Quadratischer Schematismus oder Quadratisches Schema ist ein Begriff aus der Architekturgeschichte. Er bezeichnet ein typisches Grundrissschema einer Basilika des romanischen Kirchenbaus. Das Quadrat der Vierung bildet die grundlegende Maßeinheit des Schemas. Langhaus und Querhaus sind Vielfache diese Quadrates, linear aneinander gereiht.[1]
Dieses Schema bildete schon früh in der Romanik die Grundlage vieler Entwürfe, wurde aber erst durch den Einsatz der Kreuzgewölbe im konstruktiven System verankert[2]: Auf den Grundriss projiziert ist ein Joch des Kreuzgewölbes quadratisch und dieses Quadrat bildet das Grundmodul des Schemas. Die Pfeiler und Joche des Gewölbes heben das Schema hervor, besonders im Gebundenen System. Auch die Größe der Seitenschiffe kann dem Schema folgen, ihre Joche haben dann zum Beispiel ein Viertel der ursprünglichen Quadratgröße.
Siehe auch
Literatur
- Wolfgang Graf von Rothkirch: Die Bedeutung des quadratischen Schematismus für die Entwicklung der abendländischen Sakralarchitektur bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts. Thallwitz, Altenburg 1933 (Dissertation Universität München 1930).
- Lexikon der Kunst, Bd. 2, VEB E. A. Seemann, Leipzig 1989, ISBN 3-363-00045-6, S. 674.
Quellen
- ↑ Hans Koepf, Günther Binding: Bildwörterbuch der Architektur (= Kröners Taschenausgabe. Band 194). 4., überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2005, ISBN 3-520-19404-X.
- ↑ dtv-Atlas Baukunst, 10. Auflage 1997, ISBN 3-423-03021-6