Perissodini | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Perissodus microlepis | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Perissodini | ||||||||||||
Poll, 1986 |
Die Perissodini sind eine Tribus der Buntbarsche (Cichlidae). Alle Arten der Perissodini leben endemisch im Tanganjikasee.
Merkmale
Die neun Arten der Perissodini werden 11 bis 30 cm lang, sind großmäulig und haben eine eher langgestreckte bis hochrückige Gestalt. Perissodus-Arten sind Schuppenfresser und ernähren sich von den nährstoffarmen Schuppen anderer Fischarten, die sie ihnen von den Körperseiten abnagen. In Anpassung an diese Ernährungsweise ist ihr Maul asymmetrisch und ihre Zähne hackenförmig gebogen und abgeflacht. Sie schleichen sich, stets von derselben Seite, von hinten an großschuppige Fische heran und pressen plötzlich ihr weit aufgerissenes Maul an eine Körperseite, so dass sich die hackenförmigen Zähne unter einige Schuppen schieben und diese aushebeln können. Perissodini haben selbst sehr kleine Schuppen, wahrscheinlich um sich auf diese Weise vor Angriffen ihrer Artgenossen zu schützen. Perissodus microlepis und Perissodus straeleni leben ufernah im Flachwasser, während die übrigen Perissodini eher tieferen Bereichen vorkommen. Haplotaxodon und Xenochromis, die zwei anderen Gattungen der Tribus, ernähren sich von Zooplankton und Detritus. Sie bilden die basalen Schwestergattungen der übrigen. Alle Perissodini-Arten sind Maulbrüter.
Arten und Gattungen
- Haplotaxodon Boulenger, 1906
- Haplotaxodon microlepis Boulenger, 1906
- Haplotaxodon trifasciatus Takahashi & Nakaya, 1999
- Perissodus Boulenger, 1898, Synonym: Plecodus Boulenger, 1898[1]
- Perissodus eccentricus Liem & Stewart, 1976
- Perissodus elaviae Poll, 1949
- Perissodus microlepis Boulenger, 1898
- Perissodus multidentatus Poll, 1952
- Perissodus paradoxus Boulenger, 1898
- Perissodus straeleni Poll, 1948
- Xenochromis Boulenger, 1899
- Xenochromis hecqui Boulenger, 1899
Systematik
Die Schwestergruppe der Perissodini sind die pelagischen und Plankton fressenden Cyprichromini, die Schwestergruppe der Klade aus Cyprichromini und Perissodini sind die Benthochromini. Die verwandtschaftlichen Verhältnisse verdeutlicht das nachfolgende Kladogramm:
| |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Literatur
- Stephan Koblmüller, Bernd Egger, Christian Sturmbauer, Kristina M. Sefc (2007): Evolutionary history of Lake Tanganyika's scale-eating cichlid fishes. Molecular Phylogenetics and Evolution, 44, 1295–1305. doi:10.1016/j.ympev.2007.02.010
- Walter Lechner: Perissodini. Asymmetrische Kiefer bei Tanganjikasee-Schuppenfressern. PDF in DATZ 2010/07
- Søren Neergaard: Tanganjika - Cichliden. Kernen Verlag, 1982, ISBN 3-8740-1005-8
- Rieko Takahashi, Katsutoshi Watanabe, Mutsumi Nishida & Michio Hori (2007): Evolution of feeding specialization in Tanganyikan scale-eating cichlids: A molecular phylogenetic approach. BMC Evolutionary Biology 7: 195. doi:10.1186/1471-2148-7-195
Belege
Siehe auch
- Malawi-Schuppenfresser (Genyochromis mento)
- Wimpelpiranha, Schuppenfresser im Amazonasbecken