Moise Kisling (* 22. Januar 1891 in Krakau, Österreich-Ungarn; † 29. April 1953 in Sanary-sur-Mer, Département Var, Provence-Alpes-Côte d’Azur, Frankreich), französische Namensform Moïse Kisling, war ein französischer Maler polnisch-jüdischer Herkunft.
Leben
Mojźesz Kisling studierte an der Akademie der Schönen Künste Krakau, wo er ermuntert wurde, nach Paris zu gehen, welches damals das Zentrum künstlerischer Kreativität war.
1910 zog Kisling in den Pariser Stadtteil Montmartre und einige Jahre später in das Viertel Montparnasse. Bei Beginn des Ersten Weltkriegs meldete er sich freiwillig zum Dienst in der französischen Fremdenlegion und 1915 wurde er schwer verwundet in der Somme-Schlacht, wofür ihm die französische Staatsbürgerschaft verliehen wurde.
Kisling lebte und arbeitete im Viertel Montparnasse, wo er in der Künstlersiedlung La Ruche verkehrte. Er war mit vielen seiner Zeitgenossen befreundet, einschließlich seinem Nachbarn Amedeo Modigliani, der ihn 1916 malte (heute im Musée d’art moderne de la Ville de Paris). Eine Zeit lang wohnte er mit Władysław Jahl zusammen. Der in seinen Landschaftsmalereien verwendete Stil ist dem von Marc Chagall ähnlich, aber er war ein Meister der Darstellung des weiblichen Körpers, und seine surrealen Aktbilder und Porträts fanden den größten Beifall.
Zum Jahreswechsel 1938/1939 war Kisling mit der nach Frankreich emigrierten Eva Busch befreundet.[1]
Nach der Besetzung Frankreichs im Zweiten Weltkrieg floh Kisling in die USA, da er als Jude in Frankreich vor dem Zugriff der Deutschen nicht sicher war.
Die größte Sammlung von Kislings Werken befindet sich im Musée Petit Palais in Genf.
Bilder (Auswahl)
- Nu assis (Kiki de Montparnasse)
- Portrait de Madeleine Lebeau
- Woman in a Shawl
- Paysage de Sanary
- Femme espagnole
- Jeune femme blonde
- Femme nue assise
- Nu allongé
- Port de Tamaris
- Portrait de jeune fille brune
- Buste nu couché
- Femme en intérieur
Literatur
- R. Treydel: Kisling, Moise. In: Allgemeines Künstlerlexikon. Die Bildenden Künstler aller Zeiten und Völker (AKL). Band 80, De Gruyter, Berlin 2014, ISBN 978-3-11-023185-4, S. 343 f.
- Carl Einstein: Moise Kisling. In: Werke, Band 2: 1919–1926. Medusa, Berlin 1981, S. 205–213 (erstmals veröffentlicht in: Die junge Kunst. Band 31, Leipzig 1922)
- Joseph Kessel: Kisling, New York: Harry Abrams 1971
- Moise Kisling. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 20: Kaufmann–Knilling. E. A. Seemann, Leipzig 1927, S. 279–280 (Textarchiv – Internet Archive).
- Moise Kisling. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 3: K–P. E. A. Seemann, Leipzig 1956, S. 52–53 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Moise Kisling. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 142–143 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
Weblinks
- Literatur von und über Moise Kisling im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Freunde vom Montparnasse, gemalt von Marie Vorobieff-Stebelska (Marevna) in 1962, darstellend ganz links sie selbst, Diego Rivera und beider Tochter Marika, und rechts von ihnen ihre gemeinsamen Freunde vom Montparnasse, nämlich (oben von links nach rechts:) Ilja Ehrenburg, Chaim Soutine, Amedeo Modigliani und seine Frau Jeanne Hébuterne, Max Jacob, Galerist Leopold Zborowski, und unten rechts Moise Kisling.
Einzelnachweise
- ↑ Eva Busch: Und trotzdem. Eine Autobiographie. Albrecht Knaus Verlag, München 1991, S. 89 ff.
Personendaten | |
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NAME | Kisling, Moise |
ALTERNATIVNAMEN | Kisling, Moïse |
KURZBESCHREIBUNG | polnisch-französischer Maler |
GEBURTSDATUM | 22. Januar 1891 |
GEBURTSORT | Krakau, Österreich-Ungarn |
STERBEDATUM | 29. April 1953 |
STERBEORT | Sanary-sur-Mer, Frankreich |