Die Musgrave-Medaille (Musgrave medal) ist die höchste Auszeichnung des Institute of Jamaica. Sie wird jährlich für besondere Verdienste im Bereich von Literatur, Kunst und Wissenschaft verliehen.
Geschichte
Die Musgrave-Medaillen werden seit 1897 vergeben und tragen den Namen des Institutsgründers Sir Anthony Musgrave, einem früheren Gouverneur Jamaikas. Nach dem Tod von Musgrave 1888 entschied die Versammlung der Gouverneure, diese Auszeichnung jährlich zu vergeben. Der britische Bildhauer Alfred Toft gestaltete die Medaille. Zwischen 1897 und 1906 wurde der Preis nur für Kunst und Kunsthandwerk vergeben. Seit 1897 wurden Silber- und Bronze-Musgrave-Medaillen vergeben, 1941 die erste Goldmedaille. Sie ging an Edna Manley für ihre Verdienste zur Förderung von Kunst und Literatur. Die Musgrave-Medaille in Gold wird als Preis für herausragende Dienste in Literatur, Kunst und Wissenschaft in den Westindischen Inseln vergeben, ging aber meist an jamaikanische Persönlichkeiten.[1]
Die Empfänger der Musgrave-Medaille werden wegen ihrer langjährigen Verdienste, Förderer von Reform und Wandel zu sein, ausgezeichnet. Die nominierte Person steht somit immer auch in einem Zusammenhang zu Einfluss und Inspiration breiter gesellschaftlicher Schichten. Die Gewinner des Preises werden jährlich im Oktober bekanntgegeben.
Musgrave-Medaille in Gold
Die Musgrave-Medaille in Gold wird an Personen oder Institutionen vergeben, die eine internationale Bedeutung in ihrem jeweiligen Arbeitsbereich erreicht haben. Sie wird nur vergeben, wenn die Anforderungen der Musgrave-Medaille zu einem absoluten Höchstmaß erreicht wurden.
Empfänger der Musgrave-Medaille in Gold (Auswahl):
- 1941: Edna Manley, Bildhauerei
- 1974: Albert Huie, Malerei
- 1976: Louise Bennett, Poesie und Theater
- 1977: Ronald Moody, Bildhauerei
- 1981: Rex Nettleford, Kunst (Tanz)
- 1984: Cecil Baugh, Keramik
- 1987: Carl Abrahams, Malerei
- 1999: Erna Brodber, Literatur[2]
- 2002: David Pottinger, Malerei
- 2011: Hedley Jones, Musik[3]
- 2012: Edward Baugh, Literatur, und Horace Fletcher, Medizin[4]
- 2013: Lee Perry, Musik[5], Franklin Knight, Literatur
- 2014: Anthony C. Winkler, Literatur, Petrona Morrison, Bildhauerei, Celia Christie-Samuels, Medizin[6]
- 2015: Orlando Patterson, Literatur;[7] Sly Dunbar und Robbie Shakespeare („Sly & Robbie“)[8]
- 2017: Herbert Ho Ping Kong, Wissenschaft[9]
- 2018: Peter Ashbourne-Firman, Kunst, Basil Burke, Wissenschaft, Mervyn Morris, Literatur[10]
- 2019: Godfrey Oliver Palmer, Wissenschaft, Winston Alexander George Ewart, Musik, Michael Bucknor, Literatur[11]
- 2021: Steven Woodham, Musik, Ishion Hutchinson, Literatur, Mona Webber, Wissenschaft[12]
- 2022: Joy Spence, Destillerie, Diana McCaulay, Umweltaktivistin, Lenford Salmon, Kultur[13]
- 2024: Carolyn Cooper, Literatur, Vivian Crawford, Kunst, Marcia Roye, Wissenschaft[14]
Musgrave-Medaille in Silber
Die Musgrave-Medaille in Silber wird nicht als untergeordnet erachtet. Sie wird an Persönlichkeiten und Institutionen vergeben, die die Leistungen der Goldmedaille erreicht haben, diese Bedeutung aber nicht auf internationaler Ebene nachweisen können. Höchstens sechs solcher Medaillen werden pro Jahr vergeben.
Empfänger der Musgrave-Medaille in Silber (Auswahl):
- 1958: Albert Huie, Kunst
- 1975: Sidney McLaren, Kunst
- 1987: David Pottinger, Kunst
- 1992: Annabella Proudlock, Kunst
- 1993: Colin Garland, Kunst
- 2004: Kwame Dawes, Literatur
- 2009: Kei Miller, Literatur
- 2010: Gaston Tabois, Kunst, Lloyd Brevett und Lloyd Knibb, Musik[15]
- 2011: Omari Sediki Ra oder African, (Robert Cookhorne), Kunst[16]
- 2012: Bryan McFarlane, Kunst[17]
- 2013: Franklin Bernal, Kunst, Marlon James, Literatur, Earl „Chinna“ Smith, Musik
- 2014: Jasmine Thomas-Girvan, Goldschmiedin, Donovan Germain, Musik, Karl Aiken, Lebenswissenschaften[6]
- 2015: Myrna Hague-Bradshaw, Sängerin, Patricia Ricketts, Photographin, Ralph Thompson, Dichter, Donnette Ingrid Zacca, Photographin, Errol Charles Alberga, Architekt, Anthony Vendryes, Mediziner[8]
- 2017: Freddie McGregor, Musik, Tanya Shirley, Literatur, Daniel Coore, Wissenschaft[9]
- 2018: Jean „Binta“ Breeze, Literatur, KC Chapel Choir, Kunst, Henry Lowe, Wissenschaft[10]
- 2019: Douglas R. Ewart, Musik, Tara Prasad Dasgupta, Wissenschaft, Shirley Carby, Literatur[11]
- 2021: Shara McCallum, Lyrik, Jimmy Tucker, Musik, Mark Harris, Wissenschaft[12]
- 2022: Eric Garraway, Entomologie, Geoffrey Philp, Autor, Kevin Jackson, Animator[13]
- 2024: Barabara Blake Hannah, Literatur, L’Antoinette Stines, Kunst, Conrad Douglas, Wissenschaft[14]
Musgrave-Medaille in Bronze
Diese Medaille ehrt die Leistungen von Aktivitäten kommunaler Bedeutung oder die Verdienste junger Künstler, Musiker, Literaten oder Wissenschaftler. Sie wird oft als Einstiegsehrung des Institute of Jamaica eingesetzt um Persönlichkeiten oder Organisationen auf ihrem Weg zu bestärken.
Empfänger der Musgrave-Medaille in Bronze (Auswahl):
- 1988: Seya Parboosingh, Kunst
- 1997: Errol McKenzie, Kunst
- 2012: Ebony G. Patterson, Kunst
- 2012: Donald Shirley, Musik
- 2012: Ellen Campbell-Grizzle, Wissenschaft
Einzelnachweise
- ↑ Institute of Jamaica ( des vom 29. November 2010 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Erna Brodber is Writer-in-Residence at UWI, Mona | Marketing and Communications Office, The University of West Indies at Mona. Abgerufen am 7. Oktober 2024.
- ↑ IOJ MUSGRAVE AWARDS CERMONY MEMORABLE ( des vom 6. August 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beim Institute of Jamaica (instituteofjamaica.org); abgerufen am 21. Dezember 2012
- ↑ 14 to receive Musgrave medals today (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beim Institute of Jamaica (instituteofjamaica.org); abgerufen am 21. Dezember 2012
- ↑ Honouring Lee “Scratch” Perry (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im Dezember 2018. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beim Institute of Jamaica (instituteofjamaica.org); abgerufen am 1. Oktober 2013
- ↑ a b IOJ honors Musgrave Awardees during Heritage Month. go-jamaica.com; abgerufen am 23. Oktober 2014.
- ↑ Lebenslauf Orland Patterson auf harvard.edu
- ↑ a b Howard Campbell, Observer senior writer: Gold medal performers – Entertainment. In: jamaicaobserver.com. 26. Oktober 2015, abgerufen am 27. Oktober 2015.
- ↑ a b Richard Johnson: Six for Musgrave awards. In: jamaicaobserver.com. 4. Mai 2017, abgerufen am 7. Mai 2017.
- ↑ a b KC Choir receives Musgrave Medal silver award. In: jamaicaobserver.com. The Jamaica Observer, 2. Oktober 2018, abgerufen am 6. Oktober 2018.
- ↑ a b ANNOUNCING THE 2019 MUSGRAVE AWARDEES IN LITERATURE, SCIENCE AND THE ARTS. In: instituteofjamaica.org. Institute of Jamaica, 27. September 2019, abgerufen am 30. September 2019.
- ↑ a b Richard Johnson: Musgrave Medal for 10 awardees. In: jamaicaobserver,com. Jamaica Observer, 31. Mai 2021, abgerufen am 9. Juni 2021 (englisch).
- ↑ a b E. Hartman Reckord: Musgrave Medal Awardees Hailed. In: jis.gov.jm. Jamaica Information Service, 24. November 2022, abgerufen am 30. Januar 2023 (englisch).
- ↑ a b 10 honoured with Musgrave Medals. Jamaica Observer, 1. April 2024, abgerufen am 26. April 2024 (englisch).
- ↑ Jamaica Gleaner; abgerufen am 28. Januar 2014
- ↑ 2011 Musgrave Medal Awardees unveiled ( des vom 8. Mai 2012 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. beim Institute of Jamaica (instituteofjamaica.org); abgerufen am 11. Januar 2012
- ↑ National Gallery of Jamaica: Silver Musgrave Medal for Bryan McFarlane; abgerufen am 11. Januar 2012