Dreifachstern Rigel (β Orionis) | ||
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Links oben: Rigel, rechts oben Aldebaran, klein in der Mitte Bellatrix (hellblau), rechts daneben Algol (orange), darunter die Sonne (gelb) | ||
Karte des Sternbilds Orion | ||
Beobachtungsdaten Epoche: J2000.0 | ||
AladinLite | ||
Sternbild | Orion | |
Deklination | −08° 12′ 05,9″[1] | |
Vis. Helligkeit (gesamt) |
0,12 mag[2] | |
Astrometrie | ||
Radialgeschwindigkeit | +25 km/s[2] | |
Entfernung[3] | (770 ± 130) Lj ((235 ± 40) pc) | |
Absolute visuelle Helligkeit (gesamt) Mvis |
ca. −6,7 mag | |
Eigenbewegung[3] | ||
Rek.-Anteil: | +1,87 ± 0,77 mas/a | |
Dekl.-Anteil: | −0,56 ± 0,49 mas/a | |
Einzeldaten | ||
Namen | A (Rigel), B/C, D | |
Beobachtungsdaten | ||
Rektaszension[1] | A (Rigel) | 05h 14m 32,3s |
B/C | 05h 14m 32,3s | |
D | 05h 14m 32,2s | |
Deklination[1] | A (Rigel) | −8° 12′ 05.9″ |
B/C | −8° 12′ 13″ | |
D | −8° 11′ 20″ | |
Scheinbare Helligkeit |
A (Rigel) | 0,18m |
B/C | 6,6 / 6,6m | |
D | 15,3m | |
Typisierung | ||
Spektralklasse | A (Rigel) | B8 Ia |
B/C | B9 V | |
D | K7 V | |
B-V Farbindex[2] | A (Rigel) | −0,03 |
B/C | ||
D | ||
U-B Farbindex[2] | A (Rigel) | −0,66 |
B/C | ||
D | ||
Astrometrie | ||
Absolute visuelle Helligkeit Mvis |
A (Rigel) | −6,7 mag |
B/C | −0,4 / −0,4 mag | |
D | +8,5 mag | |
Physikalische Eigenschaften | ||
Masse | A (Rigel) | 17 M☉ |
B/C | 4 / 4 M☉ | |
D | 0,38 M☉ | |
Radius | A (Rigel) | 62 R☉ |
B/C | 4,1 / 4,1 R☉ | |
D | 0,55 R☉ | |
Leuchtkraft | A (Rigel) | 40600 L☉ |
B/C | 128 / 128 L☉ | |
D | 0,0332 L☉ | |
Effektive Temperatur | A (Rigel) | 12300 K |
B/C | 10500 / 10500 K | |
D | 4.060 K | |
Rotationsdauer | A (Rigel) | 70 d |
B/C | 0,7 / 0,7 d | |
D | 17 d | |
Bezeichnungen und Katalogeinträge | ||
Bayer-Bez. | β Orionis | |
Flamsteed-Bez. | 19 Orionis | |
Bonner Durchm. | BD −8° 1063 | |
Bright-Star-Kat. | HR 1713 | |
HD-Katalog | HD 34085 | |
SAO-Katalog | SAO 131907 | |
Tycho-Katalog | TYC 5331-1752-1 | |
Hipparcos-Katalog | HIP 24436 | |
Weitere Bezeichnungen |
FK5 194 |
Rigel ist der hellste Stern im Sternbild Orion und der siebthellste des Nachthimmels. Sein Name kommt vom arabischen رجل جباز اليسرى Ridschl Dschabāz al-Yusri ‚linker Fuß des Mittleren‘. Obwohl er mit 0,12 mag heller als α Orionis (Beteigeuze, 0,42 mag) ist, wird er in der Astronomie als β Orionis bezeichnet. Das liegt daran, dass Beteigeuze (wie fast alle Roten Überriesen) ein unregelmäßiger Veränderlicher ist und Rigel im Maximum hin und wieder übertreffen kann. Rigel ist Teil des Wintersechsecks.
In der altägyptischen Sprache hieß Rigel „Seba-en-Sah“, was übersetzt „Fußstern“ beziehungsweise „Zehenstern“ bedeutet. Als Hauptstern und Namensgeber des altägyptischen Sternbildes Sah spielte er eine bedeutende Rolle in der altägyptischen Mythologie.
Beschreibung
Der Hipparcos-Satellit maß die Entfernung Rigels mit 770 Lichtjahren. Bei derartigen Entfernungen liegt der Fehlerbereich der Hipparcos-Messungen allerdings bei etwa 20 %.
Rigel ist ein Mehrfachsternsystem. Die Hauptkomponente Rigel A ist ein Riesenstern der Spektralklasse B8. Der Stern der Leuchtkraftklasse Ia befindet sich in der Übergangsphase vom Blauen Riesen zum Roten Überriesen. Er strahlt mit der etwa 46.000-fachen Leuchtkraft der Sonne, damit ist er nach Beteigeuze (135.000-fach) und Antares (90.000-fach) der drittleuchtstärkste Stern innerhalb einer Entfernung von 1000 Lichtjahren von der Erde. Der nächste noch hellere Stern ist mit einem Abstand von etwa 1600 bis 3200 Lichtjahren der Hauptstern des Schwans Deneb.
Rigel A befindet sich im Übergang zum Roten-Überriesen-Stadium und weist eine gewisse Veränderlichkeit in seiner scheinbaren Helligkeit auf. Diese schwach ausgeprägte, unregelmäßige Veränderlichkeit ist typisch für Überriesen; dabei schwankt seine Helligkeit um etwa 30 % (wegen der logarithmischen Definition der scheinbaren Helligkeit) in einem mittleren Zeitraum von 25 Tagen. Bei den kleineren Komponenten Rigel B/C, die selbst ein gebundenes Doppelsternsystem bilden, handelt es sich um bläulich-weiße Hauptreihensterne der Spektralklasse B9 und der 128-fachen Leuchtkraft der Sonne. Der nur schwach leuchtende Rigel D gehört vermutlich einem späten Untertyp der Spektralklasse K an. Da die Komponente D nahezu überstrahlt wird, können bisher keine exakten Werte in Bezug auf seine physikalischen Eigenschaften angegeben werden.
Der Hauptstern Rigel A und das Doppelsternsystem Rigel B/C umkreisen den gemeinsamen Schwerpunkt im Abstand von 2000 AE. Die Komponenten Rigel B und C umkreisen einander in 28 AE Entfernung. Rigel D ist etwa 10.000 AE von Rigel A entfernt. Welches Baryzentrum er umkreist, konnte bisher noch nicht eindeutig festgestellt werden.
Rigel befindet sich in einem Bereich, der reich an interstellarer Materie ist, und bringt aufgrund seiner Leuchtkraft mehrere Staubwolken zum Leuchten. Eine davon ist der Hexenkopfnebel mit der Bezeichnung IC 2118.
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Rigel ist ein heller Stern im Sternbild Orion (rechts unten)
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Maßstabsgerechter Größenvergleich, links: Sonne, rechts: Rigel (Blauer Riese, mehr als 60-mal so großer Durchmesser)
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Rigel (Bild 5, zweiter von links) im Größenvergleich zu anderen Himmelskörpern
Beobachtung
Während schon mit einem Fernrohr von 6 cm Objektivöffnung das Mehrfachsystem in die Komponenten Rigel A und dem Doppelsternsystem B/C aufgelöst werden kann, bräuchte man für eine Separation der Komponenten des Doppelsternsystems Rigel B/C mindestens 90 cm Öffnung und aufwärts, was in der Realität aber an der Luftunruhe scheitert. Der Winkelabstand zwischen dem 0,12m hellen Rigel A[2] und dem nur 6,6m hellen Rigel B/C-System beträgt 9,5" und der Positionswinkel 204°.[4]
Umgebung
Rigel wird auch mit dem Orionnebel M 42 in Verbindung gebracht, der zwar in derselben Himmelsregion steht, aber etwa doppelt so weit entfernt liegt. Verfolgt man jedoch Rigels räumliche Bewegung entsprechend seinem angenommenen Alter zurück, so kommt man nahe an den Nebel heran. Daher wird Rigel gelegentlich als entferntes Mitglied der Orion-OB1-Sternassoziation angesehen, einer lockeren Ansammlung von Sternen der Spektraltypen O und B, zu der auch eine Reihe anderer heller Sterne des Orions gehören. Häufiger wird Rigel allerdings als Mitglied der Taurus-Orion-R1-Sternassoziation betrachtet, und die Orion-OB1-Sternassoziation den räumlich näher bei ihr liegenden Sternen vorbehalten.
Rigel in der Fiktion
In der Fernsehserie Star-Trek (Titel der deutschsprachigen Fassung: Raumschiff Enterprise) ist das Rigel-System das am dichtesten besiedelte Sternensystem der Galaxis.[5]
Erwähnungen des Rigel-Systems, insbesondere eines fiktionalen Planeten Rigel VII, finden sich auch in weiteren populären Werken der US-amerikanischen Unterhaltungsindustrie, so in der Comic-Adaption der Star-Wars-Trilogie[6] und in der Fernsehserie Die Simpsons.[7]
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ W. Fricke, H. Schwan, T. Lederle: Fifth Fundamental Catalogue (FK5), Part I. The Basic Fundamental Stars. Veröff. Astronomisches Recheninstitut, Nr. 32, Heidelberg 1988.
W. Fricke, H. Schwan, T. E. Corbin: Fifth Fundamental Catalogue (FK5), Part II. The FK5 Extension. Veröff. Astronomisches Recheninstitut, Nr. 33, Heidelberg, 1991. - ↑ a b c d e D. Hoffleit, W. H. Warren Jr.: The Bright Star Catalogue. Fünfte, überarbeitete Auflage, Version 2, 1994.
- ↑ a b M. A. C. Perryman et al.: The Hipparcos Catalogue.
- ↑ C. E. Worley, G. G. Douglass: Washington Catalog of Visual Double Stars. Band 1996.0. United States Naval Observatory, 1996.
- ↑ Rigel-System im Star-Trek-Wiki Memory Alpha, abgerufen am 19. April 2021
- ↑ Rigel VII. In: starwars.fandom.com. Abgerufen am 17. Juni 2021 (englisch).
- ↑ Rigel 7. In: simpsons.fandom.com. Abgerufen am 17. Juni 2021 (englisch).