Stimbern war im 18. Jahrhundert ein Schatulldorf.[1] Im Laufe des 19. Jahrhunderts wurde für den Ort der Name Groß Stimbern üblich, zur Unterscheidung von einer am Rande des Tzullkinner Forsts (heute Maisko-Krasnopoljanski sakasnik) gelegenen Försterei, die mit Klein Stimbern bezeichnet wurde (54° 45′ 41″ N, 22° 8′ 0″ O54.76138888888922.133333333333).
1874 wurde die Landgemeinde Groß Stimbern dem neu gebildeten Amtsbezirk Stimbern im Kreis Pillkallen zugeordnet.[2] Das Groß wurde in der Folge allerdings oft auch weggelassen. 1929 wurde die Försterei Klein Stimbern aus dem Gutsbezirk Stimbern, Forst ausgegliedert und an die Landgemeinde Groß Stimbern angeschlossen. 1935 wurde die Landgemeinde Groß Stimbern offiziell (wieder) in Stimbern umbenannt.
1945 kam der Ort in Folge des Zweiten Weltkrieges mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er den russischen Namen Schirokopolje (zu deutsch etwa Breites Feld) und wurde gleichzeitig dem neu gebildeten Dorfsowjet Maiski selski Sowet im Rajon Gussew zugeordnet.[3] Der Ort wurde vor 1975 aus dem Ortsregister gestrichen.[4] Ob er nach 1945 überhaupt wiederbesiedelt wurde, ist allerdings unbekannt.
Der Amtsbezirk Stimbern wurde 1874 im Kreis Pillkallen eingerichtet.[2] Er bestand zunächst aus zehn Landgemeinden (LG) und drei Gutsbezirken (GB).
Name
Änderungsname von 1938
Russischer Name nach 1945
Bemerkungen
Birkenfelde (LG)
Beresino
1928 zur LG Katharinenhof
Dubinnen (GB)
1928 zur LG Naujeningken
(Groß) Stimbern (LG)
Schirokopolje
Katharinenhof (GB)
seit 1928 LG
Klein Pillkallen (LG)
Kleinschloßberg
Löbtuballen (LG)
Löbaugrund
Schukowskoje
Naujeningken (LG)
Nauningen
Chutorskoje
Papreadupchen (LG)
1909 auf die LGn Löbtuballen, Sassupönen und Smailen aufgeteilt
Quetschlauken (LG)
1928 zur LG Katharinenhof
Sassupönen (LG)
Sassenbach
Smailen (LG)
Kleinsorge
Alexandrowka
zunächst auch Smeilen geschrieben
Stimbern, Forst (GB)
Wurde zunächst auch mit Tzullkinnen, Oberförsterei, Anteil Kreis Pillkallen bezeichnet. Hieß seit 1929 Eichwald, Anteil Kreis Pillkallen. Dazu gehörte die Försterei Klein Stimbern, die 1929 in die LG Groß Stimbern eingemeindet wurde.
Stirnlaugken (LG)
Stirnen
1935 wurden die Landgemeinden in Gemeinden umbenannt. Im Oktober 1944 umfasste der Amtsbezirk Stimbern noch die acht Gemeinden Katharinenhof, Kleinschloßberg, Löbaugrund, Nauningen, Sassenbach, Smailen, Stimbern und Stirnen und den Gutsbezirk Eichwald, Anteil Kreis Schloßberg (Ostpr.). Die ehemaligen Gemeinden sind alle verlassen.
↑Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte der Oblast Kaliningrad" vom 17. November 1947)
↑ abDie Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871, Berlin 1874
↑Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, I. Provinz Ostpreußen, Berlin 1888
↑Gemeindelexikon für das Königreich Preußen, Heft 1, Provinz Ostpreußen, Berlin 1907
↑Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I: Altreich und Land Österreich. Herausgegeben vom Statistischen Reichsamt, Vierte Auflage, 1939
↑Michael Rademacher: Kreis Pillkallen/Schloßberg. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 1. Januar 1900