Martin Wetzel (* 17. Dezember 1929 in Schönebeck (Elbe); † 11. September 2008 in Halle (Saale)) war ein deutscher Bildhauer und Grafiker.
Leben und Wirken
Martin Wetzel erlernte zunächst den Beruf des Ofensetzers und arbeitete bis 1952 als Modelleur. Von 1952 bis 1958 studierte er bei Gustav Weidanz, dessen letzter Schüler er war, an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Ab 1959 war er dort in der Lehre tätig, ab 1974 als Leiter des Fachbereichs Keramik und 1975 bis 1994 als Professor.[1] Zu seinen Schülern gehörte Renée Reichenbach.
In Halle (Saale) wurden über zehn von Martin Wetzel geschaffene Kunstwerke aufgestellt. Zumeist handelt es sich um Bronze-Plastiken und Bronze-Reliefs. 1994 wurde das Bodenreformdenkmal in Merseburg (West) abgerissen. Opfer von Vandalismus wurden Vater und Sohn (2007) und das Liebespaar (2007) in Halle (Saale). Beide Plastiken wurden 2009 wieder aufgestellt.[2][3] Die meisten seiner Werke stehen in Halle, Rostock, Dessau und Chemnitz. In Erfurt befinden sich die Skulpturen Lesender, Kaffeetrinkerin, Flora und Schwimmerinnen.
Wetzel hatte in der DDR eine bedeutende Zahl von Einzelausstellungen und Ausstellungsbeteiligungen, u. a. von 1962 bis 1988 an allen sechs Deutschen Kunstausstellungen bzw. Kunstausstellungen der DDR in Dresden.
1965 wurde er mit dem Händelpreis des Bezirkes Halle ausgezeichnet. 1978 wurde ihm der Vaterländische Verdienstorden in Bronze[4] und 1984 in Gold verliehen.[5]
Einzelausstellungen seit der deutschen Wiedervereinigung (mutmaßlich unvollständig)
- 1996: Seeheim-Jugenheim
- 2007: Merseburg, Willi-Sitte-Galerie (mit Gudrun Wetzel)
- 2007: Bad Frankenhausen
Literatur
- Wetzel, Martin. In: Hans Vollmer (Hrsg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des XX. Jahrhunderts. Band 6, Nachträge H–Z. E. A. Seemann, Leipzig 1962, S. 475 (Textarchiv – Internet Archive – Leseprobe).
- Dietmar Eisold (Hrsg.): Lexikon Künstler in der DDR. Neues Leben, Berlin 2010, ISBN 978-3-355-01761-9, S. 1024.
- Wolfgang Hütt: Der Weg eines jungen Bildhauers. Zu den Arbeiten des Hallenser Bildhauers Martin Wetzel. In: Bildende Kunst, Berlin, 1965, S. 28–32
- Ingrid Schulz: Der hallesche Bildhauer Martin Wetzel. In: Bildende Kunst, Berlin, 1974, S. 69–73
- Allmuth Schuttwolf: Hallesche Plastik im 20. Jahrhundert. Dissertation. Halle 1981.
Weblinks
- https://www.bildindex.de/ete?action=queryupdate&desc=%22wetzel%2C%20martin%22%20&index=obj-all Bildindex
- Der Alchemistenbrunnen in Halle-Neustadt
- Handwerkerbrunnen
- Brunnen Junges Paar
- OdF-Denkmal in Naumburg
- Werke von Martin Wetzel in Halle (Saale)
- Werke von Martin Wetzel in Merseburg
Einzelnachweise
- ↑ Wolfgang Hütt: Martin Wetzel: Die Würde der menschlichen Körper. In: Mitteldeutsche Zeitung. 17. September 2008, abgerufen am 2. Juni 2021.
- ↑ Plastiken in Park in Halle abgesägt. In: Mitteldeutsche Zeitung. 16. Juli 2007, abgerufen am 13. Dezember 2009.
- ↑ Vater und Sohn zurück auf der Ziegelwiese. In: Mitteldeutsche Zeitung. 28. November 2009, abgerufen am 13. Dezember 2009.
- ↑ Hohe staatliche Auszeichnungen verliehen. In: Neues Deutschland, 28. April 1978, S. 6.
- ↑ Hohe Auszeichnungen für große Leistungen im Wettbewerb übergeben. In: Neues Deutschland, 28. September 1984, S. 7.
Personendaten | |
---|---|
NAME | Wetzel, Martin |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer und Grafiker |
GEBURTSDATUM | 17. Dezember 1929 |
GEBURTSORT | Schönebeck (Elbe) |
STERBEDATUM | 11. September 2008 |
STERBEORT | Halle (Saale) |