Schlag (Rotte) Ortschaft Schlag Katastralgemeinde Schlag | ||
---|---|---|
Basisdaten | ||
Pol. Bezirk, Bundesland | Gmünd (GD), Niederösterreich | |
Gerichtsbezirk | Gmünd in Niederösterreich | |
Pol. Gemeinde | Litschau | |
Koordinaten | 48° 57′ 13″ N, 15° 0′ 28″ O | |
Höhe | 525 m ü. A. | |
Einwohner der Ortschaft | 68 (1. Jän. 2024) | |
Fläche d. KG | 11,06 km² | |
Statistische Kennzeichnung | ||
Ortschaftskennziffer | 03706 | |
Katastralgemeinde-Nummer | 07132 | |
Quelle: STAT: Ortsverzeichnis; BEV: GEONAM; NÖGIS |
Schlag ist eine Ortschaft und eine Katastralgemeinde der Gemeinde Litschau im Bezirk Gmünd in Niederösterreich mit 68 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024).[1]
Geografie
Die Rotte befindet sich westlich von Litschau in einer Rodungsinsel. Zur Ortschaft zählt auch die kleine Rotte Kashof im Norden. Am 1. April 2020 umfasste die Ortschaft 56 Adressen.[2]
Geschichte
Schlag erlangte erst im späten 18. Jahrhundert seine Form als Ansiedlung der Herrschaft Litschau.[3] Ein Einwohner waren gut bestiftete Waldbauern, deren Ackerland dennoch nur mittelmäßig war und deren Bearbeitung viel Fleiß und Anstrengung erforderte; den größten Teil ihres Einkommens erzielten sie mit der Erzeugung von Werk- und Bindholz sowie der Herstellung von Wagenschmiere. Im Jahr 1822 wurde der Ort als Amt mit 27 Häusern genannt, das nach Litschau eingepfarrt war, wohin auch die Kinder eingeschult wurden. Die Herrschaft Litschau besaß die Ortsobrigkeit, übte die Landgerichtsbarkeit aus, besorgte die Konskription und hatte die Grundherrschaft inne.[4]
Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Schlag zwei Gastwirte, ein Gemischtwarenhändler und einige Landwirte ansässig.[5]
Siedlungsentwicklung
1590/91 zählte Schlag 14 untertänige Häuser; 1751 gab es 21 untertänige Häuser.[6]
Zum Jahreswechsel 1979/1980 befanden sich in der Katastralgemeinde Schlag insgesamt 60 Bauflächen mit 27.970 m² und 32 Gärten auf 22.948 m², 1989/1990 waren es 61 Bauflächen. 1999/2000 war die Zahl der Bauflächen auf 186 angewachsen und 2009/2010 waren es 103 Gebäude auf 180 Bauflächen.[7]
Landwirtschaft
Die Katastralgemeinde ist landwirtschaftlich geprägt. 220 Hektar wurden zum Jahreswechsel 1979/1980 landwirtschaftlich genutzt und 860 Hektar waren forstwirtschaftlich geführte Waldflächen. 1999/2000 wurde auf 194 Hektar Landwirtschaft betrieben und 884 Hektar waren als forstwirtschaftlich genutzte Flächen ausgewiesen. Ende 2018 waren 177 Hektar als landwirtschaftliche Flächen genutzt und Forstwirtschaft wurde auf 886 Hektar betrieben.[7] Die durchschnittliche Bodenklimazahl von Schlag beträgt 15,3 (Stand 2010).
Literatur
- Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Österreich unter der Ens, durch umfassende Beschreibung aller Burgen, Schlösser, Herrschaften, Städte, Märkte, Dörfer, Rotten etc. etc., topographisch-statistisch-genealogisch-historisch bearbeitet und nach den bestehenden vier Kreis-Vierteln [alphabetisch] gereiht. [Teil:] Viertel Ober-Manhardsberg. 6 von 34 Bänden. 3. Band: Stift Zwettl bis Gars. Wallishauser, Wien 1839, S. 277 (Schlag – Internet Archive).
- Anton Steinhauser, Administrativkarte von Niederösterreich Blatt 1, Sektion Schlag, 1:28.800, Hrsg: Verein für Landeskunde von Niederösterreich, in Kommission von Artaria & Co., Wien 1867-1882 JPG (4,8 MB)
- Karl Bertel und Heinrich Rauscher: Zins- und Dienstbuch der Grafschaft Litschau aus dem Jahre 1369. In: Das Waldviertel. Nr. 11, 1938, S. 17–20, 31–35.
- Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
- Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Herrschaft Litschau in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Eine sozial- und wirtschaftsgeschichtliche Fallstudie auf Basis von Verlassenschaftsabhandlungen. Mit 66 Abbildungen und 3 Grafiken (Schriftenreihe des Waldviertler Heimatbundes, herausgegeben von Doris Gretzel und Marlene Müllner, Band 60, Horn 2020).
- Walter Pongratz und Paula Tomaschek: Heimatkunde des Bezirkes Gmünd. Begründet von Rupert Hauer. 3. Auflage (Gmünd 1986).
- Helma Reiß: Die Flurnamen im Gerichtsbezirk Litschau (maschingeschriebene Dissertation an der Universität Wien, 1959).
- Sepp Zwölfer: Die Katastralgemeinden der Großgemeinde Litschau. In: Stadtgemeinde Litschau (Hg.): 600 Jahre Stadt Litschau 1386–1986 (Litschau 1986) S. 79–83.
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2024 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2024), (ODS, 500 KB)
- ↑ Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen: Österreichisches Adressregister, Stichtagsdaten vom 1.4.2020 (online)
- ↑ Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände).
- ↑ Joseph von Steinius: Topographischer Land-Schematismus oder Verzeichniß aller im Erzherzogthume Oesterreich unter der Enns befindlichen Ortschaften als Städte, Märkte, Schlösser, Ämter, Dörfer, Rotten und einzelne Häuser, die eigene Nahmen haben, Anzahl der Häuser sowohl, als der betreffenden Pfarren, Schulörter, Patronate, Decanate, Werbbezirke, Landgerichte, Ortsobrigkeiten, Grund- und Conscriptions-Herrschaften, dann der nächsten Poststationen zur Auf- und Abgabe der Briefe. Zweiter Band: M–Z. Verlag Anton Strauß, Wien 1822, S. 232 (Schlag in der Google-Buchsuche).
- ↑ Adressbuch von Österreich für Industrie, Handel, Gewerbe und Landwirtschaft, Herold Vereinigte Anzeigen-Gesellschaft, 12. Ausgabe, Wien 1938 PDF, Seite 442
- ↑ Stefan René Buzanich: Die Lebenswelt der dörflichen Untertanen der Kuefstein´schen Herrschaft Litschau im Spiegel der Verlassenschaftsabhandlungen der 1. Hälfte des 18. Jahrhunderts (Dissertation an der Universität Wien, 2020, 4 Bände). S. 22.
- ↑ a b BEV: Regionalinformation 31.12.2018 auf bev.gv.at (online)