, da diese lediglich als Transportvehikel fĂŒr die eigentliche Nachricht der Anwendung dienen. Verbreitet sind Protokolle wie IIOP, DCOM, DCE oder SNA, CORBA, SAP RFC (Remote Function Call) und auch das Web-Übertragungsprotokoll HTTP, das trotz einiger Nachteile im Bereich Sicherheit und ZuverlĂ€ssigkeit durch das Internet besondere PopularitĂ€t erlangte. Auch wenn Webservice kein normierter Begriff ist, wird im gĂ€ngigen Sprachgebrauch damit die Übertragung von Nachrichten zwischen Anwendungen unter Verwendung des HTTP-Transportprotokolls bezeichnet. Alternativ zu HTTP werden auch hin und wieder die asynchronen Protokolle SMTP und FTP eingesetzt.

Da HTTP ein Transportprotokoll zur Sicherstellung der vollstĂ€ndigen und fehlerfreien Übertragung von beliebigen Nachrichten ist, sagt es ĂŒber Struktur und Inhalt der ĂŒbertragenen Nachricht nichts aus. Die eigentliche Nachricht wird deshalb nochmals in ein Webservice-Protokoll eingepackt. Denkbar sind dabei REST-, JSON- oder JMS-basierte Übertragung oder SOAP-basierte Nachrichten, die ĂŒber die WSDL beschrieben werden und beide per XML formuliert werden. AMQP ist hierzu eine Alternative, da es als ein binĂ€res offenes Format fĂŒr eine Message Oriented Middleware (MOM) nicht ĂŒber HTTP, sondern direkt ĂŒber TCP Daten austauscht.

Die Integration einzelner Dienste kann in einer SOA ĂŒber Punkt-zu-Punkt-Verbindungen realisiert werden. Bei Punkt-zu-Punkt-Verbindungen wird eine Verbindung zwischen Dienstgeber und -nutzern individuell entworfen, entwickelt und administriert. Bei einer großen Anzahl von Kommunikationswegen empfiehlt es sich allerdings die Nachrichten grundsĂ€tzlich ĂŒber einen zwischengeschalteten Vermittler, einer Middleware oder auch Message-Broker genannt, zu senden. Diese Middleware ĂŒbernimmt wiederkehrende Arbeiten wie die Wandlung von Protokollen, Filtern und Umleiten (Routing) von Nachrichten und garantiert deren sichere Zustellung und Ereignisbearbeitung. Wenn diese Middleware beliebig erweiterbar und protokollunabhĂ€ngig aufgebaut ist, spricht man von einem Enterprise Service Bus (ESB). Von Ausnahmen abgesehen, reduziert eine Message Oriented Middleware die GesamtkomplexitĂ€t einer Rechnerlandschaft bereits bei sehr wenigen miteinander kommunizierenden Rechnern.

Die Abbildung von GeschĂ€ftsprozessen kann speziell entwickelt werden oder einen Standard wie BPEL nutzen. In BPEL beschriebene Prozesse sind auf geeigneten Plattformen direkt ausfĂŒhrbar. Die BPEL eignet sich damit zur technischen Implementierung von GeschĂ€ftsprozessen bzw. zur Definition der Orchestrierung von Diensten. Im Jahr 2007 bildeten viele SOA-Implementierungen die GeschĂ€ftsprozesse durch speziell dafĂŒr entwickelte Anwendungen ab. Langfristig wird erwartet, dass sich BPEL fĂŒr die Abbildung der GeschĂ€ftsprozesse durchsetzt.[4]

Bei der Implementierung wird das SOA-Paradigma in der Regel ab einem bestimmten Punkt durchbrochen; die einzelnen Dienste der SOA werden dann durch reine Clients wie beispielsweise Webbrowser angesprochen, die an sich nicht mehr Teil der SOA sind.

Die AktivitĂ€ten, Entscheidungen, Rollen und Verantwortlichkeiten zur Regulierung und Kontrolle einer serviceorientierten Architektur werden als SOA-Governance bezeichnet. Innerhalb der SOA-Governance werden die Regeln einer SOA erarbeitet und ĂŒberwacht.

Modellierung einer SOA

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Es gibt diverse Möglichkeiten, SOA mit einer Modellierungssprache zu beschreiben. Von der OMG gibt es die Open-Source-Spezifikation SoaML, mit der man SOA-Dienste mittels eines erweiterten UML-Profils durch Verwendung eigener Stereotype darstellen kann.

Technische Realisierung zur Laufzeit

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Die Interaktion zwischen Dienstanbieter und Dienstnehmer lĂ€uft nach dem Paradigma von (publish or register), find, bind, execute, zu Deutsch: (veröffentlichen oder registrieren), finden, binden, ausfĂŒhren, ab.[6]

Publish or register
Der Diensteanbieter veröffentlicht oder registriert seinen Dienst in einem Verzeichnis.
Find
Die Softwarekomponente, die einen Dienst benutzen möchte, sucht ihn in einem Verzeichnis. Wird ein passender Dienst gefunden, kann zum nĂ€chsten Schritt ĂŒbergegangen werden.
Bind
Die benutzende Komponente erhÀlt vom Verzeichnis eine Referenz (Adresse), unter der sie auf den Dienst zugreifen kann. Der Funktionsaufruf wird an diese Adresse gebunden.
Execute
Der Dienst wird aufgerufen. Eingabeparameter werden an den Dienst ĂŒbermittelt und Ausgabeparameter als Antwort auf den Aufruf zurĂŒckgeliefert.

Umfeld

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Der Begriff serviceorientierte Architektur ist in das folgende Umfeld einzuordnen:

  • Prozessmanagement (auch GeschĂ€ftsprozessmanagement, GPM): Die Definition der Prozesse des Business, die durch die IT unterstĂŒtzt werden.
  • IT-Service-Management (ITSM): Methoden, die nötig sind, um die bestmögliche UnterstĂŒtzung von GeschĂ€ftsprozessen (GP) durch die IT-Organisation zu erreichen. Der hier bekannte De-facto-Standard ist ITIL.

Risiken der SOA-EinfĂŒhrung

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Durch das Ausmaß an Beeinflussung bestehender Organisationsstrukturen und GeschĂ€ftsprozesse hĂ€ngt die EinfĂŒhrung einer serviceorientierten Architektur maßgeblich von der UnterstĂŒtzung und Mitarbeit der Belegschaft und vor allem des Managements ab. Durch seine grĂ¶ĂŸere KomplexitĂ€t gegenĂŒber monolithischen Programmstrukturen erfordert die Entwicklung einer SOA einen höheren Initialaufwand und spielt ihre Einsparungen erst dann aus, wenn grundlegende Services bereits existieren und in breiteren Anwendungsgebieten eines Unternehmens genutzt werden können. Die EinfĂŒhrung fĂŒr ein einzelnes Projekt in der Hoffnung, dieses zu verbessern, ist durch die höhere KomplexitĂ€t in der Regel zum Scheitern verurteilt und auch sinnlos, solange nicht die Anforderungen anderer potenzieller Anwendungsbereiche geklĂ€rt sind. Außerdem erfordern Design, Implementation und Wartung einer SOA ein hohes Maß an MethodenunterstĂŒtzung.

Daher hat sich die Möglichkeit einer Wiederverwendung oder gemeinsamen Nutzung von Services oder Servicemodulen durch andere Prozesse, Abteilungen usw. nicht im erhofften Umfang realisieren lassen; ihre Wahrscheinlichkeit wird selbst von Gartner Research – den Urhebern des Konzepts – auf nur 20 Prozent geschĂ€tzt.[7] Zudem konfligiert das Ziel der Wiederverwendbarkeit mit dem der FlexibilitĂ€t. Daher sind viele SOA-Projekte gescheitert. WĂ€hrend laut AMR Research im Jahr 2007 22 Milliarden, nach IDC 6 Milliarden US-Dollar fĂŒr SOA-Projekte ausgegeben wurden, ist der Hype (und damit auch der Umfang der neu veröffentlichten Literatur zum Thema SOA) seit der Finanzkrise 2008 deutlich zurĂŒckgegangen. Relevant bleiben werden nach ExperteneinschĂ€tzungen jedoch andere serviceorientierte ArchitekturansĂ€tze wie Software as a Service (SaaS) und Cloud Computing.[8]

Kritik

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  • SOA unterliegt zurzeit dem Begriffsmissbrauch durch Marketingabteilungen, die ihren Kunden durch EinfĂŒhrung von SOA die Lösung aller bisherigen Probleme versprechen. Wie unter Abgrenzung aber beschrieben, ist SOA weder eine Lösung fĂŒr fachliche Probleme in Unternehmen, noch gibt es eine standardisierte SOA, die man einem Unternehmen als solches verkaufen könnte. Sind fachliche Probleme vorhanden, wird die EinfĂŒhrung von SOA aus genannten GrĂŒnden mit höchster Wahrscheinlichkeit scheitern.
  • SOA generiert durch die Arbeit, die in die Entkopplung von Diensten gesteckt werden muss, einen höheren Aufwand als bisherige monolithische Programmstrukturen.
  • SOA erzeugt im Code wesentlich komplexere AblĂ€ufe, was das Schreiben von Protokolldateien („logging“) und die Fehlersuche („debugging“) deutlich erschwert. Ebenso sind Tests zwangslĂ€ufig wesentlich komplexer.
  • SOA setzt fĂŒr die beteiligten Entwickler ein erhebliches Know-how voraus. Somit sind Entwickler auch nicht so einfach ersetzbar, und die AbhĂ€ngigkeit der Unternehmen von einzelnen Entwicklern steigt deutlich.
  • SOA wird zumeist mit Diensten realisiert, die in irgendeiner Form per XML miteinander kommunizieren, was vom hohen Standardisierungsgrad und der PlattformunabhĂ€ngigkeit dieser Auszeichnungssprache herrĂŒhrt. Da XML fĂŒr die Analyse und Nutzung im Programmablauf beim aktuellen Stand der Technik aber deutlich mehr Rechenzeit und in der Übertragung ein höheres Datenvolumen in Anspruch nimmt als ein herkömmlicher Funktionsaufruf, entsteht hier ein zusĂ€tzlicher Aufwand („overhead“), der entsprechende Kosten verursacht.

Siehe auch

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  • Unternehmensarchitektur
  • Architektur interoperabler Informationssysteme
  • Workflow-Management
  • Dienstekomposition
  • Verteilte Anwendung
  • WS-Business Process Execution Language
  • Service Component Architecture
  • Service Data Objects
  • Lose Kopplung
  • Ereignisgesteuerte Architektur
  • Service-oriented Computing

Literatur

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  • Stephan Aier, Marten Schönherr (Hrsg.): Enterprise Application Integration. Serviceorientierung und nachhaltige Architekturen. (= Enterprise Architecture. Band 2). 2. Auflage. Gito, Berlin 2006, ISBN 3-936771-74-X.
  • Norbert Bieberstein, Robert G. Laird, Keith Jones, Tilak Mitra: Executing SOA - a practical guide for the service-oriented architect Pearson, Upper Saddle River 2008, ISBN 978-0-13-235374-8.
  • Norbert Bieberstein, Sanjay Bose, Marc Fiammante, Keith Jones, Rawn Shah: Service-Oriented Architecture Compass. Business Value, Planning and Enterprise Roadmap. Pearson, Upper Saddle River 2006, ISBN 0-13-187002-5.
  • Daniel Liebhart: SOA goes real. Hanser Verlag, 2007, ISBN 978-3-446-41088-6.
  • Christoph Mathas: SOA intern. Hanser Verlag, 2008, ISBN 978-3-446-41189-0.
  • Knut Hildebrand: IT-Integration & Migration. Dpunkt Verlag, Heidelberg 2007, ISBN 978-3-89864-455-6.
  • Kai J. Oey, Holger Wagner, Simon Rehbach, Andrea Bachmann: Mehr als alter Wein in neuen SchlĂ€uchen. Eine einfĂŒhrende Darstellung des Konzepts der serviceorientierten Architekturen. In: Stephan Aier, Marten Schönherr (Hrsg.): Unternehmensarchitekturen und Systemintegration. (= Enterprise Architecture. Band 3). 2. Auflage. Gito, Berlin 2006, ISBN 3-936771-75-8, S. 197ff.
  • Martin van den Berg, Norbert Bieberstein, Erik van Ommeren: SOA for Profit, A Manager's Guide to Success with Service Oriented Architecture. 2007, ISBN 978-90-75414-14-1.
  • Thomas Erl: Service-Oriented Architecture. Concepts, Technology, and Design. Prentice Hall PTR, Upper Saddle River 2004, ISBN 0-13-185858-0.
  • Ingo Melzer u. a.: Service-orientierte Architekturen mit Web Services. 3. Auflage. Spektrum Verlag, 2008, ISBN 978-3-8274-1993-4.
  • OSGi Service Platform, Release 3. IOS Press, 2003, ISBN 1-58603-311-5. (englisch)
  • David A. Chappell: Enterprise Service Bus. Theory in Practice. O’Reilly Media 2004; englisch, ISBN 978-0-596-00675-4.
  • Frank Leymann, Dimka Karastoyanova u. a. (Hrsg.): Service Oriented Architecture – Overview of Technologies and Standards. Schwerpunktthemenheft der Zeitschrift it - Information Technology. Vol. 50 (2008) Heft 2.
  • Jörn-Axel Meyer, Alexander Tirpitz: Service-orientierte Architekturen im Mittelstand – Zwischen technisch Machbarem und kaufmĂ€nnisch Sinnvollem. Josef Eul Verlag, Lohmar 2009, ISBN 978-3-89936-765-2.
  • Hans-Peter Fröschle, Stefan Reinheimer: Serviceorientierte Architekturen. (= Praxis der Wirtschaftsinformatik. HMD 253). dpunkt verlag, 2007, ISBN 978-3-89864-434-1.
  • Dirk Krafzig, Karl Banke, Dirk Slama: Enterprise SOA - Service-Oriented Architecture Best Practices. Prentice Hall PRT, 2007, ISBN 978-0-13-146575-6.
  • Dieter Masak: SOA?, Serviceorientierung in Business und Software. Springer Verlag, 2007, ISBN 978-3-540-71871-0.
  • Louise E. Moser, P. M. Melliar-Smith: Service-Oriented Architecture and Web Services. In: Wiley Encyclopedia of Computer Science and Engineering. 2009, ISBN 978-0-471-38393-2. doi:10.1002/9780470050118.ecse510
  • Johannes Maximilian Ahrens: Gestaltung und Verbesserung von Services unter besonderer Beachtung von Cloud Computing und Serviceorientierten Architekturen. Dissertation. St. Gallen 2016. (mit 64 Seiten Literaturverzeichnis)

Hauptquellen

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  • Till Rausch: Service Orientierte Architektur Übersicht und Einordnung. (PDF; 472 kB) 2006, archiviert vom Original am 10. Oktober 2008; abgerufen am 17. Dezember 2007. 
  • Serviceorientierte Architektur. In: Informatiklexikon. Gesellschaft fĂŒr Informatik, archiviert vom Original am 18. Januar 2016; abgerufen am 18. Januar 2016. 

Weblinks

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  • SOA Manifesto. In: soa-manifesto.org. 23. Oktober 2009; abgerufen am 13. September 2025 (englisch). 
  • Nicolai M. Josuttis: SOA Manifest. In: soa-manifest.de. 23. Oktober 2009; abgerufen am 13. September 2025 (Übersetzung des SOA Manifesto). 
  • What is SOA? In: serviceorientation.com. Archiviert vom Original am 18. Oktober 2018; abgerufen am 13. September 2025 (englisch, Website mit ausgeprĂ€gten Definitionen zu SOA). 
  • Wolfgang Herrmann: SOA FAQ. In: SOA-Blog der Computerwoche. IDG Business Media GmbH, archiviert vom Original am 14. Januar 2012; abgerufen am 13. September 2025. 
  • SOA Security Kompendium. BSI, archiviert vom Original am 17. Dezember 2012; abgerufen am 13. September 2025. 

Einzelnachweise

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  1. ↑ Research Note SPA-401-068, 12. April 1996, "'Service Oriented' Architectures, Part 1" und SSA Research Note SPA-401-069, 12. April 1996, "'Service Oriented' Architectures, Part 2"
  2. ↑ Reference Architecture Foundation for Service Oriented Architecture Version 1.0. In: oasis-open.org. 4. Dezember 2012, abgerufen am 26. Januar 2020 (englisch). 
  3. ↑ Reference Model for Service Oriented Architecture 1.0, Committee Specification 1. In: oasis-open.org. 2. August 2006, abgerufen am 17. Dezember 2007 (englisch). 
  4. ↑ a b Bianco Phil, Kotermanski Rick, Merson Paulo: Evaluating a Service-Oriented Architecture. Software Engineering Institute der Carnegie Mellon University, 1. September 2007, abgerufen am 17. Dezember 2007 (englisch). 
  5. ↑ SOA in der Praxis, Nicolai Josuttis, 2008
  6. ↑ Haibin Zhu: Challenges to Reusable Services, scc, 2005, IEEE International Conference on Services Computing (SCC'05) Vol-2, 2005, S. 243–244.
  7. ↑ David Chappell: SOA and the Reality of Reuse. In: davidchappell.com. August 2006, abgerufen am 16. Mai 2015 (englisch, siehe schon im Jahr 2006 kritisch). 
  8. ↑ Wolfgang Herrmann: Die Rezession hat SOA das Genick gebrochen. In: Computerwoche. 12. Januar 2009, abgerufen am 13. August 2009. 
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