Raron | |
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Staat: | Schweiz |
Kanton: | Wallis (VS) |
Bezirk: | Westlich Raron |
BFS-Nr.: | 6199 |
Postleitzahl: | 3942 |
UN/LOCODE: | CH RRN |
Koordinaten: | 627837 / 128797 |
Höhe: | 638 m ü. M. |
Höhenbereich: | 631–3932 m ü. M.[1] |
Fläche: | 30,38 km²[2] |
Einwohner: | 2002 (31. Dezember 2023)[3] |
Einwohnerdichte: | 66 Einw. pro km² |
Ausländeranteil: (Einwohner ohne Schweizer Bürgerrecht) |
16,2 % (31. Dezember 2023)[4] |
Website: | www.raron.ch |
Raron VS
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Lage der Gemeinde | |
Raron (walliserdeutsch älter Arráru ,[5] jünger Raru ,[6] französisch Rarogne) ist eine politische Gemeinde und der Hauptort des Bezirks Westlich-Raron im Schweizer Kanton Wallis. Der Ort hat eine gleichnamige Burgergemeinde mit einem Burgerrat und bildet zugleich eine katholische Pfarrgemeinde des Dekanats Raron.
Geographie und Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Raron befindet sich ein markanter Burghügel mit einem Wohnturm, der zuerst Sitz der Herren von Raron und später der Vitztume des Bischofs von Sitten war, sowie einer gotischen Kirche, die kurz nach 1500 von Ulrich Ruffiner aus dem vormaligen Palas der Burg entwickelt wurde. Bei Restaurationsarbeiten des Beinhauses wurde 1924 eine romanische Madonna-Skulptur aus Holf gefunden. Sie gilt als das bedeutendste romanische Kunstwerk der Schweiz.[7]
Auf dem Heidnischbiel befand sich in vorgeschichtlicher Zeit eine Siedlung.
In Raron liegen die südlichen Tunnelportale des Lötschberg-Basistunnels. Den Bietschbach überquert die auf Raroner Gemeindegebiet liegende Bietschtalbrücke.[8]
Die nächstgelegenen Städte sind Brig und Siders.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bevölkerungsentwicklung | |||||||||
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Jahr | 1800 ca. | 1850 | 1900 | 1950 | 2000 | 2010 | 2012 | 2014 | 2016 |
Einwohner | 360 | 411 | 553 | 969 | 1672 | 1809 | 1865 | 1914 | 1936 |
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Raron halten (werktags halbstündlich) die Regionalzüge der Linie Brig–Sitten (Simplonstrecke). Nahe dem Flugplatz Raron, der bis 1995 auch Militärflugplatz mit Flugzeugkaverne war, ist eine Basis der Helikopter-Bergrettungsstaffel Air Zermatt.
Seilbahnen in der Nähe des Bahnhofs Raron verbinden den Ort mit Eischoll (Luftseilbahn Raron–Eischoll) und Unterbäch.
Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- spätgotische Kirche St. Roman (1512–1518 erbaut) mit altem Pfarrhaus
- mittelalterlicher Wohnturm (Privatbesitz)
- moderne Felsenkirche St. Michael (1974), im Felsen unter der alten Kirche
Unmittelbar neben der alten Kirche befindet sich die Grabstätte des Schriftstellers und Lyrikers Rainer Maria Rilke. Über Helmut Kohls Besuch des Rilkegrabes am 14. April 1989 schrieb Marcel Beyer den Essay Der Tag von Raron.[9]
Die Burgkirche von Raron enthält ein um 1500 geschaffenes Fresko, das die Höllenqualen der Unkeuschen darstellt.[10]
Der älteste Briefkasten der Schweiz findet sich an der Tür des Maxenhauses. Er stammt aus der napoleonischen Zeit, als das Wallis zum französischen Kaiserreich gehörte.
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Ulrich Ruffiner (um 1480–1549/1556), Baumeister
- Johann Hildebrand Roten (1722–1760), Bischof von Sitten (1752–1760)
- Christian Gattlen (1777–1866), Militär, Unternehmer und Politiker
- Moritz Fabian Roten (1783–1843), Bischof von Sitten (1830–1843)
- Leo Luzian von Roten (1824–1898), Staatsrat (1876–1897)
- Hans Anton von Roten (1826–1895), Nationalrat (1866–1895)
- Heinrich von Roten (1856–1916), Ständerat (1906–1916)
- Hans Anton von Roten (1907–1993), Rektor und Historiker
- Ernst von Roten (1914–1999), Staatsrat (1958–1973)
- Peter von Roten (1916–1991), Nationalrat (1948–1951)
- Henri von Roten (* 1947), Staatskanzler (1988–2010)
- Erich Burgener (* 1951), Fussballspieler
- Georges Bregy (* 1958), Fussballspieler und Fussballtrainer
- Carlo Imboden (* 1950), international tätiger Medienforscher
Galerie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]-
Burgkirche
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Felsenkirche
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Grab Rilkes
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Maxenhaus
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Gattlenhaus im Dorfzentrum
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Südportal des Bahn-Alptransits
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Altar der St.-Josefs-Kapelle
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Luftseilbahn nach Unterbäch
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Luftseilbahn nach Eischoll
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Nach dem Felssturz beim Steinbruch (2021)[11]
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Sankt German
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Anton Riva: Raron. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011.
- Anton Riva: Raron (Zenden, Bezirk). In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2017.
- Andreas Tscherrig: Sankt German. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2011.
- Kulturstiftung Raron (Hrsg.): Die Geschichte von Raron und St. German neu entdeckt. Bearbeitet vom Forschungsinstitut zur Geschichte des Alpenraums unter der Leitung von Dr. Marie-Claude Schöpfer. o. O. [2022].
- Walter Ruppen: St. German VS. Kirche und Dorf (= Schweizerische Kunstführer. Nr. 405). Hrsg. von der Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK. Bern 1987, ISBN 978-3-85782-405-0.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Raron auf der Plattform ETHorama
- Offizielle Website der Gemeinde Raron
- Burgenwelt: Burg Raron
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Generalisierte Grenzen 2024. Bei späteren Gemeindefusionen Flächen aufgrund Stand 1. Januar 2020 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024.
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Ständige Wohnbevölkerung nach Staatsangehörigkeitskategorie, Geschlecht und Gemeinde, definitive Jahresergebnisse, 2023. Bei späteren Gemeindefusionen Einwohnerzahlen aufgrund Stand 2024 zusammengefasst. Abruf am 22. August 2024
- ↑ Gemäss Material des Sprachatlasses der deutschen Schweiz sowie dem am Ort ausgefüllten Wenkersatz.
- ↑ Gemäss Lexikon der schweizerischen Gemeindenamen. Hrsg. vom Centre de Dialectologie an der Universität Neuenburg unter der Leitung von Andres Kristol. Frauenfeld/Lausanne 2005, S. 727.
- ↑ Andrej Abplanalp: Dornröschenschlaf der anderen Art Im Blog des Schweizerischen Nationalmuseums vom 31. März 2017
- ↑ Bietschbach auf ETHorama
- ↑ Das blindgeweinte Jahrhundert. Berlin 2017. S. 53–88.
- ↑ Peter Dinzelbacher: Sexualität: Vom Arzt empfohlen, von der Kirche gedulded. In: Medizin im Mittelalter. Zwischen Erfahrungswissen, Magie und Religion (= Spektrum der Wissenschaften. Spezial: Archäologie Geschichte Kultur. Band 2.19), 2019, S. 66–69, hier: S. 69.
- ↑ raron.ch zu Felssturz Blasbiel