My Life in the Bush of Ghosts, erschienen 1954, war die zweite Romanveröffentlichung des nigerianischen Autors Amos Tutuola. Der in einer eigenen, an das Pidgin English erinnernden Version des Englischen verfasste Text wird als früher Vertreter des afrikanischen magischen Realismus angesehen.[1] Dabei wird oft die Beziehung zwischen Geisterwelt und realer Welt besprochen.[2] Der Text erinnert im Ton stark an Tutuolas Erstlingswerk, The Palm-Wine Drinkard, und wurde 1991 in deutscher Übersetzung unter dem Titel Mein Leben im Busch der Geister veröffentlicht. Zudem war er titelgebend für ein 1981 veröffentlichtes Album von David Byrne und Brian Eno.
Geschichte
Der namenlose Ich-Erzähler gerät auf der Flucht vor Sklavenhändlern, und da er zu jung ist, um zwischen Gut und Böse zu unterscheiden, in den Sterblichen eigentlich verbotenen oder unzugänglichen Busch der Geister. Dort begegnet er zahlreichen Geistern, wird ständig verwandelt, heiratet zweimal, erlernt die Sprache der Geister und wird schließlich in der Stadt, in die einer seiner verstorbenen Vettern das Christentum gebracht hat, zum ersten Polizeipräsidenten. Durch die Hilfe einer Geisterfrau mit Fernsehhänden, die er aufgrund eines Medizinrezepts seiner Mutter von einer schmerzhaften Krankheit statt auf die lange, unangenehme Geisterart innerhalb weniger Tage heilen kann, gelangt er wieder in die Welt der Sterblichen, in der er unter dem Baum zu sich kommt, von dem aus er zuerst in den Busch der Geister floh, umgehend versklavt wird. Schließlich wird er von seinem lange verlorenen Bruder gekauft und, nachdem dieser ihn als nichtsnutzigen, da kranken Sklaven den Göttern opfern will, erkannt.