Schmalenbacher Mühle Markt Lehrberg
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Koordinaten: | 49° 20′ N, 10° 31′ O |
Höhe: | 406 m ü. NHN |
Postleitzahl: | 91611 |
Vorwahl: | 09820 |
Schmalenbacher Mühle (Schmalenbach), Baudenkmal 1688
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Schmalenbacher Mühle ist ein Wohnplatz des Marktes Lehrberg im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern). Schmalenbacher Mühle liegt in der Gemarkung Lehrberg.[1]
Geografie
Die Einöde bestehend aus einem Wohn- und sieben Nebengebäuden liegt an der Fränkischen Rezat. Es münden dort der Weihergraben und ein namenloser Bach als rechte Zuflüsse. Der Ort ist von Acker- und Grünland umgeben, das 0,3 km nordöstlich von der Bundesstraße 13 bzw. 0,1 km südwestlich von der Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg durchschnitten wird. Ein Anliegerweg führt nach Schmalenbach (0,3 km südöstlich) bzw. nach Lehrberg (1,7 km nordwestlich).[2]
Geschichte
Schmalenbacher Mühle lag im Fraischbezirk des brandenburg-ansbachischen Hofkastenamtes Ansbach. Im Salbuch des Fürstentums Ansbach von 1684 wurde die Mühle erwähnt. Sie hatte zu der Zeit zwei Mahlgänge und einen Gerbgang. Außerdem wurde ein Sägewerk betrieben. Das Hofkastenamt war auch Grundherr der Mühle.[3] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Ansbach erhielt das Anwesen bei der Vergabe der Hausnummern die Nr. 1 des Ortes Schmalenbach. Sie wurde zu der Zeit „Schwalbenmühle“ genannt.[4] Von 1797 bis 1808 unterstand der Ort dem Justiz- und Kammeramt Ansbach.[5]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Schmalenbacher Mühle dem 1809 gebildeten Steuerdistrikt Schalkhausen zugeordnet. Mit der Neubildung des Steuerdistrikts Neuses bei Ansbach am 23. Juni 1810 erfolgte der Wechsel dorthin. Sie gehörte auch der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Neuses bei Ansbach an.[6] Im Zuge des Zweiten Gemeindeedikts (1818) wurde Schmalenbacher Mühle nach Lehrberg umgemeindet. Am 16. August 1840 wurde die Bildung der Ruralgemeinde Zailach genehmigt und die Schmalenbacher Mühle dorthin überwiesen.[7]
Im 19. Jahrhundert gehörten zum Anwesen zahlreiche Parzellen Acker- und Wiesenflächen, die verstreut rund um der Schmalenbacher Mühle lagen.[8] In den amtlichen Verzeichnissen nach 1888 wird die Schmalenbacher Mühle nicht mehr aufgelistet.[5]
Im Zuge der Gebietsreform wurde die Schmalenbacher Mühle am 1. Januar 1972 nach Lehrberg eingemeindet.
Baudenkmal
- ehemalige Mühle, 1688, Fachwerkobergeschoss, frühes 19. Jahrhundert
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1818 | 1836 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 |
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Einwohner | 10 | 5 | 16 | * | 6 | 7 |
Häuser[9] | 1 | 1 | 1 | 1 | ||
Quelle | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und nach St. Margaretha (Lehrberg) gepfarrt.[4] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren zunächst nach St. Ludwig (Ansbach) gepfarrt, seit 1970 ist die Pfarrei Christ König (Ansbach) zuständig.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Schmallmühle. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 6: V–Z. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1804, DNB 790364328, OCLC 833753116, Sp. 916 (Digitalisat).
- Günter P. Fehring: Stadt und Landkreis Ansbach (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 2). Deutscher Kunstverlag, München 1958, DNB 451224701, S. 140.
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
Weblinks
- Schmalenbacher Mühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 19. August 2021.
- Schmalenbacher Mühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 2. Februar 2020.
Fußnoten
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 19. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Ansbacher Salbuch 129, 3485. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 692.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 909.
- ↑ a b M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1017f.
- ↑ Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- ↑ M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 949.
- ↑ Bayerische Uraufnahme. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 2. Oktober 2024.
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahr 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser sowie 1836 und 1885 als Wohngebäude.
- ↑ Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, OCLC 1071656043, S. 81 (Digitalisat). Dort als Schmahlenbachsmühl aufgelistet.
- ↑ Wilhelm Meyer: Eintheilung der Amtsbezirke im Rezatkreis des Königreichs Bayern und Verzeichniß aller dazu gehörigen Ortschaften. Brügel’sche Kanzleybuchdruckerey, Ansbach 1837, OCLC 911053266, S. 136.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 47 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 987, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1152, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1094 (Digitalisat).