Die Bewegung der Maus, ausgefĂŒhrt mit der Hand auf dem Arbeitsplatz â gegebenenfalls mit einer geeigneten Unterlage, wie dem Mauspad â wird ĂŒber einen Sensor in der Maus aufgenommen, digitalisiert und ĂŒber eine Schnittstelle an den angeschlossenen Computer ĂŒbertragen. Das Betriebssystem setzt diese zweidimensionale[1] Bewegungsinformation in eine gleichartige Bewegung des Mauszeigers auf dem Bildschirm um. Durch BetĂ€tigung der Tasten oder zusĂ€tzlicher Elemente der Maus kann der Nutzer verschiedene Aktionen in dem Betriebssystem oder Anwendungsprogramm durchfĂŒhren. Die EinfĂŒhrung der Computermaus kann als ein entscheidender Durchbruch in der Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit von Computern angesehen werden. Im Jahre 2005 wurden schĂ€tzungsweise mehr als eine Milliarde MĂ€use weltweit verkauft.
Der erste Prototyp einer Computermaus wurde 1963 von William English nach Zeichnungen von Douglas Engelbart gebautRollkugelsteuerung von Telefunken im Computer History MuseumDie Maus des Xerox Alto, 1973Apple Lisa von 1983 mit MausErste Microsoft-Maus (1983)1984 erschien der Macintosh von Apple, der mit einer Maus als primĂ€rem EingabegerĂ€t ausgeliefert wurde. Damit erlangte diese zum ersten Mal eine gröĂere Verbreitung. Links die Macintosh-Maus von 1984 im originalen Beige, das spĂ€ter durch das âPlatingrauâ ersetzt wurde.
1963/1964 arbeitete ein Team um Douglas C. Engelbart und William English am Augmentation Research Center (ARC) des Stanford Research Institute (SRI) an verschiedenen experimentellen ZeigergerĂ€ten, unter anderem auch an einer Computermaus.[2] Im Dezember 1968 wurde sie auf der Herbsttagung der American Federation of Information Processing Societies (AFIPS) der Ăffentlichkeit prĂ€sentiert. Die Maus fand zunĂ€chst wenig Beachtung, da es noch keine grafischen BenutzeroberflĂ€chen gab und die Menschen, die mit Computern zu tun hatten, mit der Eingabe von Kurzbefehlen per Tastatur vertraut waren. FĂŒr das auf zwei rechtwinklig zueinanderstehenden RĂ€dern basierende Prinzip beantragte Engelbart am 21. Juni 1967 ein Patent, das am 17. November 1970 als Patent US3541541 zugewiesen wurde.[3]
Am 2. Oktober 1968, also kurz vor Engelbarts PrĂ€sentation seiner Maus, veröffentlichte die deutsche Telefunken ein neues EingabegerĂ€t fĂŒr ihre TR-440-Rechner, das als âRollkugelsteuerung fĂŒr das SIG-100 am TR-86â (kurz RKS 100-86) bezeichnet wurde.[4][5] Erfinder dieser Steuerung war Rainer Mallebrein, entwickelt wurde sie um 1966.[6] Bereits im Mai 1966 bewarb Telefunken die Rollkugelsteuerung in einem Prospekt zum TR 440.[7] Auch wenn unklar ist, wer zuerst die Idee zu einer Maus hatte, so ist Telefunken in jedem Fall die erste Firma, die eine solche kommerziell herstellte. Die RKS 100-86 erlaubte im Gegensatz zu Engelbarts Maus durch die Kugel eine freie Positionierung; dieses Prinzip blieb in allen nachfolgenden mechanischen MĂ€usen identisch.
Die Weiterentwicklung der Engelbartâschen Maus erfolgte in den 1970er Jahren am Palo Alto Research Center (PARC) der Firma Xerox. 1971 verlieĂ William English das SRI und wechselte zu Xerox PARC. Dort entwickelte er eine Kugelmaus, die vom Prinzip her identisch mit der Mallebreinâschen Maus ist (Kugel, Positionscodierung durch zwei Drehencoder). Sie wurde 1973 zum ersten Mal beim Xerox Alto eingesetzt, der auch erstmals eine grafische BenutzeroberflĂ€che besaĂ. Durch seine TĂ€tigkeit am PARC war auch Niklaus Wirth angeregt worden, im Laufe seiner weiteren Arbeit an der ETH ZĂŒrich eine grafisch orientierte Workstation mit Mausbedienung zu entwickeln. Die Lilith wurde 1980 vorgestellt. Kommerziell verwendet wurde die Maus 1981 im Rechner Xerox Star, doch dem System wurde kein wirtschaftlicher Erfolg zuteil, weil die Maus 400 US-Dollar kostete und die entsprechende Schnittstelle im Computer 300 US-Dollar.
Der Computerhersteller Apple lizenzierte diese Technik, als Steve Jobs die Rechte von Xerox fĂŒr 1.000 $ erwarb und beauftragte das kalifornische Design- und IngenieurbĂŒro Hovey-Kelley Design (heute IDEO) mit der Entwicklung einer verbesserten, industriell herzustellenden Maus fĂŒr 25 US-Dollar. Die von Apple und IDEO entwickelte Kugelmaus wurde zum vorherrschenden Funktionsprinzip fĂŒr MĂ€use wĂ€hrend der 1980er und 1990er Jahre. Apple brachte diese Maus 1983 zusammen mit dem Rechner Lisa auf den Markt. Dieser hatte wegen seines hohen Preises keinen Markterfolg. Das Nachfolgemodell, der 1984 eingefĂŒhrte Macintosh (SE-Serie), war dagegen erfolgreich. Erstmals in der PC-Geschichte basierte die Mensch-Maschinen-Schnittstelle von Lisa auf dieser Maus, und zwar so exklusiv, dass der Computer ohne Maus praktisch nicht zu bedienen war. Dass der Apple Lisa mit seiner Mausbedienung einen Meilenstein darstellte, wird auch anhand eines enthusiastisch geschriebenen Erfahrungsberichts eines Computerredakteurs von 1983 deutlich:[8]
âDas eigentliche Kennzeichen der Lisa ist die âMausâ. Dieses kleine HandgerĂ€t, durch eine dĂŒnne Schnur mit dem Computer verbunden, ist Lisas âMensch/Maschine-Schnittstelleâ. Mit der Rollkugel und der Taste ermöglicht die Maus die âintuitiveâ BedienungsfĂŒhrung. Durch Rollen auf der Tischplatte wird der Cursor auf dem Bildschirm gefĂŒhrt, ein Befehlswort oder ein Symbol âangeklicktâ und schon hat man Lisa einen Befehl erteilt, ohne dass man die Tastatur berĂŒhrt hĂ€tte oder komplizierte Kommandosprachen beherrschen mĂŒĂte.â
Noch bevor der Macintosh erschien, sah die Londoner Sunday Times im Januar 1983 âdie Maus aus ihrem Loch kommenâ:
âDie Mausplage ist dabei, die Welt der Mikrocomputer zu infizieren. GlĂŒcklicherweise handelt es sich um freundliche Wesen, die dabei helfen sollen, den Anwender durch den Software-Dschungel zu fĂŒhren. Die jĂŒngste und spektakulĂ€rste Ausgeburt der Maus findet sich bei Lisa, dem lang erwarteten BĂŒrocomputer, den Apple letzte Woche vorstellte. Wenn er [âŠ] im Sommer auf den Markt kommt, sollte der leitende Angestellte nur 20 Minuten benötigen, um die Lisa bedienen zu lernen, wĂ€hrend es bei einem normalen Mikrocomputer 20 Stunden wĂ€ren.â
â The Sunday Times: Clive Cookson, âNew aid: A mouse to get out of a holeâ, 25. Januar 1983, aus dem Englischen ĂŒbersetzt
1980 begann die Entwicklung optischer MĂ€use. Steve Kirsch bei der Firma Mouse Systems und Richard Francis Lyon bei Xerox entwickelten unterschiedliche AnsĂ€tze. Deren Durchbruch kam aber erst mit gĂŒnstigen und leistungsfĂ€higen Chips zur Bildverarbeitung. Ende der 1990er Jahre begannen die optischen MĂ€use die auf Kugelmechanik basierenden MĂ€use zu verdrĂ€ngen. Ab Ende 1998 tauchten auch die ersten MĂ€use auf, die ĂŒber den 1996 im Wesentlichen von Intel spezifizierten USB-Anschluss mit dem Computer verbunden und in Windows 95 (OSR2.1), Windows 98 auf PCs oder Mac OS auf Macintosh-Rechnern wie dem iMac betrieben werden können: Primax Navigator, Logitech Pilot.
Das mitunter die Bewegungsfreiheit einschrĂ€nkende Kabel fĂŒhrte zur Entwicklung drahtloser MĂ€use. 1984 stellte Logitech eine Maus basierend auf Infrarottechnik vor. Seit 1991 sind kabellose MĂ€use verfĂŒgbar, die ĂŒber Funk mit dem Computer kommunizieren. Ende 2002 wurde von Microsoft und Logitech eine Maus vorgestellt, die ĂŒber Bluetooth per HID-Profil mit dem PC kommuniziert, seit 2003 kann mit einem Produkt der Firma Belkin die Verbindung auch verschlĂŒsselt werden.
Eine Drei-Tasten-Maus (das Mausrad ist ĂŒblicherweise auch eine Taste)
1995 stellte Genius die Mouse Systems ProAgio und die Genius EasyScroll vor, die zwischen den beiden Maustasten ein zusĂ€tzliches Scrollrad aufwiesen, um zum Beispiel innerhalb eines Fensters schneller auf- und abscrollen zu können. Seit der 1996 von Microsoft vorgestellten Intellimouse und der UnterstĂŒtzung innerhalb der Microsoft-Software kommen derartige MĂ€use auf einen höheren Marktanteil.
Seit 1998 gibt es von Sun Microsystems LasermĂ€use fĂŒr die Sun Sparc Workstations. Im Herbst 2004 stellte Logitech zusammen mit Agilent Technologies im Markt der Personal Computer eine erste Lasermaus vor, die Logitech MX 1000 Laser.[9] Die MX1000 erreichte eine Bildverarbeitung von 5,8 Megapixeln/Sekunde bei einer Auflösung von 800 dpi.[10] Mittlerweile sind auch LasermĂ€use anderer Hersteller mit mehr als 5600 dpi verfĂŒgbar, beispielsweise die Razer Mamba, eine Maus fĂŒr Computerspiele (engl.: gaming mouse).
Seit 2011 gibt es eine erste Maus â die M440 ECO â von Fujitsu, bei der Umweltaspekte eine Rolle spielen (GehĂ€use aus 100 % ökologischem Kunststoff und PVC-freies Kabel). Die M440 ECO gleicht hinsichtlich Haltbarkeit und Ergonomie einer konventionellen Standard-Maus.[11]
Seit 2012 gibt es vom deutschen Verein Nager IT e. V. sogar eine Fairtrade-Maus. Diese wird nicht nur besonders ökologisch produziert, sondern es werden auch soziale und ethische Aspekte, wo immer möglich, in der gesamten Zulieferkette beachtet.[12] Die Maus von Nager IT ist derzeit die einzige Maus am Markt mit dem Blauen Engel[13] und gilt in Fachkreisen als die ökologischste und âfairsteâ Maus der Welt.[14] Sie ist als Projekt mit dem Ziel konzipiert zur Nachahmung anzuregen und aufzuzeigen, wie sozial und ökologisch eine alltagstaugliche Maus produziert werden kann.
Daneben gibt es auch von diversen Nischenherstellern z. B. Holz- oder BambusmĂ€use, bei denen aber Kriterien wie sozial-ethische Herstellung und Umweltschutz nebensĂ€chlich sind oder Ergonomie und Haltbarkeit oft zu wĂŒnschen ĂŒbrig lassen.
Der Anwender bewegt die Maus auf einer glatten OberflĂ€che, die Bewegungsinformation wird an den Rechner ĂŒbertragen. Ăber Betriebssystem-Routinen wird eine Markierung (Mauszeiger) auf dem Bildschirm entsprechend der Mausbewegung bewegt. Zumeist wird diese grafische Markierung als kleiner Pfeil dargestellt.
Die Maus ist mit Tasten ausgestattet, die auf Tastendruck (Mausklick) eine fĂŒr die entsprechende Software registrierbare AktivitĂ€t ĂŒbermittelt. Bei einem solchen Ereignis werden normalerweise die aktuellen Bildschirmkoordinaten berechnet und eine entsprechende Reaktion ausgelöst. Beispielsweise kann ein Anwender auf ein Dateisymbol zeigen und es mit einem Tastendruck auswĂ€hlen und aktivieren. Das Programm registriert das und hebt dieses Dateisymbol grafisch hervor. In einem Textverarbeitungsprogramm kann ein Anwender den Mauszeiger im Text bewegen und mit einem Tastendruck eine Schreibmarke (Cursor) darin platzieren. Wenn der Anwender zu tippen beginnt, wird der Text an dieser Stelle eingefĂŒgt.
Innenansicht: 1. Mauskugel 2. Lochscheiben 3. LED (Lichtquelle der Lichtschranke) 4. Taster 5. Optischer Sensor (EmpfĂ€nger der Lichtschranke)Funktionsdarstellung einer optomechanischen Maus: 1. Bewegen der Maus erzeugt Drehung der Kugel. 2. X- und Y-Achsen ĂŒbernehmen den jeweiligen Anteil der Bewegung. 3. Lochscheiben werden gedreht. 4. Infrarot-LEDs leuchten durch die Lochscheiben. 5. Sensoren empfangen Lichtpulse, die in X- und Y-Geschwindigkeiten umgesetzt werden.Unterseite einer optischen Funkmaus
Man kann verschiedene Verfahren zur Aufnahme der Mausbewegung unterscheiden:
Die ersten MĂ€use funktionierten mit mechanischen Kontakten. In der allerersten Generation wurden noch Schleifkontakte zur Koordinatenermittlung verwendet, die starkem VerschleiĂ unterlagen, dafĂŒr aber sehr stromsparend auswertbar sind.
SpĂ€ter waren optomechanische MĂ€use ĂŒblich, bei denen die Mausbewegungen ĂŒber eine Rollkugel, zwei Lochscheiben und zugehörige Lichtschranken in elektrische Signale umgewandelt werden. Technisch gesehen ist dies aus heutiger Sicht aber Optomechatronik. Die Rollbewegung der Kugel wird ĂŒber zwei Walzen auf zwei gelochte Segmentscheiben ĂŒbertragen, aus deren Drehrichtung und Geschwindigkeit werden ĂŒber Inkrementalgeber mit kleinen Lichtschranken elektrische Impulse (âMickiesâ) erzeugt. Die relativen Koordinaten zur Darstellung des Mauszeigers werden im Computer mit einer entsprechenden Software (Maustreiber) errechnet. KugelmĂ€use sind jedoch anfĂ€llig fĂŒr Verschmutzung, da die Kugel, eine meist mit Gummi ĂŒberzogene Stahlkugel, immer wieder Partikel ins Mausinnere zieht und diese hauptsĂ€chlich an der Mechanik haften bleiben, was die PrĂ€zision und Wiederholgenauigkeit der Maus vermindern kann. Auch starke Sonneneinstrahlung kann manche MĂ€use mit leicht transluzenten GehĂ€usen durch Störung der Lichtschranken beeintrĂ€chtigen. Vorteilhaft gegenĂŒber optischen MĂ€usen mit einem bildverarbeitenden Prozessor ist der geringere Strombedarf (25 mA zu 100 mA bei einer optischen Maus) und der durch den Aufbau bedingte Umstand, dass auch der Betrieb auf einem transparenten Untergrund wie einer Glasplatte möglich ist.
Neuere Mausgenerationen beleuchten die OberflĂ€che, auf der die Maus bewegt wird, mit einer eingebauten Lichtquelle, beispielsweise mit einer Leuchtdiode, und nehmen die Reflexionen mit einem optischen Sensor auf. Ein eingebauter Mikroprozessor berechnet aus den Unterschieden zwischen nacheinander aufgenommenen Bildern Richtung und Geschwindigkeit der Bewegung der Maus. Man nennt diese Art âoptische Mausâ. Ausfallerscheinungen durch verschmutzte Kugeln und vor allem Rollachsen können konstruktionsbedingt nicht mehr auftreten. DafĂŒr wird manchmal das optische Signal bei feinen Bewegungen auch auf gut strukturierten Unterlagen falsch interpretiert und der Zeiger falsch bewegt.
Die ersten MÀuse dieser Art benötigten spezielle Mauspads, auf denen ein Gitter oder Punkte aufgezeichnet waren, an denen sich der optische Sensor orientieren konnte (System von Steve Kirsch, Mouse Systems). Mit höherer Leistung der in den MÀusen verbauten Mikroprozessoren können heute rechenintensivere Algorithmen zur Bildverarbeitung eingesetzt werden. So funktionieren moderne optische MÀuse auf fast allen Unterlagen. Nur FlÀchen, die eine sehr geringe oder keine Struktur aufweisen, z. B. Spiegel, Glas und viele lackierte FlÀchen, sind prinzipbedingt ungeeignet. Die hohe PrÀzision moderner optischer MÀuse macht sich besonders in grafischen Anwendungen und in Computerspielen positiv bemerkbar.
Die Lasermaus stellt eine verbesserte Variante der optischen Maus dar. Dabei wird statt der normalen Leuchtdioden eine Laserdiode, die auf Infrarot-Technik basiert, als Lichtquelle eingesetzt. Das ergibt durch den Speckleeffekt einen besseren Kontrast auch auf sehr glatten OberflÀchen, transparente OberflÀchen bleiben jedoch problematisch.
Die BlueTrack-Technologie, 2011 von Microsoft entwickelt und vorgestellt, soll die bisher gĂ€ngigen Methoden der Bewegungsfeststellung ablösen. Eine groĂe blaue Lichtquelle unterhalb der Maus soll von der OberflĂ€che in Kombination mit dem optischen Sensor und der Pixelgeometrie von Microsoft ein Bild mit besserem Kontrast machen können, sodass ein genaueres Tracking möglich ist. Dabei soll diese Technik auf weiteren, bis dato ungeeigneten OberflĂ€chen funktionieren.[15] Durchsichtiges Glas oder spiegelnde OberflĂ€chen stellen aber weiterhin den wunden Punkt sĂ€mtlicher nicht-mechanischer Techniken dar.
Die von Logitech entwickelte Darkfield-Technologie verwendet Laserdioden zur Bewegungserkennung, jedoch wird zusĂ€tzlich das Prinzip der Dunkelfeldmikroskopie eingesetzt, um selbst Verschmutzungen der OberflĂ€che und minimale UnregelmĂ€Ăigkeiten zu erkennen und zur Bewegungsfeststellung zu verwenden. Vorteil dieser Technologie ist die Einsatzmöglichkeit auf bisher ungeeigneten OberflĂ€chen wie Glas oder anderen spiegelnden OberflĂ€chen mit einer vergleichsweise hohen ZuverlĂ€ssigkeit.
Je nach verwendetem Bewegungsaufnehmer (mechanisch-elektrisch, optomechanisch, optisch mit LED oder Laserdiode) unterscheidet sich die Empfindlichkeit der Maus, also die Strecke, die auf der Unterlage mit der Maus gefahren werden muss, um eine bestimmte Strecke mit dem Mauszeiger auf dem Bildschirm zurĂŒckzulegen. Dabei resultiert eine hohe Empfindlichkeit in einem kurzen Fahrweg auf der Unterlage. Einfluss hat darauf die manchmal bei MĂ€usen angegebene Auflösung in dpi: Je mehr Punkte auf einer bestimmten Strecke aufgelöst[16] werden können, desto empfindlicher ist die Maus.
Manche Betriebssysteme und auch manche Programme bieten die Möglichkeit, die Empfindlichkeit individuell zu beeinflussen. ZusĂ€tzlich ist die Beschleunigung im neueren Betriebssystem einstellbar (sogenannte âMausbeschleunigungâ), wenn zusĂ€tzlich zur zurĂŒckgelegten Strecke die Bewegungsgeschwindigkeit ausgewertet wird. Bei Bewegung auf groĂen FlĂ€chen ist es hilfreich, wenn die groĂe Strecke mit einer schnellen Bewegung ĂŒberwunden wird und die genaue AnnĂ€herung an den gewĂŒnschten Punkt dann mit normaler Geschwindigkeit erfolgen kann.
Neben der FĂ€higkeit, eine zweidimensionale Position zu ĂŒbermitteln, können mit MĂ€usen ĂŒber Tasten â teils auch als Knöpfe[17] bezeichnet â Aktionen ausgelöst werden. Hinter den Maustasten, mit denen ein Mausklick ausgelöst wird, verbergen sich meist Mikrotaster, die bei Ăberschreitung einer bestimmten Kraft einen Kontakt schlieĂen. Diese Ănderung wird als Bit in einem Teil des Mausprotokolls an den Rechner ĂŒbertragen und löst ĂŒber Maustreiber, Betriebssystem und das Anwendungsprogramm eine damit verbundene Aktion aus. Die Taster weisen oft eine Art Knackfroscheffekt auf: Bei Ăberschreitung der erforderlichen Kraft erhĂ€lt der Benutzer sowohl eine taktile als auch eine akustische RĂŒckmeldung der BetĂ€tigung (daher auch der Begriff Mausklick).
Die erste Maus von Engelbart hatte lediglich eine Taste. Xerox konstruierte bereits 1973 eine Variante mit drei Tasten fĂŒr den Alto. Im Bereich der Personal Computer gab es MĂ€use mit ein, zwei oder drei Maustasten.[18] Apple nutzte bei Lisa und Macintosh wieder nur eine Taste. Microsoft unterstĂŒtzte bei seriellen MĂ€usen[17] unter MS-DOS nur zwei Tasten,[19] weshalb bei vielen MĂ€usen im Microsoft-kompatiblen Modus ebenfalls nur zwei Tasten nutzbar sind.[20][21][22] Viele MĂ€use an Unix-Workstations besaĂen drei Tasten, sodass das X Window System nur mit drei Tasten nutzbar ist. (Als Unix auf den PC kam, konnte die mittlere Maustaste auch emuliert werden, wenn nur eine Maus mit zwei Maustasten vorhanden war.[23]) Modelle mit drei Tasten sind seit den 1980er Jahren verfĂŒgbar und nach 1995 haben sich MĂ€use mit Mausrad und integrierter mittlerer Maustaste durchgesetzt. ZusĂ€tzliche Tasten haben teils fest programmierte Funktionen im Betriebssystem oder deren FunktionalitĂ€t kann frei programmiert werden.
MÀuse mit Mausrad, auch Wheel-MÀuse genannt, ermöglichen bequemes Scrollen, die Funktion dieses Rollrads kann jedoch auch anders belegt sein. ZusÀtzlich zum in den meisten Modellen klickbaren Scrollrad, das als mittlere Maustaste fungiert, haben manche Modelle sogar zwei RÀder, um gleichzeitiges horizontales und vertikales Scrollen zu ermöglichen.
dritte (Hilfs-)Funktion (Mittelklick, z. B. SchlieĂen eines Browser-Tabs)
3
rechte Taste *
sekundĂ€re Funktion * (Rechtsklick: meist KontextmenĂŒ)
4
Rad â hinauf
ursprĂŒnglich Scroll-Up, als ânatĂŒrliches Scrollenâ[24] meist Scroll-Down
5
Rad â hinunter
ursprĂŒnglich Scroll-Down, als ânatĂŒrliches Scrollenâ[24] meist Scroll-Up
6
Rad â Druck links
meist Scroll-Left
7
Rad â Druck rechts
meist Scroll-Right
8
seitlich links / oder linke untere Taste
Sonderfunktion: z. B. ZurĂŒck im Browser
9
seitlich rechts / oder linke obere Taste
Sonderfunktion: z. B. VorwÀrts im Browser
*
Die Lagebezeichnungen links und rechts beziehen sich auf die Bedienung der Maus durch RechtshÀnder.
Moderne Betriebssysteme unterstĂŒtzten die âlinkshĂ€ndige Bedienungâ, bei der die Funktionen der rechten und linken Maustaste vertauscht werden: die rechte Taste erhĂ€lt somit die primĂ€re Funktion.[25][26] Das funktioniert sehr gut bei symmetrischen, aber nicht so gut bei ergonomischen und fĂŒr RechtshĂ€nder gebauten MĂ€usen. Ebenso lĂ€sst sich im Betriebssystem oft die voreingestellte Scrollrichtung umkehren.
Mehr als drei Maustasten und das Mausrad funktionieren in der Regel nur, wenn der GerĂ€tetreiber zusĂ€tzliche Tasten unterstĂŒtzt. Teilweise mĂŒssen die zusĂ€tzlichen Tasten jedoch konfiguriert werden, indem ihnen vom Anwender eine Funktion zugewiesen wird. Bei ganz alten Betriebssystemen werden zumindest zwei Maustasten, die primĂ€re und sekundĂ€re (linke und rechte) Taste, bei allen generischen Maustreibern unterstĂŒtzt, manchmal auch die mittlere Taste und das Mausrad.
Kabellose MĂ€use ĂŒbertragen Ă€hnlich wie Funktastaturen ihre Informationen nicht mehr durch das manchmal störende Kabel. Stattdessen werden die Daten via Infrarot (selten) oder Funk (beispielsweise Bluetooth oder in einem anderen ISM-Band [2,4 GHz ist heute das meistgenutzte]) von der Maus zu einer Basisstation ĂŒbertragen. Sofern die Basisstation nicht bereits fest im Computer verbaut ist, wird das Signal dann per Kabel ĂŒber die serielle, PS/2- oder eine USB-Schnittstelle an den Computer weitergeleitet.
Kabellose MĂ€use benötigen eine eigene Stromversorgung, ĂŒblicherweise durch Batterien oder Akkumulatoren. Dadurch entsteht ein etwas höheres Gewicht der Maus und die Notwendigkeit des gelegentlichen Batteriewechsels oder Nachladens. Neuere höherwertige Modelle kommen nach Herstellerangaben Monate[27] bis Jahre ohne Batteriewechsel bzw. Nachladen aus.[28] WĂ€hrend manche zum Laden in eine Ladestation gestellt werden und somit wĂ€hrend des Ladens nicht genutzt werden können, gibt es auch Modelle, die ĂŒber ein Kabel geladen werden und auch wĂ€hrend des Ladens einsatzfĂ€hig sind. Es sind auch kabellose MĂ€use ohne interne Stromversorgung verfĂŒgbar, die per Induktion von einem speziell mitgelieferten, an einem USB-Anschluss angeschlossenes Mauspad mit Energie versorgt werden.
Kabellose MĂ€use können, sofern die Daten nicht verschlĂŒsselt werden, meist relativ leicht abgehört werden und haben teilweise eine geringfĂŒgig lĂ€ngere Reaktionszeit als kabelgebundene Modelle.
Diese Art von Maus ist speziell fĂŒr Computerspiele entwickelt worden. Ein grundlegendes Merkmal von Gaming-MĂ€usen ist der Verbau eines optischen Hochleistungssensors wie PixArts Modell PMW3389. Dieser hochauflösende Sensor verfĂŒgt ĂŒber eine Punktdichte von 16.000 DPI, die meist durch Software oder Hardware eingestellt werden kann.
Die Form der Maus ist entweder ergonomisch oder beidhĂ€ndig gestaltet, wobei die beidhĂ€ndige Form symmetrisch ist und sich fĂŒr Rechts- sowie LinkshĂ€nder eignet. Die ergonomische Form hingegen soll eine natĂŒrliche Halteposition fĂŒr die Hand des Nutzers bereitstellen und ist entweder fĂŒr RechtshĂ€nder oder LinkshĂ€nder vorgesehen.
Einige Gaming-MĂ€use, welche vor allem fĂŒr MMORPGs konzeptioniert wurden, verfĂŒgen ĂŒber eine höhere Anzahl von Seitentasten um die Bedienung von zahlreichen FĂ€higkeiten zu vereinfachen. Im Shooter-Genre wird viel Wert auf das Gewicht der Maus gelegt, wobei ein niedriges Gewicht das Handgelenk bei lĂ€ngerem Gebrauch entlastet, und schnelle Bewegungen mit weniger Kraftaufwand erledigt werden können.
Da die Maus erst in den spÀten 1980er Jahren ihren Weg zu den IBM-PC-kompatiblen Rechnern gefunden hat, musste dort im Gegensatz zu Computern, die im Grundkonzept bereits eine Maus vorgesehen hatten, beispielsweise Macintosh, Amiga, Atari ST, erst eine geeignete Schnittstelle gefunden werden.
Anfangs wurden MĂ€use fĂŒr IBM-kompatible Computer ĂŒber eigene Schnittstellenkarten (âBusmausâ) betrieben. Die Anschlussbelegung des Mauskabels war nicht standardisiert, Maus und Karte mussten daher zusammenpassen.[29]
Eine verbreitete Methode war der Anschluss am seriellen Port (RS232) ĂŒber einen neun- oder 25-poligen D-Sub-Stecker. Diese serielle Schnittstelle war ursprĂŒnglich fĂŒr die DatenfernĂŒbertragung mit Fernschreibern, Modems und Akustikkopplern entwickelt worden. Da die Maus ein einfaches und in der DatenĂŒbertragung langsames GerĂ€t ist, das nur fĂŒr Koordinateninformation und Status der Tasten Daten ĂŒbermittelt und auĂerdem seinen Strom mittels eines dafĂŒr zweckentfremdeten Handshake-Pins ĂŒber die Schnittstelle erhalten konnte, war diese Schnittstelle eine recht langlebige Lösung, bei der die Maus auch problemlos im laufenden Betrieb angeschlossen werden kann. Diese serielle Lösung hielt sich bei PCs seit Mitte der 1980er Jahre ĂŒber zehn Jahre lang und verschwand erst ab 1996 allmĂ€hlich mit dem Aufkommen der ATX-Hauptplatinen und der PS/2-Maus (siehe unten). Ein Nachteil aus Herstellersicht besteht in den fĂŒr RS-232 verwendeten hohen Spannungen von ±12 V statt der im PC-Inneren ĂŒblicheren 0 V / 5 V, wodurch sich der Schaltungsaufwand erhöht. FrĂŒhe Modelle benötigten gar noch ein eigenes Netzteil.
FrĂŒhe Apple-Computer-Modelle der Apple-II-Baureihe waren noch ohne Maus konzipiert worden. FĂŒr diese kam nur ein Busmouse-Konzept mit einer speziellen Steckkarte fĂŒr den Mausanschluss zum Einsatz. Die Macintosh-Rechner stellten bereits bei ihrer EinfĂŒhrung einen eigenen (proprietĂ€ren) Anschluss fĂŒr die Maus bereit. ZunĂ€chst (Ur-Macintosh, Macintosh 512 und Macintosh Plus) wurden die unverarbeiteten Signale der Achsen und der Taste ĂŒber einen neunpoligen D-Sub-Stecker ĂŒbertragen, der 1987 beim Macintosh II und Macintosh SE durch den universelleren Apple Desktop Bus (ADB) ersetzt wurde. Mit dem ADB wurde die Maus an die Tastatur und die Tastatur mit einem zweiten ADB an den Computer angeschlossen. Auch andere KleingerĂ€te wurden mittels ADB angeschlossen. Der ADB wurde bis zum Power MacintoshG3 von 1998 verwendet, bei dem Apple den ADB durch die USB-Schnittstelle ablöste.
Auch bei SUN Unix Workstations war bis etwa 2003 die Maus mit der Tastatur verbunden, und beide GerÀte wurden mit einem gemeinsamen Kabel an die Workstation angeschlossen (SUN Ultra).
Die Firma Commodore verwendete fĂŒr ihre Amiga-Computer Ă€hnlich wie frĂŒhe Apple-Modelle eine Schnittstelle, die unverarbeitete Signale ĂŒber einen neunpoligen D-Sub-Stecker ĂŒbertrĂ€gt. Die Pinbelegung orientierte sich dabei jedoch am Atari-2600-âde-facto-Standardâ fĂŒr Joystickbuchsen, damit die gleichen Buchsen MĂ€use und Joysticks unterstĂŒtzen konnten. FĂŒr den Commodore 64 und den Commodore 128, bei denen zunĂ€chst keine Maus vorgesehen war und es somit auch keine dafĂŒr vorgesehene EmpfĂ€ngerhardware im GerĂ€t gab, wurde eine Maus entwickelt, die ihre Signale analog ĂŒber die Paddle-Schnittstelle ĂŒbertrug (Commodore 1351) sowie eine Maus, die ihre Signale digital ĂŒber die Joystick-Schnittstelle ĂŒbertrug (Commodore 1350).
Bei IBM-kompatiblen Rechnern setzte sich mit dem breiten Aufkommen der mausgesteuerten Betriebssysteme mit dem PS/2-Anschluss eine gesonderte Schnittstelle nur fĂŒr die Maus durch. Diese wurde bereits 1987 durch IBM in den technischen ReferenzhandbĂŒchern zum Personal System/2, kurz: PS/2, definiert.[30] Die Ăbertragungsprotokolle und die Pinbelegungen von Tastatur und Maus sind dabei identisch: Es handelte sich um ein synchrones, serielles Protokoll, das ursprĂŒnglich speziell fĂŒr Computer-Tastaturen entwickelt wurde, und arbeitet mit einer 5-Volt-Versorgungsspannung.
Die PS/2-Schnittstelle ist anders als die serielle und die USB-Schnittstelle nicht Hotplug-fĂ€hig: Eine Maus musste beim Einschalten des Computers angeschlossen sein; ein Ausstecken wĂ€hrend des Betriebs fĂŒhrt zum Systemhalt und konnte sogar die Schnittstelle zerstören.
Heute hat sich der universell einsetzbare USB-Anschluss fĂŒr MĂ€use und andere Peripherie fĂŒr IBM-kompatible Rechner, Unix-Workstations (SUN, IBM) sowie fĂŒr Apple-Macintosh-Rechner gegenĂŒber dem PS/2-Anschluss weitgehend durchgesetzt. Moderne PCs verfĂŒgen oft noch ĂŒber einen PS/2 Anschluss, Notebooks allerdings fast nie. FĂŒr die Ăbertragung werden beim USB-Anschluss neben Masse- und 5-V-Versorgungsspannungsleitung zwei Datenleitungen verwendet, ĂŒber die Daten differenziell ĂŒbertragen werden. AuĂerdem sind GerĂ€te am USB-Anschluss durch die Reihenfolge, in der die Verbindungen beim Steckvorgang hergestellt werden (zuerst Masse und Spannung), dafĂŒr ausgelegt im laufenden Betrieb entfernt oder wieder angeschlossen werden zu können (Hotplug).[31]
UnabhĂ€ngig von der verwendeten physikalischen Schnittstelle findet eine serielle DatenĂŒbertragung zwischen dem Computer und der daran angeschlossenen Maus statt. Dabei werden verschiedene Verfahren zur Ăbertragung benutzt, die als Protokolle bezeichnet werden. AbhĂ€ngig vom verwendeten Protokoll und der Maus muss innerhalb des Betriebssystems auf dem Computer der entsprechende Maustreiber installiert sein, ĂŒber den gegebenenfalls auch Anpassungen fĂŒr Empfindlichkeit und Beschleunigung der Maus vorgenommen werden können.
InPort-ISA-Erweiterungskarte von MicrosoftEine Computermaus von 1986 mit einem Mini-DIN 7 Stecker
Bei einer Busmaus oder Busmouse sitzt die komplette Elektronik zur Dekodierung von Mausbewegung und TastenbetĂ€tigung auf einer PC-Einsteckkarte fĂŒr den ISA-Bus. Es werden neun Signale ĂŒber einen Neun-Pin-Mini-DIN Adapter (auch Hosiden-Adapter genannt) ĂŒbertragen. Neben dem Massepotential sind das die Kontaktsignale der drei Mausschalter und jeweils zwei fĂŒr die versetzten Lichtschranken der Drehsensoren fĂŒr X- und Y-Richtung. Diese MĂ€use waren zum Beispiel von Logitech, Microsoft oder ATI zusammen mit den passenden ISA-Bus-Steckkarten erhĂ€ltlich und sind heute kaum mehr im Betrieb.
FĂŒr MĂ€use mit serieller Schnittstelle nach RS-232 können AnschlĂŒsse mit neun- oder 25-poligen D-Sub-Buchsen am Mauskabel verwendet werden. Die Signale Masse, RxD, TxD, RTS, DTR werden benutzt, CTS und DSR werden nicht genutzt, dĂŒrfen aber auch nicht gebrĂŒckt sein. Aus DTR und RTS wird in der Maus die positive Versorgungsspannung fĂŒr die Leuchtdioden der Bewegungssensoren und zur Bedienung der Schnittstelle gewonnen, ĂŒber DTR erfolgt auch ein Reset. TxD liefert die negative Spannung. Die verwendeten Signalspannungen liegen entsprechend RS232 zwischen â12 V und +12 V. Die Daten werden bei jeder ZustandsĂ€nderung, etwa durch Mausklick oder Bewegung, ĂŒber den Anschluss RxD asynchron mit 1200 bit/s von der Maus an den Computer ĂŒbertragen.
Beim Microsoft-Mausprotokoll werden die Daten in drei aufeinanderfolgenden Bytes ĂŒbermittelt, darin sind Start- und Stopbits, zwei Bits fĂŒr die beiden Maustasten und die Werte fĂŒr X- und Y-Bewegung in jeweils einem Sieben-Bit-Wert verschachtelt enthalten. Die Daten werden mit sieben Datenbits und zwei Stopbits oder acht Datenbits und einem Stopbit ĂŒbertragen. Die X- und Y-Werte reprĂ€sentieren jeweils die Ănderung gegenĂŒber dem vorherigen Stand und sind keine Absolutwerte bzw. -positionen. Nach erfolgter Ăbertragung an den Computer werden diese ZĂ€hler zurĂŒckgesetzt.
Logitech verwendet ein bisher nicht genutztes Bit im Microsoft-Mausprotokoll, um den Status der dritten Maustaste zu ĂŒbertragen.
Das Mouse-Systems-Mausprotokoll verwendet im Unterschied zum Microsoft-Mausprotokoll ebenfalls ein weiteres bisher ungenutztes Bit fĂŒr die dritte Maustaste und ĂŒbermittelt die Bewegung in fĂŒnf statt drei Bytes unverschachtelt, die beiden zusĂ€tzlichen Bytes vier und fĂŒnf enthalten bereits Ănderungswerte gegenĂŒber den in Byte zwei und drei ĂŒbermittelten X- und Y-Werten. Die Daten werden mit acht Datenbits und einem Stopbit ĂŒbertragen.
Es gibt MĂ€use, die ĂŒber einen Umschalter auf der Unterseite der Maus zwischen dem Microsoft- und dem Mouse-Systems-Mausprotokoll umgeschaltet werden können. Unter X11 lĂ€sst sich ein fehlender Umschalter zur Umschaltung in den Mouse-Systems-Modus möglicherweise durch DrĂŒcken der linken Maustaste wĂ€hrend des Bootens ersetzen.[32]
Eine PS/2-Maus wird an einem dem PS/2-Tastaturanschluss vergleichbaren, oftmals grĂŒnen sechspoligen Mini-DIN-Anschluss angeschlossen und ĂŒber ein serielles, bidirektionales, synchrones Protokoll angesteuert. Diese Aufgabe ĂŒbernimmt der Tastaturcontroller bzw. der EingabegerĂ€tecontroller.
An IBM-kompatiblen PCs angeschlossene MĂ€use verwenden in der Regel nicht mehr als vier physikalisch verbundene DrĂ€hte: 5-Volt-Speisespannung (maximal 275 mA Last), Masse, eine Daten- und eine Taktleitung. Takt- und Datenleitung werden von der Rechner- und der Mausseite ĂŒber Open-Collector-Treiber angesteuert, der Ruhepegel liegt auf 5 Volt. Maus und Computer können jede der beiden Leitungen auf den Pegel von 0 V ziehen. Die Seite, die die Taktleitung auf 0-Volt-Pegel zieht, kann gĂŒltige Daten ĂŒber die Datenleitung ĂŒbermitteln. Das Taktsignal zwischen 10 kHz und 16,7 kHz wird von der Maus erzeugt. Sie darf nur Daten senden, wenn das Taktsignal nicht vom Computer zur Unterbrechung der Kommunikation auf 0 V gelegt wurde.
Die Ăbertragung erfolgt mit Startbit (immer 0), acht Datenbits (niedrigstwertiges Bit zuerst), ungerader ParitĂ€t und einem Stopbit (immer 1), Daten werden bei hohem Pegel der Taktleitung auf die Datenleitung geschrieben und nach Pegelabfall des Taktes vom Computer gelesen. Daten werden vergleichbar dem Microsoft-Protokoll in drei Acht-Bit-Zeichen, aber unverschachtelt ĂŒbermittelt. ZusĂ€tzlich zu den im Microsoft-Protokoll fĂŒr seriell angeschlossene MĂ€use enthaltenen Daten werden noch ein Vorzeichen- und ein Ăberlaufbit jeweils fĂŒr X- und Y-Wert ĂŒbertragen. Der Computer kann verschiedene Befehle an die Maus ĂŒbermitteln und sie in verschiedene Ăbertragungsmodi versetzen: âStreammodeâ (Standard: jede Ănderung wird ĂŒbertragen), âRemote Modeâ (Ănderungen werden nur auf Abfrage ĂŒbertragen), âReset Modeâ und âWrap Modeâ (Echo-Modus)).
Durch Befehle des Computers, genauer: des Tastatur-/Mauscontrollers, lassen sich auch Auflösung (Schritte/mm), Abtastrate (Abtastungen/s) und Skaling (VergröĂerungsfaktor der ĂŒbermittelten ZĂ€hlerstĂ€nde) der Maus beeinflussen. Eine angeschlossene PS/2-Maus wird wĂ€hrend des Bootens des IBM-kompatiblen PCs erkannt und kann normalerweise im laufenden Betrieb nicht entfernt, neu angeschlossen und benutzt werden, ist also nicht Hotplug-fĂ€hig.
FĂŒr die Benutzung der Intellimouse hat Microsoft das PS/2-Protokoll auf ein Vier-Byte-Paketformat zum IMPS/2-Protokoll erweitert. Im vierten Datenpaket werden die Bewegungsinformationen des Scrollrades und die ZustĂ€nde der beiden zusĂ€tzlichen Tasten ĂŒbermittelt. Die Intellimouse verhĂ€lt sich zum Zeitpunkt des Einschaltens wie eine PS/2-Maus, ĂŒbermittelt aber nach Reset eine andere Device-ID. Diese bewirkt, dass der Maustreiber die dann ĂŒbermittelten Vier-Byte-Pakete verarbeitet.
Einige PS/2-MĂ€use können ĂŒber einen zugehörigen Adapter auch an einem seriellen Anschluss betrieben werden: die PS/2-Serial Maus. Da diese Adapter jedoch nicht zwischen den unterschiedlichen Pegeln und Protokollen wandeln können, muss die Elektronik in der Maus erkennen, an welchem Anschluss sie betrieben wird und sich darauf einstellen. Das wĂ€re etwa ĂŒber die Versorgungsspannung möglich, die am seriellen RS-232-Anschluss höher ist.
An den USB-Bus angeschlossene MĂ€use verwenden im Gegensatz zu PS/2-MĂ€usen kein proprietĂ€res Protokoll mehr, sondern ein vom USB Interface Forum standardisiertes Busprotokoll.[33] Die Daten werden seriell, differentiell auf den beiden Datenleitungen mit Sync-Signal, NRZI-Kodierung und Bit-Stuffing ĂŒbertragen, daher ist eine separate Taktleitung wie bei PS/2-MĂ€usen nicht erforderlich.
Der USB-GerĂ€tetreiber muss sicherstellen, dass hĂ€ufig genug (siehe USB Software-Architektur) ĂŒber einen USB-Treiber, den Treiber des USB-Hostcontrollers und den USB-Hostcontroller selbst der Status des USB-Slave-Clients, in diesem Falle: der Maus, abgefragt wird. Die Maus wird ĂŒber eine vom USB-Hostcontroller nach Identifizierung vergebene sieben Bit lange Kennung als âHuman Interface Deviceâ(HID)-GerĂ€t adressiert (siehe USB-Konfiguration) und als solches nach der Norm USB 1.0 bedient. Bei der Initialisierung informiert sie den Hostcontroller oder den dahinterliegenden USB-Treiber aus ihrem Pufferspeicher 0 ĂŒber ihre FĂ€higkeiten und Eigenschaften (Anzahl: maximal vier, Richtung: in oder out, AbfragehĂ€ufigkeit, die âSample Rateâ, und GröĂe der Pufferspeicher der sogenannten Endpunkte: maximal 64 Byte, GerĂ€teart, Hersteller, âClass Codeâ, GerĂ€tekennung, Protokoll, benötigte Bandbreite und anderes). Dieser speichert die Informationen und reserviert die entsprechenden Zeitslots auf dem Bus. Dann fragt der Hostcontroller im Auftrag des GerĂ€tetreibers, der die Abfragen beim USB-Hostcontroller-Treiber in die Queue einstellt, im Interrupt-Transfer-Modus alle 10 ms die zu ĂŒbermittelnden Daten aus den Endpunkten ab, die Ăbertragung erfolgt mit höchstens acht Byte pro Transfer prĂŒfsummengesichert (CRC16) von der Maus an den Computer. Der Endpunkt bildet also faktisch im Hostdevice (der Maus) einen gemeinsam von Hostcontroller (dem Computer) und Hostdevice (der Maus) einsehbaren Speicherbereich, der innerhalb eines garantierten Zeitabstandes regelmĂ€Ăig vom Computer ausgelesen wird. Falls bei IBM-kompatiblen PCs das BIOS Legacy-UnterstĂŒtzung bietet, können USB-MĂ€use durch Emulation des 8042-Tastaturcontrollers ĂŒber den USB-Hubcontroller wie PS/2-MĂ€use benutzt werden. Seit EinfĂŒhrung des iMac ist USB der Standard-EingabegerĂ€teanschluss fĂŒr Macintosh-Computer.
Vergleichbar den PS/2-Serial-MĂ€usen gibt es auch solche, die sich wahlweise an einem USB- oder einem PS/2-Anschluss betreiben lassen. DafĂŒr gibt es Adapterstecker, die mit der Maus mitgeliefert werden, und vom USB-Anschluss auf den PS/2-Anschluss oder umgekehrt umsetzen. Die Mitlieferung eines Adapters lĂ€sst dabei einen RĂŒckschluss auf die FĂ€higkeiten der Maus zu, denn auch hier muss sie anhand der gegebenen VerhĂ€ltnisse entscheiden, ob sie sich wie eine PS/2-Maus oder wie eine Maus am USB-Anschluss verhĂ€lt. Kriterium dabei kann z. B. das Verhalten der Datenleitungen nach dem Einschalten sein: Bei einem PS/2-Rechner darf man davon ausgehen, dass zu einem bestimmten Zeitpunkt nach dem Einschalten zur Ăbermittlung des Reset-Befehls die Takt- und Datenleitung nach einem bestimmten Verfahren umgeschaltet wird, am USB ist von differentieller DatenĂŒbertragung auszugehen, was nicht den PS/2-Verfahrensweisen entspricht. Eine Maus oder Tastatur, die ohne einen USB-zu-PS/2-Adapter ausgeliefert wird, kann in der Regel auch mit einem nachgerĂŒsteten Adapter nicht an einem PS/2-Anschluss betrieben werden, denn das GerĂ€t muss diese Funktion von vornherein unterstĂŒtzen.
Mit dem Apple Desktop Bus (ADB) hatte Apple bereits 1986 ein Ă€hnliches Konzept wie beim USB verfolgt, wenn auch in kleinerem MaĂstab. Verwendet wird ein vierpoliger Mini-DIN-Stecker, Ă€hnlich einem S-Video-Stecker. Belegt sind normalerweise drei Verbindungen: 5 V Speisespannung, Masse und die Datenleitung. Eine vierte, zusĂ€tzliche Verbindung zum Netzteil des Computers blieb fĂŒr MĂ€use unbenutzt. Die Verbindung ist nicht fĂŒr Hotplug-Funktion vorgesehen, weil fĂŒr die einwandfreie Funktion nach dem Anstecken einer Maus der ADB initialisiert werden muss. Diese Initialisierung wird vom Betriebssystem nur wĂ€hrend des Startvorgangs automatisch durchgefĂŒhrt, kann aber mittels eines zusĂ€tzlichen Programms auch ohne Neustart des Rechners durchgefĂŒhrt werden. Die Steckverbindung ist in der serienmĂ€Ăigen AusfĂŒhrung nur fĂŒr maximal 400 SteckvorgĂ€nge ausgelegt. Das ist verglichen mit den heutigen USB-Verbindungen sehr wenig. Adressiert werden konnten bis zu 16 GerĂ€te, die DatenĂŒbertragungsrate beschrĂ€nkt sich auf 10 kBit/s. Die Steuerung erfolgt ausschlieĂlich durch den Computer und die GerĂ€te (in diesem Fall die Maus) liefern Daten nur bei Abfrage ĂŒber einen definierten Speicherbereich (Register, vergleichbar dem Endpunkt) zurĂŒck. Die Definition erlaubte auch gleiche Adressen am Bus, was gelegentlich zu Problemen fĂŒhrte.
Bei den ersten IBM-kompatiblen PCs mussten der Maus Hardware-abhĂ€ngige Ressourcen zugewiesen werden. Die Steckkarte der Busmaus erfordert in der Regel die Zuweisung eines eigenen der wenigen verfĂŒgbaren Interrupts sowie eines passenden I/O-Adressbereiches (Port). Die Einstellung erfolgt ĂŒber Jumper oder etwas moderner im BIOS des Rechners.
Seriellen MĂ€usen ist in der Regel eine eigene serielle, physikalisch vorhandene Schnittstelle inklusive einer Schnittstellengeschwindigkeit und -protokoll (beispielsweise 8N0, 7N1) zuzuweisen. Das wird genauso wie die Angabe des notwendigen, passenden Maustreibers mit seinen Optionen ĂŒber Konfigurationsdateien vorgenommen.
Bei PS/2-MĂ€usen und bei USB-MĂ€usen entfallen derartige Angaben, da diese Schnittstellen bereits in der Hardware des Rechners oder aufgrund des verwendeten Protokolls arbeitsfĂ€hige Vorgaben zur VerfĂŒgung stellen. SpĂ€testens bei seit Ende der 1990er Jahre ausgelieferter Hardware und Betriebssystemen muss sich der Anwender nur noch selten mit derartig hardwarebezogenen Details befassen.
DafĂŒr hat aber die Anzahl der Einstellungsmöglichkeiten ĂŒber Maustreiber und Betriebssystem erheblich zugenommen. ErwĂ€hnt sei nur die bereits beschriebene Empfindlichkeitseinstellung der Maus, Zeitabstand fĂŒr Doppelklick sowie die Zuweisung von programmabhĂ€ngigen Funktionen zu zusĂ€tzlichen Maustasten. Dieses sind aber weitestgehend nur Anpassungen, um dem Anwender die Benutzung angenehmer zu gestalten. Die grundlegende Funktion der Maus (also Zeigen und Klicken) ist in der Regel auch ohne derartige Anpassungen gegeben.
Jede gĂ€ngige grafische BenutzeroberflĂ€che fĂŒr Computer, die zurzeit fĂŒr Endanwender existiert, kann mit der Maus bedient werden. Die ĂŒbliche Anzahl der Maustasten und weiterer Elemente zur Interaktion (Scrollrad) hat sich im Laufe der Zeit gewandelt:
eine Taste: Die ursprĂŒngliche Macintosh-BenutzeroberflĂ€che war auf eine einfache Bedienung ausgelegt, in der der Anwender das komplette GerĂ€t mit einer Maustaste bedienen konnte. Auch heute noch werden Apple-MĂ€use mit einer Taste ausgeliefert, wobei die gesamte OberflĂ€che der Maus als Taste arbeitet. ZusĂ€tzliche kontextbezogene Programmfunktionen werden mit Hilfe von Spezialtasten auf der Tastatur (âModifiersâ) parallel zum Mausklick ausgelöst. Das Betriebssystem macOS unterstĂŒtzt jedoch auch MehrtastenmĂ€use. In den meisten Apple-Programmen wird die zweite Taste fĂŒr das KontextmenĂŒ eingesetzt. Bei Ein-Tasten-MĂ€usen wird dieses ĂŒber Ctrl-Mausklick aufgerufen.
zwei Tasten: Alle GerĂ€te, die in Zusammenhang mit den Betriebssystemen Windows, IBMOS/2, AtariTOS und AmigaOS benutzt wurden, waren zunĂ€chst mit zwei Tasten ausgestattet. Dabei diente die meist linke fĂŒr die Auswahl, wĂ€hrend die zweite, rechte Taste eine Sonderfunktion auslöst. Insbesondere das mit Windows 95 erstmals in groĂem Umfang eingefĂŒhrte KontextmenĂŒ, das eine Auswahl an Modifikationen fĂŒr das aktivierte Objekt bietet, wird ĂŒber diese zweite Taste aktiviert. Bei Atari-TOS hatte die zweite Taste zunĂ€chst keine weitere Standardfunktion und je nach Programm unterschiedliche Bedeutungen. Beim AmigaOS wurde die rechte Maustaste fĂŒr die MenĂŒleiste benutzt. Die beiden Maustasten können in den meisten Betriebssystemen vertauscht werden, etwa fĂŒr LinkshĂ€nder. Auch der gleichzeitige Klick mit beiden Tasten konnte bei den genannten Betriebssystemen ausgewertet werden, was allerdings nur von einem kleinen Teil der verfĂŒgbaren Software verwendet wurde.
Ălteres Modell einer Drei-Tasten-Maus von Sun Microsystems und Mauspad drei Tasten: Bei den Betriebssystemen aus der Workstation-Welt wie X Window System und RISC OS sowie beim Xerox Alto wurden drei Maustasten genutzt. Der Zweck der dritten Taste ist in verschiedenen Programmen uneinheitlich. Bei RISC OS wird mit der mittleren Maustaste das KontextmenĂŒ aufgerufen, im X-Window-System dient sie zum EinfĂŒgen des zuvor mit der linken Maustaste markierten Textes.
Moderne Gaming-Maus mit mehreren Zusatztasten vier oder mehr Tasten: Die zusĂ€tzlichen Tasten können meist vom Benutzer mit Funktionen wie Doppelklick, Tastenkombinationen oder dem Start eines Programms belegt werden. Manchmal sind auch einige der Tasten fix mit einer bestimmten Funktion belegt, z. B. der Ănderung der Auflösung der Maus (siehe Abschnitt Empfindlichkeit). Sie befinden sich normalerweise seitlich und/oder hinter dem Scrollrad. Im Gegensatz zu den oftmals vom Betriebssystem vorgegebenen Funktionen bei den MĂ€usen mit einer bis drei Tasten hat sich hier noch kein Standard etabliert.
Etwa die HÀlfte seiner Arbeitszeit hat der durchschnittliche Computernutzer Kontakt mit der Maus. Eine 2010 veröffentlichte niederlÀndische Studie ermittelte folgende durchschnittliche Zeitanteile:
53 % der Computernutzungszeit wird die Maus benutzt,
25 % der Computernutzungszeit wird die Tastatur benutzt.[34]
Ende der 1990er Jahre hat sich bei ComputermĂ€usen das sogenannte Scrollrad etabliert. Es befindet sich meist zwischen den beiden Maustasten und dient zum Auf- und Abrollen des Fensterinhalts, Scrollen von englischscrolling. DarĂŒber hinaus wird es mitunter zur Einstellung von grafisch simulierten Schiebereglern eingesetzt. Durchgesetzt hat sich die Kombination aus Scrollrad mit der dritten Taste, sodass ein Druck auf das Rad einem Klick mit der mittleren Maustaste entspricht. Bei einigen Modellen kann das Scrollrad zusĂ€tzlich nach links oder rechts gekippt werden, um horizontales Scrollen des Fensterinhalts per Maus zu ermöglichen. In grafischen BenutzeroberflĂ€chen entspricht das Scollen einem Bildlauf, der ohne Mausrad auch per Bildlaufleiste, wenn als Steuerelement vorhanden, bewerkstelligt werden kann. Im Juli 2005 stellte Apple nach fast drei Jahrzehnten konsequenter Ein-Tasten-Maus-Philosophie erstmals die USB-Mehrtastenmaus Mighty Mouse vor, die mit den Betriebssystemen Windows XP und macOS gleichermaĂen kompatibel ist und neben drei zusĂ€tzlichen, programmierbaren Tasten eine neuartige 360-Grad-Scrollkugel bietet, die freies vertikales wie horizontales Scrollen (letzteres jedoch nur in macOS) ermöglicht.
Die Firma Logitech stellte im Jahr 2000 unter dem Begriff âiFeelâ optische MĂ€use mit Feedback-Funktion vor.[35] Ăber den USB-Anschluss stand ausreichend Leistung zur VerfĂŒgung, eine Vibrationsfunktion Ă€hnlich der in Mobiltelefonen zu realisieren. Bei Aktivierung der iFeel-Funktion erzeugte die Maus eine Vibration, wenn der Mauszeiger z. B. ĂŒber eine Fensterkante oder einen Button bewegt wurde, beim Erreichen des Bildschirmrandes war dieser als Hindernis spĂŒrbar. Die Art und IntensitĂ€t des Feedbacks war per Software einstellbar.
Durch Bewegen der Maus kann der Mauszeiger an die gewĂŒnschte Stelle bewegt werden, und durch BetĂ€tigen einer Maustaste kann der Benutzer Aktionen auslösen. Die Funktion der Maustasten und der Mausbewegung in einem Programm oder Betriebssystem lĂ€sst sich oft betriebssystemabhĂ€ngig durch BetĂ€tigung zusĂ€tzlicher Tasten auf der Tastatur des Computers Ă€ndern, beispielsweise ĂŒber die Befehlstasteâ cmd (âApfel-Tasteâ), die Umschalt-â§, Steuerungs-Strg oder Alt-TasteAlt. Im Wesentlichen unterscheidet man drei verschiedene Mausaktionen:
Markieren von Icons mit der Maus. Die Spitze des weiĂen, pfeilförmigen Mauszeigers zeigt die âvirtuelleâ Position der Maus an.
der Klick: Ein Mausklick bezeichnet das DrĂŒcken und sofortige Loslassen der Maustaste, ohne zwischenzeitlich die Maus zu bewegen.
der Doppelklick: das zweimalige DrĂŒcken der Maustaste kurz hintereinander, wobei die Maus nicht bewegt wird. Manche Programme unterstĂŒtzen auch Drei- bis FĂŒnffachklicks. Aufgrund der schwierigen AusfĂŒhrung haben sich letztere aber nicht durchgesetzt. Bei den meisten Betriebssystemen ist der Zeitabstand einstellbar, in dem die zweite TastenbetĂ€tigung erfolgen muss, um als Doppelklick akzeptiert zu werden. Manchmal ist ein Schwellwert einstellbar, wie weit sich die Maus zwischen den beiden Klicks bewegen darf, da sich bei hochempfindlichen MĂ€usen ein vollkommener Stillstand kaum noch realisieren lĂ€sst.
das Ziehen: Die Maustaste wird heruntergedrĂŒckt und dort gehalten, wĂ€hrend die Maus bewegt wird. Erst am Ende dieses Ziehvorgangs fĂŒr Aktionen wie Drag & Drop oder das Markieren von Text wird die Taste losgelassen.
Weitere Mausaktionen sind:
Rechtsklick: Der Klick der rechten Maustaste wird synonym fĂŒr Funktionen der zweiten Maustaste verwendet und öffnet ĂŒblicherweise ein KontextmenĂŒ. Bei der LinkshĂ€nder-Bedienung (siehe Abschnitt LinkshĂ€ndigkeit) kann der Rechtsklick auch auf die linke Maustaste konfiguriert werden â obwohl er damit real zum âLinksklickâ wird, bezieht sich der Begriff âRechtsklickâ weiterhin auf diese sekundĂ€re Funktion, z. B. in Anleitungen von Software.
In einer X11-OberflÀche unter Unix kann man durch Mehrfachklick eine Markierung im Text zwischen einem Wort, einem Satz (bis zum nÀchsten Komma oder Punkt) oder Absatz (bis zur nÀchsten Leerzeile) umschalten und in einen Puffer laden.
AnschlieĂend kann mit einem Klick der mittleren Maustaste unter X11 der markierte Textabschnitt aus dem Puffer in einem anderen X-Window eingefĂŒgt werden. Bei Zwei-Tasten-MĂ€usen kann dieser mittlere Mausklick betriebssystem- bzw. treiberabhĂ€ngig durch gleichzeitige BetĂ€tigung der rechten und linken Maustaste emuliert werden.
Zeigen: das Stellen des Mauszeigers an eine bestimmte Stelle, ohne eine Taste zu betÀtigen.
Das Ăberfahren ist eine Aktion, die in modernen Betriebssystemen ausgewertet werden kann:
Das Aussehen eines Elements kann sich Ă€ndern, sobald sich der Mauszeiger darĂŒber befindet: Dadurch wird dem Benutzer signalisiert, dass hier eine Interaktion möglich ist.
Oft werden beim Verharren an einer Bildschirm-Position vom Programm sogenannte âKontextsensitive Hilfenâ ausgegeben: Zu dem darunterliegenden Element wird ein kurzer Hilfetext angezeigt. Dann hĂ€ngt am Mauszeiger oft ein kleines Fenster mit weiterfĂŒhrenden ErklĂ€rungen, ein sogenannter âTooltipâ.
Mausgestenvisualisierung im WebbrowserOpera 12.02 unter Windows 8 Mausgesten: Einige Programme und etwa der Webbrowser Opera implementieren sogenannte âMausgestenâ, um bestimmte Aktionen auszulösen. Das ist im Grunde genommen eine Erweiterung des Ziehens, mit der Maus wird bei gedrĂŒckter Maustaste eine bestimmte, vordefinierte Figur auf den Bildschirm gemalt, die mit der gewĂŒnschten Aktion bildlich verknĂŒpft ist. Beispielsweise wird ein Strich nach links gemalt, um den Webbrowser anzuweisen, eine Seite zurĂŒckzugehen. Zurzeit gibt es jedoch nur wenige Programme, die Mausgesten unterstĂŒtzen.
Je nach Programm und Zustand im Programm kann eine Mausaktion Unterschiedliches bewirken: Ein Klick kann die EinfĂŒgemarke in einem Text bewegen, ein MenĂŒ öffnen oder beim Klick auf eine SchaltflĂ€che eine Programmfunktion auslösen. Ein Doppelklick kann ein Programm starten oder ein Wort in einem Text markieren.
Maus mit Rollkugel (Scrollball)Zwei Apple-MĂ€use: Magic Mouse (links) und Mighty Mouse (rechts)Wasch- und feucht desinfizierbare Computermaus fĂŒr den Einsatz im medizinischen Bereich
FĂŒr spezielle Anwendungen und Einsatzorte haben sich Variationen der Standardmaus oder auch alternative ZeigegerĂ€te etabliert. MĂ€use fĂŒr Anwendungen, in denen viel quer gescrollt werden muss, verfĂŒgen ĂŒber ein zusĂ€tzliches, horizontal wirkendes Scrollrad, oder gar einen kleinen Scrollball. Zur Vermeidung von maustypischen gesundheitlichen Problemen kann der zur Maus verwandte Trackball verwendet werden, bei dem die frĂŒher ĂŒbliche Mauskugel anstatt auf der Unterseite an der Oberseite angebracht ist und mit den Fingern bewegt wird, wĂ€hrend das GerĂ€t selbst an seinem Platz bleibt. Dadurch eignet er sich auch fĂŒr den Einsatz an beengten ArbeitsplĂ€tzen. Eine weitere Alternative stellt die vor der Tastatur liegende Rollstangenmaus (englisch: Barmouse) dar.[36]
An transportablen Rechnern wie Notebooks sind meist berĂŒhrungsempfindliche Touchpads und bei höherwertigen GerĂ€ten (meist Business-Rechner) zusĂ€tzlich Trackpoints fest eingebaut. Freilich ist der Zeigekomfort einer echten Maus gröĂer, sodass viele Anwender oft noch eine zusĂ€tzliche kleine Notebook-Maus anschlieĂen.
Touchscreens sind Bildschirme, die dank ihrer BerĂŒhrungsempfindlichkeit zugleich als EingabegerĂ€t dienen und somit ein separates ZeigegerĂ€t ĂŒberflĂŒssig machen, gegebenenfalls auch die Tastatur. FĂŒr Computer im öffentlichen Bereich wie Informationsterminals und Bankautomaten sind Touchscreens schon seit Jahren eine Alternative zu fest eingebauten Tastaturen. Bei Smartphones haben sich kleine Touchscreens in letzter Zeit (2010) etabliert und beginnen sich seit dem ersten Massenmarkt-Einsatz im iPad auch in gröĂeren, PC-typischen Auflösungen durchzusetzen.
FĂŒr Konstruktion und Robotik ist die Benutzung einer 3D-Maus möglich, die neben der Bewegung in der Ebene eine weitere Bewegungsdimension sowie Rotationen um die Raumachsen erfasst.
Im Spielebereich kann man unter anderem elektronische LenkrÀder, Joysticks, Gamepads als Mausalternative betrachten.
Bei körperlichen EinschrÀnkungen können Mehrfachsensoren die Funktion der Maus (Zeigen und Klicken) nachbilden. In schwierigen FÀllen sind aufwendige Lösungen durch Kameraaufnahmen von Kopf- und Augenbewegungen zur Computerbedienung möglich, die dann aber nicht nur die Mausfunktion ersetzen.
Im industriellen Umfeld wird eine Vielzahl von Alternativen zur herkömmlichen Maus eingesetzt, da hier die Anforderungen durch die Anwendung und die Umgebung bestimmt werden. HÀufig werden hier staub- oder wasserdichte GerÀte oder sterilisierbare OberflÀchen gefordert.
Die Funktion der Maus kann weitgehend durch Benutzung der Tastatur ersetzt werden, obwohl das zwar nicht immer intuitiv, aber einerseits beim Erfassen groĂer Datenmengen produktiver ist als der stĂ€ndige Wechsel zwischen Maus und Tastatur, andererseits den Anforderungen an die Barrierefreiheit gerecht wird. Dabei ist manchmal die gleichzeitige BetĂ€tigung mehrere Tasten (z. B. Strg-Alt zum Aufruf des StartmenĂŒs im MS Windows) oder die hĂ€ufig wiederkehrende BetĂ€tigung bestimmter Tasten zur Bewegung auf dem Bildschirm, etwa mit Tab von einem Bildschirmsymbol zum nĂ€chsten Springen, notwendig. Die sogenannte Tastaturmaus ist in diesem Zusammenhang zu erwĂ€hnen, die die Bewegung des Mauszeigers ĂŒber die Zweitbelegung des numerischen Tastenblocks durchfĂŒhrt.
Bevor sich die Maus durchsetzte, wurden die BenutzeroberflĂ€chen von Programmen (abgesehen von reinen Kommandozeilen-Steuerbefehlen) mit einer Vielfalt von Tastaturbefehlen gesteuert. Manche Programme verfĂŒgten ĂŒber MenĂŒs und AusklappmenĂŒs, die per Tastatur geöffnet und bedient wurden. Beispielsweise wurde mit dem Tabellenkalkulations-Programm Lotus 1-2-3 eine fette Linien-Umrandung am oberen Rand eines Bereichs mit folgender Tastenfolge erzeugt:
: schaltete das AusklappmenĂŒ ein, fTastaturkĂŒrzel fĂŒr formatieren, l fĂŒr Linie, f fĂŒr fett. o fĂŒr oben, . um eine Ecke des zu formatierenden Bereichs zu verankern, Pfeiltaste um den Bereich zu erweitern, Enter um die Formatierung abzuschlieĂen
wÀhrend bei Verwendung der Maus folgende Klicks erforderlich waren:
Zuerst die Markierung des zu formatierenden Bereichs, Klick im MenĂŒ oben Bereich und dann Bereich:Eigenschaften, Klick auf die Icon-SchaltflĂ€cheLinien, Klick auf das Icon Linienstil, Klick auf das Icon Linienfarbe, Klick auf das Abbruch-Icon, Klick ins Arbeitsblatt, um die invers dargestellte Markierung auszuschalten und das Ergebnis zu betrachten.
Mit der Tastatur wurden also 8 Tasten meist im Zehnfinger-Blindschreiben ohne Hinsehen betĂ€tigt, mit der Maus dasselbe mit 8 Klicks erledigt, wobei der Mauszeiger ĂŒber den Bildschirm zu fĂŒhren ist. Der Vorteil der Maus liegt in ihrer ausgesprochen intuitiven Verwendungsweise als ZeigegerĂ€t: Anhand der darauf basierenden SchaltflĂ€chen erlaubte sie es, die Zeichenformatierungs-Möglichkeiten in textbasierten und grafischen Anwenderprogrammen auszuweiten, ohne zunehmend unĂŒbersichtliche und umfangreiche AusklappmenĂŒs einrichten und sich merken zu mĂŒssen.
Handgelenkauflage (verhindert Fehlhaltungen)Die Vertikalmaus reduziert die innenrotation des Armgelenks
Vorbeugend gegen Beschwerden können die abwechselnde Verwendung unterschiedlicher EingabegerĂ€te wie Maus, Trackball und Rollstangenmaus sowie der Einsatz ergonomischer Tastaturen bis hin zur Sprachsteuerung wirken. Als Abhilfe wurden ergonomische Formen fĂŒr die Maus entwickelt, um sie den natĂŒrlichen Haltungen der Hand und möglichst belastungsfreien BewegungsablĂ€ufen von Fingern, Gelenken und Arm anzupassen. Beispielsweise wird die Zeigefinger- oder Ballenseite der Maus oft lĂ€nger gestaltet. Entwickelt wurden auch alternative Formen wie die Vertikalmaus, bei der die Tasten in vertikaler Ebene angeordnet sind, was eine entspannte Armhaltung bedingt, da der Arm nicht zur Körperseite hin verdreht werden muss.[37] Bei derart ergonomisch gestalteten MĂ€usen ist es natĂŒrlich erforderlich, seitenverkehrte AusfĂŒhrungen jeweils fĂŒr Rechts- und LinkshĂ€nder zu verwenden. Die Benutzung von Handballenauflagen verspricht Erleichterung durch Entlastung des Handgelenks, das weniger stark nach oben abgewinkelt werden muss.
Der andauernde Gebrauch einer Computermaus, insbesondere bei Fehlhaltungen, kann Schmerzen im Handgelenk (SehnenscheidenentzĂŒndung) oder das Karpaltunnelsyndrom auslösen. Ebenso können Schmerzen an den lĂ€ngere Zeit unnatĂŒrlich gestreckten Fingern auftreten, bekannt als sogenannter âMausfingerâ. Wenn die Symptome ĂŒber den Handbereich hinaus auf Ellenbogen bis in die Schulter reichen, spricht man umgangssprachlich von einem âMausarmâ. Diese beiden Belastungsformen werden zusammengefasst als RSI bezeichnet (Repetitive Strain Injury Syndrom â Verletzung durch wiederholte Beanspruchung). An ComputerarbeitsplĂ€tzen entstandene Krankheiten können eine Berufskrankheit darstellen.
In den Einstellungen im Betriebssystem besteht die Möglichkeit, die Belegung der Tastenfunktionen der rechten und linken Maustaste zu vertauschen, sodass LinkshÀnder mit einer Maus linkshÀndig arbeiten können.
AbhÀngig von der Art der Mausabfrage durch das laufende Programm, z. B. bei Computerspielen, kann es sein, dass die gespeicherte Tastenbelegung ignoriert wird und der linkshÀndige Nutzer wieder die Finger vertauschen muss.
Ein ergonomischer Trackball nur fĂŒr RechtshĂ€nder
Ergonomisch geformte MĂ€use haben hĂ€ufig das Problem, dass sie lediglich fĂŒr die Nutzung fĂŒr RechtshĂ€nder konstruiert sind. LinkshĂ€nder-MĂ€use gibt es nicht von allen Herstellern, und sie sind wegen der geringeren Auflage oft nur mit Aufpreis erhĂ€ltlich.[38][39] Symmetrisch und dennoch ergonomisch geformte MĂ€use bilden eine Ausnahme.
FrĂŒher gab es die Do-it-yourself-Methode, die Leiterbahnen der linken und rechten Maustaste zu vertauschen.[40]
Bei der typischen Bauart der Tasten und der akustischen RĂŒckmeldung der BetĂ€tigung mit Hilfe des Knackfroscheffektes beim Mausklicken kann es zu störenden GerĂ€uschentwicklungen fĂŒr das Umfeld (z. B. im Tonstudio, Wohnzimmer) kommen. Einige Hersteller bieten deshalb andere Tastentechniken an.[41]
Das Mauspad ist wohl das bekannteste Mauszubehör. Bevor es optische Sensoren gab, hatten die MÀuse einen Ball (anfangs nur mit Walzenmechanik) als Positionssensor. Diese KugelmÀuse lassen sich oft nur in Verbindung mit Mauspads einsetzen, da der Mausball auf die hohe Reibung eines Mauspads angewiesen ist, um sich problemlos zu drehen.
Manche OberflÀchen lassen sich nur schwer mit optischen Sensoren detektieren und machen ebenfalls ein Mauspad nötig.
Mittlerweile bietet die Industrie spezielle Mauspads fĂŒr Computerspieler an, die besonders wenig Reibung erzeugen sollen, um eine prĂ€zise Bewegung zu ermöglichen. Diese bestehen dann hĂ€ufig aus Hartplastik, speziellen Kunststofffasern oder Glas und sind oft nur fĂŒr die Verwendung von optischen bzw. LasermĂ€usen konzipiert.
Ergonomische Mauspads haben eine spezielle erhöhte AuflageflĂ€che fĂŒr die Handwurzel und entlasten die Hand.
Skatez sind dĂŒnne Folienstreifen aus Kunststoffen mit sehr geringen Reibungskoeffizienten wie beispielsweise Teflon, die auf die Unterseite der Maus geklebt werden. Sie sind bei vielen Modellen schon Standard und werden im Handel zum NachrĂŒsten als Glidetape oder Speedtape angeboten. Skatez sorgen dafĂŒr, dass Gleitreibung und Haftreibung herabgesetzt werden und die Maus somit leichter ĂŒber die Unterlage gleitet.
Optisch die Unterlage abtastende ComputermĂ€use an Workstations fĂŒr strukturierte, glĂ€serne oder metallene Mauspads werden zur Verbesserung der GleitfĂ€higkeit an der Unterseite mit austauschbaren, nicht kratzenden Filzstreifen beklebt.
Kabelhalter sollen bewirken, dass Mauskabel bei der Bewegung nicht störend im Weg liegen. Falls die (USB-)Maus nicht an der (USB-)Tastatur, sondern direkt am Rechner angeschlossen ist, soll auĂerdem verhindert werden, dass durch das Kabelgewicht herunter zum Rechner unter dem Tisch zusĂ€tzlicher Zug am Kabel entsteht.
Einige Kabelhalter sind bereits ins Mauspad integriert, andere mĂŒssen beispielsweise am Tisch befestigt werden. GĂ€ngig ist eine anklebbare Ăse fĂŒr die Tischkante, an der die frei auf dem Tisch verfĂŒgbar bleibende MauskabellĂ€nge durch festes Einklemmen bestimmt wird. Als einfachste Form des Kabelhalters hat sich ein festes Textilklebeband bewĂ€hrt. Eine Weiterentwicklung stellt das Mouse Bungee dar. Mit ihm kann die KabellĂ€nge der Maus optimal der ĂŒberstrichenen FlĂ€che des Mauspads angepasst werden.
Eine Handballenauflage ist ein kleines, gepolstertes Kissen oder Pad. Die FĂŒllung kann aus Gel (Silikon, Neopren) oder aus natĂŒrlichen Materialien bestehen. Es sorgt dafĂŒr, dass das Handgelenk bei der Arbeit nicht abknickt und eine MausbetĂ€tigung mehr von oben erfolgt, was die Belastung der Hand und so die ErmĂŒdung beim Arbeiten mindern soll.
Literatur
Thierry Bardini: Bootstrapping: Douglas Engelbart, Coevolution, and the Origins of Personal Computing. Stanford University Press, Stanford, CA 2000, ISBN 0-8047-3871-8 (englisch).
Michael Friedewald: Der Computer als Werkzeug und Medium: Die geistigen und technischen Wurzeln des Personal Computers (= Aachener BeitrĂ€ge zur Wissenschafts- und Technikgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band 3). GNT Verlag fĂŒr Geschichte der Naturwissenschaft und der Technik, Berlin / Diepholz 1999, ISBN 3-928186-47-7 (Dissertation Technische Hochschule Aachen 1999, 497 Seiten mit Illustrationen, 21 cm).[42]
DIN EN ISO 9241 Teil 410: Gestaltungskriterien fĂŒr physikalische EingabegerĂ€te. Anhang C: Maus. Beuth, Berlin 2012.
Ernst Ahlers, Sven Schulz: USB-Peripherie fĂŒr Windows Rechner. In: cât 15/1998. Heise Verlag, Hannover, S. 168 ff.
Klaus Dembowski: PC-Hardware Referenz: Infos zur gesamten Hardware im schnellen Zugriff. 10. Auflage. Markt & Technik Verlag, MĂŒnchen 2000, ISBN 3-8272-5606-2, S. 472â480, 640â647.
âBei der 3D-Maus ist die Bewegungsinformation dreidimensional.
âI. Scott MacKenzie: Human-Computer Interaction: An Empirical Research Perspective. Newnes, 2012, ISBN 978-0-12-407165-0, S.6â (englisch, google.com).
âPatent US3541541: X-Y Position Indicator for a Display System. Angemeldet am 21. Juni 1967, veröffentlicht am 17. November 1970, Anmelder: Stanford Research Institute, Erfinder: Douglas C. Engelbart.â
â abMartin Gerdes: In die Karten geschaut â Vom elektrischen Signal zur Anwendung. In: cât. Nr.12/1989. Heise-Verlag, 17. November 1989, ISSN0724-8679, S.146ff. âMĂ€use gibt es mittlerweile in groĂer Vielfalt: als mechanische und optische, mit und ohne Kabel, mit zwei oder drei Knöpfen, als serielle, Bus- und PS/2-MĂ€use. Die ĂŒberwiegende Mehrheit sind serielle MĂ€use⊠âBus-Mausâ. Die arbeitet zwar auch seriell⊠Eine PS/2-Maus arbeitet zwar auch wieder seriellâŠâ
âTekla Perry, John Voelcker: How the Graphical User Interface Was Invented â Three decades of UI research came together in the mice, windows, and icons used today. In: IEEE Spectrum. 1. September 1989, abgerufen am 28. MĂ€rz 2025 (englisch): âHow the computer mouse gained and lost buttons ⊠Today, the Apple mouse has one button, while the rest have two or three. ⊠More than two million one-button Apple mice are now in use. The Xerox and Microsoft two-button mice are less common than either Appleâs ubiquitous one-button model or the three-button mice found on technical workstations. Dozens of companies manufacture mice today;â
âDieter Michel: Freie Mauswahl â Zehn serielle PC-MĂ€use im Vergleich. In: cât. Nr.12/1989. Heise-Verlag, 17. November 1989, ISSN0724-8679, S.102ff. â(Ergonomie gefragt) ⊠Zwar bieten zwei Tasten weniger Möglichkeiten, aber im PC-Bereich orientieren sich die meisten Software-Entwickler ohnehin am Vorbild Microsoft, deren Maus nun einmal mit zwei Tasten bestĂŒckt ist. Unter DOS findet man daher nur selten eine Anwendung, die drei Tasten unterstĂŒtzt. Und falls das doch einmal der Fall sein sollte, hat die mittlere Maustaste oft nur dieselbe Funktion wie das DrĂŒcken der linken und der rechten Taste gleichzeitig. MenĂŒgesteuerte Programme kommen auch mit einer einzigen aus, wie beim Vorbild Apple Macintosh zu sehen ist. ⊠(Zugabe) ⊠Die KompatibilitĂ€t zu einer Maus eines Markenherstellers ist ein wichtiger Aspekt. Bei den PCs hat sich Microsofts DatenĂŒbertragungsformat fĂŒr ZweitastenmĂ€use durchgesetzt, so dass sich die meisten preiswerten GerĂ€te auch mit diesem Maustreiber betreiben lassen. Das Format von Mouse Systems verliert zunehmend an Bedeutung, zumal nur wenige Anwendungen drei Tasten unterstĂŒtzen. Selbst Mouse Systems ist mittlerweile umgeschwenkt und fabriziert jetzt Microsoft-kompatible MĂ€use.â
âMartin Gerdes: In die Karten geschaut â Vom elektrischen Signal zur Anwendung. In: cât. Nr.12/1989. Heise-Verlag, 17. November 1989, ISSN0724-8679, S.146ff. âNachdem Microsoft als erster MĂ€use in nennenswerter Verbreitung fĂŒr PCs produzierte, ist das Protokoll von Microsoft das wichtigste Datenformat fĂŒr MĂ€use. Eine Microsoft-Maus ĂŒbertrĂ€gt 3 Worte zu je 7 Bit. Das jeweils höchste Bit kennzeichnet eindeutig, ob das empfangene Wort das erste oder eines der folgenden ist. ⊠(Lange Leitung) ⊠Microsoft unterstĂŒtzt aber nur zwei Tasten. Der Datenrahmen ist voll â es ist kein Platz mehr fĂŒr den dritten Knopf frei. Die mögliche Erweiterung auf 8 Bit hat man nicht genutzt. Eine Lösung fĂŒr diejenigen, die auf den mittleren Knopf nicht verzichten können, bringt das Format von Mouse Systems. ⊠Das Microsoft-Format hat jedoch eine so weite Verbreitung gefunden, dass viele DreitastenmĂ€use zusĂ€tzlich auf dieses Format umschaltbar sind. Dann allerdings fĂ€llt der mittlere Knopf in Winderschlaf. ⊠(Finden und einbinden) ⊠Der Microsoft-Maustreiber erkennt auch Bus- und PS/2-MĂ€use. Dagegen fehlt eine Routine fĂŒr die UnterstĂŒtzung von DreitastenmĂ€usen. Freunde dieser Nager mĂŒssen Treiber anderer Firmen wĂ€hlen, die meistens vom Funktionsumfang nicht ganz up to date sind. Einige Programme wie CodeView mögen das aber nicht und zeigen Ărgersymptome bis zur Arbeitsverweigerung.â
âGeoff Short: The 3 Button Serial Mouse mini-HOWTO. 31. Mai 1998, abgerufen am 7. April 2025 (englisch): âMost dual-protocol mice will work in two modes: 1) 2-button Microsoft mode, and 2) 3-button MouseSystems mode. This document leads you through the different steps needed to configure your mouse in these two different modes, especially the steps needed to use the more useful 3-button mode.â
â abProbleme mit Mac OS X 10.7; Diese Tricks treiben Apples Löwen die Heldinnen aus. In: Der Spiegel. 1. August 2011, abgerufen am 2. Mai 2024 (Das ânatĂŒrliche Scrollenâ wurde in Mac OS X Lion eingefĂŒhrt und auch in anderen Betriebssystemen, darunter Windows, ĂŒbernommen.): âNatĂŒrliches Scrollen; So etwas kann sich nur Apple leisten: Mit dem neuen Mac OS Ă€ndert sich die Richtung, in der Bildschirm-Inhalte rollen, wenn man das Touchpad benutzt: Zwei Finger nach unten streichen und die Inhalte rollen nach oben. Dieses, laut Apple, ânatĂŒrliche Scrollenâ verĂ€rgerte viele Lion-KĂ€ufer. Dabei ist der Schritt langfristig richtig: Er vereinheitlicht das Scroll-Verhalten auf iOS- und Mac OS-GerĂ€ten.â
âTobias Hanraths, dpa: Nichts im Griff â LinkshĂ€nder und die TĂŒcken der Technik. In: Heise online.26. Juli 2012. Abgerufen am 5. Dezember 2023.; Zitat: âAuch bei der Maus können LinkshĂ€nder theoretisch ihr eigenes SĂŒppchen kochen. Meistens legen sie sich das ZeigegerĂ€t auf die andere Seite der Tastatur. Eine Funkmaus hilft, Kabelsalat zu vermeiden. In der Systemsteuerung von Windows lĂ€sst sich auĂerdem die Belegung der Tasten tauschen. âDas ist aber selbst unter LinkshĂ€ndern umstrittenâ, weiĂ Sattler. âManche machen es, andere nicht.ââ.
âĂndern der Mauseinstellungen. In: Windows 7 â Support.Microsoft, abgerufen am 3. Dezember 2023: âUm die Funktionen der linken und rechten Maustasten zu vertauschen, aktivieren Sie unter Tastenkonfiguration das KontrollkĂ€stchen PrimĂ€re und sekundĂ€re Taste umschalten.â
âStefan Ijmker, Maaika A. Huysmans, Allard J van der Beek, Dirk L. Knol, Willem van Mechelen, Paulien M. Bongers, Birgitte M. Blatter: Software-recorded and self-reported duration of computer use in relation to the onset of severe arm-wrist-hand pain and neck-shoulder pain. In: Occupational and Environmental Medicine. Band68, Nr.7, 2011, S.502â509, doi:10.1136/oem.2010.056267, PMID 21045214. Erstveröffentlichung erfolgte online 2010. âOn average, participants had a recorded computer duration of 12.5 (SD=4.5) h per week, a mouse duration of 6.6 (SD=3.1) h per week and a recorded keyboard duration of 3.1 (SD=1.5) h per week.â
âDan Odell, Peter Johnson: Evaluation of flat, angled, and vertical computer mice and their effects on wrist posture, pointing performance, and preference. In: Work (Reading, Mass.). Band52, Nr.2, 2015, ISSN1875-9270, S.245â253, doi:10.3233/WOR-152167, PMID 26444940.
âMichael Beck: Die beste ergonomische Maus. In: FAZ.net-Kaufkompass.Frankfurter Allgemeine Zeitung, 16. Juni 2023, abgerufen am 6. Dezember 2023: âErgonomische MĂ€use fĂŒr LinkshĂ€nder â Egal ob gewöhnliche MĂ€use mit angepasster Form, vertikale MĂ€use oder MĂ€use mit Trackballs: Ergonomische MĂ€use sind aufgrund ihres nicht symmetrischen Designs gröĂtenteils nur fĂŒr die Bedienung mit der rechten Hand geeignet. Manchmal, wenn auch eher selten, gibt es spezielle linkshĂ€ndige AusfĂŒhrungen. Einige wenige Ausnahmen gibt es ⊠[wo die Maus] aufgrund des symmetrischen Aufbaus sowohl links- als auch rechtshĂ€ndig funktioniert. In einzelnen FĂ€llen bieten Hersteller ihre ergonomischen MĂ€use aber mit einem alternativen Modell fĂŒr LinkshĂ€nder an.â
âStephan SchĂŒnke: LinkshĂ€nder Maus â Schluss mit den KrĂ€mpfen. LinkshĂ€nder MĂ€use Test & Vergleich 2023. In: PCDirekt.de. Björn Röhrbein, abgerufen am 6. Dezember 2023: âWas ist eine LinkshĂ€nder Maus? â ⊠Allerdings ist die Produktion solcher MĂ€use hĂ€ufig auch etwas teurer, da sie mehr Entwicklungszeit in Anspruch nimmt. ZusĂ€tzlich möchte nicht jeder Hersteller eine eigene Maus fĂŒr die linke und die rechte Hand anbieten. Viele Unternehmen entscheiden sich daher immer mehr fĂŒr Modelle, die mit beiden HĂ€nden bedient werden können. ⊠Anders verhĂ€lt es sich bei ergonomischen MĂ€usen, die auf eine Körperseite angepasst werden mĂŒssen.â
âRalf Schneider: Rechts- und LinkshĂ€ndermaus gleichzeitig. In: Heise online.15. November 2004 (Dieser DIY-Tipp war immer schon nur versierten Hobby-Elektronikern zu empfehlen und ist bei modernen ComputermĂ€usen meist nicht mehr so leicht möglich.). Abgerufen am 6. Dezember 2023.; Zitat: âFalls das nicht geht, könnte man eine Maus als LinkshĂ€nder-Maus umbauen. Dazu öffnen Sie die Maus und vertauschen die rechte und linke Maustaste, indem Sie die Leiterbahnen auf der Platine durchtrennen und seitenverkehrt mit FĂ€deldraht wieder verbinden.â.