Siedlung
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Scheludjowo (russisch Желудёво, deutsch Prosit) ist ein kleiner Ort in der russischen Oblast Kaliningrad (Gebiet Königsberg (Preußen)). Er liegt im Rajon Prawdinsk (Kreis Friedland (Ostpr.)) und gehört zur Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr (Klein Gnie, 1938–1945 Kleingnie)).
Geographische Lage
Scheludjowo liegt drei Kilometer südöstlich von Mosyr (Klein Gnie) an einer Stichstraße, die von der Nebenstraße von Mosyr an der russischen Fernstraße R 508 nach Oserki (Georgenfelde) abzweigt. Bis 2001 war Mosyr die nächste Bahnstation an der Bahnstrecke Toruń–Tschernjachowsk (Thorn–Insterburg), die auf dem russischen Streckenabschnitt außer Betrieb gestellt worden ist.
Geschichte
Das früher Prosit genannte Dorf ist in seiner Geschichte bis auf den heutigen Tag aufs Engste mit Klein Gnie (ab 1947 russisch: Mosyr) verbunden. Als Ortsteil von Klein Gnie gehörte es von 1874 bis 1945 zum Amtsbezirk Klein Gnie[2] (1932–1945 Amtsbezirk Gnie) im Landkreis Gerdauen im Regierungsbezirk Königsberg der preußischen Provinz Ostpreußen.
Infolge des Zweiten Weltkrieges kam das nördliche Ostpreußen und mit ihm auch Prosit zur Sowjetunion, welches 1947 die neue Bezeichnung „Scheludjowo“ erhielt.[3] Die Beziehung zu Klein Gnie (russisch: Mosyr) blieb: bis zum Jahr 2009 war Scheludjowo in der seit 1991/92 russischen Oblast Kaliningrad in den Mosyrski sowjet (Dorfsowjet Mosyr) eingegliedert und ist seither – aufgrund einer Struktur- und Verwaltungsreform[4] – eine als „Siedlung“ eingestufte Ortschaft innerhalb der Mosyrskoje selskoje posselenije (Landgemeinde Mosyr) im Rajon Prawdinsk.
Kirche
Kirchlich war Prosit vor 1945 mit seiner überwiegend evangelischen Bevölkerung in das Kirchspiel Klein Gnie (Mosyr) eingepfarrt[5]. Es gehörte zum Kirchenkreis Gerdauen (russisch: Schelesnodoroschny) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union.
Heute liegt Scheludjowo innerhalb der Kirchenregion Tschernjachowsk (Insterburg), die zur Propstei Kaliningrad der Evangelisch-Lutherischen Kirche Europäisches Russland gehört[6].
Einzelnachweise
- ↑ Таблица 1.10 «Численность населения городских округов, муниципальных районов, муниципальных округов, городских и сельских поселений, городских населенных пунктов, сельских населенных пунктов» Программы итогов Всероссийской переписи населения 2020 года, утвержденной приказом Росстата от 28 декабря 2021г. № 963, с данными о численности постоянного населения каждого населенного пункта Калининградской области. (Tabelle 1.10 „Bevölkerungsanzahl der Stadtkreise, munizipalen Rajons, Munizipalkreise, städtischen und ländlichen Siedlungen [insgesamt], städtischen Orte, ländlichen Orte“ der Ergebnisse der Allrussischen Volkszählung von 2020 [vollzogen am 1. Oktober 2021], genehmigt durch die Verordnung von Rosstat vom 28. Dezember 2021, Nr. 963, mit Angaben zur Zahl der Wohnbevölkerung jedes Ortes der Oblast Kaliningrad.)
- ↑ Rolf Jehke, Amtsbezirk Gnie
- ↑ Durch den Указ Президиума Верховного Совета РСФСР от 17 ноября 1947 г. «О переименовании населённых пунктов Калининградской области» (Verordnung des Präsidiums des Obersten Rats der RSFSR "Über die Umbenennung der Orte des Gebiets Kaliningrad" vom 17. November 1947)
- ↑ Nach dem Gesetz über die Zusammensetzung und Territorien der munizipalen Gebilde der Oblast Kaliningrad vom 25. Juni/1. Juli 2009, nebst Gesetz Nr. 476 vom 21. Dezember 2004, präzisiert durch Gesetz Nr. 370 vom 1. Juli 2009
- ↑ Kirchspiel Klein Gnie
- ↑ Ev.-luth. Propstei Kaliningrad ( des vom 29. August 2011 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.