Mosmühle Markt Dietenhofen
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Koordinaten: | 49° 24′ N, 10° 42′ O |
Höhe: | 365 m ü. NHN |
Einwohner: | 0 (2013)[1] |
Postleitzahl: | 90599 |
Vorwahl: | 09824 |
Die ehemalige Mühle
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Mosmühle ist ein Gemeindeteil des Marktes Dietenhofen im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).[2] Mosmühle liegt in der Gemarkung Dietenhofen.[3]
Geografie
Die Einöde steht hundert Meter südlich der Bibert am rechten Auenrand am Fuß des bewaldeten Talhangs Moosleite. Früher einen halben Kilometer flussabwärts von Dietenhofen gelegen, liegt die Mühle inzwischen in der Ortskontur des Marktdorfes, dessen Siedlungsbereich den Auenbereich eher meidet und dessen Mühlstraße die Mosmühle erschließt.[4]
Geschichte
Mosmühle wurde um 1242 als „die Mühle bei dem Sumpf“ erstmals urkundlich erwähnt. Da man die Errichtung der Mühle bereits in der Zeit um 800 vermutet, dürfte sie der älteste Gewerbebetrieb Dietenhofens sein. In dem sogenannten „Mühlgrabenstreit“ zwischen Elisabeth von Dietenhofen und dem Kapitel Ansbach von 1318 ging es vermutlich auch um die Mosmühle. Neben der Getreidemühle wurde Landwirtschaft und eine Schneidemühle betrieben. Der Müller stiftete den alten Taufstein in der St.-Andreas-Kirche, der im Volksmund auch „Taufsteinmännla“ heißt. Die Inschrift des Taufsteines lautet: „Der Stifter des Taufsteins und des Deckels ist Meister Georg Friedrich Hofmann, Mosmiler 1728“.[5]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts gehörte Mosmühle zur Realgemeinde Dietenhofen. Die Mühle hatte das brandenburg-bayreuthische Kastenamt Dietenhofen als Grundherrn.[6] Unter der preußischen Verwaltung (1792–1806) des Fürstentums Bayreuth erhielt Mosmühle die Hausnummer 78 des Ortes Dietenhofen. Von 1797 bis 1810 unterstand der Ort dem Justizamt Markt Erlbach und Kammeramt Neuhof.[7]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Mosmühle dem 1811 gebildeten Steuerdistrikt Dietenhofen und der 1813 gegründeten Ruralgemeinde Dietenhofen zugeordnet.[7]
Die Mühle stellte 1967 ihren Betrieb ein. Heute befinden sich südlich der Mühle das Gelände des Tennisclubs und ein Sporthotel mit Gästehaus. Im ehemaligen Mühlgebäude ist seit 2005 das Vereinsheim der Motorradfreunde Herpersdorf e. V. untergebracht.[8]
Baudenkmal
- ehemalige Mühle, zweigeschossiger massiver Satteldachbau, 1883; kleine Fachwerkscheune, 18. Jahrhundert mit angebautem Stall, 1839.
Einwohnerentwicklung
Jahr | 1824 | 1840 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 | 2005 | 2013 |
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Einwohner | 8 | 8 | 6 | 9 | 6 | 7 | 7 | 7 | 2 | 1 | 3 | 0 | 0 |
Häuser[9] | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | |||||
Quelle | [7] | [10] | [11] | [12] | [13] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [1] |
Religion
Der Ort ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch und nach St. Andreas (Dietenhofen) gepfarrt.[6] Die Einwohner römisch-katholischer Konfession waren nach St. Walburga (Großhabersdorf) gepfarrt,[17] seit den 1980er Jahren ist die Pfarrei St. Bonifatius (Dietenhofen) zuständig.[21]
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Mosmühl. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 3: I–Ne. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1801, DNB 790364301, OCLC 833753092, Sp. 653 (Digitalisat).
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 88 (Digitalisat). Ebd. S. 198 (Digitalisat).
- Josef Kollar (Hrsg.): Markt Dietenhofen. Heilsbronn 1985, OCLC 159879623, S. 171.
- Richard Strobel: Landkreis Neustadt an der Aisch (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 32). Deutscher Kunstverlag, München 1972, S. 111.
Weblinks
- Ortsteile > Mosmühle. In: dietenhofen.de. Abgerufen am 31. März 2024.
- Mosmühle in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Mosmühle in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 14. September 2019.
- Mosmühle im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Fußnoten
- ↑ a b Ortsteile. In: dietenhofen.de. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 9. April 2023; abgerufen am 16. Juni 2023. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Gemeinde Dietenhofen, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 15. Juli 2023.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 1. Oktober 2024.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. Juli 2023 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ J. Kollar: Markt Dietenhofen, S. 171.
- ↑ a b H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 88.
- ↑ a b c H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 198.
- ↑ Mosmühle auf der Website dietenhofen.de
- ↑ Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser und 1885 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, OCLC 635011891, S. 95 (Digitalisat).
- ↑ Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 1059, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1225, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1159 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1232 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1269 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 1096 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 804 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 168 (Digitalisat).
- ↑ Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 325 (Digitalisat).
- ↑ Statistik der Einwohnerzahlen in den Ortsteilen. ( vom 1. August 2012 im Webarchiv archive.today) auf: dietenhofen.de
- ↑ Pfarrverband Heilsbronn. In: bistum-eichstaett.de. Abgerufen am 13. März 2023.