Maximilian „Max“ Vollert (* 5. März 1851 in Eisenach;[1] † 13. November 1935 in Jena)[2] war ein deutscher Jurist, Autor und Kurator der Universität Jena.
Leben
Vollert war ab 1879 Richter am Landgericht Eisenach; 1884 wurde er nach Weimar versetzt und kurz darauf zum Staatsanwalt ernannt.[3] 1890 wurde er Vortragender Rat in der Kultusabteilung des Staatsministeriums.[4] Von 1909 bis 1922 wirkte er als Kurator der Universität Jena.[5] Daneben war er von 1896 bis 1912 Regierungskommissar bei der Carl-Zeiss-Stiftung. Er wurde 1927 zum Ehrenbürger der Universität Jena erhoben.[6][7]
Vollert war ein Sohn des Weimarer Ministerialbeamten Hermann Vollert und seiner Ehefrau Agnes geb. Heerwart.[1] Er verehelichte sich am 4. Oktober 1879 mit Marie „Mia“ geb. Böhlau (* 2. Juni 1859 in Weimar;[8] † Mai 1938 in Jena[9]), einer Schwester der Schriftstellerin Helene Böhlau, Tochter des Verlegers Hermann Böhlau und Enkelin des Ministerialbeamten Ottokar Thon;[1] über dessen Vater Christian August Thon und den familiären Zusammenhang hat er publiziert.
Der Ehe entstammten vier Kinder:
- Hermann Friedrich Ottokar (* 12. Juni 1881 in Eisenach; † 13. Januar 1915) wurde Kunstverleger in London, starb im 1. Weltkrieg.[10][11]
- Martin (* 6. November 1882 in Eisenach; † 1980), im 1. Weltkrieg schwer verletzt, war 1924 bis 1958 Generaldirektor der Gothaer Feuerversicherungsbank a. G.[10]
- Konrad (* 8. Juli 1884 in Eisenach;[12] † 30. Oktober 1944 in Köln), promovierte[13] und wurde zunächst Verlagsbuchhändler in Berlin. Ab 1928 (spätestens) war er Prokurist bei der Gothaer Transportversicherungsbank AG in Köln; 1930 wurde er stellvertretendes und 1935 ordentliches Vorstandsmitglied. Bei der Umstrukturierung der Gesellschaft in die Gothaer Transport- und Rückversicherung AG 1940 wurde er zugleich Vorstandsmitglied der Gothaer Feuerversicherungsbank a. G.[14].[10]
- Ruth Agnes Therese (* 1. November 1896 in Weimar[15]), verehelichte sich mit Hans Knorr († 1930), Professor für Orthopädie in Heidelberg.[16]
Schriften (Auswahl)
- Die Geschichte der Kuratel der Universität Jena. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge. 23. Band, 1918, S. 1–54, und 24. Band, 1920, S. 1–53 und 175–226.
- Thon, Christian August, Eisenachscher Kanzler 1755–1829, und dessen Familie. In: Lebensläufe aus Franken. Hrsg. Anton Chroust. 2. Band, Würzburg 1922, S. 449–464.
- Die Geschichte der Verfassung der Universität Jena. In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde Neue Folge. 29. Band, 1931, S. 18–53.
Nachweise
- ↑ a b c Weimar, Heiraths-Hauptregister 1879, Eintrag Nr. 100. (Eingesehen bei Ancestry.com.)
- ↑ Todesanzeige in Jenaische Zeitung vom 14. November 1935, S. 10; Porträtphoto und Nachruf ebenda, S. 3 und 4.
- ↑ Staatshandbuch für das Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach 1880. Weimar 1880, S. 170; Staatshandbuch 1885, S. 154.
- ↑ Vgl. Staatshandbuch 1896, S. 157.
- ↑ Amtliches Verzeichnis 1909, S. 19; Vorlesungsverzeichnis 1922/23, S. 2.
- ↑ Jenaische Zeitung vom 18. Juni 1927, S. 4, 1. Spalte, Akademische Preisverteilung, und Thüringische Landesuniversität Jena, Personalverzeichnis Winterhalbjahr 1927/28, S. 8.
- ↑ Bericht von der Trauerfeier in Jenaische Zeitung vom 18. November, S. 4; Nachruf im Verein für Thüringische Geschichte und Altertumskunde in der Zeitschrift des Vereins, N. F. 32. Band, 1937, S. 597f.
- ↑ Getauft am 28. Juni (Weimarer Zeitung vom 2. Juli 1859, S. 616).
- ↑ Todesanzeige vom 24. Mai in Jenaische Zeitung vom 28. Mai 1938, S. 12.
- ↑ a b c Die Söhne besuchten das Wilhelm-Ernstische Gymnasium in Weimar, vgl. Jahresbericht über das Wilhelm-Ernstische Gymnasium in Weimar von Ostern 1894 bis Ostern 1895. Weimar 1895, S. 39f.
- ↑ Findagrave Ottokar Vollert; Calendar of the Grants of Probate and Letters of Administration made in the Probate Registries […] 1921, S. 158. (Eingesehen in Ancestry.com.)
- ↑ Heiratsregister Standesamt Berlin-Wilmersdorf Band 1, Eintrag Nr. 146 vom 21. Februar 1922 (Ehe geschieden am 21. September 1936). (Eingesehen in Ancestry.com.)
- ↑ Zur Geschichte der lateinischen Facetiensammlungen des XV. und XVI. Jahrhunderts. Berlin 1912.
- ↑ Karl Hax: 50 Jahre Gothaer Transport- und Rückversicherung AG 1923–1973. [Köln 1974], S. 46, 53, 55f. und 58.
- ↑ Weimar, Geburtsregister 1896, Eintrag Nr. 568. (Eingesehen in Ancestry.com.)
- ↑ laut Heinz-Jürgen Thon: Geschichte der Familie Thon. 2006, ISBN 3-87707-677-7, S. 71.
Weblinks
- Literatur von und über Max Vollert im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Vollert, Max |
ALTERNATIVNAMEN | Vollert, Maximilian |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Jurist, Kurator und Autor |
GEBURTSDATUM | 5. März 1851 |
GEBURTSORT | Eisenach |
STERBEDATUM | 13. November 1935 |
STERBEORT | Jena |