
Maud Mary Chadburn, CBE, (* 9. März 1868 in Middlesbrough, Yorkshire; † 24. April 1957 in London) war eine englische Chirurgin. Sie gilt als eine der ersten Frauen im Vereinigten Königreich, die in diesem Bereich Karriere gemacht haben. Sie ist außerdem zusammen mit Eleanor Davies-Colley Mitbegründerin des South London Hospital for Women and Children.
Leben und Wirken
Maud Chadburn wurde in Middlesbrough als älteste Tochter des Gemeindepfarrers von Blackburn James Chadburn geboren. 1881 zog die Familie nach Kent. Ihre Kindheit wird als freudlos beschrieben.[1]
Sie besuchte das Milton Mount College. Gegen den Willen ihres Vaters studierte sie Medizin, an der London School of Medicine for Women, wo sie 1893 eine Apothekerinnen-Lizenz erwarb. Ein Jahr später erhielt sie das medizinische Bakkalaureat. Es folgten ein medizinisches Staatsexamen und 1898 eine Promotion zum Doktor der Medizin.[2][3]
Nach ihrem Abschluss arbeitete sie in verschiedenen medizinischen Berufen, unter anderem als Anästhesistin, Gynäkologin und später als chirurgische Oberärztin am Elizabeth Garrett Anderson-Krankenhaus in London.[2]
1912 gründete sie mit ihrer chirurgischen Kollegin Eleanor Davies-Colley das South London Hospital for Women and Children, in dem fast ausschließlich weibliche Ärzte tätig waren.[4] Das Krankenhaus bestand bis 1984.[2][5] Später wurde sie Präsidentin der London Association of the Medical Women’s Federation sowie Vorsitzende der Krebsforschung im Marie-Curie-Krankenhaus.[4]
Maud Chadburn erhielt 1934 den Titel Commander of the British Empire[4], und in London wurde eine Straße nach ihr benannt. 1935 ging sie in den Ruhestand.[3] Ein Porträtfoto von ihr aus dem Jahr 1948, geschaffen von Karl Pollak, befindet sich in der National Portrait Gallery in London.[4]
Privatleben
Maud Chadburn blieb unverheiratet und adoptierte drei Kinder. In späteren Jahren lebte sie mit Eleanor Davies-Colley zusammen.[5][1] Chadburn starb 1957 im Alter von 89 Jahren im Elizabeth Garrett Anderson-Krankenhaus, in dem ihre medizinische Karriere begann.[3]
Einzelnachweise
- ↑ a b Maud Chadburn. In: queerplaces. Abgerufen am 13. Dezember 2025.
- ↑ a b c Volker Klimpel: Chirurginnen. Kaden Verlag, 2020, ISBN 978-3-942825-88-7, S. 55 f. (online [abgerufen am 13. Dezember 2025]).
- ↑ a b c The Lancet. J. Onwhyn, 1957, S. 939 f. (online [abgerufen am 13. Dezember 2025]).
- ↑ a b c d Maud Mary Chadburn. In: National Portrait Gallery. Abgerufen am 13. Dezember 2025 (englisch).
- ↑ a b L’Elisir D’Amore Insight. Abgerufen am 13. Dezember 2025 (britisches Englisch).
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Chadburn, Maud |
| ALTERNATIVNAMEN | Chadburn, Maud Mary (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | englische Chrirugin |
| GEBURTSDATUM | 9. März 1868 |
| GEBURTSORT | Middlesbrough, Yorkshire |
| STERBEDATUM | 24. April 1957 |
| STERBEORT | London |
