Schloßbach Hundsdorferbach, Hundsdorfer Bach, Hundsdorfer-Bächchen | ||
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Daten | ||
Lage | Land Salzburg, Österreich | |
Flusssystem | Donau | |
Abfluss über | Gasteiner Ache → Salzach → Inn → Donau → Schwarzes Meer | |
Quelle | auf der Schlossalm 47° 8′ 46″ N, 13° 3′ 37″ O | |
Quellhöhe | 1920 m ü. A.[1] | |
Mündung | bei DietersdorfKoordinaten: 47° 9′ 40″ N, 13° 6′ 37″ O 47° 9′ 40″ N, 13° 6′ 37″ O | |
Mündungshöhe | 839 m ü. A.[1] | |
Höhenunterschied | 1081 m | |
Sohlgefälle | 24 % | |
Länge | 4,5 km[1] | |
Einzugsgebiet | 5,1 km²[2] | |
Linke Nebenflüsse | Hundsdorfer Graben, Hauptgartenbach | |
Gemeinden | Bad Hofgastein |
Der Schloßbach (auch Hundsdorferbach, Hundsdorfer Bach und Hundsdorfer-Bächchen) ist ein linker Nebenbach der Gasteiner Ache in der Marktgemeinde Bad Hofgastein im österreichischen Bundesland Salzburg.
Geografie
Der Schloßbach entspringt auf einer Höhe von 1920 m ü. A. auf der Schlossalm in der Nähe der Hamburger Skihütte. Er weist eine Gesamtlänge von 4,5 km auf.[1] Sein Einzugsgebiet ist 5,1 km² groß.[2] Der Bach verläuft grob von Südwesten nach Nordosten.[1] In seinem oberen Abschnitt wurde ein großer Schotterfang angelegt.[3] Er wird vom Fernwanderweg Rupertiweg gekreuzt. Rechter Hand liegt die Rotte Kreuzbichl.[1] Es folgen drei weitere Wildbachsperren[3] und die Strecke der Tauernbahn,[1] die ihn über das 53 m lange steinerne Schloßbach-Viadukt quert.[4] Dann fließt er durch Hundsdorf, wo er linksseitig den Nebenbach Hundsdorfer Graben aufnimmt. Die Landesstraße B167 quert den Schloßbach über die Hundsdorferbrücke. Danach ist der Hauptgartenbach ein kleiner linker Nebenbach. Der Schloßbach mündet schließlich auf einer Höhe von 839 m ü. A. bei Dietersdorf linksseitig in die Gasteiner Ache.[1]
Geschichte
Einer Sage nach wurde 1403 ein Lindwurm durch ein Hochwasser auf ein Feld bei Hundsdorf geschwemmt. Das tote Ungeheuer soll grauenhaft gestunken haben und wurde schnell in die Fluten geworden. Das Feld heißt seitdem Wurmsfeld (Wurmbsfeldt).[5] Bei einem Hochwasser im Jahr 1779 soll ein Knabe in einer Wiege fortgeschwemmt worden sein, jedoch auf wundersame Weise überlebt haben. In Erinnerung daran wurde auf einem Felsen im Ortszentrum von Hundsdorf ein Johannes-Bild aufgestellt, das wiederholt erneuert wurde und noch einhundert Jahre später vorhanden war.[6]
Weite Teile des Herzogtums Salzburg wurden von 27. bis 29. Mai 1821 von einer Naturkatastrophe heimgesucht, die durch Schneeschmelze und Dauerregen verursacht worden war. Dabei drangen Wassermassen aus dem Schloßbach in Felder bei Hundsdorf und in das Haus des Webers ein.[7] Das Schloßbach-Viadukt wurde 1905 fertiggestellt.[4] Ein Hochwasser im Sommer 1932 konnte eingedämmt werden, sodass nur eine Au überschwemmt wurde.[8] Am 11. August 1933 traten der Schloßbach, der Gadauner Bach, der Haitzingbach und der Harbach über die Ufer und vermurten weiträumig Felder. Der Gesamtschaden von etwa 70 Besitzern wurde mit circa 120.000 Schilling angegeben.[9] Das Schloßbach-Viadukt wurde von 2022 bis 2023 saniert.[10]
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e f g h SAGIS (Salzburger Geographisches Informationssystem). Land Salzburg, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ a b Flächenverzeichnis der österreichischen Flußgebiete. Salzachgebiet und Inngebiet unterhalb der Salzach (= Beiträge zur Hydrographie Österreichs. Nr. 51). Hydrographisches Zentralbüro im Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Wien 1986, S. 22 (info.bml.gv.at [PDF; abgerufen am 15. April 2025]).
- ↑ a b Anton Ernst Lafenthaler: Menschenwerke: Schutzbauten – Hochwasserschutz. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ a b Michael Alexander Tiberius Populorum: Die Tauernbahn – ein Reader in 3 Teilen – Teil 2: Tauernbahn Nordrampe. Dokumentationszentrum für Europäische Eisenbahnforschung, 7. Oktober 2021, abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Anton Ernst Lafenthaler: Dokumentation: Hochwasserkatastrophen. In: Gastein im Bild. Abgerufen am 15. April 2025.
- ↑ Schloss Hundsdorf. In: Salzburger Fremden-Zeitung. Organ zur Hebung des Fremdenverkehrs für Salzburg und Umgebung, 24. Juli 1888, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Offizielle Darstellung der durch die Elementar-Ereignisse vom 27. bis 29. May im Salzburgerkreise sich ergebenen Beschädigungen. In: Salzburger Zeitung, 4. Juni 1821, S. 1 und 3 (online bei ANNO).
- ↑ Das Unwetter im Pinzgau. Am Montag zwischen 16 und 17 Uhr. In: Salzburger Chronik, 25. August 1932, S. 7 (online bei ANNO).
- ↑ Das Unwetter. Wasser- und Hagelschäden in der Landgemeinde Hofgastein. In: Salzburger Chronik, 24. August 1933, S. 3 (online bei ANNO).
- ↑ Österreich: Viadukte im Gasteinertal werden teilweise unter vollem Betrieb saniert. In: LOK Report. 16. Juli 2024, abgerufen am 15. April 2025.