Carl Rudolph Kölbel (* 26. April 1826 in Berlin; † 7. Januar 1910 in Oldenburg) war ein Großherzoglich Oldenburgischer Hof-Graveur und Modelleur[1] sowie Stempelschneider.[2]
Leben
Geboren 1826 im Königreich Preußen, besuchte Rudolf Kölbel in seiner Geburtsstadt die Kunst- und Gewerbeschule zu Berlin[3] beziehungsweise der dortigen Königlichen Akademie zeitweilig in der Modellierklasse von August Fischer unterrichtet wurde,[4] an der er im Jahr 1844 für seine Leistungen als Graveur als einer von mehreren Schülern mit der Kleinen silbernen Medaille für Handwerker ausgezeichnet wurde.[3]
In Berlin war Rudolf Kölbel um 1850 in der Stallschreiberstraße 47 verortet.[4] 1857 wurde Kölbel als Bürger in der Residenzstadt Oldenburg aufgenommen.[5]
Werke (Auswahl)
- um 1850: Mehrere Porträts nach dem Leben in Wachs modelliert, in Rahmen ausgestellt 1850 im Landesausstellungsgebäude in Berlin auf der XXXVII. Kunstausstellung der königlichen Akademie der Künste[4]
- um 1852: je ein Porträt des regierenden Fürsten sowie der Fürstin zu Schaumburg-Lippe sowie des Erbprinzen, der Erbprinzessin und weiterer Persönlichkeiten, nach dem Leben gefertigt, in einem Fall nach einer Totenmaske, ausgestellt 1852 in Berlin[4]
- um 1856: Im Auftrag des Großherzogs von Oldenburg nach einem Lichtbild und einem früheren Reliefbild gefertigte lebensgroße Büste des verstorbenen Oberkammerherrn Baron Alexander von Rennenkampff, ausgestellt in Berlin auf der Kunstausstellung der königlichen Akademie der Künste[4]
- um 1861: Medaille für Wissenschaft und Kunst (Oldenburg), von Nicolaus Friedrich Peter (1827–1900) gestiftet und nur wenige Dutzend Mal verliehen[2]
- um 1866: Erinnerungsmedaille an den Feldzug 1866, geprägt in Berlin bei der Medaillen-Münze L. Ostermann, vormals G. Loos[2]
- Erinnerungsmedaille 1870/71[2]
- um 1878: Medaille für hervorragende Leistungen auf dem Gebiete der Kunst[2]
- gemeinsam mit Johann Karl Fischer (Berlin): Medaille zur Erinnerung an Großherzog Paul Friedrich August[2]
Literatur
- Manfred Holze: Oldenburger Medaillen im Wandel der Zeit. Hier wirkte um 1856 der Medailleur und Graveur Rudolf Koelbel. Zweiter Abschnitt. In: Nordwest-Heimat: Beilage der Nordwest-Zeitung, Oldenburg, 1974
- Manfred Holze: Freundlicher Humor machte ihn zum angenehmen Gesellschafter. Vor 80 Jahren starb der Hofmedailleur Rudolf Kölbel. In: Nordwest-Heimat: Beilage der Nordwest-Zeitung, Oldenburg, 1990
- Manfred Holze: Medaillons und Büsten von Kölbel in Oldenburger Museen und in Privatbesitz. In: Nordwest-Heimat: Beilage der Nordwest-Zeitung, Oldenburg, 1990
- Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 384.
- Ernst Klie: Der Medailleur Rudolph Kölbel und sein Medaillenschaffen für Oldenburg. In: Oldenburg: Münzen, Medaillen, Notgeld, Orden. Begleitschrift zur gleichnamigen Ausstellung anläßlich der 650-jährigen Wiederkehr der Verleihung der Stadtrechte an die Stadt Oldenburg in der Schalterhalle der Oldenburgischen Landesbank AG, in Oldenburg (Oldb.), Gottoropstraße 28, vom 9. bis 31. Januar 1995, Hrsg.: Oldenburger Münzfreunde e.V. in Oldenburg (Oldb.), Oldenburg: Littmann, 1995
Weblinks
- Kölbel, Rudolph (1826–1910) in der Datenbank CERL Thesaurus des Consortium of European Research Libraries
Einzelnachweise
- ↑ o. V.: Kölbel, Carl Rudolph in der Datenbank Niedersächsische Personen (Neueingabe erforderlich) der GWLB in der Bearbeitung vom 23. August 2006, zuletzt abgerufen am 17. Juli 2017
- ↑ a b c d e f o. V.: Künker Auktion 253 - Orden und Ehrenzeichen / 10. Ordensauktion des Hauses / u. a. die Sammlung Friedrich Beyreiß: Oldenburg, sowie bedeutende Sammlungen Italien, Russland, Skandinavien, illustrierter und erläuternder Katalog zur Auktion 253 des Auktionshauses Fritz Rudolf Künker GmbH & Co. KG in Oldenburg am 4. Oktober 2014 in Osnabrück; Osnabrück: Fritz Rudolf Künker, 2014, S. 85 u.ö.; Vorschau über Google-Bücher
- ↑ a b C. A. Menzel (Hrsg.): Jahrbuch der Baukunst und Bauwissenschaft in Deutschland, 1. Band, Eisleben: Verlag von Georg Reichardt, 1844; S. 259; Digitalisat über Google-Bücher.
- ↑ a b c d e Verzeichniss der Werke lebender Künstler auf der [...] Kunstausstellung der Königlichen Akademie der Künste. Ausstellung der Königlichen Akademie der Künste zu Berlin im Landesausstellungsgebäude, 1850, 1852, 1865; Digitalisate über die Seite digishelf.de
- ↑ Oldenburgisches Gemeinde-Blatt 1857 Nr. 7 vom 17. Februar 1857
Personendaten | |
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NAME | Kölbel, Rudolph |
ALTERNATIVNAMEN | Kölbel, Carl Rudolph (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | Großherzoglich Oldenburgischer Hof-Graveur und Modelleur sowie Stempelschneider |
GEBURTSDATUM | 26. April 1826 |
GEBURTSORT | Berlin |
STERBEDATUM | 7. Januar 1910 |
STERBEORT | Oldenburg |